Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Themenwoche II Umfrage 3: Bevormundungsstaat (Mr. Bart) / Was hältst Du grundsätzlich für gefährlicher für die Menschen – einen patriarchalischen oder einen laissez faire-Staat?
1 - 20 / 23 Meinungen+20Ende
0
27.02.2020 10:59 Uhr
Um das zu bewerten würde mich erst mal eure nähere Definition von patriarchalisch und laissez-faire interessieren.
27.02.2020 11:02 Uhr
Es tut mir leid, ich würdige die Bemühungen um diese Themenwoche wirklich, Mr. Bart, aber die Begriffskategorien "patriarchalisch" und "laissez-faire" sind so grob, verkürzend und pauschalisierend, dass ich dazu eigentlich gar nichts sagen kann außer dem offensichtlichen: Zu starker Eingriff von oben kann Klammerwirkung haben, zu wenig Eingriff von oben kann negative Entfesslungswirkung haben.

Mir wäre das persönlich anhand konkreter Begriffsbestimmungen oder Fallbeispiele lieber.
27.02.2020 11:04 Uhr
@ Kreuzeiche:

Ich habe das absichtlich nicht weiter definiert als im Hintergrund benannt. Im Glauben an die Menschen (Doler :-)), in der Hoffnung, dass das zu einer offenen Diskussion anregen kann. Mir sind manche Diskussionen hier zu eingeengt, auf ein Thema fixiert. Es wird nicht so häufig abstrahiert. Das Grundsätzliche ist aber hoffentlich einsichtig - Der Kümmerer-Staat und der Ich lass es geschehen-Staat.
27.02.2020 11:06 Uhr
Beides ist gefährlich, wenn es zu exzessiv betrieben wird. Ein gewisses Maß an Regeln braucht jedes Gemeinwesen, wenn es funktionieren soll.

Die aktuellen Debatten sind aber dahingehend bizarr, dass einschlägige Kreise permanent durch den Staat benachteiligt oder eingeschränkt fühlen. Das wollen sie aber nicht durch mehr Freiheit aufheben, sondern durch noch mehr Regelungen.
27.02.2020 11:06 Uhr
Vielleicht denke ich aber hier zu philosophisch. Aber einen Versuch war und ist es mir wert.
Sprich, ich hab mir schon was dabei gedacht. :-)
27.02.2020 11:09 Uhr
Zitat:
@ Kreuzeiche:

Ich habe das absichtlich nicht weiter definiert als im Hintergrund benannt. Im Glauben an die Menschen (Doler :-)), in der Hoffnung, dass das zu einer offenen Diskussion anregen kann. Mir sind manche Diskussionen hier zu eingeengt, auf ein Thema fixiert. Es wird nicht so häufig abstrahiert. Das Grundsätzliche ist aber hoffentlich einsichtig - Der Kümmerer-Staat und der Ich lass es geschehen-Staat.


OK, dann formuliere ich auch allgemein.

Ich sehe beide Extreme als gefährlich an.
Damit ein Staat funktioniert braucht es Regeln. Diese Regeln sollten aber nur das Notwendige steuern und nicht im Übermaß auftreten.
27.02.2020 11:10 Uhr
Zitat:
Vielleicht denke ich aber hier zu philosophisch. Aber einen Versuch war und ist es mir wert.
Sprich, ich hab mir schon was dabei gedacht. :-)


Das Problem ist nicht das Philosophische dabei, sondern die begriffliche Unklarheit der Pole. Es werden ja nicht umsonst gerne stundenlange Terminologiediskussionen geführt, weil es schon schwierig genug ist, einem Begriff die hinreichende Bedeutung mitzugeben. Je allgemeiner er ist, desto schwerer ist es.

Na ja, aber dennoch mal anknüpfend: Gibt es laissez-faire-Staaten in Reinform? Ein paar kommen mir da in den Sinn, aber keiner, der es 1:1 durchzieht.

Eine besondere Art des Machenlassens habe ich in Vietnam erlebt, eigentlich ein sozialistisches Land, aber im Grunde auch fast ungezügelt kapitalistisch. Man sieht da schon ganz gut, was passiert. Wer es klug macht oder Glück hat, ist in kürzester Zeit sehr wohlhabend. Die große Masse profitiert davon aber nicht. Man kann nur staunen, wenn man durch eine Stadt wie Saigon spaziert - um dem ganzen mal annekdotische Evidenz beizugeben...
27.02.2020 11:15 Uhr
Hm, also wenn man es z.B. aus liberaler Sicht betrachtet, wäre das der "Kümmerer-Staat". Liberale gehen davon aus, dass Fortschritt, Weiterentwicklung (gesellschaftlich, technisch, medizinisch, kulturell...) am Besten durch Eigeninitiativen der Menschen funktioniert. Durch Freiheit des Denkens und durch Schaffung von Möglichkeiten, etwas umzusetzen. Ein staatliches System, das sich "väterlich" (oder "mütterlich") kümmert, das Karrierewege organisiert, festlegt, was wann wie geforscht, getan werden kann und darf, das Rsssourcen nach theoretischen Plänen verteilt, das erstickt diese Freiheiten und bremst den Fortschritt damit aus, außer in dem engen, staatlich vorgegebenem Rahmen.

Nun gibt es zig Abstufungen in "staatlicher Bevormundung". Aber je mehr es in Richtung "Nanny state" geht, desto negativer wirkt sich das aus.

27.02.2020 12:05 Uhr
Ein Staat, der sich in die Belange seiner Bürger einmischt, weil er glaubt, besser zu wissen was gut für diese sei, ist gefährlicher. Laissez-Faire wird erst dann zum Problem, wenn dies dazu führt, dass Sicherheit nicht mehr aufrechterhalten, Besitz nicht mehr verteidigt werden kann.
27.02.2020 12:25 Uhr
Kein Staat ist auch keine Lösung. Ein Staat, der vernünftig mit seinen Ressourcen umgeht ist wohl am ehersten gefragt.

Wo sind seine Künste gefragt, wo ist es sinnvoll, dass er eingreift.

Ist der Staat der Erzieher der Nation. Wohl kaum. Ist der Staat aber dazu da, einzugreifen, wo andere nicht weiterkönnen oder wo Not ist. Das wohl schon.

Es ist wichtig, dass man abwägt und genau überlegt, wo der Staat gefragt ist und wo er auch erwünscht ist.

Infrastuktur, Sicherheit sind z.b Sachen, die man sicher nicht in privater Hand sehen mag.

Das eine funktioniert wohl nicht, wie man in Britannien sah, das andere wird in privaten Händen bedenklich. Hoheitliche Aufgaben gehören auf jeden Fall in Staates Hand.

Der vernünftige Staat zieht sich auf Kernfunktionen zurück.

Der vernünftige Staat ist auch gewillt die vernünftige menschenschaftsfördernde Privatinitiative zu fördern und nicht blocken. Er kann hier positiv wirken ohne direkt beteiligt zu sein.

Soweit mal die Theorie meinerseits.
27.02.2020 13:12 Uhr
Zitat:
Ein Staat, der sich in die Belange seiner Bürger einmischt, weil er glaubt, besser zu wissen was gut für diese sei, ist gefährlicher. Laissez-Faire wird erst dann zum Problem, wenn dies dazu führt, dass Sicherheit nicht mehr aufrechterhalten, Besitz nicht mehr verteidigt werden kann.


Die Frage ist halt nur: wessen Besitz (richtiger: Eigentum) wird hier verteidigt?
27.02.2020 13:17 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ein Staat, der sich in die Belange seiner Bürger einmischt, weil er glaubt, besser zu wissen was gut für diese sei, ist gefährlicher. Laissez-Faire wird erst dann zum Problem, wenn dies dazu führt, dass Sicherheit nicht mehr aufrechterhalten, Besitz nicht mehr verteidigt werden kann.


Die Frage ist halt nur: wessen Besitz (richtiger: Eigentum) wird hier verteidigt?



>> Jegliches Eigentum. Es geht hier nicht um die marxistischen Produktionsmittel.
27.02.2020 13:20 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ein Staat, der sich in die Belange seiner Bürger einmischt, weil er glaubt, besser zu wissen was gut für diese sei, ist gefährlicher. Laissez-Faire wird erst dann zum Problem, wenn dies dazu führt, dass Sicherheit nicht mehr aufrechterhalten, Besitz nicht mehr verteidigt werden kann.


Die Frage ist halt nur: wessen Besitz (richtiger: Eigentum) wird hier verteidigt?




>> Jegliches Eigentum. Es geht hier nicht um die marxistischen Produktionsmittel.


Hab noch nie davon gehört das Produktionsmittel Marx lesen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.02.2020 13:21 Uhr. Frühere Versionen ansehen
27.02.2020 13:23 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ein Staat, der sich in die Belange seiner Bürger einmischt, weil er glaubt, besser zu wissen was gut für diese sei, ist gefährlicher. Laissez-Faire wird erst dann zum Problem, wenn dies dazu führt, dass Sicherheit nicht mehr aufrechterhalten, Besitz nicht mehr verteidigt werden kann.


Die Frage ist halt nur: wessen Besitz (richtiger: Eigentum) wird hier verteidigt?




>> Jegliches Eigentum. Es geht hier nicht um die marxistischen Produktionsmittel.


Hab noch nie davon gehört das Produktionsmittel Marx lesen.



>> HeHe, stimmt. Außer vielleicht KI? ;-) Wenn eine KI ein Produktionsmittel wäre und Marx lesen könnte.... ???

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.02.2020 13:27 Uhr. Frühere Versionen ansehen
27.02.2020 13:29 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ein Staat, der sich in die Belange seiner Bürger einmischt, weil er glaubt, besser zu wissen was gut für diese sei, ist gefährlicher. Laissez-Faire wird erst dann zum Problem, wenn dies dazu führt, dass Sicherheit nicht mehr aufrechterhalten, Besitz nicht mehr verteidigt werden kann.


Die Frage ist halt nur: wessen Besitz (richtiger: Eigentum) wird hier verteidigt?




>> Jegliches Eigentum. Es geht hier nicht um die marxistischen Produktionsmittel.


Hab noch nie davon gehört das Produktionsmittel Marx lesen.



>> HeHe, stimmt. Außer vielleicht KI? ;-) Wenn eine KI ein Produktionsmittel wäre und Marx lesen könnte.... ???



Klingt lustig. Ich will aber nicht das meine Maschine schlauer ist als ich.
27.02.2020 21:04 Uhr
Natürlich den patriarchalischen Staat. Es gibt nichts Unsäglicheres, als wenn der Staat seine Bürger erziehen möchte. Das ist der erste Schritt zum Totalitarismus.
28.02.2020 05:13 Uhr
Ein laissez faire-Staat kann nur für die funktionieren, die sich ganz gut selber helfen können.

Wer eine schlechte Ausbildung hat oder krank ist oder sonst irgendwelche Hindernisse hat, mit denen er klar kommen muss, wird in einem solchen System schnell ausgegrenzt oder überrollt.

28.02.2020 08:15 Uhr
Zitat:
Ein laissez faire-Staat kann nur für die funktionieren, die sich ganz gut selber helfen können.

Wer eine schlechte Ausbildung hat oder krank ist oder sonst irgendwelche Hindernisse hat, mit denen er klar kommen muss, wird in einem solchen System schnell ausgegrenzt oder überrollt.




> Nicht zwingend. Es käme auf das Engagement in der Gesellschaft an. Wenn der Staat natürlich von einer Horde Egoisten bevölkert ist, wird es nix.
Ist natürlich alles graue Theorie.
28.02.2020 08:25 Uhr
Beide Versionen einer Staatsführung bergen Chancen und Risiken. Von daher würde ich eher ausgewogenere Modelle bevorzugen.
28.02.2020 09:12 Uhr
Es ist beides gefährlich, wenn man es damit übertreibt. Hier ein gesundes Mittelmaß zu finden ist sehr schwierig. Insbesondere im Bereich des Datenschutzes würde ich mir etwas weniger Laissez-faire wünschen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 20 / 23 Meinungen+20Ende