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Fragenübersicht Sollte ein Staat auch renommierte Fluglinien in die Insolvenz schicken können?
1 - 3 / 3 Meinungen
06.05.2020 10:18 Uhr
Die Prämisse der Umfrage ist schon falsch, weil sie Selbstverständlichkeiten suggeriert, die so nicht existieren. Ein Staat sollte nicht Flugunternehmen in die Insolvenz schicken können, sondern ein Staat kann ohne weiteres in Schwierigkeiten steckenden Flugunternehmen - wie allen anderen Unternehmen auch - Unterstützung verweigern, um eine drohende Insolvenz zu überstehen.

Beides mag ähnlich klingen, macht aber einen großen Unterschied.

Wie sich Österreich da verhält, müssen die dortigen Entscheider selbst wissen. Austrian ist zwar eine Tochter der Lufthansa, aber die Lage ist im Vergleich zur Mutter und zu Deutschland doch eine andere, weil Österreich am Flugmarkt eine wesentlich nachgeordnetere Rolle spielt und Austrian noch einen letzten Hauch an Beteiligung am internationalen Markt zumindest suggeriert. Da muss man jetzt nachdenken, ob man in einem sowieso völlig nachrangingen Markt noch minimale strategische Vorteile aus einer Airline haben will, die zwar im eigenen Staat sitzt, aber ohnehin schon fremdbestimmt wird.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.05.2020 10:20 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.05.2020 10:27 Uhr
Zitat:
Beides mag ähnlich klingen, macht aber einen großen Unterschied.


Abgesehen davon ist es keine Selbstverständlichkeit, dass ein Staat Unternehmen, die in Schieflage geraden, helfen muss.

Das war bei dieser Baufirma zu Schröders Zeiten und bei den Banken nicht anders.

Wenn der Staat hilft, sollte er sich gut überlegen, unter welchen Bedingungen er das macht bzw. welche Vorgaben er als Bedingung für die Hilfeleistung macht.
06.05.2020 11:26 Uhr
Sicherlich könnte der Staat das tun. Nur - wem wäre damit geholfen? Gesetzt den Fall, die Lufthansa würde den Bach runtergehen. In die entstehende Lücke würden dann andere Airlines springen (die wie z.B. Alitalia seit Jahrzehnten am staatlichen Tropf hängen). Damit wäre niemandem geholfen.
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