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Fragenübersicht Muß ein andauernder Exportüberschuß Deutschlands nicht zwangsläufig zu einer wirtschaftlichen Schieflage bei den Importländern führen?
1 - 11 / 11 Meinungen
22.11.2013 11:07 Uhr
Im Endeffekt können sie halt ihre Schulden nicht zahlen, was darauf hinausläuft, dass wir ihnen Ware für lau geliefert haben.

Problem für die ist halt, dass sie sich dann keine weitere Ware auf Pump leisten können, weshalb dann ihr Lebensstandard sinkt, aber dann halt auf das "normale" Niveau, das sie sich auch leisten können. Ärgerlich, aber theoretisch verkraftbar, wenn der Mensch nicht so irrational wäre.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2013 12:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.11.2013 11:11 Uhr
Nein. Die Import/Export-Bilanz ist ja nur ein Teil der Gesamtzahlungsbilanz. Gerade für Deutschland bedeuten Exportüberschüsse (d.h. gelieferte Waren), daß wir uns mehr Urlaub im Ausland leisten können.
Dazu kommen noch weitere Zahlungsströme, die man nur begleichen kann, wenn man vorher Überschüsse erzielt hat.
22.11.2013 11:37 Uhr
Ja. Und damit hätten wir dann auch bereits den Kern der euopäischen Krise umschrieben.
22.11.2013 11:42 Uhr
Tendenziell schon, allerdings gibt es ja noch andere Wege als den Handel um an Geld zu kommen, der Tourismus wurde ja schon genannt. Reichen diese Einnahmen aber nicht zum Ausgleich, so ist das Herabsinken zum Vasallenstaat unvermeidlich.
22.11.2013 12:00 Uhr
rein volkswirtschaftlich betrachtet ist diese debatte schlicht deplatziert. es lässt sich auch auf einen relativ simplen nenner bringen: wenn der eine staat einen gewaltigen überschuss erwirtschaftet, muss der andere ein gewaltiges defizit anhäufen. die euro-zone ist hierfür ja ein glorreiches beispiel. so klar und so einfach kann es manchmal sein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2013 13:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.11.2013 12:14 Uhr
Natürlich. Frag mal China. Die schweren turbulenzen weger deutscher Importe sind kaum zu bewältigen.
22.11.2013 15:29 Uhr
Klar ist das so. Im Übrigen auch einer der Gründe wieso das Geheule über angeblich sinkende Exporte bei einem Ausstieg Deutschlands aus dem Euro völliger Quatsch ist.
22.11.2013 19:23 Uhr
Nein, warum sollte denn ein Exportüberschuß Deutschlands eine Schieflage bei den importierenden Ländern hervorrufen?

Sicher, wenn Länder die keine interessanten Güter für uns anbieten, aber gern unsere Produkte kaufen sonst keine weiteren Handelspartner auf der Welt hätten, könnte man dies so sehen.

Doch es gibt, so glaube ich, etwa 190 Nationen auf der Erde. Alle exportieren irgendwas, alle importieren irgendwas. Wenn ALLE Staaten Exportüberschüsse erzielen würden, was kein Problem ist in der heutigen arbeitsteiligen Welt, so hätte niemand einen wirtschaftlichen Schaden.

Vorraussetzung ist, daß die von Deutschland importierenden Staaten, Länder und Nationen AUCH Güter, Waren oder Dienstleistungen der Welt auf dem freien Markt anzubieten haben, die für andere so interessant sind, daß man diese wiederum importiert.

Nur Erdnüsse für deutsche Maschinen und Technologie anzubieten ist eben etwas dürftig. Da muß mehr kommen von den fordernden Jammerern und Heulsusen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.11.2013 11:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.11.2013 16:29 Uhr
Zitat:
Natürlich. Frag mal China. Die schweren turbulenzen weger deutscher Importe sind kaum zu bewältigen.


Bloß dass China deutlich mehr nach Deutschland und in alle Welt exportiert als importiert
In diesem Sinne: Ja, das ist so.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.11.2013 17:30 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.11.2013 16:33 Uhr
Herr Henryk Broder hat zu diesem Thema einen recht guten Artikel geschrieben, auf den ich an dieser Stelle hinweisen möchte:

http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article122157023/Bruessel-das-neue-Moskau-mit-menschlichem-Antlitz.html


"....Und so wie niemand in der Welt gezwungen wird, deutsche Autos, Kettensägen und Gummibärchen zu kaufen, kann niemand in Deutschland gezwungen werden, Produkte zu kaufen, die er nicht haben will, also Laptops aus Griechenland, Uhren aus Portugal und Haute Couture aus Irland.

Es sei denn, die EU legt fest, welches Land was produzieren soll, wie es im "Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe" (Comecon) der Fall war, in dem die Sowjetunion das Sagen hatte. Bulgarien stellte Brechbohnen her, Ungarn Schuhe und die DDR Nachtsichtgeräte. Unter den Bedingungen einer solchen Planwirtschaft können Leistungsbilanzen ausgeglichen werden.

Der Nachteil liegt allerdings darin, dass der Verbraucher am Ende weder Brechbohnen noch Schuhe oder Nachtsichtgeräte bekommt und auch nach Brot und Margarine Schlange stehen muss, weil das Angebot nicht der Nachfrage entspricht und das Wenige, das es gibt, nur auf dem Schwarzmarkt oder im Tauschhandel zu bekommen ist.

Die Idee freilich, dass man dem Konsumenten in einem übergeordneten Interesse vorschreiben könnte, was er kaufen soll, hat den Zusammenbruch der Sowjetunion und des Comecon überlebt....."
23.11.2013 16:37 Uhr
Das kommt drauf an, ob die Länder ihrerseits einen Exportüberschuß mit weiteren Ländern haben.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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