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Fragenübersicht Wie beurteilt ihr die Reallohnentwicklung von Deutschland?
1 - 20 / 31 Meinungen+20Ende
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05.07.2012 07:15 Uhr
Negativ - immer mehr Vollzeitbeschäftigte sind "Aufstocker" oder haben sogar mehrere Jobs um über die Runden zu kommen.
05.07.2012 07:20 Uhr
Mich hätte mal die Reallohnentwicklung in Portugal und Griechenland interessiert.


Ansonsten: Einerseits ist die Diskrepanz zwischen Gewinnen und Reallohnentwicklung schon enorm. Die Arbeiter und Angestellten sollten durchaus in größerem Umfang beteiligt werden. Allerdings sollte man nicht übersehen, dass die Reallohnentwicklung auch wesentlich ist für die starke gegenwärtige wirtschaftliche Stellung Deutschlands und die niedrige Arbeitslosenquote und ja, besser Aufstocker als arbeitslos. Dennoch muss natürlich das Ziel sein, dass es möglichst viele Vollbeschäftigte gibt, die von ihrem eigenen Einkommen leben können.
05.07.2012 08:03 Uhr
Differenziert. Einerseits gibt es Löhne, die wirklich untragbar sind - es gibt z.B. Menschen, die müssen für unter 1000 Euro brutto (!) 40 Stunden die Woche arbeiten, aber auch real vorkommende Akademikergehälter in Vollzeit für unter 2000 Euro brutto finde ich übel -, andererseits tut sich langsam etwas, selbst in Bereichen ohne Mindestlöhne. Das aufgrund Fachkräftemangel. Einige Unternehmen bieten inzwischen mehr Gehalt als vorher, um Personal zu bekommen, ich kenne hier ein paar Beispiele aus dem RL. Hier wirken sich die Marktgesetze zumindest aus.
05.07.2012 08:03 Uhr
Negativ, weil immer noch Menschen mit niedrigen bzw. Hungerlöhnen mit unbezahlten Überstunden abgespeist werden! Auch empfinde ich es als schlimm, dass die Kosten, die man braucht um sich am Leben zu erhalten immer mehr steigen! Die meisten Menschen brauchen mehr als einen Job! Hinzu kommt eine sehr unsichere Zukunft durch nur noch befristete Arbeisverträge...
05.07.2012 08:10 Uhr
Beleuchtet werden sollte auch mal der Hintergrund der Reallohnentwicklung. Die Unternehmer und ihre Verbände schaffen es immer wieder den Gewerkschaften zumindest teilweise ihre Bedingungen zu diktieren. Mit dem Argument der Arbeitsplatzsicherheit und im Nichteinigungsfall der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland hebeln sie immer wieder das Durchsetzen von an sich berechtigten Ansprüchen aus der Arbeitnehmerschaft aus. Auch Betriebsräte können immer weniger bewirken, weil immer das Damoklesschwert von Arbeitsplatzabbau oder sogar Schließung über ihnen geschwungen wird. Gleichzeitig setzen aber Unternehmensleitungen immer wieder auf Gewinnoptimierung durch Arbeitsverdichtung und prekäre Entlohngsgrundsätze. Es wird Zeit, dass hier umgedacht wird...
05.07.2012 08:15 Uhr
Zitat:
Gleichzeitig setzen aber Unternehmensleitungen immer wieder auf Gewinnoptimierung durch Arbeitsverdichtung und prekäre Entlohngsgrundsätze. Es wird Zeit, dass hier umgedacht wird...


Es wird Zeit, dass sich abhängig Beschäftigte mal wieder ihrer Macht und Kampfmittel bewusst werden.
05.07.2012 08:19 Uhr
Zitat:
Es wird Zeit, dass sich abhängig Beschäftigte mal wieder ihrer Macht und Kampfmittel bewusst werden.


Giut wäre es, wenn sich beide Seiten ihrer Verantwortung auch für das Ganze bewusst wären.
05.07.2012 08:22 Uhr
Zitat:
Giut wäre es, wenn sich beide Seiten ihrer Verantwortung auch für das Ganze bewusst wären.


Das sind aber anscheinend nur die Arbeitnehmer, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind! Denn, schließlich sind sie es, die schuften und den Kürzeren ziehen, weil sie fallen gelassen werden! Die Arbeitgeber, zumindest die meisten in einigen Branchen, machen sich alles viel zu viel einfach und verdienen eine Menge Geld. Und auf wessen Rücken? Auf den der Kleinen!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 05.07.2012 10:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.07.2012 08:24 Uhr
Zitat:
Gut wäre es, wenn sich beide Seiten ihrer Verantwortung auch für das Ganze bewusst wären.


Schade nur, dass die handelnden Akteure immer Menschen sind, mit all ihren Schwächen, Neigungen etc. - daher muss man denen, die ihren Neigungen leichter nachkommen können, gewisse Fesseln anlegen, damit die Gegenpartei Chancen hat Paroli zu bieten. Hier kommt der Gesetzgeber und die Tarifparteien ins Spiel. Auch die Betriebsparteien (Arbeitgeber - Betriebsrat) haben da ihre Möglichkeiten.

Aber die Rahmenbedingungen setzt immer noch die Politik, bzw. diejenigen, die sich politische Erfolge erkämpfen - insofern hat Poz auch Recht!
05.07.2012 08:24 Uhr
Zitat:
Das sind aber anscheinend nur die Arbeitnehmer, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind! Denn, schließlich sind sie es, die schuften und den Kürzeren ziehen, weil sie fallen gelassen werden! Die Arbeitgeber, zumindest die meisten in einigen Branchen, machen sich alles viel zu viel einfach und verdienen eine Menge Geld. Und auf wessen Rücken? Auf den der Kleinen!


Ja, aber dass sich die eine Seite unverantwortlich verhält, sollte nicht dazu führen, dass es auch die andere tut.
05.07.2012 08:26 Uhr
@Ratatouille:

Naja, so wie ich Poz verstanden habe, hat er ja nicht an die Politiker appelliert, sondern an die Gewerkschaften und damit an eine der beiden Tarifparteien.

Prinzipiell ist es ja richtig, dass da die Gewerkschaften aktiv werden müssen. Es kommt aber auch auf das richtige Augenmaß an.
05.07.2012 08:30 Uhr
Zitat:
Ja, aber dass sich die eine Seite unverantwortlich verhält, sollte nicht dazu führen, dass es auch die andere tut.


Kein Arbeitnehmer verhaltet sich unverantwortlich und würde es nie tun. Außer jenen, die alles hinterher geschoben bekommen. Da fallen mir einige ein, aber das sind keine echten Arbeitnehmer. Du weiß sicher, welche ich meine. Zurück zum ehrlichen Arbeitnehmer, der es nie machen würde; Schließlich sind die meisten abhängig vom Job! Sie sind froh, dass sie einen haben!

Dass die Leute um besseren Lohn, gegen widerrechtliche Überstunden, Rechte am Arbeitsplatz kämpfen usw. und Du das ablehnst, war mir irgendwie wieder klar! Denn, das ist ja Libertär, dass sie 70 Stunden und 6 Tage in der Woche schuften, nur 40 Stunden bezahlt bekommen und am Ende des Monats mit einen Hungerlohn von 800 Euro eine Familie ernähren müssen! Alles nur, um dass das die Aktionäre, Unternehmer, usw. reicher werden!
05.07.2012 08:34 Uhr
@Lehmann:

Ja, das Problem sind in der Regel nicht die eigentlichen Arbeitnehmer, sondern Gewerkschaftsfunktionäre, die ihre Schäfchen längst im Trockenen haben.
05.07.2012 08:37 Uhr
Zitat:
Ja, das Problem sind in der Regel nicht die eigentlichen Arbeitnehmer, sondern Gewerkschaftsfunktionäre, die ihre Schäfchen längst im Trockenen haben.


Oh, die Arbeitnehmer tragen eine große Schuld, mein Junge, eine sehr große! Ich kann da Dir einiges erzählen! aber das ist Dir sicher gleich, weil die Arbeitgeber ruhig reich sein können, besonders wenn es auf Kosten anderer geht!
05.07.2012 08:42 Uhr
deutschland ist halt das land der protestanten: lieber für einen feuchten händedruck arbeiten gehen, als gar nicht. lieber für einen hungerlohn malochen, als von stütze leben.

selbst schuld, ist ja nicht so, dass diese entwicklung nicht von liberalen und sozialdemokraten, gewerkschaftern und arbeitgebern, "denen da oben" und "uns hier unten gewollt wäre".

mal schauen ob der michel immer noch zufrieden arbeiten geht, wenn die volkswirtschaften in europa kollabieren. wohl dann wird er erst merken: autos kaufen keine autos.
05.07.2012 08:43 Uhr
@angelus:

Hast ja recht, da lobe ich mir die katholische Wirtschaftsmoral:

la dolce vita und manana
05.07.2012 08:44 Uhr
Zitat:
Prinzipiell ist es ja richtig, dass da die Gewerkschaften aktiv werden müssen. Es kommt aber auch auf das richtige Augenmaß an.


Eben - die Streikkassen sind voll - rumgelabert wurde genug!
05.07.2012 08:49 Uhr
"Eben - die Streikkassen sind voll - rumgelabert wurde genug!"

als hätten die dgb-gewerkschaften diese entwicklung nicht mitverschuldet, sozialpaktpolitik, unterstützung von kurzarbeit und sparmaßnahmen, blind in die agenda 2010 gelaufen, fixierung auf das normalarbeitsverhältnis in der industrie und dementsprechend klientelpolitik für die stammbelegschaften.

ne, die gewerkschaften haben diese misere und somit u.a. auch die "schuldenkrisen" in diversen europäischen ländern mitverschuldet.
05.07.2012 09:17 Uhr
Zitat:
ne, die gewerkschaften haben diese misere und somit u.a. auch die "schuldenkrisen" in diversen europäischen ländern mitverschuldet.


Zeit also, diesen Fehler zu korrigieren.

Den Arbeitnehmern bleiben als Vertretung nur die Gewerkschaften - es muss ja nicht gleich Anarchie herrschen.
05.07.2012 09:37 Uhr
Ich finde es wirklich schlimm das die Gewinne der Unternehmer so stark anwachsen, aber gleichzeitig die Reallöhne sinken.

  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
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