Es mag wohl so sein, dass der Beruf eines Steuerberaters einen besonderen Wert hat und deshalb für viele der Notanker ist, sich im Gestrüpp des deutschen Steuerrechts nicht zu verheddern.
Der Steuerberater sollte aber eigentlich überflüssig sein, wenn es die politisch Verantwortlichen hinbekämen, dass der Normalbürger mit seiner Steuererklärung allein zurechtkommen kann. Dass viele die Hilfe dieser Leute benötigen, ist ein Zeichen für eine Überregulierung im deutschen Steuerrecht.

Ja und nein...ein ziemlich großer Teil der Steuerpflichtigen hat mMn keine besonders komplizierte Ertragssituation die zu erheblich erschwerten Steuererklärungen führt. Würde ein Teil des Politikunterrichts in der Schule genutzt um Schüler_innen mit den fundamentalen Grundlagen der Einkommensteuer vertraut zu machen - Bruttoeinkommen, zvE, Abzugsmöglichkeiten, Zuschläge, Freigrenzen und Freibeträge und Günstigerprüfung - und die wesentlichen Formulare zu verstehen, wäre hier schon eine Menge geholfen. Die Möglichkeit in vielen Bereichen Pauschalen abzurechnen macht es auch leichter.

Bei schwierigen Fällen mit vielen unterschiedlichen Einkünften sieht das natürlich anders aus, bei der Unternehmensbesteuerung erst recht. Aber da beginnt ein differenziertes Steuerrecht schon Sinn zu ergeben.