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Schließt du dich dem im Hintergrund verlinkten Plädoyer gegen die Verherrlichung von Arbeit und für das Recht auf Faulheit an? |
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15.07.2012 12:46 Uhr |
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Nein. Das Recht auf Faulheit muss man sich sozusagen erarbeiten. In einer Gesellschaft, in der Fleiß nicht belohnt wird, läuft m.E. etwas falsch. |
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15.07.2012 12:46 Uhr |
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Ja. Für ein Recht auf Faulheit und Müßiggang. In der befreiten Gesellschaft wird die Produktion als Selbstzweck überwunden und mithin auch der an ihrem Modell gebildete fetischisierte Arbeitsbegriff ad acta gelegt werden. |
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15.07.2012 12:57 Uhr |
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Ich halte das für Hippiegelaber. Egal in welcher Gesellschaft, alles was konsumiert werden soll, muss erarbeitet werden. Man kann ja durchaus sehr unzufrieden sein, wie zu leistende Arbeiten und Konsummöglichkeiten sich in der aktuellen Gesellschaft verteilen. Aber dann muss man sich die aktuelle Gesellschaft angucken und sich nicht irgendwas zusammenspinnen.
Dass in USA manche alleinstehende Mutter zwei-drei Arbeitsverträge zugleich hat, liegt sicher nicht daran, dass sie irgendwelche Ideen vom Lob der Arbeit hat. Sie braucht einfach die Kohle. |
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15.07.2012 13:01 Uhr |
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Ein Recht auf Faulheit und Müßiggang?
Da halte ich es mit dem Spruch: Nach getaner Arbeit ist gut Ruhn. Ich plädiere für eine bessere Teilhabe der Arbeitnehmer am Geschäftserfolg von Unternehmen, aber an eine leistungslose bzw. an eine faule Gesellschaft kann und will ich nicht glauben. Wer hier mit solchen Pauschalsätzen ideologischen Anspruch erhebt, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank und ist wahrscheinlich zu faul die rausgefallenen wieder reinzustellen... |
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15.07.2012 13:02 Uhr |
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Rob, das muss man aber arg einschränken. Wo keine Nachfrage nach dem Fleiß existiert, da nützt er auch nichts. Die wenigsten Menschen haben sich frei dazu entschlossen, künftig keinen Lohn mehr zu beziehen.
Lohnsenkungen begründen sich auch nicht damit, dass Leute fauler geworden sind. |
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15.07.2012 13:05 Uhr |
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*lach ... seit wann gibt`s denn ein Recht auf Faulheit? |
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15.07.2012 13:06 Uhr |
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Jaja, und wer sich nicht gern auf die faule Haut legt, kommt in die Vorhölle.
Hierzulande gibts nicht mal ein Recht auf Vorhaut. |
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15.07.2012 13:08 Uhr |
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Rata, danach geht es doch gar nicht. Du schulst Betriebsräte. Wenn Personal gekürzt wird, dann machen die einen Sozialplan und machen mit der Unternehmensführung aus, wer gehen soll. Sagt dann der Betriebsrat dem Entlassenen: Du warst nicht fleißig genug? |
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15.07.2012 13:13 Uhr |
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@Ralf
Ein Sozialplan regelt nicht nur Entlassungen. Im Sozialplan geht es um die Milderung von wirtschaftlichen Nachteilen, die bei Betriebsänderungen Mitarbeiter treffen - selbst bei 0 Entlassungen kann es daher einen Sozialplan geben.
Was Du wahrscheinlich meinst ist die Auswahlliste (gem. §95 BetrVG), die regelmäßig im Falle von Entlassungswellen durch den Betriebsrat mitbestimmt wird (nach sozialen Auswahlkriterien) - Hier wird ein Punktesystem vergeben und die Schutzwürdigkeit des Arbeitnehmers vor Kündigungen festgestellt. Aber selbst hierbei hat vor einigen Jahren das Bundesarbeitsgericht den Leistungsträgergedanken eingeführt, so dass Mitarbeiter mit besonderen Fähigkeiten von diesen Listen ausgenommen werden können, sofern dies von den Gestaltern (notfalls per Einigungsstelle oder gerichtlich) durchgesetzt wird. |
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15.07.2012 13:18 Uhr |
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Rata, der Punkt ist doch: Wenn beschlossen ist, dass gekündigt wird, dann nützt die individuelle Anstrengung auch nichts mehr. Gefragt an "Leistungsträgern" ist auch nicht besonderer Fleiß sondern Spezialkenntnis.
Man sieht einem Arbeitslosen und Einkommenslosen nicht an, ob er im Beruf fleißig war oder fleißig sein will - von Ausnahmen mal abgesehen.
Eingestellt wird, wenn sich die Sache für den Unternehmer lohnt. Eine ganze Belegschaft von Fleißigen ist am Ende, wenn der Laden zu macht. |
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15.07.2012 13:40 Uhr |
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Es gibt in Deutschland ein grundrecht auf Faulheit, niemand darf zur Arbeit gezwungen werden.
Es gibt nur kein Recht darauf, sich seine Faulheit von anderen, die selbst hart arbeiten, finanzieren zu lassen. Erst da setzt irgendeine "Verherrlichung von Arbeit" an, denn an sich wird Müßiggang und Urlaub in dieser Gesellschaft sehr hoch geschätzt. Eben Faulheit von denjenigen, die das selbst finanzieren können. Nur asoziales Verhalten und Leben auf Kosten anderer hat den schlechten Ruf.
Ach und ansonsten: Der Artikel ist ziemlich Bockmist. |
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15.07.2012 13:44 Uhr |
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Übrigens ist psyachologisch durch zahlreiche Studien erwiesen, dass Faulheit unglücklich macht, während Fleiß, Anstrengung und damit sichtbarer Erfolg die Menschen glücklich macht. Übrigens ganz unabhängig von Bezahlung oder anderen äußeren Anreizen.
Gleichzeitig ist psychologisch aber auch mehrfach belegt, dass Fleiß zwar glücklich macht, Menschen dieses Glück aber bei einer konkreten Wahlmöglichkeit häufig ablehnen. Gesucht wird der schnelle kick, nicht die langfristige Ausschüttung der Glückshormone. |
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15.07.2012 14:02 Uhr |
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meine zugegeben naive vorstellung einer befreiten gesellschaft käme ohne geldwirtschaft aus, frönte der tauschwirtschaft. ohne dienstleistung oder ware anzubieten, würde auch keine einnahme erfolgen. eine komponistin, die nicht komponiert, eine bäuerin, die nicht anbaut, ein lehrer, der nicht lehrt, ein handwerker, der nicht handwerkt etc. würden meinem modell zu folge ihr dasein nicht bestreiten können - ausnahmen gäbe es natürlich: dass die leistung des einzelnen an körperliche und geistige voraussetzungen geknöpft würde, erachte ich für selbstverständlich.
wenn leute es hinbekämen, ohne einsatz ihrer kräfte tauschwerte zu schaffen, fiele ihre untätigkeit nicht ins gewicht (das recht auf faulheit bestünde also nur dort, wo die kommune nicht unter ihr zu leiden hätte): das prinzip einer solidargemeinschaft ruht auf der grundfeste des gebens aller, damit auch alle nehmen können.
staatlicherseits wurden bereiche des geldes, zolls, der gewalt... längst monopolisiert, länder treiben steuern ein, um die zurverfügungstellung von infrastrukturen zu gewährleisten (und um die taschen von regierungsmitgliedern zu füllen). würden menschen auf den staat und seine regierungsparteien verzichten wollen, müssten sie den aufbau und erhalt dieser infrastrukturen an staates statt selbst organisieren. für müßiggang bliebe nur wenig spielraum.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.07.2012 16:13 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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