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Fragenübersicht Europäisches Porno-Verbot ist vom Tisch: findest Du das schade?
1 - 15 / 15 Meinungen
13.03.2013 22:11 Uhr
Ich finde diesen Teil des "Feminismus" der alles sexuelle aus den Medien verbannen will eigentlich kein bischen progressiv, sondern reaktionär, da ihm eine umfangreiche Verbots-und Zensurkultur zugrunde liegt.
Das Problem sind nicht Pornos, Sexualität oder irgendwas sondern andere Sachen.
Vielmehr sollte man Fragen ob es nicht zu viel Frauenverachtenden Primitivschrott in dieser Branche gibt und dieses ändern. Z.b. in dem Frauen selbewusster eigene Rollen aussuchen können und sich nicht kommandieren lassen müssen. Generell ist das Thema sexuelle Ausbeutung auch eher ein Problem, d.h. es spricht nichts dagen wenn eine Frau gerne in so einem Film mitspielt, sondern vielmehr ist die Frage tut sie dies aus Überzeugung oder aus rein wirtschaftlicher Not (dies betrifft vor allem Frauen aus Osteuropa), gleiches trifft in noch vuiel Stärkerem Masse auf das Thema Prostitution zu.
13.03.2013 22:19 Uhr
Hätte man nach diesem Verbot auch Kirchen, Museen und die Kunst von Helmut Newton u.a. verbieten oder zensieren müssen?
13.03.2013 22:25 Uhr
Zitat:
Vielmehr sollte man Fragen ob es nicht zu viel Frauenverachtenden Primitivschrott in dieser Branche gibt und dieses ändern.


Dies zu ändern, wird aber schwierig. Auch in der Porno-Branche ergibt sich das Geschäft aus Angebot und Nachfrage. Pornofilme mit eher selbstbewussten oder auch dominanten Damen gibt es ja schon. Welche Verkaufszahlen diese Produkte haben, lässt sich aber schlecht politisch verordnen.

Davon abgesehen muss ganz klar zwischen der gespielten Unterwerfung und der realen Unterwerfung - etwa aus wirtschaftlicher Not - unterschieden werden, die Du ansprichst.

Der Erfolg des Erotik-Romans 50 shades of Grey, den irgendwie jeder Scheisse findet, der sich aber wundersamerweise trotzdem wie warme Semmeln verkauft hat und zwar vorrangig an weibliche Leser zeigt ja auch, dass viele Frauen auch ohne Zwang gerne in devote Fantasie-Rollen schlüpfen. Insofern sollte eine Unterwürfigkeit im Rahmen einer fiktiven Handlung ganz strikt von einer realen Notlage der Darsteller getrennt werden.

Zum Thema: Die Vorlage des Frauenausschusses war Käse. Pornografie gehört reguliert, aber nicht verboten. Wichtig ist bei der Regulierung, dass kein Zwang bei den Darstellern besteht und ein gewisser Jugendschutz gewährleistet bleibt.

Die Inhalte der Filme zu regulieren, ist hingegen weitgehend Unsinn. Viele Menschen haben Fantasien, die am Besten auch Fantasien bleiben. In diese Fantasie-Welt aber einzugreifen, sehe ich als unsinnige Spiesserei.
13.03.2013 22:26 Uhr
Ich finde es generell schockierend, dass zahlreiche Abgeordnete in den Parlamenten häufig über Vorlagen entscheiden, mit denen sie sich gar nicht befasst haben.

Da wird das Argument gegen die direkte Demokratie, dass hier Profis am Werk wären, die sich auch auskennen, reichlich dünn.
14.03.2013 05:39 Uhr
"Viele Menschen haben Fantasien, die am Besten auch Fantasien bleiben. In diese Fantasie-Welt aber einzugreifen, sehe ich als unsinnige Spiesserei."

Anscheinend haben sie keine Phantasien sonst bräuchten sie ja keine Filme dafür.
14.03.2013 06:49 Uhr
Erschreckender finde ich, dass das auf Herumgenöle von "Internetaktivisten" zurückgeht. Unabhängig davon, wie man zu einem Pornoverbot steht - haben die Politiker mittlerweile so viel Angst vor dem Internet, dass sie völlig vergessen, dass Großteile der Bevölkerung(en) mit Sicherheit nicht dazu zählt? Nicht immer vertritt der Lauteste, das ist in dem Fall das Internet, die Ansicht der Mehrheit.

Aber zur Sache: Es ist konsequent, dass es kein Pornoverbot gibt.
14.03.2013 06:58 Uhr
Problematisch finde ich, wenn nicht genau definiert wird, was mit Pornographie gemeint ist. Es gibt übelst sexistische, erniedrigende und frauenverachtende Pornographie und es gibt völlig normale Darstellungen von einvernehmlicher und gleichberechtigter Sexualität. Während es richtig ist, sich gegen ersteres zu wehren, darf es kein Verbot von letzterem geben.
Primär würde ich es begrüßen, wenn offener und kritischer über die Frage diskutiert würde, wie über Sexismus allgemein. Alice Schwarzers Einschätzung, dass Pornographie immer Gewalt sei, halte ich für falsch. Demnach wäre auch alles was mit BDSM zu tun hat, pauschal frauenfeindlich und jede Frau die Spaß an so was hat, eine "Kollaborateurin". Hier muss man doch klar differenzierter herangehen.

Um einen sehr guten kritischen Blick auf die kommerzielle Mainstream-Pornographie zu bekommen, empfehle ich die recht gute pornographiekritische US-amerikanische
Doku "The Price of Pleasure".

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.03.2013 13:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.03.2013 07:59 Uhr
ich darf in diesem Zusammenhang Percival Ulysses Cox MD zitieren:
Zitat:
Ich bin sicher, wenn man im Internet die Pornos verbieten würde, gäbs bald nur noch eine Website und zwar mit dem Titel "Gebt uns die Pornos wieder"
14.03.2013 08:09 Uhr
@LinkerSozi

Da hast du völlig recht, dieser Feminismus ist alles andere als progressiv. Es gibt so viele Frauen, die sich beispielsweise freiwillig für den Playboy ausziehen wollen und daran ist sicher nicht die böse Männerwelt verantwortlich. Man sollte alles, was auf Freiwilligkeit beruht, etwas weniger verbissen sehen. Die geradezu zelebrierte Männerfeindlichkeit in feministischen Gender Study-Kreisen finde ich mehr als befremdlich.
14.03.2013 11:36 Uhr
Erschreckend finde ich nicht, daß ein paar durchgeknallte Feministinnen so einen Antrag formulieren.
Aber es ist schlimm, daß sich das EU-Parlament überhaupt für berechtigt hält, in solchen Fragen zuständig zu sein.
14.03.2013 20:43 Uhr
Zitat:
Es gibt übelst sexistische, erniedrigende und frauenverachtende Pornographie und es gibt völlig normale Darstellungen von einvernehmlicher und gleichberechtigter Sexualität. Während es richtig ist, sich gegen ersteres zu wehren, darf es kein Verbot von letzterem geben.


Und übelst sexistische, erniedrigende und männerverachtende Pornographie ist OK?

Ich sehe das etwas anders: Es kann ganz normale Menschen geben, die sich in Wirklichkeit in ihrer Sexualität im völlig normalem Rahmen bewegen, sich aber trotzdem ganz üble Pornos anschauen. Wieso soll man es ihnen verbieten?

Es ist natürlich wichtig, daß Pornodarsteller alles auch freiwillig tun, gerecht bezahlt werden und ihre Gesundheit nicht gefährdet wird, das ist aber ein anderes Thema.
14.03.2013 21:01 Uhr
Finde nicht das Pornographie verboten werden sollte.

Zumal sich da die Frage stellt, wo fängt für diese Personen Pronographie an?

Sind ästhetische Nacktbilder für die auch schon Pornographie?
15.03.2013 08:24 Uhr
Das einzige Problem an Pornographie ist meiner Meinung, dass Jugendliche sich das angucken und dann völlig falsche Vorstellungen bekommen.

Hier sollte mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden.
15.03.2013 08:32 Uhr
Zitat:
dass Jugendliche sich das angucken und dann völlig falsche Vorstellungen bekommen.


Inwiefern? Ich habe das schon oft gelesen, aber nie kapiert, was damit gemeint ist.
15.03.2013 08:45 Uhr
Worum geht es in Pornos? Um Sexismus oder Sexualität?
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