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Völkermord-Beschluss im Bundestag: "Wir lassen uns von einem Despoten wie Erdogan nicht erpressen"! Was sagst Du dazu? |
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15.05.2016 10:04 Uhr |
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1. Längst überfällig. Andere Länder waren in diesem Fall deutlich konsequenter. |
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15.05.2016 10:10 Uhr |
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2. Reine Symbolpolitik. Nach Extra3 und Böhmermann einschließlich der entsprechend servilen Äußerungen verschiedener deutscher Spitzenpolitiker, möchte man jetzt Härte zeigen.
Ein durchsichtiges Manöver, daß vor allem auf die öffentliche Wirkung nach innen zielt.
Der Bürger soll den Eindruck bekommen, die deutsche Politik habe das Heft des Handelns noch in der Hand.
Die Türkei sitzt jedoch am längeren Hebel.
Womöglich zeichnet sich ab, daß ein Teil der mit der Türkei geschlossenen Vereinbarungen (erwartungsgemäß) in etlichen Parlamenten von EU-Mitgliedsstaaten scheitern wird (vor allem die Visa-Freiheit und die Geldzahlungen). Dann würden die Karten ohnehin neu gemsicht und das Abkommen mit der Türkei hinfällig.
Eine solche Resolution des deutschen Bundestages fiele dann auch nicht mehr ins Gewicht und wäre vor allem nicht der Anlaß für das Scheitern des Abkommens.
Eine (typisch deutsche) billige Lösung.
Interessant wird die Antwort der Türkei auf diese Entwicklungen sein und wie man vor allem in Berlin mit den Folgen umgeht.
Die Türkei wäre ohne weiteres in der Lage, die Flüchtlingslage in der Ägäis zu eskalieren.
Trotz der bereits begonnenen Ausweichbewegungen, sind immer noch geügend Flüchtlinge in der Türkei, um die EU massiv in Bedrängnis zu bringen. |
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15.05.2016 10:54 Uhr |
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Oha, seit wann lassen wir uns denn von einem Despoten wie Erdogan nicht erpressen? Ist dieser Orient-Express nicht schon abgefahren? |
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15.05.2016 12:46 Uhr |
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Vor 101 Jahren.
Alta Falta das Thema brennt mir auch unheimlich unter den Fingernägeln. |
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15.05.2016 13:49 Uhr |
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Na toll, jetzt werden sie mutig bei einer Sache, die für den deutschen Bürger im Grunde ohne jeglichen Belang ist.
Wobei die Verärgerung der Türkei vielleicht doch einen gewissen Nutzen hätte, allerdings auch nur dann, wenn man sie konsequent weiter schürt und letztlich für das von mir ersehnte Sèvres2.0 ausnutzt. |
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15.05.2016 15:47 Uhr |
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Das letzte Wort wird nicht die EU oder der Bundestag sprechen.... |
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15.05.2016 15:48 Uhr |
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Kommt da wenigstens noch ein ähnlicher Beschluß zum Völkermord an den Indianern? |
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15.05.2016 16:14 Uhr |
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Auf die Idee sind sie aber auch erst gekommen, seit es mit Erdogan nicht mehr so rund läuft... |
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15.05.2016 16:18 Uhr |
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Will man damit das deutsche Gewissen beruhigen? Das Deutsche Reich war damals mindestens Mitwisser, wenn nicht gar Mittäter. |
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15.05.2016 17:05 Uhr |
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Zitat:Zitat: kettenhund
zitieren15.05.2016
Vor 101 Jahren.
Alta Falta das Thema brennt mir auch unheimlich unter den Fingernägeln.
Manchmal verstehe ich die Dringlichkeit und Eile schon: Damit die Sauerei sofort aufhört mal aufn Tisch hauen!
Wieso?
Dauert der "Völkermord" noch an?
Von den Kurden steht meiner Kenntnis nach nichts in der Resolution. |
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15.05.2016 17:36 Uhr |
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http://www.welt.de/geschichte/article139581856/Was-das-Kaiserreich-vom-Armenier-Massaker-wusste.html
http://www.deutschlandfunk.de/deutsche-beteiligung-am-voelkermord-an-den-armeniern.730.de.html?dram:article_id=102524 |
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16.05.2016 11:15 Uhr |
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Zitat:
http://www.welt.de/geschichte/article139581856/Was-das-Kaiserreich-vom-Armenier-Massaker-wusste.html
http://www.deutschlandfunk.de/deutsche-beteiligung-am-voelkermord-an-den-armeniern.730.de.html?dram:article_id=102524
Die von Dir behauptete Beteiligung des Deutschen Reiches geht weder aus den Artikeln, noch aus den dort zitierten Büchern hervor. Das Deutsche Reich griff nicht aktiv ein, um den Völkermord zu verhindern. Das taten alle anderen Staaten allerdings auch nicht. Vor dem Hintergrund müßte man alle anderen Staaten ebenfalls einer aktiven Beteiligung am Völkermord bezichtigen.
Von einer aktiven Beteiligung kann allerdings in keinem Fall die Rede sein.
Deshalb bleibe ich bei meiner zuvor gemachten Aussage: Blödsinn. |
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16.05.2016 11:46 Uhr |
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Die Rolle des Kaiserreichs in der Armenienfrage ist nicht so schwarz-weiß, wie es die politischen Ränder von links und rechts gerne darstellen.
Richtig ist, dass das Kaiserreichs zu Beginn des 1. Weltkrieges den Völkermord an den Armeniern bestenfalls ignorierte und unterschätzte, stellenweise auch mitbeförderte.
Zur Entlastung der Deutschen muss angeführt werden, dass einige deutsche Offiziere tatsächlich glaubten, es handele sich um eine Evakuierungsaktion, die umso humaner würde, je besser die Logistik funktionieren würde. Die logistische Hilfe der Deutschen für die Deportationen sind teilweise vor diesem Hintergrund zu sehen.
Gänzlich auf einem anderen Blatt und in Deutschland kaum diskutiert ist jedoch ein anderer Aspekt, der sehr wohl deutsche Heldentaten in der Armenierfrage aufweist:
Die deutsche militärisch-diplomatische Kaukasusexpedition von 1918 unter Kress von Kressenstein überwiegend mit bairischen Jägern.
Das Ziel der Kaukasusexpedition war eine Stabilisierung des Kaukasus zum Erwerb und Transit kriegswichtiger Rohstoffe. Zu diesem Zweck sollte der gesamte Südkaukasus möglichst kriegsfrei gehalten werden. Der Vertrag von Poti ist ebenfalls in diesem Zusammenhang zu sehen.
Damals landeten deutsche Soldaten auf ausdrückliche Einladung der sozialdemokratischen Regierung Georgiens in Westgeorgien und kämpften sich auch durch Eisenbahnsperren pro-türkischer Partisanen nach Ostgeorgien durch, nachdem Berichte aus schwäbischen Siedlungen über ein Massaker an armenischen Flüchtlingen vor der Zementbrücke vor Katharinenfeld eintrafen. Das deutsche Museum in Bolnisi/Katharinenfeld wurde übrigens in einem Haus untergebracht, das von einem wohlhabenden Armenier zur Verfügung gestellt wurde, dessen Vorfahre einst von den Katharinenfeldern gerettet wurde.
Die deutsche Expedition residierte anschliessend nicht nur in den deutschen Dörfern, sondern stabilisierte den gesamten Osten Georgiens, wo sich das Verbreitungsgebiet von Georgiern, Deutschen, Armeniern und Aseris überlappte und so eine instabile Mischung ergab. Teilweise auch unter Androhung von Vergeltungsmaßnahmen gegen pro-türkische Kräfte, die nach heutiger Moral äußerst fragwürdig sind. Bei Signaghi wurde ausserdem eine Eisenbahnsperre pro-türkischer Partisanen durchbrochen, wobei es auch zu zahlreichen weiblichen Toten kam, die sich an einem versuchten Raub deutscher Gewehre beteiligt haben sollen.
Die Kaukasusexpedition bestand zum Teil aus den gleichen Soldaten, die schon zuvor im osmanischen Reich stationiert waren und mit dem Ausmaß des Völkermordes an den Armeniern vertraut waren. Spätestens für die Kaukasusexpedition kann nicht mehr gesagt werden, dass sie besonders viel Rücksicht auf die Türken nahm. Viel eher trat Deutschland hier tatsächlich als Schutzmacht aller kaukasischen Christen auf, auch als Schutzmacht der eigentlich mit der Entente sympathisierenden Armenier.
Wer deutschen Beistand für die Armenier sucht, wird daher spätestens bei der Kaukasusexpedition tatsächlich fündig. In seinem Bericht an das deutsche Heeresarchiv schlägt Kress von Kressenstein übrigens über die türkischen Verbündeten, aber auch über die Desorganisation der georgischen Waffenbrüder einen alles andere als diplomatischen Ton an, was dem Bericht durchaus eine gewisse Glaubwürdigkeit verleiht. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.05.2016 13:47 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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16.05.2016 11:49 Uhr |
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Den Bericht Kress von Kressensteins an das deutsche Heeresarchiv findet man übrigens publiziert vom Goethe-Institut Tiflis an dieser Stelle:
https://www.goethe.de/mmo/priv/1351129-STANDARD.pdf |
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16.05.2016 11:58 Uhr |
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In der Politik gilt anscheinend immer mehr nur eins; "The SHOW must gon on" |
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GRUENE |
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UNION |
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Volk, Sonstige |
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