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Fragenübersicht Sollten die Berufshaftpflichtprämien für freiberufliche Hebammen gesenkt werden?
1 - 20 / 30 Meinungen+20Ende
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02.07.2012 14:45 Uhr
Die Prämien müssen sich am tatsächlichen Durchschnittsrisikos des Berufes orientieren, nicht daran, was irgendwelche Politiker für wünschenswert halten. Man kann nicht alles und jeden quersubventionieren. Das ist in Griechenland gescheitert und würde auch hier scheitern. Sollten die Hebammen ihre Prämien für unverhältnismäßig hoch halten, können sie zunächst den Ombudsmann einschalten.
02.07.2012 14:57 Uhr
Zitat:
Die Prämien müssen sich am tatsächlichen Durchschnittsrisikos des Berufes orientieren, nicht daran, was irgendwelche Politiker für wünschenswert halten. Man kann nicht alles und jeden quersubventionieren. Das ist in Griechenland gescheitert und würde auch hier scheitern. Sollten die Hebammen ihre Prämien für unverhältnismäßig hoch halten, können sie zunächst den Ombudsmann einschalten.

Selten so eine dämliche Meinung gesehen/gehört, aber Du als Bürokacker bist davon ja auch nicht betroffen - natürlich nicht! Dann mach' Du doch selbst demnächst bei Deiner Perle, wenn sie denn wirft, Geburtshelfer. Viel Spaß dabei!
02.07.2012 15:03 Uhr
Hebammen müssen unbedingt unterstützt werden. So viele müssen jetzt schon ihren Beruf aufgeben, weil sie davon nicht mehr leben können.

Eine Hebamme, die freiberuflich arbeitet und zu den (werdenden) Eltern nach Hause kommt ist unendlich viel wert. Sei es nun zu einer Hausgeburt, zu Vor- oder Nachsorge. Der persönliche Kontakt schafft Vertrauen. Hier können Hebammen Hilfestellungen geben die in der Krankenhausmaschinerie unmöglich sind.

Es ist doch auch geplant (oder wird es schon so gemacht) dass in Familien, die Hilfe brauchen, regelmäßig Hebammen kommen um sich um Eltern und Kind(er) zu kümmern auch um Mißhandlungen und Vernachlässigung früh zu erkennen. Wie soll das gehen, wenn immer weniger Hebammen diesen Befuf ausüben können?
02.07.2012 17:47 Uhr
ich denke mit in meinem kleinen blöden kopf, dass das risiko natürlich sehr hoch ist,
dass falls bei einer geburt was in die hose geht natürlich dem opfer so gut es nur geht geholfen werden muss.

aber das doch nicht 1:1 den bemühten hebammen auferlegt werden kann!

stell dir vor feuerwehrleute oder rettungssanis wären selbstständig und müssten irhe versicherungen zu 100% deckend selber zahlen ... wollen wir so ein land?
02.07.2012 17:58 Uhr
ja, weil sonst diese hebammen nicht mehr existieren können.
02.07.2012 18:00 Uhr
Ein paar Gedanken dazu:

Dass der Beruf seine Hebamme nicht mehr ernährt ist ein Riesenproblem - das lasse ich absolut so stehen.

Diesen Misstand zu beheben kann man durch verschiedene Ansatzpunkte bearbeiten. Einige an der Einnahmen, andere an der Ausgabenseite.


Lauterbach stellt sich Eingriffe an der Ausgabenseite, nicht an der Einnahmenseite vor (Natürlich - er ist Arzt. Was die Hebammen kriegen, können die Ärzte nicht mehr bekommen)

Unter den Eingriffen an der Ausgabenseite nimmt er sich die Haftpflichtversicherung raus.
Das ist nicht so einfach... Das ist ein Privatmarkt. Wenn die Prämien nicht mit den Schadensfällen schritthalten, dann wird die Sache nicht mehr versichert.

Oder man begrenzt die Schadensfälle durch gesetzliche Ausschlüsse bei der Verantwortlichkeit einzuführen - Das ginge aber auf Kosten der potentiellen Opfer.


Die Diskussion gehört zurück auf die Füsse gestellt - Anstatt zu versuchen an den Versicherungen zu drehen brauchen die Hebammen angemessene Einnahmen - auch wenn das Dr.med.Lauterbach nicht passt, weil er um die eigenen Pfründe fürchtet.
02.07.2012 18:00 Uhr
Zitat:
dass das risiko natürlich sehr hoch ist,

bei 9 Hausgeburten mit hilfe unserer Hebamme geschah nix.
ein Kind verstarb im Krankenhaus.
02.07.2012 18:03 Uhr
Zitat:
Die Diskussion gehört zurück auf die Füsse gestellt - Anstatt zu versuchen an den Versicherungen zu drehen brauchen die Hebammen angemessene Einnahmen

oder so..
jede krankenkasse spart richtig geld bei hausgeburten, weil die hebammen so wenig verdienen..
02.07.2012 18:07 Uhr
Zitat:
Sollten die Hebammen ihre Prämien für unverhältnismäßig hoch halten, können sie zunächst den Ombudsmann einschalten.


#1 der keine Ahnung hat!
02.07.2012 18:07 Uhr
Jeder Frau steht im Rahmen von Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Stillzeit Hebammenhilfe zu. Als einziger Leistungsanspruch ist er noch in der Reichsversicherungsordnung von 1911 festgelegt, statt wie alle anderen Leistungen seit über 40 Jahren, im Sozialgesetzbuch.

Die Vergütungssätze der Hebammen wurden bis 2007 vom Gesetzgeber auf dem Verordnungsweg festgelegt. Dies erfolgte in den letzten 20 Jahren lediglich drei Mal. Durch eine Gesetzesänderung, wurde festgelegt, dass die Gebühren der Hebammen direkt zwischen den Krankenkassen und den Hebammenverbänden ausgehandelt werden. Auf der niedrigen Basis, mit der die Entlassung in die Selbstverwaltung erfolgte, ist die Aufholung des Rückstandes niemals möglich. Sowohl die Krankenkassen, als auch die Schiedsstelle sind verpflichtet, Anpassungen gemäß Beitragssatzstabilitätsgesetz (§ 71 SGB V) prozentual -gemessen an der Grundlohnsummensteigerung- vorzunehmen.

Der Anteil der Hebammentätigkeit am Gesamtvolumen der Ausgaben der Krankenkassen beträgt 0,2 %.

Zurzeit sind ca. 17.500 Hebammen freiberuflich in Deutschland tätig.

Die Ausgaben für Hebammenhilfe betrugen 2008 rund 366 Mio. Euro.

Durchschnittlich erzielt damit jede freiberufliche Hebamme 23 300 Euro Umsatz im Jahr. Davon zu bestreiten sind Betriebsausgaben und Sozialversicherungsbeiträge (Hebammen sind trotz Freiberuflichkeit rentenversicherungspflichtig mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) und Steuern. Eine Auswertung von realen Einkommenssteuerbescheiden aus 2007 und 2008 zeigte, dass das zu versteuernde Einkommen in Vollzeit bei 14.150 im Jahr Euro bzw. 1180 Euro im Monat liegt, bei vollem unternehmerischem Risiko. Der Stundenlohn einer Hebamme liegt damit bei durchschnittlich 7,50 Euro.

Eine Gebührenerhöhung von 1,54% – entsprechend dem Vorschlag der Krankenkassen – würde den Stundensatz gerade mal um 11 Cent anheben.

Die Politik ist gefordert die jahrzehntelangen Versäumnisse auszugleichen und das Hebammeneinkommen auf eine Grundbasis zu stellen, von der aus prozentuale Steigerungen überhaupt eine Wirkung entfalten.

Der Hebammenverband fordert 30% – weil nur das eine sichtbare Erhöhung bringt, mit der eine Hebamme von ihrem Beruf leben kann.

Zum Vergleich: Was verdient der Mittelstand in Deutschland?

Laut einer Statistik des Bundesministeriums für Finanzen verdient der Mittelstand zwischen 55 000 und 60 000 Euro Brutto im Jahr. Freiberuflich tätige „Mittelständler“ wie Architekten verdienen ca. 29 500 Euro, Ingenieure und Techniker ca. 32 000 Euro, Sachverständige 35 000 Euro. Einzig freischaffende Künstler der unterschiedlichsten Sparten verdienen unter 20 000 Euro.

Die Statistik zeigt, dass die typischen Männerberufe wesentlich besser bezahlt sind als Frauenberufe der Sparten: Hebammenhilfe, Pflege und Erziehung. Im Bundesschnitt liegen die Einkommen der Frauen 22% unter den Einkommen der Männer.

http://www.hebammen-protest.de/?p=297
02.07.2012 18:09 Uhr
Wenn man den Beruf der Hebamme weiter in der Gesellschaft haben möchte, dann müssen die Prämien gesenkt werden. Aber da ist sicherlich der medizinische-pharma-Komplex davor. Die wollen, dass gefälligst im Krankenhaus geboren wird!

Hausgeburten, wo kämen wir denn da hin ;)
02.07.2012 18:18 Uhr
Die zentrale Frage ist, ob man weiterhin die Situation möchte, dass Frauen ihre Kinder zu Hause mit Unterstützung einer Hebamme auf die Welt bringen.

Wenn ja, dann bleibt nichts anderes übrig, als sich mit der miserablen Bezahlung und den horrenden Nebenkosten (Versicherung) zu befassen.

Abgesehen von den hohen Versicherungsprämien ist die Bezahlung einer Hebamme auch nicht gerade toll. "Unsere" erzählte etwas von einem Betrag pro Besuch, für den kaum ein Student eine Stunde arbeiten würde.
02.07.2012 18:23 Uhr
@Tenderloin,

das ist GOSSENSPRACHE und absolut nicht angebracht, denn damit beleidigst Du JEDE FRAU !!!

02.07.2012 18:38 Uhr
Jede Frau sollte entscheiden können, ob sie eine Hausentbindung oder eine Krankenhausentbindung wünscht.

Ein Risiko sehe ich, wenn freiberuflichen Hebammen die Existenz genommen wird, da eine Überforderung in stationären Bereichen eintreten könnte.





.
02.07.2012 18:40 Uhr
Ich gehe einmal davon aus, dass die Versicherungsanbieter ihre Prämien nach dem jeweiligen mathematisch feststellbaren Risiko kalkulieren. Natürlich kommt noch ein gewisser Aufschlag dazu, man will ja auch etwas verdienen, doch dürfte dieser Aufschlag bei der Berufshaftpflichtversicherung für Hebammen nicht höher sein als bei der für Anwälte, Zahnärzte oder Kfz-Mechaniker.

Wer jetzt fordert, die Versicherungswirtschaft solle ihre Prämien für Hebammen deutlich senken, der fordert, dass die Versicherungen mit dieser Versicherung Verluste machen. Das werden sie aber nicht tun, sondern sie werden sie dann einfach nicht mehr anbieten.

Man müsste ihnen also entgegenkommen und entweder das Risiko senken, dass der Versicherungsfall überhaupt eintritt (etwa durch Erschwerungungen für geschädigte Patientinnen bei der Beweislast) oder durch eine gesetzlich angeordnete Senkung der zu zahlenden Summen (Schmerzensgeld, Renten für behinderte Kinder etc.).

Das will aber im Ernst kein Mensch (oder es traut sich zumindest niemand, es öffentlich zu fordern). Der Trend bei der Haftpflicht von Ärzten oder Krankenhäusern geht auch eher in die andere Richtung (höhere Entschädigungsbeträge, Erleichterung der Beweislast für PatientInnen).

Wer als Politiker (oder als Doler) für eine Senkung der Versicherungsbeiträge eintritt, der soll auch ehrlich sagen, wie er sich die damit zwangsläufig verbundene Verschlechterung der Position geschädigter Patientinnen genau vorstellt.


Tatsächlich gibt es nur zwei realistische Möglichkeiten:
1. Man nimmt in Kauf, dass die freiberufliche Hebamme ausstirbt.
2. Man bezahlt sie anständig, d. h. man erhöht die Honorare mindestens erst einmal um den Betrag, den die gestiegenen Versicherungsprämien ausmachen.
02.07.2012 18:51 Uhr
@ Koralle

Zitat:
Wenn man den Beruf der Hebamme weiter in der Gesellschaft haben möchte, dann müssen die Prämien gesenkt werden. Aber da ist sicherlich der medizinische-pharma-Komplex davor.


Es ist doch der Versicherungswirtschaft völlig egal, ob sie ihre Prämien nun von Hebammen, GynäkologInnen oder sonstwem erhält. Sie wird sie in jedem Falle anhand des konkreten Schadensrisikos kalkulieren.

Sollte tatsächlich ein Unternehmen fieserweise die Beiträge der Hebammen unverhältnismäßig stark erhöhen, um sich damit GynäkologInnen, Krankenhäuser etc. zum Freund zu machen, so würde der Markt schon dafür sorgen, dass es damit keinen Erfolg hat. Dann übernähme eine Unternehmen diese Zielgruppe, das bisher noch keinen Schwerpunkt im Gesundheitswesen hätte.

Umgekehrt ginge es aber auch nicht: Ein Unternehmen, dass das deutlich gestiegene Risiko bei Hebammen durch (angesichts der höheren Zahl) moderate Erhöhungen bei ÄrztInnen quersubventionieren würde (etwa, weil es aus weltanschaulichen Gründen freiberufliche Hebammen ganz toll fände), verlöre dann bei den quersubventionierenden Berufen so viele Versicherungsnehmer, dass es damit nicht weit käme.

Nein, die an die Versicherungswirtschaft gerichtete Forderung ist ziemlich sinnfrei.
02.07.2012 18:59 Uhr
Zitat:
das ist GOSSENSPRACHE und absolut nicht angebracht, denn damit beleidigst Du JEDE FRAU !!!

Nun denn, Du und Deinesgleichen scheinen es ja zu verstehen. Hab also alles richtig gemacht und mich einfühlsam in Eure Welt begeben.
02.07.2012 19:31 Uhr
@Tenderloin

Nun erwarte ich eine ENTSCHULDIGUNG, nicht mehr und nicht weniger !
02.07.2012 19:54 Uhr
Zitat:
Nun erwarte ich eine ENTSCHULDIGUNG, nicht mehr und nicht weniger !

Und ich erwarte sehnlichst den morgigen Tag, weil dieser super wird. Einschlaftipps für Dich von mir: Trink 'nen Baldriantee o.ä. oder lass Dir von Mutti oder Omi 'ne Gute-Nacht-Geschichte vorlesen.
02.07.2012 20:18 Uhr
Bei der RKP laufen scheinbar nur Doler mit einer Kinderstube ala Schnelldurchgang durch die Gegend.Heute schon der Zweite der einfach andere Doler ohne Grund angreift und beleidigt.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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