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Fragenübersicht Findet der Gesetzvorstoß von Justizministerin Hubig - voyeuristische Aufnahmen von auch bekleideten Menschen - unter Strafe zu stellen Deine Zustimmung?
1 - 9 / 9 Meinungen
07.11.2025 22:19 Uhr
Im Prinzip ja. Kommt so ein bißchen darauf an, wie er formuliert wird. Nichts genaues weiß man nicht. Bisher ist sie Bundesankündigungsministerin. Ich bin mir noch unschlüssig, ob das Absicht ist und das Thema nicht in Wahrheit schon zerredet werden soll, ehe es überhaupt einen Vorschlag gibt.
07.11.2025 22:37 Uhr
Nein, denn nicht jedes Foto von bekleideten Menschen ist zwangsläufig voyeueristisch.

Das BVerfG hat 2018 eindeutig festgestellt dass immer der Zweck solcher Straßenfotos festgestellt werden muss.
Denn grundsätzlich überwiegt das Recht auf Kunstfreiheit vor dem Persönlichkeitsrecht.
"Es sei bei der Straßenfotografie geradezu „strukturtypisch“, dass Menschen ungestellt und deshalb auch ohne vorherige Einwilligung abgebildet werden."
Das BVerfG erkennt ausdrücklich die „Eigengesetzlichkeiten der Straßenfotografie“ an.

Es muss also nachgewiesen werden dass der Zweck des Bildes in besonderem Maße peinlich oder bloßstellend wirkt.

Dürfte spannend werden.
08.11.2025 12:35 Uhr
Ich halte es auch für entsprechend schwierig den "voyeuristischen Charakter" einer Abbildung klar herauszuarbeiten. Insofern unterstütze ich den Vorbeitrag von Rote Kapelle.
08.11.2025 12:46 Uhr
Zitat:
Ich halte es auch für entsprechend schwierig den "voyeuristischen Charakter" einer Abbildung klar herauszuarbeiten.


Deswegen kommts halt auf die Formulierung an. Mit einem voyeuristischen Character kommt man in dem Fall, dass Frauen unter dem Rock fotografiert werden nich weiter, wenn der Fotograf sagt, er würde immer nur unter dem Rock fotografieren, weil ihn das über dem Rock nicht interessiere und deshalb sei das gar nicht voyeristisch.

Es ist und bleibt aber halt völlig daneben und das muss vom Strafrecht und der Formulierung her sauber abgedeckt sein.
08.11.2025 17:12 Uhr
Ist 'voyeuristische Aufnahmen' denn ein rechtskräftiger Begriff oder handelt es sich mal wieder entweder Populismus (man tönt groß rum ohne was zu machen) oder Aktionismus (man ändert wild Gesetze und hat am Ende die Situation, dass zufällige Aufnahmen mit verboten werden und Aufnahmen in der Öffentlichkeit praktisch unmöglich werden, weil immer jemand Fremdes mit auf dem Bild sein kann).
08.11.2025 17:13 Uhr
Zitat:
Mit einem voyeuristischen Character kommt man in dem Fall, dass Frauen unter dem Rock fotografiert werden nich weiter


Das ist noch einmal etwas ganz anderes und meines Wissens bereits verboten worden.
09.11.2025 08:28 Uhr
Nein. Das ist Teil einer schon länger wirkenden für mich recht dummen Art von Gesetzgebung. Gesetze werden als Zementierung moralischer Ansichten missbraucht und gleichzeitig werden unhaltbare Schutzversprechen aufgestellt. Das ist IMHO der vollkommen falsche Umgang mit Problemen.
Wie bei anderen schon angesprochen, dürften Nachweise extrem schwierig sein. Man gibt den Betroffenen einfach leichtfertig an die Hand, dass sie das einfach anzeigen können und gut ist. Aber erstens wird das dann meistens nichts werden und zweitens wird das vor allem keine einzige weitere Tat verhindern. Statt also ein eher untaugliches Gesetz mit falschen Sicherheitsversprechen auf den Weg bringen, könnte man lieber für konkrete Sicherheit sorgen.
Und auch eine gesellschaftliche Debatte über den vollzogenen Wandel unsere Lebenswirklichkeiten gehört dazu. Jede*r muss wissen und akzeptieren, dass es heutzutage keine unbeobachteten Momente mehr gibt. Jeder Mensch ist immer auch im digitalen Blick aller anderen. Wer das nicht will, muss als Eremit in die Berge ziehen.
09.11.2025 08:29 Uhr
Zitat:
in dem Fall, dass Frauen unter dem Rock fotografiert werden

Das ist bereits verboten und nicht Inhalt des Gesetzes.
09.11.2025 08:31 Uhr
Zitat:
und Aufnahmen in der Öffentlichkeit praktisch unmöglich werden, weil immer jemand Fremdes mit auf dem Bild sein kann

Genau das sehe ich auch. Und es gibt nur den Weg, das radikal zu akzeptieren. Alles andere ist lebensfremd.
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