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Fragenübersicht Wie würdest Du Deine politische Sozialisierung und Deine Anschauung beschreiben?
1 - 18 / 18 Meinungen
23.05.2024 20:49 Uhr
Die Standardoptionen sind ein wenig vermurkst und deplatziert hier. Aber das soll uns nicht hindern, hier ein wenig mal etwas zu schildern und vielleicht auch Verständnis für so manches zu erlangen.
23.05.2024 20:59 Uhr
Ich würde mal sagen, dass in erster Instanz wohl das Elternhaus war, welches mich geprägt hat.

Die Eltern waren kein Parteihaushalt, aber nahestehen und das hat doch auch auf mich abgefärbt. Einen Beitritt hat man mir nicht nahegelegt, eher abgeraten. Sympathie ja - Mitwirkung niemals.

Im weiteren Rahmen waren Verstärkungsfaktoren da, das waren in der Schule die SJler, die mit ihrer DDR-Nostalgie und ihrem Marxismus mich festigten.
Aber das ist nur eine Randgeschichte, die sich einprägte, aber meinen Weg nicht zeichnete.

In jungen Jahren habe ich mich viel mit Zeitgeschichte beschäftigt. Das fing schon sehr früh an und ich wurde auch von meinem Elternhaus begünstigt, die mich unterstützten. Ich habe schon damals viele Bücher erhalten und bekommen und das war wohl auch so gut.

Ich habe durchaus viele Bücher zur Politik und zum politischen Geschehen und auch Tageszeitungen gelesen.

Ich kann mich entsinnen, dass ich mit 12 am Tag der Invasion im Kuwait im Lokal saß und dort „Die Presse“, die „Salzburger Nachrichten“, „Kurier“ und co studierte. Wir waren mit meinen Eltern essen.

Programmatisch habe ich dann das Programm der Volkspartei und einige ideengeschichtliche Bücher und Aufsätze dazu gelesen und auch die Monatshefte der Volkspartei, die natürlich Parteichefin, aber durchaus mit Tiefgang, ich möchte sagen, wissenschaftlich aufgebaut waren.

Ich habe wohl damals meine Freunde sehr genervt, die alle lieber soffen und am Motorrad schraubten und keine Vorträge beim Saufen über Politik und Geschichte hören wollten. Später wurde mir von einem Freund gesagt, Du hattest aber damals recht und warst sicher uns Jahre voraus. Vieles was Du damals dachtest und sagtest ist richtig gewesen.

Wolfgang Schüssel war damals für mich eine Schlüsselfigur zum Einstieg in die kleine kommunale Politik. Ich nannte mich heute scherzhaft, die „Dol-Thatcher-light“. Über ihn wurde das als Austro-Thatcher-light gesagt.

Es war eine Zeitung, die einen Artikel damals schrieb und die aus dem Umfeld von Jörg Mauthe war, der damals schon eine Dekade tot war. Sie schrieben damals etwas von einer Volkspartei, die neben dem konservativen Haus, nun auch endlich ein wirtschaftspolitisch und liberales Dach mit Schüssel hat und somit auch endlich ein fertiges Haus hat.

Ich empfand das damals so und so empfinde ich heute noch.

Die Eckpfeiler sind der Liberalismus, der Konservatismus und die christliche-sozial Lehre.

Ich glaube auch nicht an die Umsetzung einer reinen Lehre, sondern an die Korrektive verschiedener Ansätze, die dann wohl einen großen Sprung erlauben.

Die Mischung und die Integration macht es aus.

Das ist jetzt kein geschlossener Aufsatz über die Werdung, das sind natürlich nur Versatzstücke, abe ich hoffe sie geben einen Überblick.
23.05.2024 21:36 Uhr

Nein.

23.05.2024 21:41 Uhr
Zitat:

Nein.



Eine Beantwortung der Frage unter Ausblendung der verfehlten Antwortenoptionen ist zu erwarten oder bleibt es bei diesem inhaltsleeren Gemecker?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.05.2024 21:42 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.05.2024 21:45 Uhr
Zitat:
Zitat:

Nein.



Eine Beantwortung der Frage unter Ausblendung der verfehlten Antwortenoptionen ist zu erwarten oder bleibt es bei diesem inhaltsleeren Gemecker?


Allmählich kommt man zur Erkenntnis, dass der zu sinnvollen Beiträgen gar nicht in der Lage ist.
23.05.2024 21:49 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:

Nein.



Eine Beantwortung der Frage unter Ausblendung der verfehlten Antwortenoptionen ist zu erwarten oder bleibt es bei diesem inhaltsleeren Gemecker?


Allmählich kommt man zur Erkenntnis, dass der zu sinnvollen Beiträgen gar nicht in der Lage ist.


Sowie die Ziehmama halt auch
23.05.2024 21:49 Uhr
Ich bin in einem an Politik interessierten Haushalt groß geworden. Neben Religion und Alltagsfragen war Politik eigentlich immer Thema am Essenstisch oder bei sonstigem Zusammensein.
Phasenweise waren meine Mutter, zwei meiner Brüder und ich zugleich in der SPD. Später hat sich einer Richtung Grüne entwickelt, der andere Richtung FDP. Der dritte Bruder war auch politisch, aber wie mein Vater immer parteiloser Rot-Grün-Anhänger. Zuhause gab es mehrere Zeitungen, es wurde viel Nachrichten geschaut und gehört.
Mit 11 bin ich mit einem meiner Brüder das erste Mal auf eine Demo gegangen, den Ostermarsch 1983. Das und die Demos im Herbst des Jahres gegen die atomare Nachrüstung waren wichtige Phasen meiner politischen Sozialisation.

Wie mein einer Bruder war ich auf seinen Spuren auch sehr in der Schülervertretung aktiv.

Und dann gab es ab der fünften Klasse eine dicke Freundschaft, die ein paar Jahre hielt, er war CDU-Fan, ich SPD- und - Grünenfan. Wir haben oft heftig diskutiert. Viel später kam er mit der "Welt" in die Schule und ich mit der "taz". Die politischen und auch kulturellen Differenzen haben uns dann zunehmend entfremdet. Irgendwann rief er mir in einem Streit zu: Dann geh doch nach drüben. ;-)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.05.2024 23:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.05.2024 22:01 Uhr
Der Haushalt, in dem ich aufgewachsen bin, war eher unpolitisch. Aber das Interesse am Politischen war auch so relativ früh da. Mir wird heute noch gerne erzählt, dass ich als kleines Kind schon interessiert Nachrichten geguckt habe. Ich erinnere mich auch daran, dass mir sehr früh einzelne Namen aus der Politik präsent waren. So ging das eben immer weiter. In der Schulausbildung hatte ich dann nach meinem Empfinden sehr viele politische Lehrer, mehr linke als rechte oder liberale, aber nicht ungesund unausgeglichen. Ich bin dann mit 14 in die SPD eingetreten, weil ich selber zu der Zeit schon die Vorzüge eines durchlässigen Schulsystems erlebt habe und dies mit der SPD verband. So ging dann die weitere politische Sozialisierung immer weiter, weil ich mich gute 7 Jahre ehrenamtlich politisch engagiert habe, bis ich zum Studium kam und dann auch mit Arbeit im politischen Umfeld begonnen habe, Geld zu verdienen. Es wurde also zum Hauptberuf. Mich haben einfach schon sehr früh politische Systeme, Strukturen und Sachlogiken interessiert. Ein Verständnis, das ich bei vielen hier übrigens vermisse, denn es geht mehr als nur ums meinen.

Zu dieser Sozialisierung gehört aber auch dass mir wichtig ist, Aufstiege durch Leistung bewusst und gezielt zu fördern. Sozialstaat: ja, aber bitte zielgerichtet fördernd und Fähigkeiten verbessernd. Das wurde aus den Augen verloren und ist auch etwas, mit dem ich in parteilichen Strukturen nicht immer gut ankam.

Die Sozialisierung war damit ganz sicher eher links, ich glaube aber, dass ich da dennoch hinreichend weltanschauliche Distanz habe weil ich viele Dinge aus einer Perspektive des Seins, nicht des Sollens sehe.

23.05.2024 22:03 Uhr
Zu lang, zu komplex und fürs öffentliche dol somit zu viel Arbeit.
Dafür gibts leider zu viele Deppen.

Ãœber das Thema habe ich mich, und andere doler auch, in einer guten Ini ausgelassen.
Gehörte zu den positivsten Erlebnissen bei dol. Weil dort die politischen Gräben schlicht nicht existierten.
Da war alles gemischt. RuK, RudiEuro, Sandor u.a..
War eine tolle Sache. Derartige Charaktere sind hier in öffentlichen Diskussionen leider nur noch selten zu finden.
23.05.2024 22:10 Uhr
Zitat:

Nein.



Schade, fände ich bei dir, Genosse, durchaus interessant.
23.05.2024 22:25 Uhr
Ich überlege gerade, dass meine Erzählung von der guten Schülerfreundschaft, die dann an politischen und kulturellen Differenzen in die Brüche ging, nicht nur eine singuläre anekdotische Evidenz ist, sondern durchaus symptomatisch für die 80er Jahre in der BRD. Heute wird immer gesagt, die Gesellschaft sei neuerdings gefährlich gespalten. Nö, diese Spaltung gab es damals schon sehr wohl. Und die Spaltungslinie verlief bereits zwischen SPD und CDU und ging durchaus durch Familien und Freundeskreise. Und Themen gab es genug: Nachrüstung, Kriegs- oder Zivildienst, Volkszählung, Atomkraft, andere Umweltthemen, Umgang mit Aidskranken, Haltungen zum Ostblock, Geschichtspolitik, Frauen-Emanzipation, zunehmend LGBTIQAA*-Themen, die Ausländerfrage - und Sprachpolitiken sind auch nicht erst im 21. Jahrhundert erfunden worden: Der Begriff Azubi wurde geschaffen, Dickmann´s und andere Firmen nannten ein bestimmtes Produkt um usw.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.05.2024 00:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.05.2024 22:33 Uhr
Zitat:


Volkszählung



Haben sich da die Wutbürger erfunden?

Ich meine, Facebook gabs da noch nicht und man konnte da nicht sein Privatleben hinkippen und sich danach über die Datensammelei empören.
23.05.2024 22:36 Uhr
Zitat:
Zitat:


Volkszählung



Haben sich da die Wutbürger erfunden?

Ich meine, Facebook gabs da noch nicht und man konnte da nicht sein Privatleben hinkippen und sich danach über die Datensammelei empören.


Hmm. Die Kritik daran wurde von linken und linksliberalen Kreisen aus guten Gründen getragen. Sollten heutige Wutbürger*innen damals schon politisch gewesen sein in der BRD, dann waren sie wahrscheinlich eher dafür ...
23.05.2024 22:46 Uhr
Was haben die Antwortoptionen mit der Frage zu tun?
23.05.2024 22:54 Uhr
Zitat:
Haben sich da die Wutbürger erfunden?


Eher nicht.

Aber links war man weniger staatshörig als heute, und man wehrte sich gegen jeglichen Versuch des Eindringens von staatlicher Seite ins Privatleben.

Zu Recht übrigens. Wie man heute deutlich sieht. Völlig unabhängig von den Offenbarungen des WWW.
24.05.2024 06:38 Uhr
Lange Geschichte.
Als Kind und frühe Jugend unpolitisch, aber viel in Europa im Urlaub und schon damals war mir klar, dass eine Gemeinschaftswährung nur ein Verlustgeschäft für Deutschland sein kann. Vielleicht mein erster politischer Anknüpfungspunkt. Eltern 68er, Freundeskreis aber eher konservativ/rechts, irgendwann mit Hinblick auf die erste Bundestagswahl habe ich meine Eltern gefragt, ob sie mir den Focus abonnieren können. Sicher auch dadurch geprägt worden. Dann kamen Westerwelle und Möllemann auf den Plan, von beiden begeistert. Damals noch pragmatischer Liberaler ohne theoretischen Hintergrund. Den habe ich mir im Studium geholt mit Smith, Hayek, Bentham, Becker. Um mal die wichtigsten zu nennen. Gleichzeitig viel hier bei dol unterwegs und über die liberalen Theoretiker diskutiert und gelernt. Denke da z.B. an gang oder Djilas.

Mit der Zeit wird man wirtschaftspolitisch wieder etwas moderater, aber als Trotzreaktion auf politische Entwicklungen gesellschaftlich liberaler.
24.05.2024 07:31 Uhr
Das Elternhaus hat mit Sicherheit eine deutlich größere Rolle gespielt als einzelne Politiker, Bücher usw..
Ich würde sagen, dass ich schon immer einem liberalen Model gefolgt bin. Ich bin klar international ausgerichtet und befürworte den Grundgedanken der Europäischen Union.
Zudem war ich schon immer Demokrat und auch ganz wichtig für mich ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau.
24.05.2024 08:42 Uhr
Meine Eltern haben sich in der Gewerkschaftsjugend kennengelernt.

Meine Mutter kommt aus einer linken Familie. Ihr Eltern waren in der DKP, die Großeltern väterlicherseits im Spartakusbund, was den anderen Großeltern sehr missfiel.

Die Familie meines Vaters war unpolitisch aber der Opa war, nach Krieg und Gefangenschaft bis 1955, glühender Pazifist.

Ich war als Jugendliche links, jetzt bin ich eher linksliberal.

Es kann aber auch einfach Altersmilde sein, dass ich denke man kann nichts zwingen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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