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Fragenübersicht So im historischen Rückblick gesehen: Ist die Deutsche Wiedervereinigung von 1990 im Großen und Ganzen OK oder hätte man das lieber lassen sollen?
1 - 20 / 25 Meinungen+20Ende
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07.05.2024 08:42 Uhr
Dass es dazu gekommen ist, war für mich ok, denn so, wie es war, konnte es in der DDR definitiv nicht weitergehen.

Über das Wie könnte ich mich hingegen immer noch aufregen.

Und spart Euch das mit der Notwendigkeit es schnell zu machen wegen der Russen - das ist eine Mär, die angesichts der Instabilität, in der die UdSSR sich damals befand, auch nach 34 Jahren nicht wahrer wird.
07.05.2024 08:49 Uhr
Der Preis war zu hoch. Sowohl was die wieder möglich gewordenen Kriege als auch was den Sozialabbau in Ost und West betrifft.
07.05.2024 08:50 Uhr
@tranquilità

Du meinst, die These, dass man ein offenes Fenster genutzt hat, wäre falsch? Bin ich mir nicht so sicher.

Aber realpolitisch war keine andere Option da, als das rasch unter Dach und Fach zu bringen. Ich denke hier nur an allfällige Binnenströme, ich denke an das notwendige Kapital zur Sanierung, welches nur von einer Seite kommen konnte.
07.05.2024 09:12 Uhr
17 Millionen ostdeutsche stonewashed-Existenzen, allesamt unerfahren und geil auf die Marktwirtschaft. Mit entsprechendem Katzenjammer danach.
07.05.2024 09:17 Uhr
Zitat:
17 Millionen ostdeutsche stonewashed-Existenzen, allesamt unerfahren und geil auf die Marktwirtschaft. Mit entsprechendem Katzenjammer danach.


Ich würde sagen, dass man einfach zu viele Erwartungen genährt hat, die man so nicht erfüllen konnte.

Ich kann mich noch an das Jahr 1990 in Prag erinnern, als meine Eltern mit der Tante sprachen. Und diese meinte, die Jungen müssen erst das Arbeiten lernen und im weiteren Punkt die Drei einhellig meinten, es ist auch hier nicht alles Golden und es wird dauern, bis man den Gap geschlossen hat, auch hier war nicht alles sofort rosig nach 1945 oder 1948.
07.05.2024 09:18 Uhr
Zitat:


Über das Wie könnte ich mich hingegen immer noch aufregen.



Das haben die Wähler in Ost und West mit ihren Stimmen für die CDU so angerichtet.
07.05.2024 09:20 Uhr
Zitat:
ich denke an das notwendige Kapital zur Sanierung,


Welche Sanierung in der Wirtschaft? Infrastruktur ja, in der Wirtschaft wurden die Filetstücke (Immobilien) überwiegend verhökert und nur ein paar Leuchttürme am Leben erhalten.
07.05.2024 09:20 Uhr
Zitat:
Der Preis war zu hoch. Sowohl was die wieder möglich gewordenen Kriege als auch was den Sozialabbau in Ost und West betrifft.


Ja richtig, ist ein Stück weit geglückt, und leider ein Stück weit missglückt. Hätte jedenfalls in mehreren Punkten anders laufen sollen und können...
07.05.2024 09:22 Uhr
Zitat:

Das haben die Wähler in Ost und West mit ihren Stimmen für die CDU so angerichtet.


Dass sich die Bürger für die CDU entschieden haben, könnte daran gelegen haben, dass nur die CDU unter Kohl offen für die Wiedervereinigung eingetreten ist, während alle anderen Parteien, insbesondere die SPD bzw. die Grünen ablehnend dazu standen.
07.05.2024 09:23 Uhr
Die DDR lag bei der Produktivitätsquote in Relation zur Bundesrepublik weit zurück. Die war unter einem Drittel. Da war auch klar, wie hier geschrieben, dass das kein selbsterhaltender Körper unter diesen Bedingungen ist.

Wäre da nicht schnell die Vereinigung gekommen, dann ist fraglich, ob es da nicht zu massiven sozialen Verwerfungen gekommen wäre, samt einer binnendeutschen Wanderung, die wohl auch 2015 in den Schatten gestellt hätte und da ist dann die Frage, was dann gekommen wäre.

Gewiss ist nicht alles richtig gelaufen. Sei es die Treuhand, sei es der Ablauf bei der Bewertung der Wirtschaft beim Umtausch und ähnliches.

Aber ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn man da nicht gehandelt hätte.
07.05.2024 09:26 Uhr
Zitat:
während alle anderen Parteien, insbesondere die SPD bzw. die Grünen ablehnend dazu standen.


Wieder so eine Geschichtsklitterung.
Die SPD war keinesfalls dagegen - nur nicht in diesem Tempo in Anbetracht der zu erwartenden Folgen. Und sie hat ja recht behalten.

Man kann von Lafontaine halten, was man will, in diesem Punkt war er damals weitsichtiger als Kohl und Konsorten.
07.05.2024 09:26 Uhr
Jedenfalls hat die DDR-Staatsführung dem Kapitalismus die "Mietsache DDR" in so ziemlich dem Zustand zurück gegeben, wie sie es 1945 vom Kapitalismus übernommen hatte.
07.05.2024 09:27 Uhr
Zitat:
Zitat:
während alle anderen Parteien, insbesondere die SPD bzw. die Grünen ablehnend dazu standen.


Wieder so eine Geschichtsklitterung.
Die SPD war keinesfalls dagegen - nur nicht in diesem Tempo in Anbetracht der zu erwartenden Folgen. Und sie hat ja recht behalten.

Man kann von Lafontaine halten, was man will, in diesem Punkt war er damals weitsichtiger als Kohl und Konsorten.


Ich würde mir mal Zitatesammlungen aus dem roten und grünen Eck aus dieser Zeit anschauen. Das war alles andere als "Deutschland einig Vaterland".
07.05.2024 09:28 Uhr
Zitat:
Jedenfalls hat die DDR-Staatsführung dem Kapitalismus die "Mietsache DDR" in so ziemlich dem Zustand zurück gegeben, wie sie es 1945 vom Kapitalismus übernommen hatte.



Naja, sagen wir 70%. :o)
07.05.2024 09:28 Uhr
Zitat:
Jedenfalls hat die DDR-Staatsführung dem Kapitalismus die "Mietsache DDR" in so ziemlich dem Zustand zurück gegeben, wie sie es 1945 vom Kapitalismus übernommen hatte.


Der Schmäh ist immer wieder gut.
07.05.2024 09:29 Uhr
Zitat:
Zitat:
Jedenfalls hat die DDR-Staatsführung dem Kapitalismus die "Mietsache DDR" in so ziemlich dem Zustand zurück gegeben, wie sie es 1945 vom Kapitalismus übernommen hatte.


Der Schmäh ist immer wieder gut.


Wobei... 1990 war es wenigstens besenrein. 1945 konnte man das nun nicht gerade behaupten.
07.05.2024 09:31 Uhr
Wie auch andere führende SPD-Politiker nahm Schröder bis 1989 zur deutschen Wiedervereinigung ausdrücklich eine distanzierte bis ablehnende Haltung ein. Am 12. Juni 1989 zitierte ihn die Bild-Zeitung aus einer Plenarsitzung des niedersächsischen Landtages mit folgenden Worten:

„Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte man eine neue Generation in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung belügen. Es gibt sie nicht. Und es gibt wichtigere Fragen der deutschen Politik in Europa.“

In der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung äußerte er am 27. September 1989, eine auf Wiedervereinigung gerichtete Politik sei „reaktionär und hochgradig gefährlich“.[47]

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Schr%C3%B6der
07.05.2024 09:33 Uhr
@ EvaHulzinger

Zitat:
Am 12. Juni 1989 zitierte ihn die Bild-Zeitung


Wir reden hier doch von der Zeit nach dem Mauerfall, oder nicht?
Im Sommer 1989 hat auch ein Herr Dr. Kohl die Vereinigung noch nicht im Augen gehabt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.05.2024 09:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.05.2024 09:34 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Jedenfalls hat die DDR-Staatsführung dem Kapitalismus die "Mietsache DDR" in so ziemlich dem Zustand zurück gegeben, wie sie es 1945 vom Kapitalismus übernommen hatte.


Der Schmäh ist immer wieder gut.


Wobei... 1990 war es wenigstens besenrein. 1945 konnte man das nun nicht gerade behaupten.


Die indirekten Verursacher in Form der kleinen Mitglieder haben doch durchaus nach 1945 die Innenstädte dann durchputzen dürfen. Bei euch wohl auch?
07.05.2024 09:35 Uhr

Zitat:

Wieder so eine Geschichtsklitterung.
Die SPD war keinesfalls dagegen - nur nicht in diesem Tempo in Anbetracht der zu erwartenden Folgen.




Mal zur Realität und den tatsächlichen Aussagen 1989:


Schröder:

„ Nach 40 Jahren Bundesrepublik sollte man eine neue Generation in Deutschland nicht über die Chancen einer Wiedervereinigung belügen. Es gibt sie nicht.“


Rau:

„Eine Beendigung der abstrakten Debatte über die Wiedervereinigung“


Vogel:

„ Ablehnung des leichtfertigen und illusionären Wiedervereinigungsgeredes, finden auch außerhalb der SPD mehr und mehr Zustimmung.“


Lafontaine:

„ Welch ein historischer Schwachsinn“


Fischer:

„ Ein wiedervereinigtes Deutschland wäre für unsere Nachbarn . . . nicht akzeptabel. Das Wiedervereinigungsgebot im Grundgesetz wäre in seiner Konsequenz ein Unglück für das deutsche Volk. Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Vorteil die Deutschen aus einer Wiedervereinigung hätten“



https://www.focus.de/politik/deutschland/illusion-nicht-vision-10-jahre-einheit-wendehaelse_id_1944910.html
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