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Fragenübersicht Ist es aus Deiner Sicht richtig, dass man jemanden sagt, dass man seinen Weg in seiner gesundheitlichen Krise begleitet und man nur das wünscht, was ihm gut tut?
1 - 14 / 14 Meinungen
01.01.2024 23:12 Uhr
Ich glaube, im Hintergrund fehlt am Ende das Wort "nicht", oder?

Wenn dem so ist stimme ich - nach eigenem Miterleiden - zu.
01.01.2024 23:13 Uhr
Ich habe im Chat mitgelesen, dass die Umfrage wohl nicht so klar ist, wie ich mir denke, dass sie es wäre.

Ich wollte es mal theoretisch halten, aber wenn ich es wohl greifbarer mache ist es verständlich.

Jeder hat wohl schon mal einen nahen Menschen auf der Intensivstation gehabt, wo man nicht wusste, welchen Ausgang das nimmt. Oder auch soweit, dass einem klar ist, dass es das war.

Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass man der Person dann sagt, sie soll gehen oder eben auch, dass man ihr sagt, es ist schön, wenn sie bleibt und gesund wird, aber wenn sie meint, gehen zu müssen oder es eben ihr klar ist, dass sie es nicht schafft oder auch nicht will, dass sie geht.

Ich finde nichts schlimmer, als wenn man jemanden belastet in solcher Zeit oder aus egomanischen Gründen klammert und es dieser Person schwer macht.

Wer spürt, denkt, weiß, gehen möchte, der soll die Unterstützung haben und nicht noch beschwert sein vom Gedanken, dass er jemanden zurücklässt.

Man darf das natürlich und muss das auch positiv ummanteln. Und wenn ich irre und Du bleibst, dann fahren wir mal ein paar Tage weg. Es muss klar sein, dass es eine Freigabe, aber keine Aufforderung ist.
01.01.2024 23:14 Uhr
Zitat:
Ich glaube, im Hintergrund fehlt am Ende das Wort "nicht", oder?

Wenn dem so ist stimme ich - nach eigenem Miterleiden - zu.


Und quäle Dich nicht.. Sorry, stimmt.
02.01.2024 00:24 Uhr
Wenn jemand im Krankenhaus liegt, muß man in erster Linie aufpassen, dass kein Scheiß passiert. Leidvolle Erfahrung.
Und wenn eine Lungenentzündung nicht abheilt, muß die Ursache dafür gesucht und gefunden werden.
02.01.2024 00:33 Uhr
Zitat:
Jeder hat wohl schon mal einen nahen Menschen auf der Intensivstation gehabt, wo man nicht wusste, welchen Ausgang das nimmt. Oder auch soweit, dass einem klar ist, dass es das war.

Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass man der Person dann sagt, sie soll gehen oder eben auch, dass man ihr sagt, es ist schön, wenn sie bleibt und gesund wird, aber wenn sie meint, gehen zu müssen oder es eben ihr klar ist, dass sie es nicht schafft oder auch nicht will, dass sie geht.


Ja, habe ich bei meinem Vater auch so gemacht, nachdem ich kapiert hatte, dass es nicht mehr wird und mir die Nachtschwester das durch die Blume zu verstehen gegeben hatte. Der hat mittags noch mitbekommen, dass ich gekommen war, kurz noch gelächelt und dann weitestgehend sehr unruhig geschlafen. Er schlug immer mal um sich, wenn man an seinem Bett saß und die Hand hielt ging es, sobald man sie los ließ wurde er wieder unruhig. Meine Mutter und ich haben uns abgewechselt, sie hatte ein Apartment im Nebengebäude des Krankenhauses. Irgendwann haben wir uns die Ärztin zur Seite genommen und sie gebeten, ihm was stärkeres zu geben, damit er ruhiger schlafe. Das wurde dann ein paar Stunden später umgesetzt. Bevor meine Mutter und ich uns um halb 1 nachts noch mal abgewechselt haben, habe ich ihm- ob er es mitbekommen hat, weiß ich nicht, das weiß man ja nie- ihm gesagt, dass es in Ordnung ist, wenn er gehen will oder muss. Dann bin ich gegen halb eins rüber in das Apartment meiner Mutter und habe mich schlafen gelegt. Irgendwann gegen 3 Uhr stand sie dann bei mir am Bett in ihrem Apartment und auf meine Frage, was sei sagte sie, er sei nun eingeschlafen. Leider aber nicht ruhig, er wäre gerne noch geblieben. Aber das hat er halt nicht mehr geschafft. Das Krankenhaus hat uns alle Zeit der Welt gelassen, Abschied von ihm zu nehmen. Irgenwann so gegen halb 9 wollte Mutter dann nach Hause. Daraufhin meinte ich zu ihr: "Ja, aber erst gehen wir frühstücken. Vater hätte drauf bestanden, dass wir in so einer Situation nicht auf nüchternen Magen Auto fahren." Wir sind dann zu Oebel und haben erst mal gefrühstückt und dann nach Hause. Das Apartment haben wir am nächsten Tag geräumt.
02.01.2024 00:41 Uhr
Bei meiner Oma- wir haben sie 13 Jahre zu Hause und gepflegt und die letzten 2 Jahre war sie im Heim- war es übrigens so, dass sie wegen irgendwas vom Heim ins Krankenhaus gekommen war. Meinen Eltern und meiner Tante hat sie vorgemacht, sie wolle mit 91 operiert werden und noch einen künstlichen Darmausgang bekommen. Die wollte ihr ganzes Leben lang nie operiert werden und ist auch nie operiert worden. Sie war aber bis zum Ende klar. Als ich sie scherzhaft fragte, was sie denn mache, dass sie im Krankenhaus liegt, ob es ihr im Altenheim zu langweilig gewesen sei und sie mal was neues sehen sollte (schrägen Humor verstand sie irgendwie nur bei mir) dann meine sie selbst zu mir "Och Jung, ich will nitt mieh".

Habe das dann meinen Eltern gesteckt und die haben mal den Chefarzt gefragt, ob er die OP, die sein Oberarzt vorgeschlagen hatte, in einer vergleichbaren Situation bei seiner Mutter vornehmen würde. Dieser verneinte das. Daraufhin haben meine Eltern ihn dann gebeten, das auch bei meiner Oma zu lassen. Als ich 2 Tage später nach Hause kam und mich gerade auf den Weg ins Krankenhaus machen wollte, kamen meine Eltern von dort zurück und Oma war gestorben.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.01.2024 00:43 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.01.2024 08:52 Uhr
Ja, das sehe ich so, wie Magdalena Klein. Ein endloses Quälen ist wohl für keinen Menschen ein wünschenswerter Zustand.
02.01.2024 08:56 Uhr
Angesichts des hier diskutierten Themas sehe ich auch die Dringlichkeit, sich rechtzeitig mit einer Patientenverfügung auszustatten, die es den Angehörigen abnimmt bestimmte Entscheidungen ohne Wissen um den Willen des betroffenen Familienmitglieds zu treffen.
02.01.2024 10:04 Uhr
Klar bin ich traurig, wenn ein geliebter Mensch oder ein lieber Freund stirbt. Ich werde ihn vermissen und weine vielleicht über seinen Tod.

Aber niemand soll unnötig und sinnlos leiden. Manchmal ist Sterben die bessere Lösung.
02.01.2024 22:39 Uhr
Zitat:
Manchmal ist Sterben die bessere Lösung.


Aber nicht, wenn es "nur" um eine Lungenentzündung geht! Zu früh aufgeben ist auch verkehrt.
02.01.2024 23:20 Uhr
Zitat:
Klar bin ich traurig, wenn ein geliebter Mensch oder ein lieber Freund stirbt. Ich werde ihn vermissen und weine vielleicht über seinen Tod.

Aber niemand soll unnötig und sinnlos leiden. Manchmal ist Sterben die bessere Lösung.


Das Problem mit der vermeintlichen Wissenschaftlichkeit der Medizin: Manchmal liegen sie mit den Prognosen sehr falsch.
02.01.2024 23:55 Uhr
Zitat:

Das Problem mit der vermeintlichen Wissenschaftlichkeit der Medizin: Manchmal liegen sie mit den Prognosen sehr falsch.


Das Problem dürfte nicht die "vermeintliche Wissenschaftlichkeit der Medizin" sein, sondern der Lebensstil des Patienten und evtl. das, was er seinen Ärzten nicht erzählt hat.
03.01.2024 00:57 Uhr
Zitat:
Zitat:

Das Problem mit der vermeintlichen Wissenschaftlichkeit der Medizin: Manchmal liegen sie mit den Prognosen sehr falsch.


Das Problem dürfte nicht die "vermeintliche Wissenschaftlichkeit der Medizin" sein, sondern der Lebensstil des Patienten und evtl. das, was er seinen Ärzten nicht erzählt hat.


Das kommt sicher dazu. Ich habe allerdings im erweiterten Bekanntenkreis schon etliche drastische Fehldiagnosen mitbekommen. Meistens wie bei der Pandemie auch mit bombastischer Selbstüberschätzung und intensivem Wissenschaftlichkeitsgefasel garniert, aber grottenfalsch... Wenn sie dir vom baldigen Tod erzählen und du begehst aus Panik den angepriesenen Selbstmord, wäre das eine ziemlich ungute Sache...
03.01.2024 16:15 Uhr
Zitat:
Das Problem mit der vermeintlichen Wissenschaftlichkeit der Medizin: Manchmal liegen sie mit den Prognosen sehr falsch.

Der Amtsarzt, der den Totenschein für meine Mutter ausgestellt hat, griff zur Ermittlung der Todesursache auf den Arztbrief aus der Klinik zurück.

Er las ihn zweimal gründlich durch und fragte meine Schwester und mich dann, ob uns klar sei, daß die Ärzte, welche meine Mutter wochenlang nach allen Regeln ihrer Kunst und zu horrenden Preisen untersucht und behandelt hatten, zu keinem Zeitpunkt wussten, was meiner Mutter fehlt.

Allerdings bin ich unabhängig davon schon länger "Atheist", was die "Götter in weiß" angeht.
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