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Fragenübersicht Sollte der hessische Flughafenbetreiber Fraport nun endlich aus seiner Beteiligung am St.Petersburger Flughafen aussteigen?
1 - 12 / 12 Meinungen
14.09.2023 06:22 Uhr
Ja, das sollte er. Deutsches Kapital in einer teilmilitärischen Anlage Russlands geht irgendwie gar nicht.
14.09.2023 07:22 Uhr
Inwieweit der Flughafen tatsächlich militärisch genutzt wird, geht aus dem Tagesschau-Artikel nicht hervor.

Angeblich sollen "Flugzeuge der Wagnergruppe" den Flughafen nutzen. Das zu behaupten ist leicht, es nachzuweisen dürfte ziemlich schwer fallen. Die Wagnergruppe unterhält im Prinzip gar keine eigenen Flugzeuge. Sicherlich starten und landen Wagnersöldner von diversen Flughäfen innerhalb Rußlands, jedoch handelt es sich dabei entweder um reguläre Charterflüge oder um Flugzeuge, die auf private Unternehmen zugelassen sind.
Selbst Transportflugzeuge der russischen Luftwaffe fliegen in Aeroflot-Bemalung. Die Grenzen sind zwischen ziviler und militärischer Nutzung hier sehr verschwommen.

Die Aufgabe der Anteile am Petersburger Flughafen bedeutet aber auch, Einfluß aufzugeben, den man vielleicht nochmal irgendwann nutzbringend einsetzen könnte.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.09.2023 07:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.09.2023 07:26 Uhr
Zitat:
Angeblich sollen "Flugzeuge der Wagnergruppe" den Flughafen nutzen. Das zu behaupten ist leicht, es nachzuweisen dürfte ziemlich schwer fallen. Die Wagnergruppe unterhält im Prinzip gar keine eigenen Flugzeuge. Sicherlich starten und landen Wagnersöldner von diversen Flughäfen innerhalb Rußlands, jedoch handelt es sich dabei entweder um reguläre Charterflüge oder um Flugzeuge, die auf private Unternehmen zugelassen sind.


Ich zitiere aus dem Hintergrund - denn da steht wörtlich die Antwort, die ich auch auf Deinen Beitrag schreiben wollte:

Diese Äußerung überrascht angesichts der Tatsache, dass WDR, NDR und SZ bereits im Juli von mehreren Wagner-Maschinen und einem Langstreckenbomber bestückt mit Marschflugkörpern berichtet hatten, die Pulkowo genutzt hatten. Auch berichten Militärblogger von weiteren Militärmaschinen, die auf Pulkowo Station machen: Demnach soll beispielsweise eine Ilyushin IL-76MD der Russian Airforce am 16. Juli 2023 auf dem Flughafen Pulkowo gesichtet worden sein.

14.09.2023 07:34 Uhr
Das mag ja alles sein. Wie gesagt, es gibt keine "Wagner-Maschinen". Die gelegentliche Landung einer Militärmaschine spricht nicht für eine wirkliche militärische Nutzung.

Auch auf dem BER landen gelegentlich Airbus A400M der Luftwaffe. Trotzdem würde man beim BER nicht von einem Militärflughafen sprechen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.09.2023 07:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.09.2023 07:35 Uhr
Auch wenn man von heiligem Übereifer getrieben ist sollte man nach Möglichkeit bei solchen Überlegungen nicht Kosten und Nutzen außer acht lassen.

Was würde es denn real nutzen? Schadet es dem Russen in seinen Kriegsanstrengungen? Nutzt es den Ukrainern?

Da bin ich skeptisch. Der Flugplatz wird weiter laufen wie bisher. Die Fraport wird gewaltig draufzahlen, denn dass der Russe brav die Anteilswerte rücküberweist darf bezweifelt werden.

Fraport ist übrigens mehrheitlich in Staatseigentum. Es ist also wieder der Steuerzahler, der für Symbolpolitik zahlen muss. Aber wen interessieren rationale Abwägungen, es geht ja um Prinzipien und Haltung demonstrieren. Der Russe lacht sich da schlapp.

GM dachte übrigens damals nicht daran, nach dem deutschen Angriff auf Polen seine Opel-Anteile abzustoßen. Die behielten sie den ganzen Krieg über, selbst als die USA Kriegsgegner wurden.
14.09.2023 07:43 Uhr
Was will man damit erreichen? Der Krieg wird sicherlich nicht kürzer. Also ist das wieder nur so eine Propagandaveranstaltung. Das hatten wir bereits und das hat alles nichts gebracht.
Man sollte endlich die Sanktionen beenden und zu einem partnerschaftlichen Miteinander mit Rußland zurückfinden, anstatt immer weiter zu eskalieren.
Das wäre im Interesse Deutschlands, Europas und der Menschen, die in der Ukraine und in Rußland leiden.
14.09.2023 07:45 Uhr
Zitat:
GM dachte übrigens damals nicht daran, nach dem deutschen Angriff auf Polen seine Opel-Anteile abzustoßen.


mit einem Opel kann man nun wahrlich keinen Krieg führen, damit erlangt man beim Gegner höchstens Mitleid.
14.09.2023 10:34 Uhr
Warum genau sollte Fraport das tun?
14.09.2023 10:35 Uhr
Zitat:
Warum genau sollte Fraport das tun?


Ja, da kratzt er sich am Kopf - warum bloß sollte eine große deutsche Firma in Zeiten von Embargos, Liefereinschränkungen und Sperren von Finanzflüssen kein größeres Engagement in Russland eingehen oder aufrechterhalten. Weiß ich auch nicht ...
14.09.2023 10:38 Uhr
Zitat:
mit einem Opel kann man nun wahrlich keinen Krieg führen, damit erlangt man beim Gegner höchstens Mitleid.


Just to give History a chance:

Minen, die alliierte Soldaten zerfetzten. Torpedos, die US-Schiffe im Atlantik versenkten. Bauteile für Kampfbomber, die Richtung London flogen. All das wurde während des Zweiten Weltkrieges im Rüsselsheimer Werk der Adam Opel AG produziert, die sich im hundertprozentig amerikanischem Besitz befand. Der Verdacht lag nahe, daß der Mutterkonzern General Motors (GM) dies nicht nur wusste, sondern freiwillig die Rüstungsproduktion für die USA und auch für die Nazis betrieben hat. Trotz der Ungeheuerlichkeit dieser Vorwürfe mussten selbst hierzulande erst ehemalige Zwangsarbeiter klagen, bis der Konzern Aufklärung betrieb.

Nachzulesen hier:
https://www.welt.de/print-wams/
article139712/Wie-Opel-die-Nazis-
unterstuetzte.html
14.09.2023 10:45 Uhr
Zitat:
Zitat:
mit einem Opel kann man nun wahrlich keinen Krieg führen, damit erlangt man beim Gegner höchstens Mitleid.


Just to give History a chance:

Minen, die alliierte Soldaten zerfetzten. Torpedos, die US-Schiffe im Atlantik versenkten. Bauteile für Kampfbomber, die Richtung London flogen. All das wurde während des Zweiten Weltkrieges im Rüsselsheimer Werk der Adam Opel AG produziert, die sich im hundertprozentig amerikanischem Besitz befand. Der Verdacht lag nahe, daß der Mutterkonzern General Motors (GM) dies nicht nur wusste, sondern freiwillig die Rüstungsproduktion für die USA und auch für die Nazis betrieben hat. Trotz der Ungeheuerlichkeit dieser Vorwürfe mussten selbst hierzulande erst ehemalige Zwangsarbeiter klagen, bis der Konzern Aufklärung betrieb.

Nachzulesen hier:
https://www.welt.de/print-wams/
article139712/Wie-Opel-die-Nazis-
unterstuetzte.html


Hm ja... Im Grunde ein vollkommen normaler Vorgang bei der Umstellung einer zivilen Industrie auf Kriegswirtschaft. Insbesondere in einer Diktatur. Spannender sind die Exklusiv-Verträge der Nazis mit ihren Symbionten wie Reemtsma oder IBM.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.09.2023 10:47 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.09.2023 10:47 Uhr
Zitat:
Ja, da kratzt er sich am Kopf - warum bloß sollte eine große deutsche Firma in Zeiten von Embargos, Liefereinschränkungen und Sperren von Finanzflüssen kein größeres Engagement in Russland eingehen oder aufrechterhalten. Weiß ich auch nicht ...

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