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Fragenübersicht Sind technischer Unfall und ökonomische Krise einander verwandt? Was sagst du folgendem Statement Ernst Blochs?
1 - 5 / 5 Meinungen
22.06.2023 13:16 Uhr
Nein.





22.06.2023 14:35 Uhr
Zitat:
Nein.







Ich weiß allerdings von einem hier, der mit technischem Unfall und ökonomischer Krise innerlich verwandt, weil mit sich selbst unvermittelt ist: Dir nämlich.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.06.2023 14:40 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.06.2023 14:42 Uhr
@infrarot

Ein technischer Unfall namens Coitus interruptus wurde für seine Eltern zur ökonomischen Katastrophe.
22.06.2023 16:24 Uhr
Jedenfalls, um zum Thema zu sprechen...

Bloch stellt hier auf ein dem klassischen Kapitalismus eigenes entfremdetes Verhältnis zur Natur ab, nämlich das typische entfremdete, rein technische, ausbeutende Verhältnis zur Natur. Wer die Natur "beherrscht", wer sie ingenieurtechnisch "zwingt", der muss zwangsläufig den nicht zähmbaren Naturrest einkalkulieren, die besonderen Prozent Wahrscheinlichkeit der Nichtbeherrschbarkeit, die sich dann als technischer Unfall zeigen. Bloch spricht hier von der "Angst des Ingenieurs", die sich in seinen Sicherheitstermen in dessen Berechnungen niederschlägt.

Was Bloch hier als konkrete Utopie vorschwebt (Wir sind hier ja in seinem Buch "Das Prinzip Hoffnung") ist eine Art "Allianztechnik", in der Natur und Mensch sich einander durchdringen und dadurch ein sicheres oder zumindest sichereres Verhältnis miteinander eingehen. Der Idealzustand, den Bloch hier immer ein bißchen zu mystisch im Kopf hat, ist ein Naturverhältnis, in dem der Mensch zum Bewußtsein der für sich bewußtlosen Natur wird.

Zumindest ansatzweise lernt das die Menschheit ja auch begreifen: Das Ersetzen des Raubbaus an der Natur durch Stoffkreisläufe zwischen Mensch/Technik und Natur wäre ja eine Art von Allianztechnik, die den Planeten schonen könnte und somit den allergrößten Unfall, nämlich die Zerstörung der menschlichen Lebensgrundlagen, verhindern oder zumindest weniger wahrscheinlich machen könnte.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.06.2023 16:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.06.2023 16:50 Uhr
Die Schwierigkeit, ein Naturverhältnis so herzustellen, wie es sich Bloch ideal denkt, liegt aber wohl auch darin, dass die Reproduktionszeiträume von Mensch und Technik einerseits und Natur andererseits sehr unterschiedlich sind. Der Mensch ist technisch, kulturell, institutionell nicht auf Entwicklungen von Tausenden oder gar Millionen Jahren eingerichtet. Wie kann man politische oder ökonomische Prozesse so einrichten, dass sie sozusagen "natürlich" an Naturabläufe angeglichen wären? Ich habe keine Ahnung.

Wenn sich der Mensch tatsächlich mit dem Schoß der Natur in einer dann idealen und faktisch risikolosen Allianztechnik verflechten und dann zum denkenden Subjekt der Natur werden soll, dann müsste der Mensch über erdhistorische Zeiträume planen und er müsste diese Planung nicht nur erzwungenermaßen tun, sondern aus seinem Wesen heraus. Das ist eine faszinierende, aber sehr utopische Vorstellung.

Aber Bloch ist in dieser Hinsicht wirklich inspirierend.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.06.2023 17:08 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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