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Fragenübersicht Möchtest du Anmerkungen machen zum Text der Opposition zu den Novemberpogromen von 1938?
1 - 20 / 28 Meinungen+20Ende
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15.11.2022 13:21 Uhr
Ein ausführlicher Text, davon könnte Dol durchaus mehr gebrauchen. Der Inhalt selbst ist erwartbar und als politisches Statement, von den Allgemeinplätzen abgesehen, nur bedingt tauglich.
15.11.2022 13:21 Uhr
Anmerkungen können hilfreich sein.
15.11.2022 13:28 Uhr
Danke für deinen Kommentar, SBF. Ich habe ihn abgelehnt, weil der Text vielleicht gar nicht so erwartbar ist und ein paar klare politische Aussagen enthält.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.11.2022 13:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.11.2022 13:35 Uhr
Zitat:
Ich habe ihn abgelehnt, weil der Text vielleicht gar nicht so erwartbar ist und ein paar klare politische Aussagen enthält.


Eigentlich schon, er enthält die üblichen politischen Positionen und einige persönliche Empfindungen.

Ich kann jetzt kein Novum in den verfestigten Gedenkmustern dieses historischen Ereignisses finden, die wirklich überraschend wären.
15.11.2022 13:47 Uhr
Wäre natürlich interessant, wie ein Text zu den Ereignissen aussähe, der nicht erwartbar wäre und dir zusagte, SBF.
15.11.2022 13:59 Uhr
Zitat:
Wäre natürlich interessant, wie ein Text zu den Ereignissen aussähe, der nicht erwartbar wäre und dir zusagte, SBF.


Der Anspruch, dass mir so ein Text zusagen muss, besteht ja nicht wirklich.


Wer aber von lebendigem Erinnern spricht und dann nur die üblichen Floskeln bemüht, muss sich über Ermüdungserscheinungen, oder die Forderung nach Schlußstrichen nicht wundern.

Die Ereignisse liegen fast ein Jahrhundert zurück und da ist die Forderung nach einem lebendigen Erinnern, ohne dieses wirklich mit Leben zu füllen, etwas schwierig.


Der historische Bezug fehlt den meisten Menschen und auch wenn du Gedichte auswendig lernst und Stolpersteine putzt, wirst du dem Großteil der Gesellschaft dieses Gedenken nicht wirklich näher bringen.
15.11.2022 14:14 Uhr
SBF, noch sind die schrecklichen Ereignisse keine hundert Jahre her, und noch wollen 50 Prozent der Menschen den Schlussstrich nicht.
Was ist denn bitte floskelhaft an dem Text? Und der Text bietet gerade den Ansatz im eigenen Leben ganz konkret eine Erinnerungskultur zu leben, die sieht bei mir wie beschrieben aus, die könnte bei anderen Menschen anders aussehen. Wichtig ist sie vor allem für die Zeit, in der leider keine Zeitzeug*innen mehr leben werden. Und gerade die Stolpersteine sind eine sehr konkrete, sehr alltagsnahe Erinnerungsform. Sie noch anders und besser zu nutzen, ist ein Anliegen des Textes.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.11.2022 14:17 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.11.2022 14:17 Uhr
Ich kann mir nichts Neues zu diesem Tag vorstellen. Es wurde bereits alles gesagt, alles verfilmt, alles dokumentiert.

Nicht, dass ich das nicht wichtig finden würde aber ich denke es ist eher für die Jüngeren, die noch nicht so viel darüber gehört, gesehen und gelesen haben.
15.11.2022 14:22 Uhr
Mal abgesehen von ganz wenigen Menschen lebt ja niemand mehr, der 1938 schon alt genug war um die Situation vollumfänglich zu begreifen.

Es war in den ersten Jahren vor allem wichtig, dass die, die es nicht verstanden haben, es verstehen.

Danach war es wichtig, dass die nächste Generation versteht was die Eltern und Großeltern erlebt haben.

Jetzt geht es darum es nicht zu vergessen bzw es der nächsten Generation nahe zu bringen.



15.11.2022 14:22 Uhr
Zitat:
Ich kann mir nichts Neues zu diesem Tag vorstellen. Es wurde bereits alles gesagt, alles verfilmt, alles dokumentiert.

Nicht, dass ich das nicht wichtig finden würde aber ich denke es ist eher für die Jüngeren, die noch nicht so viel darüber gehört, gesehen und gelesen haben.


Erinnerung braucht aber Wiederholung, braucht lebendige Rituale. Bei der Vorbereitung des Textes habe ich als 50-Jähriger Informationen über die Ereignisse gelesen, die ich vorher trotz regelmäßiger Beschäftigung noch nicht kannte.
15.11.2022 14:36 Uhr
Zitat:

SBF, noch sind die schrecklichen Ereignisse keine hundert Jahre her, und noch wollen 50 Prozent der Menschen den Schlussstrich nicht.


Im Gegenschluß allerdings 50 Prozent schon und ich wage zu behaupten, dass die Gruppe nicht kleiner wird.

Zitat:
Was ist denn bitte floskelhaft an dem Text?


Zivilsationsbruch, Erinnerung, Schuld, kein Vergessen, Kampf der Judenfeindlichkeit, alles Begriffe die in diesem Kontext angebracht sind, aber eben auch zum üblichen verfestigten Ritual an diesem Tag gehören und (verständlicherweise) nichts Neues sind.


Zitat:
Und der Text bietet gerade den Ansatz im eigenen Leben ganz konkret eine Erinnerungskultur zu leben, die sieht bei mir wie beschrieben aus, die könnte bei anderen Menschen anders aussehen


Ich sprach ja von persönlichen Empfindungen, den meisten Menschen dürfte der historische Bezug fehlen und die innere Notwendigkeit diese Verbindung immer wieder herzustellen.



Zitat:
Wichtig ist sie vor allem für die Zeit, in der leider keine Zeitzeug*innen mehr leben werden. Und gerade die Stolpersteine sind eine sehr konkrete, sehr alltagsnahe Erinnerungsform. Sie noch anders und besser zu nutzen, ist ein Anliegen des Textes.


Ich glaube kaum, dass man sich über die mangelnde Aufarbeitung oder fehlende Präsenz dieser Thematik beschweren kann, die jüngere deutsche Geschichte, insbesondere von 33-45 ist kein dunkler Fleck, sondern dürfte mittlerweile von allen Seiten hinreichend beleuchtet worden sein und ist sprichwörtlich tagtaglich präsent.


Ein Vergessen ist daher ausgeschlossen und das ist auch gut so, daraus resultiert aber für die meisten Menschen nicht die Notwendigkeit sich ständig intensiv mit dieser Epoche zu befassen, oder daraus für sich selbst ein Imperativ der Humanität bzw. des eigenen Gewissens zu machen.


15.11.2022 14:37 Uhr
"Jetzt geht es darum es nicht zu vergessen bzw es der nächsten Generation nahe zu bringen."

Darauf können wir uns einigen. Aber damit nicht vergessen wird, muss der Tag immer wieder begangen werden, müssen ihm neue Seiten des Erinnerns hinzugefügt werden. Weder der 9./10. November noch der Holocaust sind auserzählt. Es gibt noch so viele Facetten und Geschichten, die nicht beleuchtet, die nicht erzählt wurden.
15.11.2022 14:39 Uhr
Zitat:
Es gibt noch so viele Facetten und Geschichten, die nicht beleuchtet, die nicht erzählt wurden.


Ist das so? Welche Vergessenheit erwartest du denn nach fast 100 Jahren, die noch dringend erzählt werden muss?
15.11.2022 14:47 Uhr
SBF, es sind zum Beispiel die vielen individuellen Geschichten, die noch erzählt werden können. Im Text sage ich ja, dass ich in Zukunft die Namen von den Stolpersteinen in meiner Umgebung genauer recherchieren will. Ich bin mir sicher, dass es da neue Facetten zu entdecken gibt.

Zu dem Thema Holocaust sagte einmal vor einiger Zeit der Forscher Benz, man habe von der Sache bisher höchstens 20 Prozent der Geschichte des Holocaust erforscht.
15.11.2022 14:50 Uhr
Zitat:
Im Text sage ich ja, dass ich in Zukunft die Namen von den Stolpersteinen in meiner Umgebung genauer recherchieren will. Ich bin mir sicher, dass es da neue Facetten zu entdecken gibt.


Für dich persönlich mit Sicherheit, aber das Vorhandensein eines Stolpersteines läßt es wahrscheinlich machen, dass die Geschichte dahinter bekannt ist.

Ich will dich in deinem Eifer auch gar nicht bremsen, oder mir anmaßen, dein Tun irgendwie abzuwerten, allerdings erwächst daraus eben keine Allgemeingültigkeit für den Rest der Gesellschaft und genau an diesem Punkt wird es zukünftig extrem spannend werden.
15.11.2022 15:01 Uhr
"Zivilsationsbruch, Erinnerung, Schuld, kein Vergessen, Kampf der Judenfeindlichkeit, alles Begriffe die in diesem Kontext angebracht sind, aber eben auch zum üblichen verfestigten Ritual an diesem Tag gehören und (verständlicherweise) nichts Neues sind."

Nur weil etwas nicht neu ist, ist es noch lange keine Floskel. Im Übrigen bemüht sich der Text mit dem Begriff des Zerreißens und der Zerrissenheit um eine neue sprachliche Facette.

Und auch die Definition des modernen Antisemitismus ist etwas, das nicht in jedem solcher Texte vorkommt und auch das klare Bekenntnis zu Israel betrifft das.
15.11.2022 15:05 Uhr
"[...]für den Rest der Gesellschaft und genau an diesem Punkt wird es zukünftig extrem spannend werden."

Ach so, wittern da bestimmte politische Kräfte einen Ansatzpunkt für eine Neu- und Umdeutung der deutschen Geschichte? Gerade aus dem Umfeld der AfD ist dazu ja viel lautstark zu vernehmen. Stichwort "Mahnmal der Schande" (Höcke), "Fliegenschiss" (Gauland).

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.11.2022 15:14 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.11.2022 15:29 Uhr
Interessanter Text, dessen Inhalte ich im Wesentlichen teile. Es gibt ein paar Stellen, wo ich die Bemühungen des Autors dem Vergessen entgegenzuwirken etwas übertrieben finde. Aber die Motivation dahinter kann ich durchaus nachvollziehen.
15.11.2022 15:47 Uhr
Zitat:
"Jetzt geht es darum es nicht zu vergessen bzw es der nächsten Generation nahe zu bringen."

Darauf können wir uns einigen. Aber damit nicht vergessen wird, muss der Tag immer wieder begangen werden, müssen ihm neue Seiten des Erinnerns hinzugefügt werden. Weder der 9./10. November noch der Holocaust sind auserzählt. Es gibt noch so viele Facetten und Geschichten, die nicht beleuchtet, die nicht erzählt wurden.


Die einzelnen Schicksale waren grauenhaft und furchtbar, trotzdem muss ich nicht alle kennen.

Wichtiger ist es, das System dahinter zu beleuchten.
15.11.2022 16:21 Uhr
Gerade dieses Stilmittel der persönlichen Verarbeitung, das Wandelbar nutzt, geht meiner Meinung nach über das alljährliche Erinnern hinaus und motiviert nicht nur zum Nachdenken, was gerade im Jahre 2022 von besonderer Bedeutung ist, denn unser aller Zukunft ist sehr fragil geworden.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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  LPP   Volk, Sonstige
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