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1 - 16 / 16 Meinungen
26.06.2021 21:17 Uhr
Die Kapitaleigentümer investieren nur dort, wo sie maximale Profite herausschlagen können. Günstiger, bezahlbarer Wohnraum ist nicht so ertragreich wie Shopping-Center, Luxuspaläste und Bahnhofsprojekte.

Der Staat schuf den Baukonzernen und Immobilienunternehmen günstige Rahmenbedingungen, um sich zu bereichern. In den 1960ern wurden Kündigungsschutz und die Mietpreisbindung aufgehoben, was zu enormen Mietpreiserhöhungen und massenhaften Kündigungen führte. Nach starken Protesten lenkte der Staat ein. 1974 wurde das Kündigungsschutzgesetz beschlossen sowie das Wohngeld eingeführt.

Auf der anderen Seite erhielten die Eigentümer weitere Möglichkeiten, die Mieter auszupressen. Verschiedene Gesetzesänderungen wie die Umlage der Modernisierungskosten auf die Miete, Steuervergünstigungen und direkte staatliche Förderungen sorgten für Spekulation mit den bestehenden Wohnungen und einen Rückgang des Wohnungsbaus. Schließlich brach auch der Soziale Wohnungsbau in den 70er Jahren ein. Gleichzeitig wurde es den Baukonzernen in den 80ern ermöglicht, öffentliche Baudarlehen schneller zurückzuzahlen. Damit endete die Belegungs- und Mietpreisbindung bei Sozialwohnungen früher, so dass diese als Eigentumswohnungen verkauft werden konnten. Hier begann schließlich die Privatisierungswelle auf dem Wohnungsmarkt.

Die Profiteure der Privatisierungen in den neuen Bundesländern waren in erster Linie große Immobilienunternehmen. Seit den 1990er Jahren wurden mehrere Millionen Wohnungen in Deutschland privatisiert. Viele Sozialwohnungen haben ihre Sozialbindung verloren. Die Zahl sank seit den 1980ern von vier auf wenig mehr als eine Million. Außerdem haben viele Bundesländer, Kommunen, der Bund und privatisierte Betriebe wie Bahn, Post und Telekom die eigenen Wohnungsbestände privatisiert. Mit der Folge intensiver Mietpreissteigerungen und Verdrängung. Heute fehlen bundesweit über vier Millionen Sozialwohnungen, weil deren geringer Neubau die auslaufenden Sozialbindungen nicht im Geringsten deckt.

Mit der Krise von 2008 hat das Ganze dann nochmals einen enormen Schub erhalten. Die Finanzunternehmen und Banken haben nach neuen Anlagemöglichkeiten gesucht und den Immobilienmarkt stärker ausgeschlachtet. Damit setzte eine Welle der Gentrifizierung ein, also Verdrängung in den Großstädten durch Modernisierungen der Bestandswohnungen und Neubauten von Einkaufspassagen und Luxusimmobilien. Zudem wird durch Leerstand eine weitere Verknappung des Wohnraums erzeugt. Dies führt schließlich dazu, dass die Eigentümer die Mietpreise ständig anheben können. Zum einen, weil die Konkurrenz unter den Mietern steigt. Zum anderen, weil der Staat auf verschiedenen Wegen Immobilien- und Baukonzerne subventioniert. Die steigenden Mieten sorgen dann noch dafür, dass die Bodenpreise steigen. Die Mieter werden zum Spielball der Spekulation.

Jetzt zum richtigen Kern der Aussage: Die Flüchtlingskrise wurde in einer Art gehandelt, die geeignet war, "unten" gegen "unten" zu hetzen. Und nach meiner Überzeugung passierte das ganz bewusst. "Teile und herrsche." Notunterkünfte für Geflüchtete wurden zu völlig überteuerten Preisen angemietet, wo Normalverdiener und Arme nicht mehr mithalten konnten. Die Schuld wurde leider nicht denen gegeben, die sie haben, den Spekulanten und denen, die ihnen dieses dreckige Geschäft ermöglicht haben, sondern der neuen Konkurrenz um Wohnraum.
26.06.2021 21:36 Uhr
Natürlich ist das ein Faktor, und offensichtlich auch der Hauptfaktor.

Alleine 2015 ein Zuzug von über einer Million, in den Jahren danach wieder mehrere Hunderttausende, Abschiebungen quasi null, und die meisten gleich an die Kommunen weitergereicht zwecks Wohnungszuweisung.

Wie sollen die ganzen neuen Wohnungen so schnell entstehen? Und was muss geopfert werden, um die Nachfrage zu befriedigen? Bauland ist nicht unbegrenzt verfügbar, und mit der Durchsiedelung ehemals naturnaher Landschaften geht immens Lebensqualität verloren.
26.06.2021 22:09 Uhr
Das Wohnungsproblem bestand und besteht bereits ohne erhöhte Zuwanderung - verschärft sich also folglich mit jeder weiteren Zuwanderung. Allerdings verschärft es sich auch durch einen Mietendeckel und der Drohung mit Enteignungen, denn dadurch besteht kein Anreiz mehr, Wohnungen zu bauen. Auf Zuwanderung als Problem hinzuweisen lenkt also mitunter von einem verfehlten Wohnungsbau ab - wie überhaupt die Infrastruktur in Deutschland sträflich vernachlässigt wird.
27.06.2021 00:22 Uhr
Nein.

Die angespannte Situation ist zu 90% auf die Nullzinspolitik der EZB zurückzuführen. Diese führt dazu, dass Sparer auf ihren "normalen" Sparanlagen (Sparbuch, Tagesgeld, festverzinsliche Wertpapiere) fast keine Rendite mehr bekommen. Vor Aktien haben die meisten Deutschen Angst, also flieht das ganze Kapital in Immobilien. Angebot und Nachfrage: Die Immobilienpreise steigen. Und damit auch die Mieten. Und damit gibt es immer weniger Leute, die sich die verfügbaren, teuren Wohnungen leisten können. Verstärkt wird das Ganze noch durch die vereinfachte Kreditaufnahme durch den Nullzins.
Und die hohe Rendite auf Immobilien in Deutschland lockt dann auch noch Investoren aus dem Ausland an, die die Preise weiter treiben.
27.06.2021 09:42 Uhr
Ach was, die Dame drehte wieder mal am Sonnenrad.
27.06.2021 09:45 Uhr
Du würdest wahrscheinlich allen Mitspielern einen großen Gefallen tun, wenn Du erstmal Kaffee trinken und aufs Klo gehen würdest, bevor Du Dol wie ein schlechtgelaunter Kobold heimsuchst.
27.06.2021 10:34 Uhr
Zitat:
Du würdest wahrscheinlich allen Mitspielern einen großen Gefallen tun, wenn Du erstmal Kaffee trinken und aufs Klo gehen würdest, bevor Du Dol wie ein schlechtgelaunter Kobold heimsuchst.


Ist recht, edler Ritter vom Balduinsteine.
27.06.2021 10:48 Uhr
Zitat:
Ist recht, edler Ritter vom Balduinsteine.


Doliquette gilt auch für Bürgerliche.
27.06.2021 14:35 Uhr
Nein, stimme ich nicht zu.
27.06.2021 17:12 Uhr
Zitat:

Ist recht, edler Ritter vom Balduinsteine.


Das dürfte eine der schwersten Beleidigungen sein, die man aussprechen kann.
27.06.2021 20:54 Uhr
"Ist recht, edler Ritter vom Balduinsteine."

rief das schlimme Drachevieh



"Es ritt der edle Ritter Kunkel
durch einen Wald, der still und dunkel.
Als ploetzlich jaeh und ungestuem
ein grauslich graues Ungetuem,
ein richtig schlimmes Drachenvieh,
das Feuer, Gift und Galle spieh,
sich fliegen naeherte dem Reiter
und sprach: \"Bis hierher und nicht weiter !\"
Der edle Ritter zog am Zuegel,
dann seinen Degen
stieg vom Buegel
und mutig, ohne banges Zagen
ging er dem Drachen an den Kragen.
Gar bald gelangs ihm hintern Ohrn
das Scheusal schmerzhaft anzubohrn,
worauf es \"AU\" schrie nach dem Stich
und flugs nach oben hin entwich.
Der Ritter reinigte den Degen
und ritt, nun auf befreiten Wegen,
dorthin, wohin er vorhin wollte
(wozu es fast nicht kommen sollte).
Das Volk begruesste ihn mit Tuechern
und bald schrieb man von ihm in Buechern,
weil er der erste war, wie\'s hiess,
der einen Drachen steigen liess.


https://www.lyrix.at/t/heinz-erhardt-die-ballade-vom-ritter-kunkel-bd9

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.06.2021 20:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen
27.06.2021 20:58 Uhr
Heinz Erhardt, ein Vorbild aus meiner Kindheit. :o)
27.06.2021 20:59 Uhr
Zitat:
Heinz Erhardt, ein Vorbild aus meiner Kindheit. :o)



als Kanzler im Auto sahst du jünger aus.
27.06.2021 21:12 Uhr
Zitat:
Zitat:
Heinz Erhardt, ein Vorbild aus meiner Kindheit. :o)



als Kanzler im Auto sahst du jünger aus.


Jetzt musste ich erstmal überlegen was du meinst. Das Foto stammte aus 2014. Da war ich 34. Hab mich aber äußerlich kaum verändert.
28.06.2021 09:22 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Heinz Erhardt, ein Vorbild aus meiner Kindheit. :o)



als Kanzler im Auto sahst du jünger aus.


Jetzt musste ich erstmal überlegen was du meinst. Das Foto stammte aus 2014. Da war ich 34. Hab mich aber äußerlich kaum verändert.


der ist 79 verstorben, da gab es Dich noch nicht

dann noch viel Gesundheit und ein langes Leben.
28.06.2021 09:44 Uhr
Das beweist vermutlich, daß der Account Mauli ein Altdoler im neuen Gewand ist.


Vermutet habe ich das schon einige Zeit....Und ich fände gar nichts dabei, wenn er sich wie andere das auch tun einfach outet.
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