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Fragenübersicht Sind Vorfälle wie der Mord in Paris Folge einer falschen Integrationspolitik?
1 - 20 / 20 Meinungen
19.10.2020 10:55 Uhr
Auch wenn dieses Fallbeispiel nicht viel mit Integration zu tun hat, da der Täter als Flüchtling nach Paris kam und noch nicht lange im Land war, kann man wohl kaum bestreiten, dass es in Frankreich und dem Rest Europas diesbezüglich noch erheblichen Handlungsbedarf gibt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.10.2020 10:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.10.2020 11:02 Uhr
Zitat:
da der Täter als Flüchtling nach Frankreich kam und noch nicht lange im Land war,


12 seiner 18 Lebensjahre lebte der Täter in Frankreich.

Die Verantwortung für den Mord an Samuel Paty trägt der Täter in erster Linie selbst. Die möglicherweise "falsche Integrationspolitik" kann den Täter nicht exkulpieren.
19.10.2020 11:02 Uhr
@SBF

Verfehlte Einwanderungspolitik wäre richtiger gewesen.

Man sollte keine Umfragen vor dem 2 Kaffee stellen.
19.10.2020 11:03 Uhr
@Optimist

Es ist aber sehr wohl diskutabel, was nach Europa kommt und was in Europa herumläuft und was in Europa auch nicht einer näheren Betrachtung unterzogen wird.

Das ist kein Einzelfall.
19.10.2020 11:08 Uhr
Zitat:
12 seiner 18 Lebensjahre lebte der Täter in Frankreich.


Sicher?

Ich meine gelesen zu haben, dass der Täter erst 2015 oder 2016 nach Frankreich kam.
19.10.2020 11:11 Uhr
Zum Thema "Integration" mache ich mir eher Gedanken bei den Eltern der Schüler, die Anfang Oktober mit Beschwerden an die Schule und in sozialen Netzen gegen Samuel Paty mobil gemacht hatten. Die haben das Thema "Meinungsfreiheit" nicht verstanden in ihrem islamischen Wahn. Dabei gehe ich davon aus, dass diese Eltern seit langem schon in Frankreich leben und mit den Werten der Republik in Berührung gekommen waren.

Es hat auch nichts genützt, dass Paty seinen muslimischen Schülern angeboten hatte, den Klassenraum zu verlassen, bevor er die Karikaturen zeigen wollte, wenn sie sich verletzt fühlen sollten.

Eindrucksvoll und ausgesprochen tragisch verdeutlicht der Fall, dass der fanatische religiöse Eifer des Umfelds die religiöse Tat des Einzelnen hervorgebracht hat. Darüber sollte man ruhig mal nachdenken: Aus Worten werden Taten.
19.10.2020 11:13 Uhr
Zitat:
.
AFP | a day ago
MOSCOW - An 18-year-old Chechen accused of beheading a teacher near his school in a Paris suburb received asylum in France and had no links to Russia, a Russian diplomat said on Saturday.

"This crime has no relation to Russia because this person had lived in France for the past 12 years," the spokesperson for the Russian embassy in Paris, Sergei Parinov, told state news agency TASS.


https://ewn.co.za/2020/10/17/france-beheading-suspect-had-no-links-with-russia
19.10.2020 11:15 Uhr
Vor ca 20 Jahren hat mir ein Freund erzählt, dass in einer Schule sich die moslemischen Eltern über das christliche Morgengebet beschwert haben, weil es die religöse Reinheit ihrer Kinder gefährdet.

Damals nahm das keiner ernst, wie tief dieses Denken bei den Migranten verankert ist und das dort eher Normalität und nicht Ausnahme ist.
19.10.2020 11:20 Uhr
@ Optimist


Besten Dank für die Info, in deutschsprachigen Medien liest man darüber nichts.

19.10.2020 11:47 Uhr
Es ist Folge einer törichten Asylpolitik.

Tatsächlich sollte die Diskussion - auch wenn sie unbequem ist - geführt werden, ob ein Zufluchtsland nicht mehr Freiheit darüber in Anspruch nehmen darf, wem es in welchem Umfang Hilfe zu leisten bereit ist.

Hätte ein Land die Möglichkeit, einen Schutzsuchenden in ein Drittland weiterzuschicken, in dem sein Leib und Leben genauso geschützt ist, das kulturell, zivilisatorisch und vielleicht sogar sprachlich dem Herkunftsland näher steht, und selbiges Drittland würde für seine Unkosten finanziell entschädigt, entstünde keinem ein legitimer Nachteil, das Vorgehen hätte aber vielerlei Vorteile.

Die Situation in Deutschland und ähnlich gestrickten europäischen Ländern, dass man gezwungen ist selbst die groteskesk unintegrierbaren Daherkömmlinge aufzunehmen und die dann nie wieder los wird, wird über kurz oder lang zu Verwerfungen führen, die selbst der glühendste Multikultiapologet nicht mehr beschönigen kann.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.10.2020 12:35 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.10.2020 12:03 Uhr
Zitat:
Es hat auch nichts genützt, dass Paty seinen muslimischen Schülern angeboten hatte, den Klassenraum zu verlassen, bevor er die Karikaturen zeigen wollte, wenn sie sich verletzt fühlen sollten.

Das hat nicht nur nichts genützt, sondern wurde von den Religioten gegen ihn verwendet, als Diskriminierung ausgelegt.
19.10.2020 12:05 Uhr
[sarkasm]Ganz klar, Frankreich sollte alle ausweisen, die irgendwelchen orientalischen Religionen anhängen.[/sarkasm]

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.10.2020 12:08 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.10.2020 12:11 Uhr
Haben wir denn hier profunde Kenntnisse über den Stand von Migrations- und Integrationspolitik in Frankreich? Wir wohnen ja alle überwiegend in Deutschland bzw. ausnahmsweise in Österreich, ich kenne hier aber niemanden der sich bisher einen Namen damit gemacht, sich besonders gut mit den Zuständen in Frankreich auszukennen. Dazu gehöre ich auch. Viele der bisherigen Beiträge deuten auch eher darauf hin, dass es ihnen darum geht, die in Frankreich begangene Tat als Muster auf Deutschland zu übertragen und dann daraus Schlüsse zu ziehen. Das ist nachvollziehbar, aber nicht ganz sauber.

Ich sage dazu, dass ich mich mit den französischen Verhältnissen auch nicht supergut auskenne...aber es fällt auf dass es in Frankreich immer wieder zu derartigen Taten kommt, dieses Land scheint ganz besonders betroffen zu sein.

Soweit ich weiß ist Frankreich ein stark laizitär geprägtes Land mit grundsätzlich kritischer Haltung der Religion gegenüber. Einem religiösen Bekenntnis das stärkeres Ausleben im Alltag erfordert wird man dem gegenüber in besonderem Maße skeptisch gegenüberstehen. Ein Konflikt mit einer tendenziell eher etwas orthodoxeren Religion die zudem noch politische Extremisten zuhauf anzieht, ist damit quasi vorprogrammiert.

Dann fällt mir noch ein, dass es vor allem im Pariser Raum einen Vorortgürtel gibt, der sozial quasi abgeschnitten ist vom Rest der Stand. Ich spreche nicht französisch, meine mich aber zu erinnern, dass diese Viertel "Banlieue" genannt werden und in etwa so aussehen wie das Märkische Viertel in hochkonzentrierter Form. Auch das kann also eine Rolle dafür spielen, dass es in Frankreich Probleme gibt.

Also, was macht der böse Papa Emeritus hier gerade? Sucht er etwa die Schuld für diese Tat bei der französischen Gesellschaft? Dieser linksradikale Träumer? Nö. Für seine Tat ist man in erster Linie immer selbst verantwortlich. Es geht nicht um die Suche nach Ausreden.

Aber gerade beim Beispiel Frankreich sollte sich doch zeigen, dass dieses Problem offenkundig langfristig gewachsen ist und in vielen thematischen Aspekten gewurzelt hat.
19.10.2020 12:17 Uhr
Zitat:
Aber gerade beim Beispiel Frankreich sollte sich doch zeigen, dass dieses Problem offenkundig langfristig gewachsen ist und in vielen thematischen Aspekten gewurzelt hat.



Wir können auch gerne nach England,Schweden,Niederlande oder eben Deutschland schauen, diese integrativen Verwerfungen sind in jedem europäischen Ballungsgebiet zu beobachten.

Jetzt kann man mit diesem Sachstand natürlich verschieden umgehen, man kann diese Zustände negieren bzw. nicht ansprechen und solange warten, bis sie auch überall anders langfristig gewachsen sind, oder eben etwas früher agieren.


Ich für meinen Teil würde dafür pladieren, dass wir beispielsweise nicht erst 250 Terroropfer und geköpfte Lehrkräfte abwarten, bis wir reagieren.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.10.2020 12:20 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.10.2020 12:20 Uhr
Zitat:
. Dann fällt mir noch ein, dass es vor allem im Pariser Raum einen Vorortgürtel gibt, der sozial quasi abgeschnitten ist vom Rest der Stand. Ich spreche nicht französisch, meine mich aber zu erinnern, dass diese Viertel "Banlieue" genannt werden und in etwa so aussehen wie das Märkische Viertel in hochkonzentrierter Form.


Der Tatort ist das Städtchen Conflans-Sainte-Honorine, das zwar im Großraum Paris liegt, aber keine "banlieue" ist. Die Banlieues liegen im Wesentlichen im Norden und Nordosten von Paris, Conflans ist das, was wir in Deutschland "Speckgürtel" nennen. Da leben Normalverdiener, die sich die teuren Mieten in Paris nicht leisten können, sich aber nicht in die Hochhaussiedlungen abschieben lassen.

Der Täter lebte auch nicht in einer banlieue, sondern wohnte im vergleichsweise idyllischen Evreux in der Normandie.

Die "banlieue" als Erklärungsmuster taugt nicht hier nicht viel.
19.10.2020 12:26 Uhr
Zitat:
Zitat:
. Dann fällt mir noch ein, dass es vor allem im Pariser Raum einen Vorortgürtel gibt, der sozial quasi abgeschnitten ist vom Rest der Stand. Ich spreche nicht französisch, meine mich aber zu erinnern, dass diese Viertel "Banlieue" genannt werden und in etwa so aussehen wie das Märkische Viertel in hochkonzentrierter Form.


Der Tatort ist das Städtchen Conflans-Sainte-Honorine, das zwar im Großraum Paris liegt, aber keine "banlieue" ist. Die Banlieues liegen im Wesentlichen im Norden und Nordosten von Paris, Conflans ist das, was wir in Deutschland "Speckgürtel" nennen. Da leben Normalverdiener, die sich die teuren Mieten in Paris nicht leisten können, sich aber nicht in die Hochhaussiedlungen abschieben lassen.

Der Täter lebte auch nicht in einer banlieue, sondern wohnte im vergleichsweise idyllischen Evreux in der Normandie.

Die "banlieue" als Erklärungsmuster taugt nicht hier nicht viel.


Das ist richtig.

Die Frage geht aber allgemein in die Richtung einer verfehlten Migrationspolitik und das geht ja über diese Tat hinaus.

19.10.2020 12:28 Uhr
Zitat:
Die Frage geht aber allgemein in die Richtung einer verfehlten Migrationspolitik und das geht ja über diese Tat hinaus.


Wie sehe denn eine adäquate Migrationspolitik in deinen Augen aus?
19.10.2020 12:33 Uhr
Zitat:
.Die Frage geht aber allgemein in die Richtung einer verfehlten Migrationspolitik und das geht ja über diese Tat hinaus.


Weshalb die banlieue immer noch kein probates Erklärungsmuster abgibt, zumal es ganz unterschiedliche Typen davon gibt. In Paris sind das im Wesentlichen Vororte, in Marseille hingegen finden sich diese Siedlungen mitten in der Stadt. Hingegen fällt auf, dass es zu Gewalteskalationen auch und gerade in Regionen kommt, in denen die banlieue keine Rolle spielt. Kürzlich kam es im provinziellen Dijon zu schweren Unruhen zwischen tschetschenischen Migranten und marokkanischen Einwohnern. Anlass war die Verteidigung der "Ehre" eines tschetschenischen Drogendealers.

Klar gibt es soziale Faktoren, die Gewaltakte beeinflussen. Interessanter ist es m.E. allerdings, die kulturellen und sozialpsychologischen Bedingungen zu untersuchen, die auf ein delinquentes Verhalten einwirken.
19.10.2020 13:33 Uhr
Danke für Deinen Hinweis, lieber Papa Emeritus.

Die Situation in Frankreich ist mit der in Deutschland nur bedingt zu vergleichen.

So bleiben Migranten in Deutschland oft auch nach Jahrzehnten noch Ausländer, gerne auch in zweiter und dritter Generation, während die in Frankreich geborene zweite Generation automatisch als Franzose geboren wird.

Und da kommt ein Dilemma zum tragen, welches mir französische Lehrer vorgetragen haben: Da ihre Schüler in der großen Masse "Franzosen" sind, gibt es gewöhnlich keine Mittel für Integrationsmaßnahmen, weil Franzosen in Frankreich nicht integriert werden müssen. Punkt.

Daß viele ihrer Schüler in Familien und oft in Vierteln leben, in denen Französisch nicht die Alltagssprache ist, darf keine Rolle spielen. Daß die Eltern dieser Schüler kein Französisch sprechen und daher kaum mit den Lehrern kommunizieren können, darf keine Rolle spielen. Daß die Eltern dieser Schüler oft illegal nach Frankreich kamen und daher nur negative Erfahrungen mit und Angst vor französischen Behörden und Institutionen - und damit auch der Schule - haben, darf keine Rolle spielen.
19.10.2020 15:10 Uhr
Die Umstände des Falles sind schon brisant, Frankreich nimmt die Familie des Täters als Schutzsuchende auf, gibt ihnen ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht und dann köpft der Sohn der Familie einen Lehrer, weil der vermittelte Lehrstoff nicht mit der eigenen Weltsicht vereinbar ist.
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