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Fragenübersicht Wie soll man mit einer solchen Passage in einem Buch umgehen?
1 - 13 / 13 Meinungen
01.07.2020 14:50 Uhr
Wahrnehmen als das, was es ist: Ein historisches Dokument.
Eine Zensur würde aus meiner Sicht die historischen Rahmenbedingungen willkürlich verändern und wäre damit ein Hindernis für jede geschichtswissenschaftliche Forschung.
01.07.2020 14:54 Uhr
@mystic

Leider findet heute ein Denkmalsturm statt, der sich auch nicht zu schade ist, dass man Texte umschreibt, Autoren entfremdet, anstatt sich die Mühe zu geben und das ganze aus der Zeit und den Rahmenbedingungen heraus zu verstehen.
01.07.2020 15:00 Uhr
Zitat:
@mystic

Leider findet heute ein Denkmalsturm statt, der sich auch nicht zu schade ist, dass man Texte umschreibt, Autoren entfremdet, anstatt sich die Mühe zu geben und das ganze aus der Zeit und den Rahmenbedingungen heraus zu verstehen.


Ich weiß. Das ist eine von vielen beunruhigenden Folgen einer maßlos übertriebenen "Politischen Korrektheit".

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.07.2020 15:02 Uhr. Frühere Versionen ansehen
01.07.2020 15:02 Uhr
Sie so belassen wie sie ist und an Stellen, wo das möglich ist, halt entsprechend einordnen, z.B. wenn es sich um Schul- oder Universitätslektüre handelt. Nachzensur lehne ich in diesem Zusammenhang ab, weil damit die Authentizität zeitgeschichtlicher Dokumente verloren geht.
01.07.2020 15:21 Uhr
Lesen oder nicht lesen. Wie bei jeder Buchpassage.
01.07.2020 19:16 Uhr
Solche Bücher sind "Zeugen der Zeit". Natürlich tun solche Passagen unter dem Eindruck der Erkenntnisse seit der Mitte des letzten Jahrhunderts in der Seele weh, dennoch wäre eine Zensur Geschichtsklitterung und würde die sonstigen Leistungen dieses durchaus beachtsamen Historikers auf diese eine Zeile reduzieren, was in der Gesamtbetrachtung verheerend wäre.

Lieber Umfragesteller - ich hoffe wir meinen denselben Klemperer - der, den ich kenne wird nämlich mit "c" geschrieben - also Victor Klemperer und war ein konvertierter Jude, der unter dem Nazi-Regime zu leiden hatte.
01.07.2020 19:20 Uhr
@volksblauer Ablehner

Mal wieder marodierend unterwegs?
01.07.2020 19:49 Uhr
Zitat:
Sie so belassen wie sie ist und an Stellen, wo das möglich ist, halt entsprechend einordnen, z.B. wenn es sich um Schul- oder Universitätslektüre handelt. Nachzensur lehne ich in diesem Zusammenhang ab, weil damit die Authentizität zeitgeschichtlicher Dokumente verloren geht.


Was willst du denn da "einordnen"? In der Schule wird ein solches Buch bestenfalls im Deutsch LK der Oberstufe gelesen. Angesichts der Tatsache, daß dort wissenschaftspropädeutisch gearbeitet werden soll, erwarte ich von Oberstufenschülern in einem LK eine entsprechende Bearbeitung.

Im Rahmen von Universitätslektüre ohnehin, wobei da die Gefahr nach "Neusprech-Formulierungen" sicher größer ist.
01.07.2020 22:27 Uhr
Diese Neger-Fragerei wird langsam langweilig. Das ist natürlich im historischen Kontext zu sehen. In den letzten 10 Tagen hab ich irgendwann mal nen Text geschrieben wo ich sowas schon mal beantwortet habe, in den 70ern war "Neger" eine ganz gängige und unverfängliche Betitelung für jemanden mit schwarzer Hautfarbe (und vorher wahrscheinlich erst recht). Heute wird das aus Gründen nicht mehr benutzt und das ist auch richtig so. Zumal sich immer die Frage stellt, welchen Sinn das Betonen der Hautfabe von jemandem überhaupt bezwecken soll. In den seltensten Fällen dürfte das einen wirklichen Sinn haben.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.07.2020 22:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
01.07.2020 23:35 Uhr
"Wie soll man mit einer solchen Passage umgehen?"


Na, weiterlesen natürlich!


Oder das Buch verbrennen, wenn man den Begriff "Neger" nicht historisch einzuordnen imstande ist.
01.07.2020 23:38 Uhr
Zitat:
Zitat:
Sie so belassen wie sie ist und an Stellen, wo das möglich ist, halt entsprechend einordnen, z.B. wenn es sich um Schul- oder Universitätslektüre handelt. Nachzensur lehne ich in diesem Zusammenhang ab, weil damit die Authentizität zeitgeschichtlicher Dokumente verloren geht.


Was willst du denn da "einordnen"? In der Schule wird ein solches Buch bestenfalls im Deutsch LK der Oberstufe gelesen. Angesichts der Tatsache, daß dort wissenschaftspropädeutisch gearbeitet werden soll, erwarte ich von Oberstufenschülern in einem LK eine entsprechende Bearbeitung.

Im Rahmen von Universitätslektüre ohnehin, wobei da die Gefahr nach "Neusprech-Formulierungen" sicher größer ist.


Aufarbeiten oder einordnen kann auch heißen, einfach kurz auf den historischen Kontext hinzuweisen. Das ist in so einem Zusammenhang vielleicht nötig.
01.07.2020 23:50 Uhr
Popanz-Umfrage. Oder gibt es ein Ansinnen des Verlages oder anderer, diese Stelle zu streichen, zu verändern?

In Erwachsenen-Literatur sollte hier keine Veränderung erfolgen, möglicherweise eine verlegerische Anmerkung, in historisch-kritischen Ausgaben sowieso.

Anders sehe ich das bei Kinder- und Jugendbüchern. Hier finde ich Anpassungen bei Verwendung des N-Worts durchaus angemessen.
02.07.2020 11:31 Uhr
Zitat:
... in den 70ern war "Neger" eine ganz gängige und unverfängliche Betitelung für jemanden mit schwarzer Hautfarbe (und vorher wahrscheinlich erst recht). Heute wird das aus Gründen nicht mehr benutzt und das ist auch richtig so.


Warum?

Ich sage nach wie vor "Neger", denn ich drücke damit genau das aus: ein Mensch schwarzer/sehr dunkler Hautfarbe - und zwar dann, wenn diese Information im Kontext von Relevanz ist. Und das Ganze ohne jegliche Wertung.

Wer dort mehr reindeutet, als ich sage, ist selbst Schuld. Ich lasse mir von linksdrehenden Sprachpfuschern nicht vorschreiben, was ich wie sage.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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