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Gibt es Bereiche in der Grundversorgung, wo eine staatliche Beteiligung oder Sperrminorität aus Deiner Sicht eine Notwendigkeit ist? |
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09.06.2020 10:03 Uhr |
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Bei mir ist das das Trinkwasser. Hier sollte es nicht um Gewinne gehen, sondern um die Sicherung der Grundversorgung in entsprechender Trinkwasserqualität. |
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09.06.2020 10:13 Uhr |
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Ich denke aber auch, dass die Bahn z.b in staatlicher Hand durchaus sinnvoll ist und man auch bei Telekommunikation und anderen Bereichen durchaus staatliche Sperrminoritäten braucht, damit hier eben nicht passiert
- dass man unrentable Bahnstrecken, welche aber für gewisse Gruppen wie ältere Menschen wichtig sind, einfach abbaut.
- dass man eben nicht nur abschöpft, sondern auch modernisiert (vgl britische Bahn)
- dass man für eine gute Infrastruktur sorgt, sei es bei Bahn, Internet, Telefonie, Mobiltelefonie und anderen Facetten
Gewisse Lenkungsmaßnahmen sind notwendig, damit auch der Standort interessant bleibt und auch die Versorgung wie oben genannt garantiert ist. |
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09.06.2020 10:41 Uhr |
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Ja. Alles, was Grundversorgung ist: Wasser, Wärme, Strom, Verkehrsinfrastruktur, ÖPNV und Personenfernverkehr, Gesundheit.
Das heißt aber nicht, dass alles zu hundert Prozent in staatlicher Hand liegen muss. Sondern dass staatliche Akteure hinreichend beteiligt sind, um auf Entscheidungen Einfluss nehmen zu können.
Bei öffentlichen Infrastrukturen sind Investitonskosten häufig besonders hoch, gleichzeitig ist das Interesse rein privatwirtschaftlicher Unternehmen, den Gewinn hochzuhalten und nur im notwendigen Maß zu investieren, häufig ebenfalls sehr groß.
Deshalb muss da aus meiner Sicht der Staat ran und dieses Missverhältnis ausgleichen. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.06.2020 10:41 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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09.06.2020 10:50 Uhr |
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Ich glaube alles was traditionell unter 'Kommunale Versorgung' fällt sollte auch tatsächlich von der Kommune (z. B. Stadtwerke) betrieben werden. Das heißt nicht, dass es immer ein staatliches Monopol geben muss!
Zusätzlich sollte Vorratshaltung von Lebensmitteln und Rohstoffen für Notsituationen ebenso zu den staatlichen Aufgaben gehören wie die Instandhaltung der Infrastruktur.
Ich persönlich würde auch das Gesundheitssystem eher staatlich organisiert sehen - hier ist das Nebeneinander von staatlich und privat sogar kritisch zu sehen, wenn die privaten Kliniken sich die lukrativen Fälle herauspicken und die verkorksten Fälle an die kommunalen Kliniken abschieben, die dann auf den Kosten sitzen bleiben.
Ansonsten besteht die Hauptaufgabe des Staates natürlich darin, für die innere und äußere Sicherheit zu sorgen, also die Unversehrtheit und den Besitz seiner Bürger zu garantieren. |
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09.06.2020 12:34 Uhr |
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"hier ist das Nebeneinander von staatlich und privat sogar kritisch zu sehen, wenn die privaten Kliniken sich die lukrativen Fälle herauspicken und die verkorksten Fälle an die kommunalen Kliniken abschieben, die dann auf den Kosten sitzen bleiben."
> Wie läuft denn das so in der Praxis? Ich war erst einmal in der Klinik mit Aufenthalt, hab aber eine private Zusatzkrankenversicherung. Ich hab eine Liste von Kliniken zur Auswahl erhalten, darunter kommunale und private. Hab dann recherchiert und die mit dem besten "Leumund" für meinen Fall gewählt. Das war eine kommunale. |
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09.06.2020 14:09 Uhr |
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Das Thema Krankenhaus ist schon komplex, meine ich. Erstmal gibt es spezialisierte bzw. welche mit spezialisierten Abteilungen. Dann gibt es auch einzelne fachliche Spezialisten. Meine Klinik wurde mir von verschiedener Seite empfohlen, weil sie viel Erfahrung in der Sache haben. Dann spielt die Entfernung zum Unfallort oder Wohnort des Patienten eine Rolle.
In Deutschland ist es ja auch nicht grundsätzlich so, dass an kommunale Krankenhäuser nur Durchschnittsärzte oder schlechter gehen und die Topleute an privaten Kliniken tätig sind. Universitätskliniken sind ja auch so ein Beispiel.
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09.06.2020 17:31 Uhr |
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Was das mit der Privatisierung von Post, Bahn und co. gebracht hat, hat sich ja gezeigt.
Nicht privatisiert gehört also definitiv
a) alles was überlebensnotwendig ist,
b) alles was zur kultur und/oder zur Bildung gehört
Beim Rest kann man sich ja durchaus mal Gedanken machen, ob man darauf auch mal im Sinne eines "freien Marktes" verzichten kann, falls es sich "nicht rechnet", oder sich irgendwer verspekuliert hat, aber ein Arzt sollte sich meiner Ansicht mehr für Krankheiten und die Gesundheitsfürsorge interessieren, als für die Rentabilität, ein Feuerwehrmann sollte mehr Interesse am Feuer haben, als an den Eigentumsverhältnissen der Menschen in der Gegend wo es brennt, usw. usf.
Und da wir in den letzten Jahrzehnten gesehen haben, was dieser "freie Markt" für freie Bildung usw. bedeutet, gehört die natürlich definitiv nicht in private Hand. Denn wer in der Zukunft noch mal am Weltmarkt mitreden will, darf meiner Ansicht im Bedarfsfall an fast allem Sparen, außer eben an der Bildung! - die geht nicht "mal so eben schnell" hingefudelt, falls es sich rechnet und die gehört auch nicht "auf den Wühltisch", sondern die ist wichtig!
Faustregel: alles was sich rechnet kann gerne privatisiert werden, alles was sich lohnt haben die Privaten die Finger wegzulassen.
Mir blutet das Herz, wenn ich als Eisenbahner sehe, was die aus meiner Eisenbahn gemacht haben. Bahnhöfe verhökert, Strecken stillgelegt und so ziemlich jeden als "zu teuer" entlassen, der über irgendeine Qualifikation verfügte. Und plötzlich wundert man sich, dass bei den übrig gebliebenen Brocken dann gar nichts mehr so funktioniert wie es soll! Mit der Bahn, mit ihrer Verlässlichkeit und mit ihrer Pünktlichkeit konnte man jahrzehntelang glaubwürdige Werbung machen: das war sprichwörtlich! WAR |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.06.2020 22:57 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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