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Fragenübersicht Ist eine Liebe zum Vaterland eine falsche Liebe?
Anfang-2021 - 34 / 34 Meinungen
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16.09.2019 10:20 Uhr
Zur Frage. Kann denn Liebe Sünde sein?

Dass Nationen "Konstrukte" sind ist ein schwaches Argument. Menschen lieben alle möglichen Konstrukte, ihr Haus z. B. oder ihre Modelleisenbahn oder ihren Fussballverein.

Ein Vaterland zu haben ist etwas sehr feines. Viele Leute haben keines, hätten aber gerne eines. Es prägt den Menschen, auch wenn er dies leugnet.

Aber im Grunde ist es mir egal wie ihr das handhabt. Ich liebe mein Deutschland. Mein Deutschland ist freilich ein Ideal, das nie realisiert war, und von dem sich die real existierende BRD immer mehr entfernt.
16.09.2019 11:15 Uhr
"Dass Nationen "Konstrukte" sind ist ein schwaches Argument. Menschen lieben alle möglichen Konstrukte, ihr Haus z. B. oder ihre Modelleisenbahn oder ihren Fussballverein."

> Manche sagen, sie würden Schokopudding lieben. Liebe ist erstmal ein Begriff. Ob aber wirklich dasselbe Gefühl vorliegt, wie wenn man seine Frau oder seinen Mann liebt, wage ich zu bezweifeln. Im Volksmund gibt es da so Begriffe, "Schmetterlinge im Bauch", "durch die rosa Brille sehen", "vollendetes Glück". Nun, ich habe das Glück, diese Art der Liebe zu kennen. Es ist das intensivste und schönste Gefühl, das mir je untergekommen ist. Wenn es *wirklich* Menschen gibt, die *so* im Bezug auf z.B. ein Land empfinden, dann kann ich nur sagen, dass das ein fehlgeleitetes Gefühl ist, nicht im Sinne der Natur.
16.09.2019 12:08 Uhr
Zitat:
dass das ein fehlgeleitetes Gefühl ist, nicht im Sinne der Natur.


Jetzt kommen die ganz grossen Hämmer.
Vaterlandsliebe ist also entartet?
16.09.2019 12:17 Uhr
Zitat:
Vaterlandsliebe ist also entartet?


Nein. Das ist nicht der Wortschatz von Liberalen.
16.09.2019 12:35 Uhr
Zitat:
Zitat:
dass das ein fehlgeleitetes Gefühl ist, nicht im Sinne der Natur.


Jetzt kommen die ganz grossen Hämmer.
Vaterlandsliebe ist also entartet?



> Ich benutze den Begriff "entartet" nicht. Aber ich bleibe dabei - wenn sich das Gefühl genauso äußert, wie die Liebe zu einer Frau bzw. einem Mann, dann ist das nicht im Sinne der Natur des Menschen. Ich schätze aber schwer, dass die meisten, die sagen, sie lieben Land XY, *nicht* genauso empfinden.
16.09.2019 12:42 Uhr
"Kann denn Liebe Sünde sein?"

> Zumindest in der Politik sollten extreme Emotionen wie Liebe und das Gegenstück Hass keinen Platz haben. Nicht umsonst heißt es "Liebe macht blind" (gilt auch für Hass). Diese Emotionen schränken das Denken ein und verhindern eine sachliche Auseinandersetzung mit Themen. So sehe ich das.
16.09.2019 12:43 Uhr
Mr. Bart, du triffst mit deinen Beiträgen dazu genau den richtigen Punkt, dem kann man nichts mehr hinzufügen. Applaus!
16.09.2019 12:50 Uhr
Wer nutzte bzw. nutzt in der Geschichte die Liebe als Mittel? Diktaturen und autoritäre Obrigkeitsstaaten. Warum? Weil sie glühende Untertanen benötigen. Untertanen, die nichts in Frage stellen und die man im Fall der Fälle begeistert auf die vom Regime definierten Feinde hetzen kann. Liebe lässt sich leicht in Hass auf andere umsteuern. Es ist ein Machtmittel und es kümmert die Herrschenden nicht, die glühenden Untertanen für ihre Zwecke zu missbrauchen. Stichwort Kanonenfutter.
16.09.2019 13:47 Uhr
Es gibt durchaus Länder, die ich "liebe" und tatsächlich gibts auch in Deutschland schöne Ecken. Ich empfinde also mitunter durchaus starke Sympathien für bestimmte Landstriche und die Natur in bestimmten Territorien. Für Konstrukte wie Nationen allerdings nun eher doch nicht, das überlasse ich Anderen.
16.09.2019 14:11 Uhr
Zitat:
Ich benutze den Begriff "entartet" nicht.


Aber meinst das gleiche.

Zitat:
Aber ich bleibe dabei - wenn sich das Gefühl genauso äußert, wie die Liebe zu einer Frau bzw. einem Mann, dann ist das nicht im Sinne der Natur des Menschen. Ich schätze aber schwer, dass die meisten, die sagen, sie lieben Land XY, *nicht* genauso empfinden.


Und das ist eben ein extrem schwacher Standpunkt.
Weil du die sexuelle Anziehung zum anderen Geschlecht als Liebe definierst muss dir da niemand folgen.
Millionen Menschen lieben ihre Geschwister, Eltern...
Hat alles nichts damit zu tun wie du Liebe definierst.
16.09.2019 14:26 Uhr
"Weil du die sexuelle Anziehung zum anderen Geschlecht als Liebe definierst muss dir da niemand folgen.
Millionen Menschen lieben ihre Geschwister, Eltern...
Hat alles nichts damit zu tun wie du Liebe definierst."

> Ich definiere Liebe nicht als sexuelle Anziehung. Liebe ist weitaus mehr. Und genau weil es weitaus mehr ist, finde ich es unpassend für Abstraktes. Es ist *meine* Definition, dass ich Liebe - sagen wir mal - als das höchste und intensivste Gefühl definiere. "Man könnte schreien vor Glück". Das allerdings hat, rational gesehen, seinen Grund in der Natur. Nicht alles ist wissenschaftlich zu erklären, aber dass dieses "extreme" Gefühl etwas mit Paarbindung zu tun hat, klingt irgendwie logisch. Daher mein Verweis auf die Natur. *Ich* persönlich meine, dass echte, wahre Liebe (ja, man muss schwülstig schreiben, in dem Bereich) nur innerhalb eines Paares möglich ist. Je weiter man sich davon entfernt, desto weniger hat der Begriff für mich noch Sinn und Rechtfertigung. Liebe zu den Eltern oder den eigenen Kindern ist noch sehr nah daran.
Warum halten manche daran fest, dass sie ihr Vaterland lieben? Ich meine an dem Begriff. Das hat doch nur einen deskriptiven Grund. Ich bleibe dabei - das wird nicht Liebe im Sinne der Liebe von Paaren sein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.09.2019 14:27 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.09.2019 20:41 Uhr
Zitat:
Ich definiere Liebe nicht als sexuelle Anziehung. Liebe ist weitaus mehr. Und genau weil es weitaus mehr ist, finde ich es unpassend für Abstraktes.


Gerade da fängt es an.
Nur weil dein Schwanz steil steht ist das eben noch lange nicht Liebe.
Aber wenn du es auf die Natur zurück führst muss ich die sage, deine Liebe ist krank.
Was macht im Tierreich das Männchen?
Es haut den Jungen um und zur Not tötet es die Jungen.
Wenn das deine Vorstellung von Liebe in der Natur ist.
Dann muss ich sagen das es lieber nehmen würde wie es die Menschheit viel länger gemacht hat: Vernunftehe.
16.09.2019 23:10 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich definiere Liebe nicht als sexuelle Anziehung. Liebe ist weitaus mehr. Und genau weil es weitaus mehr ist, finde ich es unpassend für Abstraktes.


Gerade da fängt es an.
Nur weil dein Schwanz steil steht ist das eben noch lange nicht Liebe.
Aber wenn du es auf die Natur zurück führst muss ich die sage, deine Liebe ist krank.
Was macht im Tierreich das Männchen?
Es haut den Jungen um und zur Not tötet es die Jungen.
Wenn das deine Vorstellung von Liebe in der Natur ist.
Dann muss ich sagen das es lieber nehmen würde wie es die Menschheit viel länger gemacht hat: Vernunftehe.


Ich sehe irgendwie nicht das Mr. Bart Liebe am Trieb festmacht. Und Menschen mit Tieren in Bezug auf Liebe zu vergleichen beweist was? Ob Tiere Liebe empfinden darüber kann man sich streiten. Aber Tiere haben nur die Natur, um sich fortzupflanzen, während der Mensch sich die Natur über Jahrtausende zu eigen machte, um sie für seine Fortpflanzung zu nutzen. Vielleicht liegt unser Fehler auch darin dass wir über Liebe sprechen (wollen), die wir aber erst interpretieren müssten.
16.09.2019 23:17 Uhr
Zitat:
Es gibt durchaus Länder, die ich "liebe" und tatsächlich gibts auch in Deutschland schöne Ecken. Ich empfinde also mitunter durchaus starke Sympathien für bestimmte Landstriche und die Natur in bestimmten Territorien. Für Konstrukte wie Nationen allerdings nun eher doch nicht, das überlasse ich Anderen.


Eine Liebe zu Ländern kann ich mir nicht vorstellen. Wenn ich mal verliebt war und das ist lange her, dann habe ich immer einen stechenden Schmerz gefühlt, je weiter diese Person von mir weg war. Verletztende Worte waren immer unerträglich. Wenn ich das Land verlasse, zum Beispiel wenn ich auf die Kanaren fliege, dann empfinde ich nie diesen Schmerz. Nicht ansatzweise. In der Schweiz habe ich sowas wie Sehnsucht gespürt. Aber das war irgendwie auch nicht dasselbe. Was mir fehlte war der Ausgleich, die Betätigung, die Gespräche. Es war ein Mangel, ein Mangel an sozialem Verhalten und Bedürfnissen, die nicht befriedigt wurden. In Deutschland, insbesonder in Berlin ist immer irgendwo was los. Mit Liebe kann ich das alles nicht vergleichen. Ich bleibe daher dabei, Liebe kann zwischen Dingen bestehen, die ein soziales Wesen sind in Verbindung mit einer Bedürfisbefriedigung (die man sich vom Partner erwartet oder erhofft), nicht aber zwischen Menschen und Dingen.
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