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Wie stehst du zu autoritärer Kindererziehung, insbesondere dem "Klaps auf den Po"? |
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23.08.2019 09:16 Uhr |
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Ich halte die Formulierung im BGB für richtig, die 2000 eingeführt wurde:
"Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
§ 1631 Inhalt und Grenzen der Personensorge
(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig."
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23.08.2019 09:17 Uhr |
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Gewalt gegen Kinder ist hier seit dem Ende der 80er Jahre verboten. Soweit ich das weiß.
Ich denke, dass die autoritäre Erziehung genauso falsch ist, wie die antiautoritäre Erziehung.
Die eine schafft respektlose Monster, wie sie zur Zeit zur Hauf herumlaufen, die andere schafft Psychopathen, die in Gewalt eine Lösung findet.
Da gibt es das Modell des väterlich-freundlichen autoritären Lenkers, der nie Ohrfeige braucht, aber durchaus dem Kind den Weg weist im Rahmen eines Gespräches und somit immer die Oberhand hat und dennoch keine hörigen Idioten, noch ungeheuerliche Idioten schafft. |
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23.08.2019 09:29 Uhr |
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Mein Vater war Alkoholiker. Meine Erziehung war mitunter nicht nur autoritär, sondern schlicht gewalttätig. Allein schon deshalb bin ich kein Freund davon, seine Ziele mit Gewalt durchzusetzen.
Allerdings: auch hier, wie mit der political correctness und anderen "neumodischen" Dingen, übertreibt man es auch gern. Wenn mein Neffe (3) meint, es wäre cool, mich zu hauen (ist halt gerade seine Rüpelphase), dann stups ich ihn. Davon fällt er dann hin. Dann heult er vor Schreck und Unverständnis 1-2 Minuten und dann ist die Welt wieder gut. Für einige Tage bis Wochen haut er mich dann aber auch nicht mehr.
Und jetzt möge mir die "Man kann auch mit Kindern über alles reden!" Fraktion bitte mal erklären, wie ich mit einem 3 jährigen Kind eine fruchtbare Diskussion führen soll, die zum selben Ergebnis führt.
Mancher nennt das bereits Gewalt. Der Neffe mag mich unterdessen deswegen kein Stück weniger und fühlt sich von mir auch nicht bedroht oder hat Angst vor mir. Im Gegenteil. Er freut sich wie Bolle, wenn der Onkel kommt. |
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23.08.2019 09:32 Uhr |
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Autriche,
1989-1998 regierte Schwarz-Gelb. Das könnte ein Teil der Antwort sein.
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23.08.2019 09:47 Uhr |
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Man vergleicht die Produktionsmethoden am besten durch einen Blick auf den Output.
Früher fingen die Blagen mal eine, wenn sie nicht spurten, und wurden später mal Ingenieure, Nobelpreisträger, Exportweltmeister.
Heute wickelt man die Bälger in Watte, verhätschelt sie und wickelt sie in Bazillenschutztücher, und heraus kommen dabei kränkliche, neurotische Diven, unselbständige Leistungsverweigerer, Hippies und Drogenopfer. |
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23.08.2019 09:54 Uhr |
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Ich habe in der Erziehung meiner Tochter 2x gehauen. Einmal hat sie das wirklich verdient und herausgefordert und ich würde es heute noch genauso machen.
Sie sollte abends schlafen und ist immer und immer wieder aufgestanden um noch mal zu trinken, noch mal zum Klo zu gehen, noch mal zu trinken usw.....nach der 4. oder 5. Runde habe ich gesagt, sie darf nicht mehr aufstehen um aufs Klo zu gehen. Da hat sie sich aufs Fensterbrett gekauert und von dort aus in die äusserste Ecke vom Bett ein paar Tropfen Pipi gemacht und dann gerufen ihr Bett sei nass weil ich ihr verboten habe aufs Klo zu gehen.
Da gabe es 2 Hiebe auf den Hintern.
Einmal bin ich schlicht am Rande meiner Nerven gewesen und habe ihr wegen einer Nichtigkeit eine auf den Po gehauen. Dafür habe ich mich bei ihr entschuldigt und versucht zu erkläre wie es passiert ist.
Über das erste haben wir später oft gelacht und das zweite hat sie mir rückhaltlos verziehen. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.08.2019 09:55 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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23.08.2019 09:59 Uhr |
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Da passt meine Meinung, die ich früher schon mal geäußert habe:
Es gibt in der Pädagogik einen Begriff, der nennt sich "Geheimer Lehrplan". Damit ist gemeint, dass ein Kind lernt sich an die Strukturen anzupassen, um möglichst reibungslos durchzukommen. Dazu gehört dann auch unter Umständen die Perfektionierung der Lüge und des Unterschleifs. Das sind dann auch die Dinge, die ein Kind in einem autoritären System lernt. Wird ein Kind z.B. von seinen Eltern häufig hart bestraft, geht es ihm nur um die Vermeidung der Strafe. Nachdem Eltern, die hart bestrafen, dazu tendieren, den Sachverhalt nicht zu erklären, gibt es keinen anderen Lernnutzen daraus. Ein Kind ist nämlich rein entwicklungspsychologisch noch nicht in der Lage, entsprechend zu abstrahieren. Zugleich nimmt das Kind Gewalt als ein normales Mittel zur Problemlösung wahr. Und es wird weniger offen mit den Eltern umgehen und im schlimmsten Fall Angst vor den Eltern bzw. Autoritäten haben. Das kann es im schlimmsten Fall fürs ganze Leben negativ prägen, da es das Vertrauensverhältnis zu den Eltern stört, was sich auf andere übertragen kann. |
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23.08.2019 11:49 Uhr |
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Ein mir anvertrautes männliches Kind, ca. 5 oder 6 Jahre alt, hielt es mal für witzig, sich von meiner Hand loszureißen, direkt am Straßenrand zu gehen und nach vorbeifahrenden Autos - auf dem Weg zur Autobahnauffahrt - zu treten.
Ich erklärte ihm danach sehr körperbetont, warum ich das für eine sehr schlechte Idee hielt. (Nein, ich habe ihn nicht geschlagen.)
Fühle mich heute noch mies deswegen, weil ich einfach keinen anderen Weg sah. Entsprechende Diskussionen mit dem Bengel brauchten oft Stunden oder Tage, bis sie in seinem Dickschädel ankamen, und wir hatten zu dem Zeitpunkt noch 2 km an vielbefahrenen Straße vor uns. |
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23.08.2019 11:57 Uhr |
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Ein "Klaps auf den Po" ist eine sehr dehnbare Beschreibung.
Das kann von einem ordentlichen Hieb bis zu tätscheln alles sein. Ersteres geht gar nicht, letzteres ist m.E. unproblematisch. Und dann gibt es viele Graubereiche dazwischen. |
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24.08.2019 10:48 Uhr |
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| Strafen verändern sich mit dem Zeitgeist. Die Frage, ob stets zum Besseren, die lasse ich erstmal offen. |
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24.08.2019 10:51 Uhr |
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@Kreuzeiche
Mal Nachgedacht? |
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24.08.2019 11:39 Uhr |
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| Ich bin gegen körperliche und psychische Gewalt in der Erziehung. Kategorisch. Ich bin aber nicht gegen Autorität - man muss Kindern beibringen können, Regeln einzuhalten, sie aber auch in der Einhaltung hinterfragen zu können. |
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