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Fragenübersicht Führen Jugendsprache und Internetslang zu einer intensiveren Beschäftigung mit der Sprache?
1 - 13 / 13 Meinungen
25.08.2017 08:44 Uhr
Mag ja sein, dass die Sprache dadurch bereichert wird; die Rechtschreibung geht dabei jedenfalls vor die Hunde.
25.08.2017 08:56 Uhr
Nö, glaub ich nicht. Jugendsprache war schon immer Jugendsprache, die nie besonders verstanden wurde- Zweck erfüllt- und Internetslang war schon immer Internetslang.

Dass sich breitere Schichten der Bevölkerung auch nur mit einem von beiden auseinandersetzen halte ich für unwahrscheinlich.
25.08.2017 09:03 Uhr
Eine intensivere Beschäftigung ist für mich kaum vorstellbar, denn dann gäbe es nicht diese zunehmende Verwahrlosung unserer Sprache im realen und virtuellen Gebrauch!
25.08.2017 10:54 Uhr
Pranks sind sehr beliebt. Wusstet ihr das Pranks früher Streiche genannt wurden?

Naja Prank Bros hört sich auch cooler an als Streiche Brüder

25.08.2017 11:03 Uhr
Unabhängig von dem armseligen immer wieder kehrenden Versuch, derlei als Bereicherung zu verkaufen, bleibt es dabei, daß es sich um nichts anderes handelt, als um eine zunehmende sprachliche Verwahrlosung, bei der nicht mehr nur die eigene sondern auch fremde Sprache. zunehmend "vergewaltigt" werden und das der Wort- und Formenschatz (der Dativ ist dem Genitiv sein Tod) mit zunehmender Geschwindigkeit verarmt.

In der Folge müssen heutige Jugendliche ein Buch wie "Der Untertan" mit Hilfe eines Wörterbuches lesen, weil sie einen nenneswerten Teil der dort verwendeten Begriffe gar nicht mehr kennen.

Insgesamt ein Trauerspiel.
25.08.2017 11:21 Uhr
Zitat:
als um eine zunehmende sprachliche Verwahrlosung

Warum eigentlich immer diese gruseligen Anwürfe?
Unfähigkeit zur Akzeptanz oder Neid weil man nicht dazu gehört, sich ausgeschlossen fühlt?

Auch hier:
Jugendsprache ist ein menschliches Verhalten, wohl ebenso alt wie die Menschheit.
Das ist ein Teil der Identitätsfindung und nichts Unnormales.

Die ersten Wörtersammlungen zur
Jugendsprache gab es bereits im 18. Jahrhundert und war bis in die 1920er ein Markenzeichen der jungen Studierenden und Akademiker.


Der größte deutsche Dichter dazu:
„Ich hör es gern, wenn auch die Jugend plappert; Das Neue klingt, das Alte klappert.“

Johann Wolfgang von Goethe


Nachtrag:
Mit ihrer eigenen Sprache grenzen sich Jugendliche nicht nur von Erwachsenen, sondern auch von anderen Jugendgruppen oder –Szenen ab. Prinzipiell findet man Jugendsprache immer dort, wo Jugendlichen genügend Freiräume zur Entfaltung geboten werden. Sie ist durchaus keine Modeerscheinung – Heranwachsende haben auch schon zu früheren Zeiten einen eigenen Sprachstil ausgebildet, und dies schon seit dem 16. Jahrhundert (erste Erfassungen v.m.zgft) ). Natürlich verändert sich die Jugendsprache im Laufe der Jahre, so wie es die Hochsprache auch tut. Was einst als typisch Jugendsprachliches Wort galt, kann sich heute in unserem „normalen“ Sprachgebrauch befinden. So gehören Begriffe der Studentensprache des 18. und 19. Jahrhunderts (z.B. flott oder Kneipe) heute zur Alltagssprache. Auch Wörter wie toll und prima waren noch vor 60 Jahren jugendtypische Wörter und als „bedeutungslose Wertungen verpönt“, heute sind sie Bestandteil des Wortschatzes von Erwachsenen.

Jugendsprache im Wandel

Helena Müller
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
9783656484431

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 25.08.2017 11:30 Uhr. Frühere Versionen ansehen
25.08.2017 11:50 Uhr
Zitat:
Zitat:
als um eine zunehmende sprachliche Verwahrlosung

Warum eigentlich immer diese gruseligen Anwürfe?
Unfähigkeit zur Akzeptanz oder Neid weil man nicht dazu gehört, sich ausgeschlossen fühlt?

Auch hier:
Jugendsprache ist ein menschliches Verhalten, wohl ebenso alt wie die Menschheit.
Das ist ein Teil der Identitätsfindung und nichts Unnormales.

Die ersten Wörtersammlungen zur
Jugendsprache gab es bereits im 18. Jahrhundert und war bis in die 1920er ein Markenzeichen der jungen Studierenden und Akademiker.


Der größte deutsche Dichter dazu:
„Ich hör es gern, wenn auch die Jugend plappert; Das Neue klingt, das Alte klappert.“

Johann Wolfgang von Goethe


Nachtrag:
Mit ihrer eigenen Sprache grenzen sich Jugendliche nicht nur von Erwachsenen, sondern auch von anderen Jugendgruppen oder –Szenen ab. Prinzipiell findet man Jugendsprache immer dort, wo Jugendlichen genügend Freiräume zur Entfaltung geboten werden. Sie ist durchaus keine Modeerscheinung – Heranwachsende haben auch schon zu früheren Zeiten einen eigenen Sprachstil ausgebildet, und dies schon seit dem 16. Jahrhundert (erste Erfassungen v.m.zgft) ). Natürlich verändert sich die Jugendsprache im Laufe der Jahre, so wie es die Hochsprache auch tut. Was einst als typisch Jugendsprachliches Wort galt, kann sich heute in unserem „normalen“ Sprachgebrauch befinden. So gehören Begriffe der Studentensprache des 18. und 19. Jahrhunderts (z.B. flott oder Kneipe) heute zur Alltagssprache. Auch Wörter wie toll und prima waren noch vor 60 Jahren jugendtypische Wörter und als „bedeutungslose Wertungen verpönt“, heute sind sie Bestandteil des Wortschatzes von Erwachsenen.

Jugendsprache im Wandel

Helena Müller
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
9783656484431


Ändert nichts an den Fakten. Du solltest gelegentlich eine Klausr oder einen Aufsatz eines Schülers aus der Mittelstufe lesen; Du wüßtest nach kurzer Zeit, worum es mir geht. Die meisten Begrifflichkeiten der heutigen "Jugendsprache" sind weitgehend kritiklose Übernahmen aus dem amerikanischen Englisch und hier besonders gerne aus dem Bereich der schwarzen amerikanischen Unterschicht. Vielfach wissen die Jugendlichen noch nicht einmal, was der Begriff im Original bedeutet.

Hinzu tritt, daß sich Jugendsprache in früheren Zeiten (auch nach Goethe) "auswuchs". Davon kann heute vielfach leider auch keine Rede mehr sein.
25.08.2017 11:57 Uhr
Sorry @Ostpreußen...natürlich Zustimmung!
25.08.2017 12:11 Uhr
Zitat:
Du solltest gelegentlich eine Klausr oder einen Aufsatz eines Schülers aus der Mittelstufe lesen;

Mache ich öfter als Du annimmst.

Und Du vermischt hier 2 verschiedene Dinge.
Der Einzug der Anglizismen wird nicht von den Jugendlichen verantwortet, dafür ist die Wirtschaft verantwortlich die dem Internationalisierungswahn mittels Englischtümelei verfallen ist.
In der Jugendsprache sind Anglizismen seit den 1920ern vertreten.
Ob es sich "auswächst" ist stark vom Bildungsgrad abhängig, liegt also auch eher nicht in der Verantwortung der Jugendlichen, sondern liegt bei den politischen "Köpfen" die in Sachen Bildung stetig ihr Unvermögen beweisen.


Wenn ich Deine Beiträge, gerade im Bezug auf Jugend, hier so lese wundert mich das alles aber nicht. Als Kommunalpolitiker dürftest Du zu denjenigen gehören die für die Belange der breiten Jugend kaum Verständnis aufbringen, somit kommunalpolitisch in diesem Bereich auch nichts beisteuert.
Und so die Protestkultur beständig verstärken.
Und somit sind die meisten "Problemchen" selbstgemacht.
Schadet also nichts wenn man man mit dem Ergebnis leben muß.
25.08.2017 12:53 Uhr
@rka

Wenn man Ostpreußens Erläuterungen und Deine Ausführungen auf eine Schnittmenge bringen würde, hätte man die ideale Antwort für die in der Umfrage geschilderte Problemstellung!
25.08.2017 13:01 Uhr
@Rata:
Schön wär`s ;)

Mich ärgern diese Kalkargumente maßlos.
Zum Einen zeigen sie daß sehr viele ältere, oder intellektuell vergreiste Mitbürger sich niemals ernsthaft mit Jugend und Subkultur auseinandergesetzt haben, zum Anderen zeigen sie daß gerade diese Menschen selbst in hohem Maße mitverantwortlich sind für das was sie beklagen.

Ist ja nicht so daß mir jeder Slang und Trend gefällt. Gerade die "Vong"-Nummer, oder die Abklatscherei gehen mir auf die Nüsse, aber das ist weder ein Grund sich zu ärgern, noch der Beginn des Untergangs.

Und entgegen der vielfach verbreiteten Annahme können all diese Kids sich völlig normal ausdrücken.
Tun sie es nicht bewegen sie sich eben in ihrem eigenen Umfeld oder setzen es bewusst ein um sich deutlich abzugrenzen.
Kann ich 100ig nachvollziehen. Haben wir damals nicht anders gemacht, und hatten die damaligen verständnislosen Kalkleisten auch verdient.
25.08.2017 13:52 Uhr
@rka,

von welcher "Protestkultur" sprichst Du? Das Verhalten eines nennesnwerten Teils der Jugend hat mit "Protest" im Sinne von Veränderungs- bzw. Gestaltungswillen gar nichts zu tun.

Man ergeht sich in Verhaltensweisen (Wasserpfeifenrauchen, gerne öffentlich, lautes Hören von Musik, nicht selten deutscher Sprechgesang mit "problembeladenen" Texten, unterirdischem Bekleidungsgeschmack, Dauerberieselung mit Kopfhörermusik und stundenlanger Beschäftigung mit virtuellen Welten), die so bewußt auf Provokation abgestellt sind, daß es nur noch langweilt und nervt.

Sollen dann Jugendliche tatsächlich gestaltend tätig werden, erscheinen die üblichen verdächtigen, die auch schon zu meiner Zeit an solchen Aktionen beteiligt waren, aber keinesfalls die Masse der Jugendlichen repräsentieren. Die zeigt sich vor allem an ihrem unmittelbaren Umfeld interessiert nicht ohne zu vergessen, sich regelmäßig darüber zu beklagen, daß für die Jugend nichts getan würde, die Entscheidungsträger gar kein Interesse an den Belangen der Jugend hätten bzw. gar nichts davon wüßten und es im übrigen zu wenig Möglichkeiten gäbe sich altersgerecht zu beschäftigen.

Alles wie früher.
25.08.2017 14:10 Uhr
Zitat:
von welcher "Protestkultur" sprichst Du? Das Verhalten eines nennesnwerten Teils der Jugend hat mit "Protest" im Sinne von Veränderungs- bzw. Gestaltungswillen gar nichts zu tun.

Es scheint Du hast keine Kinder, oder die sind nicht im entsprechenden Alter.
Sonst würdest Du kaum fragen.
In einem gewissen Zeitraum ist fast alles Protest der Jugendlichen.
Etwas was zwingend notwendig ist auf dem Weg zum reifen Menschen.

Es langweilt und nervt Dich also..
Sehr schön, zeigt daß die Jugend noch funktioniert.

Du hast das Stichwort selbst geliefert. Sie sollen gestaltend tätig werden.
Aufgesetzt und kontrolliert.
Eigeninitiative, und die, z.B. geschmacklich völlig anders gelagerte, Kreativität unerwünscht.
Siehe oben: Zu laut, zu bunt, zu anders.

Eben nicht alles wie früher..
Es wird sich, mit der zunehmenden Freizeit verstärken.
Wer das nicht begreift wird in Deinen Klagechor einstimmen und in 100 Jahren noch von der "ach so verdorbenen Jugend" faseln.

Gerade diese Subkulturen zeigen daß die Jugendlichen völlig normal sind, und noch hoffentlich weit entfernt von der grauenvollen Gleichmacherei der Herren in grauen Anzügen..
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