Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Brauchen wir einen neuen Wohlstandsindikator?
1 - 14 / 14 Meinungen
18.09.2013 10:19 Uhr
Warum sollten wir noch einen Index benötigen? Aus den bisherigen haben wir ja schon keine Lehren gezogen, da steht doch zu erwarten, daß das bei einem weitern genau so geht.
18.09.2013 10:38 Uhr
Zwei markante Sätze des Hintergrundes sind für mich "bemerkenswert":

Zitat:
Wachstum ist nicht Wohlstand - Wohlstand ist nicht Glück!


und

Zitat:
Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung kann so eine GRÃœNE Richtung bekommen.


Beide beinhalten, gezielt oder unbewusst, eine starke Aussage, die man sich auf der Zunge zergehen lassen sollte:

Wachstum wird geradezu verteufelt, ist dies aber (auf nationaler Ebene und im internationalen Vergleich unumstritten) ein Indikator für Wohlstand - nachweislich auch nicht zu unrecht. Es wird implementiert, dass weiche Faktoren, die man kaum bemessen kann, ebenfalls in diese Indikation mit einfließen sollten.
Gleichzeitig möchte die GII / die Grünen uns darauf konditionieren, dass der Mensch Glücklich sein soll. Dies ist aber ein zivilisatorischer Trugschluß: Wer Glück empfindet strebt nicht nach Veränderung. Es fehlt die Motivation und der Drang Unglück zu überwinden was letztlich der Motor für Fortschritt, Innovation und somit Zivilisation ist. Und es ist weiterhin ein Trugschluss, dass ein Mensch vollends glücklich sein kann. Ein Mensch, der nicht unglücklich ist, ist tot. Jeder strebt danach etwas zu verändern, ein Unwohlsein, sein persönlichen Unglück zu beenden oder zu überwinden. Jeder möchte dieses "Unglück" durch eine Handlung überwinden um Glück zu erfahren. Gleichzeitig bedeutet es aber, dass es weitere Unglücke überwunden werden müssen. Der innere Antrieb des Menschen ist veranlagt für sich selbst das immer vorhandene Unglück zu überwinden. Praktisch gesprochen: Wenn jemand meint, er erhält zu wenig Geld für seine Arbeit wird er handeln, damit er dieses Empfinden nicht mehr hat. Und wenn er dieses Empfinden überwunden hat, wird er ein neues "Hindernis" finden, welches er überwinden möchte. Und das kann selbst ein Engagement für andere sein. Man tut etwas für andere, aber letztlich befriedigt man nur sein eigenes Unwohlsein.

Jetzt kommen wir aber zu der Aussage, die mich zu meinen ständigen Aussagen über den grünen Faschismus verleiten lassen:
Zitat:

Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung kann so eine GRÃœNE Richtung bekommen.


Es geht den Grünen nicht um Wohlstand, es geht ihnen nicht um die Menschen sondern allein um die grüne Ideologie. Man möchte nicht im Sinne der Allgemeinheit, sondern im Sinne der Ansicht eine politische Maßnahme treffen. Dies wäre nicht tragisch, wenn diese Ideologie nicht vom Prinzip her schon eine totalitäre Sozial- wie faschistische Wirtschaftspolitik beanspruchen würde. Dies ist aber bei den Grünen der Fall. Es wird durch eine Gewalt (dem Staat) eine Erziehung der Bevölkerung erzwungen im Sinne der Ideologie. Alles, selbst die wirtschaftliche Vernunft oder das soziale Gefüge, muss sich diesem unterordnen. Es gibt überhaupt kein Bestreben der Wahlfreiheit, der freien Entwicklung des Individuums, sondern das klare Ziel den Menschen zu konditionieren und letztlich zu Sklaven des Systems verkommen zu lassen. Jeder freie Gedanke wird durch einen moralischen Anspruch abgewürgt, jede noch so fremde Meinung wird diffamiert. Die in der Theorie verankerte Moralhoheit ist die schärfste Waffe dieser Ideologie und hat das Potential faschistische Politik unter einer anderen Motivation umzusetzen. Gerade in der Wirtschaftspolitik sind die Parallelen beeindruckend.

Ich könnte jetzt auch erklären, wieso ich für den gegenwärtigen BIP bin als Indikator für Wohlstand und Zivilisation, allerdings war es mir ein Bedürfnis die grüne Ideologie zu demaskieren. Ein Bedürfnis, welches ich (selbstredend) in einer grünen Gesellschaft nicht haben dürfte. Ist es nicht bemerkenswert, dass überall dort, wo die Freiheit vorhanden ist, die Unfreiheit als Fortschritt betrachtet wird? Es geht nicht mehr um den Herrenmenschen, um Antimarxismus - es geht um Moral. Eine Moral, die wir und übrigens nur erlauben können, weil wir durch den Markt in einen Wohlstand geraten sind, der diesen Anspruch erst ermöglichte. Der durch die Marktwirtschaft ermöglichte zivilisatorische Aufstieg und Wohlstand erlaubt uns erst einen moralischen Gedanken zu fassen. Es ist legitim und auch richtig. Die Grünen missbrauchen diesen aber um ihr Weltbild durchzusetzen: Ein Weltbild, welches es ohne jene Aspekte, die die Grünen bekämpfen, niemals geben würde.
18.09.2013 12:54 Uhr
Ich denke nicht dass es sowas braucht, außerdem ist es nicht Aufgabe des Staates das jeder Bürger glücklich ist.
18.09.2013 13:03 Uhr
Die Grünen müssen aufpassen, dass ihnen die Sozialromantik nicht mit dem BIP durch den Abfluss gespült wird...
18.09.2013 13:28 Uhr
Das BIP sagt ja mal leider gar nichts über die Wirklichkeit aus. Da werden ausgewählte Werte zusammengefasst und sollen Ausschluß geben über das Wohlergehen der Menschen.
Wie unsinnig das ist, erkennt man, wenn man die Lohnunterschiede betrachtet. Wenn also einige Millionen verdienen und andere mit hungerlöhnen und HartzIV überleben müssen, dann sieht der Schnittwert zwar evtl. noch gut aus, es berücksichtigt aber nicht das Elend, welches auch leider in Deutschland gibt.
18.09.2013 15:52 Uhr
Ja, denn viele vermeintliche Indikatoren für gute Entwicklungen täuschen sowas vor, tatsächlich geht es aber oft sogar schlechter: Steigender DAX, sinkende Arbeitslosenzahlen, Wirtschaftswachstum - das geht oft einher mit zunehmend prekärer Beschäftigung, Lohndrückerei, schwindender Sicherheit für den Einzelnen, der nicht in einer privilegierten Position ist.

Die vermeintlich positiven Entwicklungen dieser falschen Indikatoren kommen oft nur wenigen zugute, die dafür auch keine entsprechende Leistung erbracht haben.

Wichtig ist, dass möglichst viele Menschen ein möglichst sorgenfreies Leben haben, ohne Angst, wie sie am nächsten Tag Essen für sich und die Familie, Miete und anderes bezahlen sollen, oder was mit ihnen bei Alter und Krankheit passiert! Ein Multimillionär wird dagegen durch ein paar Millionen mehr auch nicht wesentlich glücklicher - schlimm ist das, wenn er sie auf unlautere Weise erwirbt (Abzocke, Lohndrückerei usw.).

Diese Dinge sollte ein Wohlstandsindikator berücksichtigen!
18.09.2013 16:17 Uhr
Das ist richtig, irgendwann endet der Wachstum, weil man ausgewachsen ist, und dann gehts wieder rückwärts.
18.09.2013 16:32 Uhr
In der Tat brauchen wir so einen neuen Indikator,weil das BIP zwar ein sehr guter Indikator für wirtschaftliche Stärke aber keineswegs für Wohlstand ist.Zwar ist eine funktionierende Wirtschaft und ein hohes BIP grundlegend für den Wohlstand,allerdings werden entscheidene Faktoren vergessen. So spielen zum Beispiel die Verteilung des Vermögens und das politische System keinerlei Rolle beim BIP obwohl sie für den Wohlstand eines Volkes aüßerst wichtig ist. Und auch die Zeit die ein arbeitender durchschnitlich aufbringt um das BIP zu erwirtschaften wird vernachlässigt.
Seit einigen Jahren gibt es einen solchen Idikator, der Versucht die Lebenszufriedenheit der Menschen in ihrem Land zu meßen.http://de.wikipedia.org/wiki/Happy_Planet_Index
Das es Unterschiede zwischen BIP und Wohlstand gibt macht da alleine das Beispiel Deutschland deutlich.Während Deutschland beim BIP pro Kopf im internationalen vergleich auf Rang 21 liegt findet man es im Happy Planet Index erst auf Position 46.
18.09.2013 18:41 Uhr
Jupp - ich schlage die Diagonale des Fernsehers als Indikator vor.
18.09.2013 19:17 Uhr
Nein, wir brauchen keinen "Wohlstandsindikator".

Die Menschen brauchen mehr netto vom brutto.

Es müssen alle grünen Gender-, Feminats-, Umverteilungs- und sonstigen parasitären Schmarotzerstellen im kommunalen und staatlichen Sektor abgeschafft werden.

Dann kann Wohlstand geschaffen werden. Wir brauchen niemanden der den Mangel auf unsere Kosten berechnet und selbst davon fett lebt.

Dreckspack. Elendiges.
18.09.2013 21:07 Uhr
Ich hab das Gefühl, als hätte ich den Text schonmal bei den RL-Grünen so gelesen. Aber gut, die werden der GII sicher keinen Copyright-Ärger machen.

Zum Inhalt: Das BIP wurde auch nie als Wohlstandsindikator konzipiert, sondern als Produktionsindikator. Von daher verstehe ich die Frage nicht ganz.

Ein Wohlstandsindikator, der mir hin und wieder begegnet und auch als solcher konzipiert wurde, ist z.B. der Human Development Index
18.09.2013 23:16 Uhr
Zitat:
Seit einigen Jahren gibt es einen solchen Idikator, der Versucht die Lebenszufriedenheit der Menschen in ihrem Land zu meßen.http://de.wikipedia.org/wiki/Happy_Planet_Index
Das es Unterschiede zwischen BIP und Wohlstand gibt macht da alleine das Beispiel Deutschland deutlich.Während Deutschland beim BIP pro Kopf im internationalen vergleich auf Rang 21 liegt findet man es im Happy Planet Index erst auf Position 46.


Na toll. Dir ist klar, dass beim "Happy Planet Index" z. B. Bangladesh weit vor Deutschland auf Platz 11 steht? Pakistan ist auf Platz 16, und selbst der Irak auf Platz 36 schlägt uns noch.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieser Index als Indikator für Wohlstand oder Lebenszufriedenheit nur bedingt geeignet ist.
18.09.2013 23:34 Uhr
Zitat:
Ganz im Gegenteil sind sogar schlimme Unfälle und Katastrophen "gut" für ein Wachstum des BIP. Wenn bei einem Unfall Autos beschädigt/zerstört und Menschen verletzt/getötet werden, dann entstehen für die Behandlung und für die Reparaturen Kosten, die im BIP als positiver Faktor gewertet werden. Das Leid der Angehörigen wird aber nicht mit einberechnet.


Das ist so nicht ganz richtig.

Angenommen ich bräche mir das Bein, so würde dies in der Tat den realen Wohlstand in diesem Land nicht erhöhen, und für mein ganz persönliches Wohlbefinden wäre es irgendwie auch nicht schön.

Es steigert aber auch nicht das BIP, und dass, obwohl ich vermutlich Geld für Gipsverband, Krücken etc. ausgeben müsste. Ich kann mein Geld aber nicht zweimal ausgeben, das was ich für meine Behandlung aufwenden muss, müsste ich an anderer Stelle wieder einsparen und z. B. seltener ins Kino gehen oder was auch immer. Tatsächlich sänke das BIP vermutlich sogar, denn zumindest für eine gewisse Zeit entfiele meine Arbeitskraft, die auch nicht so ohne Weiteres durch die eines bislang Arbeitslosen ersetzt werden könnte.

Ähnlich ist es bei Naturkatastrophen wie z. B. Erdbeben oder Überschwemmungen. Zunächst einmal führen diese z. B. zu Umsatzsteigerungen in der Bauindustrie. Das aber will bezahlt werden und fehlt dann in näherungsweise gleicher Höhe bei anderen Branchen. Und auch hier sinkt unterm Strich das BIP z. B. durch den Produktionsausfall bei eingestürzten oder abgesoffenen Fabriken.
19.09.2013 04:21 Uhr
@ Scarabaeus

Völlig richtige Betrachtung des BIP-Wachstums.

Tatsächlich kann aber durch eine Katastrophe das BIP kurzfristig wachsen lassen, indem kurzfristige Ausgaben zu Lasten mittel- und langfristig geplanter Ausgaben vorgezogen werden.
Spätestens mittelfristig tritt aber tatsächlich das von Dir dargestellte Phänomen ein.

Sehr anschaulich sind die Auswirkungen von Zerstörungen im Rahmen von Kriegen.
Würde die Zerstörung zum Wachstum des BIP führen, müssten instabile Staaten wahnsinnig starke Industrieländer sein. Das Gegenteil ist aber der Fall.

Die Tatsache, dass gerade die Nichtzerstörung von Gütern das BIP wachsen lässt, hat auch einen wunderschönen Namen: Friedensdividende.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 14 / 14 Meinungen