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Fragenübersicht In München eröffnet heute die erste psychotherapeutische "Fachambulanz für Gewaltstraftäter" Bayerns - Was hältst Du von solchen Angeboten?
1 - 20 / 23 Meinungen+20Ende
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03.07.2013 15:33 Uhr
Ich finde solche Angebote gut und wichtig - erst recht, seit das mit der "Sicherheitsverwahrung" ja nicht mehr so einfach geht wie früher.
Wir haben deshalb bisher schon mit der Gewaltstraftäter-Abteilung der JVA München-Stadelheim eng zusammengearbeitet und werden es nun mit dieser Fachambulanz sicherlich auch tun.
03.07.2013 15:36 Uhr
Dagegen gibts ja wohl kaum Argumente, wenn es fachlich gut betrieben wird. Nachdem die meisten einschlägigen Delinquenten irgendwann wieder unter die Leute kommen, ist eine fortgesetzte Betreuung eine wichtige Vorbeugungsmaßnahme.
03.07.2013 15:41 Uhr
Kann wohl kaum schaden...
03.07.2013 15:43 Uhr
@madstop
Ich gebe Dir recht, denke aber, dass wir hier auf den ersten, der kräht "Da geht es nur wieder um Täterschutz - und was ist mit den Opfern?", nicht lange werden warten müssen..

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.07.2013 17:43 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.07.2013 15:45 Uhr
Warum gehen die nicht einfach zum Psychodoktor?
03.07.2013 15:46 Uhr
Weil die nicht so einfach jeder nimmt, Nick. Und eine entsprechende Qualifikation haben bei weitem erst recht nicht alle.
03.07.2013 15:50 Uhr
Zitat:
Weil die nicht so einfach jeder nimmt, Nick.


Die Plätze in der Ambulanz dürften auch beschränkt sein.

Zitat:
Und eine entsprechende Qualifikation haben bei weitem erst recht nicht alle.


Gilt für die Psychotherapeuten und Sozialpädagogen in der Ambulanz dann aber genau so.
03.07.2013 15:55 Uhr
Ich kann das "Angebot" und das Konzept der Fachambulanz en detail nicht beurteilen.
Pinzipiell sind solche Projekte gut und wichtig. es kann eine Möglichkeit sein, diese Menschen zu "erreichen". Man sollte jede dieser Möglichkeiten ausloten und nutzen.
03.07.2013 16:02 Uhr
Zitat:
Die Plätze in der Ambulanz dürften auch beschränkt sein.
Klar sind sie das, aber nach meinen Informationen haben sie da ungefähr dreimal soviele Plätze wie die Gewaltstraftäterstation in der JVA Stadelheim, d.h. sie können auch noch aus anderen JVAen Entlassene betreuen, da die ja nie alle gleichzeitig entlassen werden.

Zitat:
Gilt für die Psychotherapeuten und Sozialpädagogen in der Ambulanz dann aber genau so.
Nee, die bekamen, bzw. bekommen da eine extra Zusatzausbildung, bevor sie da angefangen haben, bzw. anfangen, Nick.
Ein Soz.päd. kommt übrigens entgegen der Medienberichte erst noch dazu, denn bisher haben sie da nur Therapeuten und Psychologen.
03.07.2013 17:32 Uhr
Hm, ich bin bei sowas eher "skreptisch". Und zwar deshalb, weil man m.E. niemanden gegen seinen Willen therapieren kann. Gehen die also da hin, weil sie müssen oder weil sie wollen?
03.07.2013 17:36 Uhr
Da ich aus beruflicher Erfahrung her weiß, dass das nichts bringt und nur zum Abgreifen von Geldern dient, sehe ich das eher gelassen.
03.07.2013 17:42 Uhr
Zitat:
Hm, ich bin bei sowas eher "skreptisch". Und zwar deshalb, weil man m.E. niemanden gegen seinen Willen therapieren kann. Gehen die also da hin, weil sie müssen oder weil sie wollen?
Teils, teils, würde ich vermuten, Briga.
Die meisten werden eine entsprechende Auflage haben, aber man kann diese Fachambulanz natürlich auch so nutzen.
03.07.2013 17:48 Uhr
Ich hatte mir damals auf der Suche nach "authentischen" Infos über den Islam ein paar Videos von "EbruTV" angeguckt, die allerdings alle sehr das Positive und Völkerverständigende herausstreichen, im Grunde also fast schon Werbevideos in eigener Sache. Ein Video aus der Reihe behandelte ein Therapiezentrum für drogenabhängige (muslimische) Migranten, ebenfalls in Bayern. Der "Protagonist" war ebenfalls Haftentlassener. War hinterher etwas gespalten, einerseits hab ich mich über diese Luxusbehandlung für "Fremde" geärgert, andererseits fand ich es doch ganz sinnvoll.

http://www.youtube.com/watch?v=SDOPREo_sM4

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.07.2013 19:55 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.07.2013 17:55 Uhr
Der Staat externalisiert seine originären Aufgaben an externe Träger. Wie ich das finde? Ich freue mich für die Träger, sehe das aber als Armutszeugnis des Staates, der sowohl vor der Föderalismusreform Resozialisierung als Vollzugsziel im "alten" Strafvollzugsgesetz als auch nach dem Übergang der Gesetzgebungskompetenz an die Länder in Gestalt dieser auch in den "neuen" Vollzugsgesetzen festgeschrieben hat. In der Praxis sieht das dann so aus, dass man einen kostengünstugen Verwahrvollzug praktiziert und dann nach der bedingten Entlassung hofft, dass die Ambulanzen das Versäumte schon richten werden. Für teures Geld selbstredend...
03.07.2013 18:08 Uhr
@dol-metscher

Das ist ja in vielen Bereichen auch so. Gerade heute habe ich erfahren, dass beispielsweise die Wohnungslosenhilfe bei uns in der Region fast ausschließlich von privaten Trägern übernommen wird. Dabei wäre das originäre Aufgabe einer Kommune.

Von Bildungsträgern fangen wir erst mal gar nicht an...
03.07.2013 18:48 Uhr
Zitat:
Die meisten werden eine entsprechende Auflage haben,


Zitat:
Da ich aus beruflicher Erfahrung her weiß, dass das nichts bringt und nur zum Abgreifen von Geldern dient, sehe ich das eher gelassen.


Genau so habe ich mir das gedacht. Und die Menschen, die tatsächlich Hilfe brauchen und einen Therapieplatz wollen, aber dummerweise keine Gewaltverbrecher sind, die müssen monatelang auf einen Platz warten. Super System.
03.07.2013 20:50 Uhr
Du bringst da was durcheinander, Briga, denn zum einen sind diese Fachambulanzen ja auch für andere Therapie- und/oder Hilfebedürftige offen (wenn natürlich nur in geringerem Umfang, denn das ist nicht ihre orginäre Aufgabe) und zum anderen werden damit Nicht-Straftätern ja keinerlei Therapieplätze weggenommen, sondern die in den Fachambulanzen werden speziell geschaffen.
03.07.2013 21:01 Uhr
Zitat:
Der Staat externalisiert seine originären Aufgaben an externe Träger.
Nur die Organisation derselben, dol-metscher, nicht die Aufgaben selbst, denn die würden auch bei einer staatlichen Organisation von den gleichen Therapeuten/Psychologen übernommen, wie jetzt hier eben auch.

Ein wesentlich besseres Beispiel für das, was Du kritisierst, ist da tatsächlich die Wohnungslosenhilfe, die gece yolcusu ins Gespräch brachte, denn deren Träger sind tatsächlich BUNDESWEIT mit großer Mehrheit private und oder kirchliche Träger.
Ersteres fände ich nach dem Subisdiaritätsprinzip auch völlig in Ordnung, fraglich wird es für mich jedoch dann, wenn da sog. "Tedenzbetriebe" wie die Kirchen, bzw. deren Wohlfahrtsträger wie die Caritas, die Innere Mission oder das evangelische Hilfswerk mitmischen (wie ja auch mein Arbeitgeber ein Beispiel dafür ist).
Denn solche Dinge wie die Religion haben da eigentlich nichts zu suchen, fließen bei diesen Organisationen aber natürlich mit ein..

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.07.2013 23:27 Uhr. Frühere Versionen ansehen
04.07.2013 05:37 Uhr
Ich bringe gar nichts durcheinander, *Mensch*. Aber das verstehst du nicht.
04.07.2013 06:21 Uhr
Zitat:
Nur die Organisation derselben, dol-metscher, nicht die Aufgaben selbst, denn die würden auch bei einer staatlichen Organisation von den gleichen Therapeuten/Psychologen übernommen, wie jetzt hier eben auch


Wer sagt das? Wenn die JVAen mit ausreichend Stellen für Psychologen und andere Fachdienste ausgestattet werden würden, könnte man ganz auf die Delegation der Aufgaben verzichten.
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