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Definition des Deutschseins: Burschenschaften debattieren über Aufnahmekriterien - was meinst Du dazu? |
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24.05.2013 12:48 Uhr |
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@arctos
Die ethnische Definition, der du folgst, ist eine alte, primordial-essentialistisch. Ich glaube kaum, dass sich deutschsprachige Schweizer und Österreicher als ethnische Deutsche sehen. Du gehst davon aus, dass eine Ethnie durch feste Merkmale charakterisiert ist (wenn auch nicht genetisch = schon einmal ein Fortschritt), aber so einfach ist das nicht. Wie du selbst erkannt hast, wenn auch indirekt, gibt es keine festen Merkmale. In den USA gibt es Menschen, die sich als Deutsche sehen und meist nicht mehr die Sprache beherrschen, während sich die meisten Österreicher (seit Mitte des 20. Jahrhunderts) nicht als Deutsche sehen und die deutsche Sprache sprechen. Ethnische Selbstidentifikation kann sich im Laufe der Zeit ändern, wie du es bei den Luxemburgern erkannt hast (obwohl diese Entwicklung schon vor dem 20. Jahrhundert eingesetzt hat). Es gibt einen sehr interessanten sogenannten konstruktivistisch-situationalen Ansatz. So kann erklärt werden, dass zwei Menschen zwar bestimmte Merkmale nicht teilen und dennoch einer Gruppe angehören, genauso wie zwei Menschen mehrere Merkmale teilen und nicht einer Gruppe angehören. Merkmale sind dabei Bausteine einer ethnischen Identität, wobei einigen eine größere Bedeutung zugemessen wird und andere dagegen marginalisiert werden. Es kommt dabei zu Differenzierungsprozessen, die eine Ethnie nach Innen vereinheitlicht und nach außen von anderen trennt. |
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24.05.2013 12:58 Uhr |
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mit diesem "deutsch sein" in seiner für burschenschaften oftmals üblichen völkischen und "ethischen" dimension diskredietieren sich ja die betreffefenden vereine selbst. nebenbei kann man durchaus analogien zu den nazis herstellen, wenn man früher den juden als undeutsch den zugang verwehrt hat, und heute von mir aus türken oder schwarzen. im kern bleibt es immer rassismus, denn sonst würde man das deutsch sein nicht auf blut und boden reduzieren, und will unter seines gleichen bleiben. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.05.2013 14:59 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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24.05.2013 13:06 Uhr |
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Ich habe kein Problem damit, wenn Akademiker philosophische Ãœberlegungen anstellen. |
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24.05.2013 13:08 Uhr |
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Tja. Wer geglaubt hat, dass die DB nach den Austritten der liberalen Bünde irgendwas merkt, der war naiv bis dumm. In der DB tummeln sich jetzt ganz ekelhafte Bünde, mit denen ich persönlich (und sicherlich auch mein Bund) nichts zu tun haben möchte. |
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24.05.2013 13:10 Uhr |
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Ist ihr gutes Recht. Die meisten Türken, Juden oder Araber heiraten ja auch untereinander und lehnen fremdethnische Ehepartner ab, warum sollten Deutsche nicht freundschaftliche Lebensbünde auf die eigene Ethnie beschränken dürfen? |
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24.05.2013 13:22 Uhr |
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Zitat:Linksextremisten und diverse Gutmenschen sicherlich nicht
Zitat:Deutsche Orden hat seine Zentrale übrigens in Wien.
ach geeeeeeeeeeh! du hastw eder ahnung von der österreichischen seele noch dessen geschichte. gerade in wien wirst du dir wohl eher schwer tun, viele "ethische" deutsche unter den österreichern zu zu finden... |
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24.05.2013 13:25 Uhr |
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@Fed
Du bezeichnest Deutschnationale (eine kleine Minderheit in Österreich, politisch meist der FPÖ nahe stehend) als normal? Deine Sache, aber wenn du mal mit Österreichern und deutschsprachigen Schweizern sprichst, kannst du sie ja mal fragen, ob sie sich als Deutsche sehen. |
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24.05.2013 13:50 Uhr |
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@Orang & Greece: da gab es vor 10 Jahren so wunderbare Doltreffen in Wien, die standen unter dem schönen Motto "Österreicher sind wir, Deutsche bleiben wir"
:) laßt Euch davon erzählen und freut Euch dran. |
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24.05.2013 13:51 Uhr |
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@Greece: Nix für ungut, ich bin im brd-Exil lebender Deutsch-Österreicher :) |
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24.05.2013 13:52 Uhr |
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Absolute Zustimmung @ Orang Hijau:
Von der Minderheit der Deutschnationalen in Österreich als "normale Menschen" (soll wohl heißen, der Meinungsmehrheit) zu sprechen, kommt schon einer ziemlichen Realitätsverweigerung nahe. Irgendwie kommt der Deutschnationalismus vor allem in den Burschenschaften organisierter FPÖ-Kreise auch nicht wirklich bei deren Wählerbasis an, also jenen sozial schlechter gestellten Schichten und Protestwählern, die den Freiheitlichen die Stimmen geben, die sie bei Wahlen über den deutschnationalen Kern ihrer Wählerschaft hinauswachsen lassen. Dort ist eher ein dezidiert österreichischer Nationalismus verbreitet. |
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24.05.2013 13:52 Uhr |
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@August
Du solltest nicht von dir auf andere schließen. Identitäten sind nicht undynamisch und nur weil einigen deutschnationalen Ideologen immer noch das Dritte Reich im Hirn herumgeistert, werden sie die Zeit nicht mehr zurückdrehen können. |
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24.05.2013 13:55 Uhr |
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@Fed
Dann ist dir ja selbst bewusst, dass du zu einer kleinen Minderheit gehörst.
Ein FUN-Treffen? |
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24.05.2013 13:55 Uhr |
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die Gutmenschen in der Bundesrepublik meinen offenbar, weil sie mit Deutschland ein Problem haben, müssen es allen Österreichern zwangsläufig auch so gehen... |
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24.05.2013 13:56 Uhr |
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Orang: wie kommst Du bezügl. der Minderheit darauf, daß ich zu den Grünen gehöre?
FUNies waren auch dabei, ja. :) |
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24.05.2013 14:23 Uhr |
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@Orang Hijau
Zitat:Die ethnische Definition, der du folgst, ist eine alte, primordial-essentialistisch.
Es ist eine anthropologische.
Zitat:Ich glaube kaum, dass sich deutschsprachige Schweizer und Österreicher als ethnische Deutsche sehen.
Die Wissenschaft sieht sie so.
Zitat:Du gehst davon aus, dass eine Ethnie durch feste Merkmale charakterisiert ist (wenn auch nicht genetisch = schon einmal ein Fortschritt), aber so einfach ist das nicht. Wie du selbst erkannt hast, wenn auch indirekt, gibt es keine festen Merkmale. In den USA gibt es Menschen, die sich als Deutsche sehen und meist nicht mehr die Sprache beherrschen, während sich die meisten Österreicher (seit Mitte des 20. Jahrhunderts) nicht als Deutsche sehen und die deutsche Sprache sprechen. Ethnische Selbstidentifikation kann sich im Laufe der Zeit ändern, wie du es bei den Luxemburgern erkannt hast (obwohl diese Entwicklung schon vor dem 20. Jahrhundert eingesetzt hat). Es gibt einen sehr interessanten sogenannten konstruktivistisch-situationalen Ansatz. So kann erklärt werden, dass zwei Menschen zwar bestimmte Merkmale nicht teilen und dennoch einer Gruppe angehören, genauso wie zwei Menschen mehrere Merkmale teilen und nicht einer Gruppe angehören. Merkmale sind dabei Bausteine einer ethnischen Identität, wobei einigen eine größere Bedeutung zugemessen wird und andere dagegen marginalisiert werden. Es kommt dabei zu Differenzierungsprozessen, die eine Ethnie nach Innen vereinheitlicht und nach außen von anderen trennt.
Die Auseinanderentwicklung von Österreichern und Deutschen ist noch längst nicht so weit fortgeschritten, um von zwei ethnisch verschiedenen Völkern zu sprechen. Dass es zwei unterschiedliche Gesellschaften in zwei voneinander unabhängigen Staaten sind, habe ich dagegen nicht bestritten. Bei den Luxemburgern ist es grenzwertig und eigentlich noch zu früh, um zu sagen, ob sie sich weiter von den Deutschen entfernen und zu so etwas wie den Niederländern werden, oder ob diese Entwicklung vielleicht sogar wieder zurückgeht.
Eine Ethnie ist natürlich durch Merkmale gekenntzeichnet. Das eigene Zugehörigkeitsgefühl ist eines dieser Merkmale, aber es ist auf keinen Fall alleinbestimmend. ...Wie fest und klar definierbar die verschiedenen Merkmale sind, variiert naürlich. Und öfter als nicht ist es eine ziemlich verschwommene Angelegenheit. Im klarsten Fall hat man ein Volk in einem geografisch abgegrenzten Raum (Insel/entlegene Region) mit einer geringen genetischen Breite, einer einheintlichen Kultur und Sprache und einer einzelnen Gesellschaft. An so etwas nähert sich die Realität natürlich nur selten an. Ein Deutschamerikaner mit deutschen Vorfahren kann als ethnischer Deutscher gezählt werden, wenn er sich selbst so sieht, auch wenn er nicht gut deutsch spricht. Er kann aber auch als weißer Amerikaner gezählt werden, wenn er sich eher so sieht. Es gibt in so einem Fall nicht nur eine Antwort. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.05.2013 16:52 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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