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Fragenübersicht Allensbach-Studie: Selbst viele Lehrer bezweifeln eine Chancengleichheit in deutschen Schulen - Was sagst Du dazu?
1 - 18 / 18 Meinungen
24.04.2013 16:35 Uhr
Das bezweifle ich ebenfalls, von daher bin ich kein bisschen überrascht.
24.04.2013 16:38 Uhr
Das ist doch überhaupt nichts Neues mehr...
24.04.2013 17:40 Uhr
Warum "selbst Lehrer"? Die legen doch den Grundstein in der Schulkarriere.
24.04.2013 17:45 Uhr
Zitat:
Warum "selbst Lehrer"? Die legen doch den Grundstein in der Schulkarriere.
Ja, aber sie sind es auch, die dieser Chancenungleichheit eigentlich entgegenwirken sollten.
Scheint ihnen nur zunehmend weniger zu gelingen - und das erkennen sie auch selbst..
24.04.2013 18:08 Uhr
Ich lese beim Umfragesteller den Begriff "differenizerter" und kann den Lehrern nur zustimmen.

Aber Selbstbewußtsein geben sie ihren Schülern genügend mit, die sehen dann im Leben immer die Fehler in der Rechtschreibung nur bei den Anderen...
24.04.2013 18:11 Uhr
Die Frage als solche ist falsch. Eine absolute Chancengleichheit gibt es nicht, gab es nie und wird es nie geben.

Eine totale Ungleichheit, also überhaupt keine Chance irgendwie aufzusteigen, gibt es ebenfalls so gut wie nie und ist definitiv auch nicht gegeben.

Die Frage ist also nur eine der Schärfe von Ungleichheit/Gleichheit und dann wiederum eine vom Vergleich zum ideal, zur früheren Situation oder im internationalen Vergleich. Wir stehen insgesamt eher mittelmäßig da. Es gab schon bessere Zeiten, aber meistens in der Vergangenheit und auch überwiegend international steht es um die Chancengleichheit deutlich schlechter.

Das einfachste Mittel zur Erhöhung der Chancengleichheit ist die Abschaffung der Elternwahl. Das ist nun schon mehrfach erwiesen und hat mit Abstand des größten Effekt. Je stärker die Bildung den formallen Weg verlässt und je mehr die Eltern entscheiden, desto wichtiger wird das Bildungsniveau der Eltern und damit die Herkunft des Kindes.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.04.2013 20:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.04.2013 19:13 Uhr
Zitat:
Ja, aber sie sind es auch, die dieser Chancenungleichheit eigentlich entgegenwirken sollten.
Scheint ihnen nur zunehmend weniger zu gelingen - und das erkennen sie auch selbst..


Das ist eigentlich nicht Aufgabe der Lehrer, sondern der Politik.
Aufgabe von Lehrern ist ursprünglich mal gewesen, Wissen zu vermitteln und - in gewissem Umfang- zu erziehen.
24.04.2013 19:22 Uhr
LehrerInnen bekommen dies auf Grund ihrer täglichen Berufserfahrung mit. Aber auch über diese persönlichen Wahrnehmungen hinaus ist es erwiesen, dass das deutsche dreigliedrige Schulsystem im besonderen Maße nach sozialer Herkunft selektiert. Viele wissenschaftliche Studien haben dies bestätigt.
24.04.2013 19:30 Uhr
Zitat:
Aber auch über diese persönlichen Wahrnehmungen hinaus ist es erwiesen, dass das deutsche dreigliedrige Schulsystem im besonderen Maße nach sozialer Herkunft selektiert.


Wobei -und das ist ebenfalls mehrfach erwiesen- das nicht am dreigliedrigen System hängt.

Wie gesagt, am stärksten hängt es daran, wie sehr Eltern in die Bildungswege einbezogen sind vs. wie stark der Bildungsweg formalisiert ist.
24.04.2013 19:39 Uhr
@BAcko
Zitat:
Wobei -und das ist ebenfalls mehrfach erwiesen- das nicht am dreigliedrigen System hängt.

Sicherlich findet die Vorselektion frühzeitig statt, schon lange vor dem letzten Grundschuljahr.
Nun ist es aber nicht von der Hand zu weisen, dass mit der Enscheidung über die weiterführende Schule, die über gerade mal 10-jährige gefällt wird, die entscheidenden Weichen für das ganze weitere Leben gestellt werden. Wer einmal die Hauptschulempfehlung bekommen hat, hat es schwer, das Ruder noch einmal rum zu reißen.
24.04.2013 19:49 Uhr
Zitat:
Wer einmal die Hauptschulempfehlung bekommen hat, hat es schwer, das Ruder noch einmal rum zu reißen.


Quatsch, der kann völlig problemlos danach seinen Realschulabschluss und dann das Abitur machen.

Eines der größten methodischen Probleme bei PISA, dass die Abendschule und Berufsschule z.B. keine Berücksichtigung fand und damit die soziale Ungleichheit in Deutschland MASSIV überbewertet wurde.
24.04.2013 21:17 Uhr
Zitat:
Selbst viele Lehrer bezweifeln eine Chancengleichheit in deutschen Schulen

Ja, wer denn, wenn nicht die, die sich berufsmäßig damit beschäftigen? In der Erziehungswissenschaft ist das praktisch unumstritten, eine Chancengleichheit behaupten längst nur noch diejenigen, die insgeheim von der Ungleichheit profitieren wollen.
26.04.2013 16:44 Uhr
Das ist richtig, hat aber wenig mit der finanziellen Situation der Eltern zu tun, mehr mit dem Willen der Kinder und Eltern.
26.04.2013 16:56 Uhr
"Das ist richtig, hat aber wenig mit der finanziellen Situation der Eltern zu tun, mehr mit dem Willen der Kinder und Eltern."


ja genau. sich z.b einen Nachhilfelehrer zu leisten hat ja gar nichts mit Geld zu tuen.
Alles reine Willenssache.
Qualitativ hochwertige Bücher und andere Lehrmedien gibt es auch kostenlos.
Auch Bus und Bahn stehen den Eltern völlig gratis zur Verfügung.
Also reine Willenssache.
26.04.2013 17:25 Uhr
Es ist beides.

Man kann auch gebrauchte Bücher kaufen und Kindern vorlesen, man kann sich auch selbst mit dem Kind hinsetzen, oder jemanden bitten im Tausch gegen eine andere Dienstleistung, wenn man sich keinen Nachhilfelehrer leisten kann.

Geld macht's natürlich einfacher, aber Geld ist nicht alles.
26.04.2013 17:27 Uhr
Eine vollständige Chancengleichheit wird es nie geben, aber man könnte viel verbessern, wenn man kostenlose Nachhilfe für alle anbietet.

Kostet Steuergeld, ich weiß, aber Bildung kostet nun mal Steuergeld.
27.04.2013 17:00 Uhr
Wieso Nachhilfe für alle? Meine Eltern konnten mir weder Nachhilfe bezahlen noch selbst geben, da hieß es halt, selbst etwas zu leisten. Wobei es auch die Möglichkeit gibt, im Unterricht mal nachzufragen. Setzt halt intakte Schulklassen voraus. Nachhilfe ist aber wirklich den Vermögenden vorbehalten, die ihren Kindern mit aller Gewalt einen hohen Schulabschluß verschaffen wollen. Das reicht bis in die Uni.(Ich kenne einige, die sich als Studenten ein Zubrot mit Mathematiknachhilfe verdienten. Die Firmenerben sollten wenigstens das BWL-Vordiplom schaffen).
27.04.2013 17:05 Uhr
@Mauzer
Bei Deinem Beitrag war ich mir nicht sicher, ob er ironisch war. Ich nehme mal an, er ist ernstgemeint. Allerdings gibt es hier weniger Nachteile durch Finanzen, mehr durch die Region. Wobei Du ja bei Büchern etwas zurück bist, Internetzugang gibt es in der Provinz auch.
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