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Fragenübersicht Säbelduell in Hamburg: Burschenschafter lassen Schüler antreten - deine Meinung?
Anfang-2061 - 80 / 80 Meinungen
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07.04.2013 22:25 Uhr
Zitat:
Wut und Trauer! Betroffenheit & Angst! 2 Gemäße auf Ex

gegentum war ehrlicher.
07.04.2013 23:43 Uhr
Zitat:
Ich bin auch dagegen, wenn sich Minderjährige tätowieren oder branden lassen.


Bei der normalen Mensur - die regelmäßig von links als weiß Gott wie schlimm gebrandmarkt wird - geht es um das Fechten zwischen Studenten, die üblicherweise volljährig sind.

Bei Pennäler-Mensuren wird üblicherweise mit stumpfen Säbeln gefochten. Dabei kommen zumindest nicht die tiefen Schnittverletzungen zustande, von denen der Spiegel in Bezug auf diese ominösen Internetfotos berichtet.

Wobei ich für meinen Teil keine Säbelmensuren bei Pennälern unterstützen würde. Gibt zu viele Fehlerquellen für Flausen, die solche Altersgruppen oft im Kopf haben.

Davon abgesehen: In der Linken geht es gegen Mensuren allgemein, so schreibt auch der Spiegel-Artikel:
Zitat:
Burschenschaftliche Rituale werden immer wieder kritisiert. Dazu zählt vor allem die sogenannte Mensur, der reglementierte Fechtkampf, zu dem jedes Mitglied einer schlagenden Verbindung mehrfach antreten muss. Der Körper ist meist mit einem Kettenhemd geschützt, das Ziel mit dem scharfen Säbel ist der Kopf.


Also gelten all die ach so linken Freiheitsideale, dass jeder Erwachsene tun soll, was ihm gefällt und keinem anderen schadet, wieder mal nix mehr.
Warum überrascht mich das jetzt nicht?

Edit: Wie üblich, wenn Linke über Verbindungen berichten, wird auch in diesem Spiegel-Artikel sachlich falsches berichtet:
Zitat:
Dazu zählt vor allem die sogenannte Mensur, der reglementierte Fechtkampf, zu dem jedes Mitglied einer schlagenden Verbindung mehrfach antreten muss.

ist sachlich falsch.
Jede schlagende Verbindung hat eigene Regeln, wie oft ein Mitglied antreten muss. Die Bandbreite der verlangten Mensuren reicht bei den schlagenden Verbindungen von Null (bei sehr vielen schlagenden Burschenschaften absolut üblich) bis fünf oder sechs bei einigen Corps, insbesondere im "schwarzen Kreis".

Man sollte den Spiegel tatsächlich nicht als besonders seriös einstufen, wenn er über Verbindungen berichtet. Gerade bei diesem Thema beobachte ich schon länger, dass er sich eher an Antifa-Blättchen, als an seriöser Recherche bedient.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.04.2013 01:52 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.04.2013 23:46 Uhr
mit freiem oberkörper? wird man davon nicht schwul?
07.04.2013 23:57 Uhr
@widu wildgeist
"Also gelten all die ach so linken Freiheitsideale, dass jeder Erwachsene tun soll, was ihm gefällt und keinem anderen schadet, wieder mal nix mehr."

soweit sorichtig, aber in frage zu stellen ist durchaus, ob dort der gruppenzwang nicht mitunter die persönliche freiheit untergräbt. mein eindruck ist, dass das eine sonderbar-totalitäre sache ist (ja, sicher auch inklusive angst in folge von direkt-persönlicher unkenntnis), die meines erachtens durchaus jemandem schadet (wenngleich vielleicht auch eher wirkung denn ursache einer form von schaden ist), sowohl der eigenen unterwürfigkeit unter ein konzept als auch des gegners, dessen (wenn auch nicht schwerwiegende) verletzung in kauf genommen wird.
vielleicht noch einmal vorsichtiger formuliert: richtet es wirklich keinen schaden an?
08.04.2013 00:15 Uhr
Zitat:
soweit sorichtig, aber in frage zu stellen ist durchaus, ob dort der gruppenzwang nicht mitunter die persönliche freiheit untergräbt.

Auch die Unterwerfung unter einen Gruppenzwang ist eine persönliche Entscheidung.

Ich für meinen Fall war einmal bei einem Corps des Schwarzen Kreises aktiv (5 Pflichtmensuren). Die Fechtmensur habe ich dort ganz bewusst mitgenommen, da ich darin einen gewissen sportlichen und moralischen Geist erkannt habe, ich habe mir auch gezielt die fechtgeilste Verbindung vor Ort rausgesucht.

Ausgetreten bin ich dann (als Fux) aus einem anderen Grund, weil nämlich ein unbedingter Alkoholkonsum bestand und ein paar Auftritte in der Öffentlichkeit stattfanden, die ich mit meinem Namen nicht mehr verantworten konnte. Dabei ging es nicht um politische Sachen, sondern um Flegelhaftigkeiten, die sich auch die Antifa zuweilen leistet.

Später bin ich in einer Burschenschaft beigetreten, die fakultativ schlagend ist, also von keinem Mitglied eine scharfe Mensur verlangt. Ich gehöre zu jenem Drittel der Mitglieder, das auf diese Farben gefochten hat.
Das Verhältnis zum Alkohol sehe ich bei meinem jetzigen Bund hingegen als vernünftig an: Man kann zwischen Null Promille bis nach oben offen trinken, so viel man will. Gerät aber jemand ins falsche Fahrwasser, sei es durch rauschbedingtes Fehlverhalten oder sei es durch ausufernden quantitativen Konsum, dann wird dem schon mal von den anderen der Kopf gewaschen.

Sprich: Es ist Sache eines jeden Einzelnen, ob er sich dem Gruppenzwang unterwirft oder nicht.
Wenn Du den Gruppenzwang hier derart hoch einschätzt, dann müsste überhaupt jede Ansammlung von Gruppen überwacht werden.

Und dann kann man - ausgehend von Deiner Argumentation - natürlich auch fragen, in wie weit Rauschmittel verschiedenster Art nur wegen dem Gruppenzwang konsumiert werden und daher vorsorglich verboten werden sollten. Immerhin sind Rauschmittel aller Art bei einem sehr beträchtlichen Teil der Tötungsdelikte (fahrlässig wie auch mutwillig) tatentscheidend beteiligt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.04.2013 02:17 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.04.2013 01:43 Uhr
Ich bin in einer fakultativ schlagende Verbindung in der die Mensur, aber eigentlich seit den 1970ern nicht mehr üblich ist.

Als ich Ende der 80er dann in einer befreundenten Verbindung Training auf dem Paukboden nahm, um in eine Mensur zu gehen, war ich der Aussenseiter, aber unsre Statuten erlaubten diesen Schritt.

Und wenn es irgenwen gibt der diese Erfahrung machen möchte, lasst ihn doch.

Ich glaube nicht, dass die Mensur schon einmal jemanden geschadet hat.
Mal von den kleinen Blessuren abgesehen.

08.04.2013 05:46 Uhr
Zitat:
Distanzierungen sind die erste Folge ausgedehnterer Berichterstattung und Recherche. Wundert mich also nicht.


Berichterstattung erhöht Transparenz. Es wäre also auch möglich, dass die Ursache für die Distanzierung direkt in dieser Transparenz begründet ist und dass die Rechtsdrift des gesamten Verbandes dann eben durch die Distanzierung (und den Austritt) von nicht rechtslastigen Mitgliedern des Verbandes zustande kommt.

Falls es so wäre, könnte der nach rechts driftende Verband die Berichterstattung als negativ empfinden, auch wenn sie neutral ist.

Klarstellung: Dies ist ein persönlicher Beitrag, der sachlich eine Möglichkeit diskutiert, und keine Kritik an irgendwelchen konkreten Meinungen.

/rMS
08.04.2013 05:54 Uhr
@Widu Waldgeist

Zitat:
Auch die Unterwerfung unter einen Gruppenzwang ist eine persönliche Entscheidung.


Eine solche Entscheidung kann aber nicht immer frei getroffen werden.

/rMS
08.04.2013 06:01 Uhr
doch sie ist frei.Kein Mitglied wird gezwungen, kann jederzeit austreten.
08.04.2013 07:39 Uhr
Es begab sich vor einiger Zeit, da wurde ein Schwarzer, der Mitglied einer schlagenden Verbindung ist, auf einem Verbandstreffen von linken Demonstranten als "korporierter Quotenneger" bezeichnet. Eine Anzeige bei der Polizei wegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit erfolgte natürlich sofort. Leider weiß ich nicht, was daraus geworden ist. ...
08.04.2013 08:27 Uhr
Suum cuique.
08.04.2013 08:46 Uhr
Nachdem ich nochmal eine Nacht darüber geschlafen habe, finde ich den "Skandal", der jetzt in den Medien erblüht, gar nicht mal so schlimm. Im Gegenteil, führt er jetzt wenigstens zu Fragen ggü.der gastgebenden Burschenschaft und somit zu einer weiteren Spaltung des Dachverbandes. Je mehr Verbindungen sich von der "Deutschen Burschenschaft" abspalten und den liberaleren Schienen folgen, desto besser. Im Prinzip ist diese Schülerverbindungs-Geschichte einfach nur PR für die Auflösung der DB...sicherlich so vom Spiegel gewollt, jedoch auch von diversen Korporationen.
08.04.2013 11:11 Uhr
@ rMS

Zitat:
Eine solche Entscheidung kann aber nicht immer frei getroffen werden.


Diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Warum sollte jemand nicht in der Lage sein, eine Entscheidung zur Gruppenzugehörigkeit frei zu treffen?

Und sollte der Gruppenzwang derart stark bestehen, wie hier unterstellt, dann würde dies vor allem für eine repressivere Drogenpolitik sprechen, denn der gefährlichste Gruppenzwang dürfte in diesem Bereich bestehen. Immerhin fordert der Missbrauch von Rauschmitteln (inklusive Alkohol) jedes Jahr eine ganz stattliche Anzahl von Todesopfern und zwar keineswegs nur bei den Konsumenten!

Das Mensurfechten ist hingegen eine der ungefährlicheren Sportarten, bei der selbst kleinere Schäden eigentlich nie bei Aussenstehenden eintreten.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.04.2013 13:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.04.2013 11:14 Uhr
Zitat:
Je mehr Verbindungen sich von der "Deutschen Burschenschaft" abspalten und den liberaleren Schienen folgen, desto besser.


Sehe ich anders. Die Berichterstattung schiesst sich ja vor allem auf die Fechtmensur ein, weil man diese den Aussenstehenden am Leichtesten als "blutiges Ritual" verkaufen kann.
Und dabei besteht eigentlich kaum eine Korrelation zwischen Fechtbereitschaft und rechtsextremem Denken.
08.04.2013 11:20 Uhr
@Widu Waldgeist

Zitat:
Diese Argumentation kann ich nicht nachvollziehen. Warum sollte jemand nicht in der Lage sein, eine Entscheidung zur Gruppenzugehörigkeit frei zu treffen?


Es war eigentlich keine Argumentation, sondern lediglich eine persönliche Einschätzung.

Ob jemand in der Lage ist, über Gruppenzugehörigkeit frei zu entscheiden, hängt von den gesellschaftlichen Bedingungen ab, und zwar sowohl von den privaten als auch von den öffentlichen Bedingungen.

Ich gebe allerdings gerne zu, dass meine Einschätzung für den Fall der Burschenschaften möglicherweise unzutreffend ist, zumal ich mich in dem Umfeld nun wirklich nicht auskenne.

/rMS
08.04.2013 11:50 Uhr
@widu
"Wenn Du den Gruppenzwang hier derart hoch einschätzt, dann müsste überhaupt jede Ansammlung von Gruppen überwacht werden."

keine schlechte idee ;)
tatsächlich vermag ich ohne tiefergehende erfahrung nicht einschätzen, inwieweit der gruppenzwang im konkreten fall relevant ist. ich merke beim lesen, dass mir die ganze organisationsform mit ihren ritualen fremd und suspekt ist (wiewohl ich dort bereits durchaus sympathische menschen traf) und mir diese lebenswelt sehr fern und unheimlich ist, was eher eine diffuse ablehnung nach sich zieht. also kann ich eigentlich gar nicht mitdiskutieren über den konkreten punkt.

"Und dann kann man - ausgehend von Deiner Argumentation - natürlich auch fragen, in wie weit Rauschmittel verschiedenster Art nur wegen dem Gruppenzwang konsumiert werden und daher vorsorglich verboten werden sollten."

klar, wenn wir alles verbieten, was schaden anstellen kann, sind wir schnell alle tot - es kommt immer auf den umgang usw an.
wobei aber einige rauschmittel durchaus verboten sind wegen ihrer gefährlichkeit, andere hingegen nicht, aber das ist ein anderes thema.
08.04.2013 14:23 Uhr
Ich hätte da jetzt nicht so die Lust zu mir auf die Nippel kloppen zu lassen. Aber wer drauf steht warum nicht?
09.04.2013 10:26 Uhr
Das was die da treiben ist nicht mal halb so blutig, wie ein normaler Schulweg eines Deutschen durch eine von Migranten bevölkerte Straße.
09.04.2013 17:43 Uhr
Zitat:
Es begab sich vor einiger Zeit, da wurde ein Schwarzer, der Mitglied einer schlagenden Verbindung ist, auf einem Verbandstreffen von linken Demonstranten als "korporierter Quotenneger" bezeichnet.

Würdest Du bitte die Quelle dazu liefern? Oder bist Du die Deep Throat?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.04.2013 19:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen
10.04.2013 08:21 Uhr
Zitat:
Mein Schwiegervater sagte schon 1971:"wenn es morgen modern wird mit einer Feder im Arsch rumzulaufen, es gibt genug Nachahmer."

Zu der Aussage stehe ich auch, jedem das Seine.




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