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Fragenübersicht Wie stehst zur Abschaffung des erzwungenen "Sitzenbleibens" in der Schule?
1 - 20 / 36 Meinungen+20Ende
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07.02.2013 18:04 Uhr
Dann kommen die Kinder in die nächste Klasse, obwohl sie den Anschluss verloren haben, und kapieren gar nix mehr. Was soll das bringen?
07.02.2013 18:05 Uhr
Find ich eine gute Idee, wenn genug dafür getan wird, dass der Schüler die Fächer aufarbeiten kann an denen es ihm an Wissen mangelt. Ist ja nicht ganz unbegründet warum jemand *sitzen* bleibt.

Allerdings, dass der Schüler dann in seinen "Umfeld" der angestammten Klasse bleiben kann und auch dem Schmach des "sitzenbleibens" nicht ausgesetzt ist finde ich ein gute Idee - vor allem bei Teenagern, die schon genug auf "ihrem" Teller haben.
07.02.2013 18:07 Uhr
Das finde ich gut, da das "Sitzenbleiben" und das damit verbundene "Verlassen müssens" eines möglichen langjährigen Klassenverbundes nachgewiesenermaßen oft schädlicher ist für das Kind als durch eine Klassenwiederholung positives erreicht werden könnte.

Sogenannte "Integrationsklassen", in denen es Kinder verschiedener schulischer Leistungsstärke gibt, zeigen dagegen oftmals gute Erfolge - für ALLE Kinder in solchen Klassen.
07.02.2013 18:13 Uhr
Zitat:
Das finde ich gut, da das "Sitzenbleiben" und das damit verbundene "Verlassen müssens" eines möglichen langjährigen Klassenverbundes nachgewiesenermaßen oft schädlicher ist für das Kind als durch eine Klassenwiederholung positives erreicht werden könnte.


Glaub ich Dir gar nicht. Wo nimmst Du diese Ansicht her?
07.02.2013 18:15 Uhr
@ Mensch:

Während meiner Schulzeit habe ich eigentlich genau die entgegengesetze Beobachtung gemacht: die Sitzengebliebenen hatten in der neuen Klasse von vornherein irgendwie "Kultstatus" und haben sich auch, was ihre Leistungen betraf, danach ganz erheblich stabilisiert.
07.02.2013 18:20 Uhr
Ich hab nach einem umzugsbedingten Schulwechsel die 11. Klasse freiwillig wiederholen wollen, weil die auf der neuen Schule in allen Fächern außer Mathematik deutlich weiter waren und ich nur Bahnhof verstanden habe. Durfte ich aber nicht, weil freiwilliges Wiederholen nicht vorgesehen war. Deshalb musste ich in der 12 absichtlich schlechte Klausuren (=leere Blätter) abgeben, um dann wiederholen zu dürfen. Hallo Bürokratie... Aber ab da hat es dann wieder einigermaßen Spaß gemacht.
07.02.2013 18:21 Uhr
@ Parashurama:

Immerhin, Du wußtest offensichtlich ganz genau, was Du wolltest ;-)
07.02.2013 18:24 Uhr
Tilia, Zeiten haben sich gewandelt, die Ansprüche die, die Schüler heute an sich selbst stellen sind höher als früher.

Vielleicht der Druck von aussen - keine Ahnung wann und wie das passiert ist und ich kann dir nur von meiner Erfahrung als Mutter eines 14 jährigen sagen das "sitzenbleiben" heute nicht mehr cool ist.

07.02.2013 18:24 Uhr
Zwiespältig.
Es gibt nicht wenige bei denen 0-Fächer wie Religion oder Sport den letztlich entscheidenden Ausschlag geben.

Es sollten grundsätzlich nur die Hauptfächer zur Entscheidung führen.

Dann gibt es auch durchaus Schüler die es "locker" schaffen könnten im nächsten Jahrgang aufzuholen.
Anderen wiederum hilfts wenn sie ein Jahr nachlegen.

Problem sind auch oft "nur" Eltern und Lehrer. Die einen überschätzen ihre Kids weil sie einfach nicht akzeptieren wollen daß der Sprößling hinterherhinkt; die anderen unterschätzen weil sie sich mit dem Schüler und seinen Defiziten nicht ernsthaft auseinandersetzen.
07.02.2013 18:26 Uhr
@ Nickel:

Mag sein...
Bei uns war damals eher eine Leistungsverweigerungsmentalität "in" und man bekam in der Klasse eher Probleme, wenn man gut war als wenn man schlecht war.
07.02.2013 18:37 Uhr
Die Frage ob Sitzenbleiben oder nicht ist weitgehend irrelevant und ein Scheingefecht.

Die Frage ist vielmehr, wie macht man als Gesellschaft über die Schule deutlich was man verlangt, wie fordert man Leistung ein und wie verhindet man, das sich jemand dieser Leistungsanforderung entzieht und den Anschluss verliert.

Die Inflation des Abiturs und das Auseinanderdriften zwischen Eltern, die auf Teufel komm raus ihr Kind zum Abitur prügeln und denen, denen die Bildung ihrer Kinder egal ist, ist das eigentliche Problem. Hier gehört die Wahlmöglichkeit der Eltern dringend zugunsten der Schulempfehlung eingeschränkt und die Durchlässigkeit der Schultypen muss in beide Richtungen verstärkt werden.
07.02.2013 18:38 Uhr
Gut, richtig, sinnvoll.
Wird ja auch in anderen Ländern schon länger mit Erfolg praktiziert, z.B. in SH.
07.02.2013 18:40 Uhr
Zitat:
Dann kommen die Kinder in die nächste Klasse, obwohl sie den Anschluss verloren haben, und kapieren gar nix mehr. Was soll das bringen?

Falsch! Dann bekommen die Kinder die notwendige individuelle Förderung, bleiben aber in ihrer Peer-Group.

Im Ãœbrigen sollte man Abstand nehmen von dem veralteten Modell der Klassengemeinschaft nach Kohorte.
07.02.2013 18:46 Uhr
Zitat:
Falsch! Dann bekommen die Kinder die notwendige individuelle Förderung,

Eigentlich eine gute Sache. Geht nur oft an der Realität vorbei, denn viele Schulen sind gar nicht in der Lage die notwendige Förderung zu leisten, und manche Schule ist nicht mal Willens.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.02.2013 19:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.02.2013 18:46 Uhr
@Bimbiss

Was jetzt, in der Peer-Group sollen sie bleiben, aber man soll "Abstand nehmen von dem veralteten Modell der Klassengemeinschaft nach Kohorte"? Ist ein glatter Widerspruch, oder ich hab nicht verstanden, was du mit "Kohorte" meinst.
07.02.2013 18:46 Uhr
Zitat:
Im Ãœbrigen sollte man Abstand nehmen von dem veralteten Modell der Klassengemeinschaft nach Kohorte.


Häh? Das ist das genaue Gegenteil von dem, was du zuvor schriebst.

Lasse ich Kinder auf Teufel komm raus im selben Jahrgang, dann habe ich eine Klassengemeinschaft streng nach Kohorte, vollkommen unabhängig von der Leistung.

Mit dem Sitzenbleiben löse ich mich hingegen von der Kohorte zugunsten einer Gemeinschaft nach Leistungsstand.
07.02.2013 18:46 Uhr
Zitat:
Im Ãœbrigen sollte man Abstand nehmen von dem veralteten Modell der Klassengemeinschaft nach Kohorte.


Unbedingt!

Finnland macht erfolgreich vor, wie das geht.

Entscheidend für solche Modelle ist es allerdings auch, dass genug Geld für ausreichend Lehrkräfte ausgegeben wird.
07.02.2013 18:47 Uhr
Für individuelle Förderung müßte die Klassengröße ganz erheblich sinken. Wer bezahlt die damit notwendig gewordenen neuen Lehrerstellen?
07.02.2013 18:49 Uhr
Zitat:
Entscheidend für solche Modelle ist es allerdings auch, dass genug Geld für ausreichend Lehrkräfte ausgegeben wird.


Deutschland gehört zu den Ländern, die mit am meisten pro Schüler ausgibt. Das alleine ist sicherlich nicht das Problem.
07.02.2013 18:51 Uhr
Zitat:
Deutschland gehört zu den Ländern, die mit am meisten pro Schüler ausgibt.


Ja, weil die Lehrer hier so viel verdienen ;-) Sind aber trotzdem zu wenige. Man bräuchte schon eine Doppelbetreung der Klassen, um individuell fördern zu können. Also ist die Kohle schon ein Problem.
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