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Fragenübersicht Tallinn führt Flatrate-ÖPNV ein - ist das auch ein Modell für deutsche Städte?
Anfang-2021 - 40 / 52 Meinungen+20Ende
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31.10.2012 12:48 Uhr
@ Briga***

Danke für den Link zum anderen Artikel. Das ist also eine ÖPNV-Zwangsabgabe und keine Flatrate. Daß die Fahrscheine abgeschafft werden, ist dagegen nur ein unbedeutendes Nebendetail. (Wobei das gar nicht stimmt, wenn Touristen weiter Fahrkarten kaufen sollen. Saudoofe Regelung übrigens, jeder estnisch sprechende Tourist kann sich dann als Tallinner ausgeben. Und die Kosten für Ticketverkauf und -kontrolle fallen weiter an trotz viel weniger Nutzern.)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 31.10.2012 13:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
31.10.2012 12:48 Uhr
Zitat:
Warum sollen alle für etwas zahlen, dass nicht alle nutzen?!


Das ist der Solidaritätsgedanke, der auch hinter dem Semesterticket steckt und der auch da schon immer heiß umstritten war. Ich finde das Konzept an sich gut, insofern dann auch tatsächlich in den ÖPNV investiert wird.
31.10.2012 12:49 Uhr
Zitat:
Ja, das stimmt. Das kann aber auch die Verdummung durch die Werbung sein á la "Kostenlos telefonieren für nur 10 Euro pro Monat" ...


Schon. Dann wäre es aber eine Monatskarte/Jahreskarte. Außerdem wäre die Befürchtung Obdachlose könnten nicht mehr aus den Verkehrsmitteln entfernt werden und die Frage wie man es mit den Touristen regelt substanzlos.

Die Indizien sprechen für einen rein steuerfinanzierten ÖPNV.


Edit: Brigas Recherche scheint die zutreffende zu sein. Also eine Zwangsgebühr pro Kopf.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 31.10.2012 13:57 Uhr. Frühere Versionen ansehen
31.10.2012 12:52 Uhr
Zitat:
Das ist der Solidaritätsgedanke, der auch hinter dem Semesterticket steckt und der auch da schon immer heiß umstritten war. Ich finde das Konzept an sich gut, insofern dann auch tatsächlich in den ÖPNV investiert wird.


Das kann man auch umdrehen. Warum soll die bettlägrige, 95-Jährige, sozial schwache Oma dem 30-jährigen Banker die Straßenbahn finanzieren?
31.10.2012 12:52 Uhr
@ ReBAktion
Zitat:
Die Indizien sprechen für einen rein steuerfinanzierten ÖPNV.

Ich vermute eher, daß die Nachricht von einer ÖPNV-Gebühr im Eisenbahnjournal Zughalt.de zutreffend ist und bei Welt und Heise die üblichen inkompetenten Online-Schreiberlinge sitzen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 31.10.2012 13:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
31.10.2012 12:55 Uhr
Zitat:
@ ReBAktion

Ich vermute eher, daß die Nachricht von einer ÖPNV-Gebühr im Eisenbahnjournal Zughalt.de zutreffend ist und bei Welt und Heise die üblichen inkompetenten Online-Schreiberlinge sitzen.


Ich schätze Du/und Briga haben recht.

Dann handelt es sich um eine Zwangsgebühr. Was im Prinzip nicht weit von einer Steuer weg ist. Systematisch zahlen dann dennoch alle mit dem gleichen Betrag für das ganze ÖPNV Netz.

Das macht die Sache aber nicht besser. So werden Nutzer des ÖPNV besser gestellt als Menschen die ihn nicht nutzen können/wollen/müssen.
31.10.2012 14:11 Uhr
Zitat:
Das Fahrradfahren sollte doch eigentlich positiv gewertet werden?!
Klar, aber eben nicht aus Sicht der ÖPNV-Betreiber, denn die verdienen da ja nix dran.

Zitat:
Und Schwarzfahren ist strafbar, einfach die Busßgelder hochsetzen.
Ich habe diverse Klienten, die wg. Schwarzfahrerei teilweise schon mehrfach in Haft waren - und die es trotzdem weiter tun.
Hier in München gibt es für Bedürftige den sog. "München-Pass" und wer den besitzt, der hat Anspruch auf ein "Sozialticket", was im Grunde auch nichts anderes ist als eine ermäßigte Monatskarte, bzw. ein "Flatrate-Tarif". Seit es diesen gibt, ging die Zahl der Schwarzfahrer insgesamt deutlich zurück, während die Zahl der Nutzer dieses Tickets kontinuierlich stieg. Und das bringt eben Einnahmen..

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 31.10.2012 15:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
31.10.2012 14:12 Uhr
Die Umfrage verschweigt allerdings, dass Estland eine konsolidierten Haushalt und eine grundlegend andere Wirtschaftsordnung hat. Man sollte erwähnen, dass es in Estland eine geringe Flat-Tax gibt - immerhin 21% Einkommens- und 24% Körperschaftssteuer bei einem Grundfreibetrag von rund 1700 Euro.

Interessant, dass sich Tallinn bzw. Estland eine solche ÖPNV-Flat wie eine Steuerflat leisten kann ohne rote Zahlen zu schreiben. Den auch für die Gemeinden und Städte gelten strenge Haushaltsregeln: den Gemeinden des Landes ist es nicht erlaubt, ihr budgetiertes Defizit um 60 % der erwarteten Jahreseinkünfte überschreiten zu lassen - per Gesetz nicht erlaubt!

Solche Verhältnisse gibt es in Deutschland nicht! Deshalb kann man auch kaum ein solches Vorhaben in Deutschland umsetzen.

Estland sollte uns und Europa ein Vorbild sein!
31.10.2012 14:22 Uhr
Zitat:
Warum soll die bettlägrige, 95-Jährige, sozial schwache Oma dem 30-jährigen Banker die Straßenbahn finanzieren?


Ja klar, das Argument musste kommen. Ich weiß nicht, wie die Esten das machen, aber da wird es schon eine Härtefallregelung geben. Weiß ich aber nicht, gebe ich zu.

Allerdings finanziert die bettlägrige, 95-Jährige Oma auch die Straßen mit, ohne sie zu benutzen.
31.10.2012 14:26 Uhr
Zitat:
da wird es schon eine Härtefallregelung geben.


Ein Kinderspiel bei unserer schlanken Verwaltung.
31.10.2012 15:47 Uhr
Zitat:
Der öffentliche Zuschuss wird enorm sein und daher ist es abzulehnen.

Der ist jetzt auch schon enorm. Kein ÖPNV-Unternehmen fährt Kosten deckend, es wird eine Menge an Personal und Struktur für Fahrscheinverkauf und - kontrolle bezahlt. Und Schüler, Auszubildende oder auch Senioren werden bis zu 100% subventioniert.
Im Schnitt dürfte sich gar kein Kostenunterschied zeigen.
31.10.2012 17:33 Uhr
Warum nennt der Artikel es "Flatrate", wenn er eigentlich kostenlos meint? Eine Flatrate ist doch was ganz anderes.(?)
31.10.2012 17:56 Uhr
der begriff "flatrate" ist also unfug,
die frage der um-frage lautet aber auch etwas anders,
wäre ein anderes als das bestehende model des ÖPNV hierzulande sinnvoll?

nun, was spricht dagegen anbetrachts steigender feinstaubbelastung, des klimawandels und anderer dinge, die wir auch auf den strassenverkehr zurückführen dürfen die alternative - den ÖPNV eben - als allgemeines angebot, wie die strassenbeleuchtung selbst, anzubieten?
das "omaargument" habe ich gelesen
der oma gehts auch besser wenn der banker seinen porsche 911 in der garage stehen lässt.
31.10.2012 18:04 Uhr
Zitat:
Warum sollen alle für etwas zahlen, dass nicht alle nutzen?!



ich zahle jetzt auch Steuern für hartz IV oder Bundeswehr und nutze die nicht. Was solls also.
31.10.2012 18:11 Uhr
Hä? Ich habe ein Abo für die Monatskarten hier in Berlin. Ich zahle also einmal 60,- Euro im Monat und kann den ÖPNV in Berlin sooft nutzen, wie ich will. Also haben wir hier doch praktisch eine Flatrate, oder ist das Konzept dort anders?
31.10.2012 18:15 Uhr
Zitat:
ich zahle jetzt auch Steuern für hartz IV oder Bundeswehr und nutze die nicht. Was solls also.


Bei Hartz IV dachten sich die Politiker es wäre gut, wenn die Leute die kein eigenes Einkommen haben dennoch leben können. Ist also nicht ganz vergleichbar mit einer kostenlosen Beförderungsmöglichkeit.

Die Bundeswehr ist dafür gedacht, dass sie das Land verteidigt. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass ein Krieg ausbricht. Falls es doch mal so ist, dann profitierst auch Du davon.

Btw. nach dem ersten Weltkrieg dachten auch viele es käme nie wieder Krieg. Wir können froh sein, dass die Engländer ihre Armee nicht auflösten.
31.10.2012 18:17 Uhr
Zitat:
Bei Hartz IV dachten sich die Politiker es wäre gut, wenn die Leute die kein eigenes Einkommen haben dennoch leben können.


*lol* der war gut.
zum leben zu wenig, zum sterben aber dann minimal doch zu viel ... und das war also gaaaanz doll? *g* komiker!
31.10.2012 18:20 Uhr
Zitat:
das "omaargument" habe ich gelesen
der oma gehts auch besser wenn der banker seinen porsche 911 in der garage stehen lässt.


Der Oma auch nur dann, wenn kein Kohlekraftwerk um die Ecke steht, dass den Strom für den ÖPNV erzeugt.

Die Reduzierung der Feinstaubbelastung kann kein Hautargument sein. Die Zwangsabgabe bleibt eine Umverteilung von arm nach reich und nicht andersrum.
31.10.2012 18:21 Uhr
Zitat:
*lol* der war gut.
zum leben zu wenig, zum sterben aber dann minimal doch zu viel ... und das war also gaaaanz doll? *g* komiker!


Laut der Logik von minimalist sollte man es abschaffen. Falls Dir das als konsequenter erscheint nur zu.
31.10.2012 18:26 Uhr
"kann kein Hautargument"
freud lässt grüßen, neurodermitis kann z.b. durch feinstaub ausgelöst, aber zumindest verstärkt werden. ;-)
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