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Fragenübersicht Frankreichs Präsident Hollande will die Hausaufgaben abschaffen. Eine gute Idee?
1 - 15 / 15 Meinungen
24.10.2012 08:10 Uhr
Erst dachte ich "Unsinn", aber bei genauerem Hinsehen ist der Vorschlag gar nicht so abwegig. Es ist offensichtlich, dass Schüler aus ärmeren Schichten sich nicht die Betreuung und Unterstützung leisten können wie jene aus finanziell besser gestellten Schichten.
Andererseits würde die Tatsache, dass die Hausaufgaben nunmehr in der Schule (so habe ich den Vorschlag verstanden) erledigt würden, nichts daran ändern, dass die anderen sich dennoch eine bessere Nachhilfe o.ä. leisten können.
Insgesamt geht der Trend doch sowieso in die Richtung der Ganztagsschule, oder? Zumindest in Deutschland. Wenn die Kinder dann von 8 Uhr bis 17.30 Uhr in der Schule sind, sollte man sie eh nicht mehr mit Hausaufgaben belästigen.
24.10.2012 08:18 Uhr
Eigentlich gar keine schlechte Idee. Allerdings ist die Behauptung in der Umfrage natürlich Blödsinn: er will die Hausaufgaben nicht abschaffen, sondern sie unter Aufsicht in der Schule machen lassen. Das ist weitaus härter, und würde Schülern aus bildungsfernen Familien wohl tatsächlich helfen.
24.10.2012 08:23 Uhr
Ich finde diese Idee zwar gedanklich nachvollziehbar, aber dennoch schlecht, es ist im Grunde eine typisch sozialistische Idee der Egalisierung, die "Problemschülern" auf Kosten besserer Schüler nutzen soll. Da ich sowohl auf einer Ganztagsschule (mit wenig Hausaufgaben) als auch auf einer "Tagesschule" (Unterricht meist nur bis mittags, viele Hausaufgaben) war, kann ich das auch direkt vergleichen. Wer nicht gerade Lehrer zu Eltern hatte (war bei mir nicht der Fall) hatte auch keine Hilfe, aber zumindest seine Ruhe, und sich mit anderen treffen konnte man ja immer noch. Die gemeinschaftliche Arbeit in der Klasse sah dagegen so aus, dass eine gelangweilt-genervte Lehrkraft gegen den Geräuschpegel unkonzentriert rumalbernder Schüler ankämpfen musste. Verglichen wurden diese Gemeinschaftsaufgaben teilweise gar nicht mehr, und die Rate abwesender Schüler war erheblich. Wenn ich etwas an der SPD-Politik in NRW wirklich zutiefst gehasst habe, dann waren das die "tollen" pädagogischen Ideen selbiger.
24.10.2012 08:37 Uhr
Früher in der Wendezeit gab es einen freiwilligen Schulhort, in dem man unter Aufsicht und Beratung von abgestellten Grundschullehrern im Schulgebäude seine Hausaufgaben machen konnte, wenn man sie nicht zuhause machen wollte. Das fand ich gut. Ist aber später weggespart worden.
24.10.2012 08:42 Uhr
Nachsatz: Da die Hilfe für Schüler aus "bildungsfernen" Elternhäusern oder Elternhäusern mit geringen Sprachkenntnissen aber an sich schon eine gute Idee ist, frage ich mich, warum man das dann nicht wahlweise anbietet; wer die Aufgaben lieber zu Hause macht, sollte das dürfen, wer sie lieber in der Gruppe unter Beaufsichtigung macht, ebenfalls. Würde sicher kleinere Gruppen ergeben, in denen besser auf einzelne Schüler eingegangen werden könnte. Problem ist nur, dass die Betreuungslehrer dann häufig nicht mal dem jeweils passenden Fach angehören dürften, insofern also auch nicht direkt helfen können (es sei denn, es ist wirklich nur Primarschule, also Lesen, Schreiben, Rechnen). Und ob Gruppenarbeit unter schwachen Schülern sehr viel bringt, ist natürlich auch die Frage.

Edit: Hatte den Beitrag über mir noch gar nicht gelesen. Aber so eine freiwillige Hilfe wäre natürlich nicht schlecht. Geht aber wohl tatsächlich nur in den ersten Schuljahren.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.10.2012 10:45 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.10.2012 08:47 Uhr
Ich finde betreute Lerngruppen schlecht, weil die Charaktere der Schüler unberücksichtigt bleiben.

Introvertierte Schüler lernen besser, wenn sie sich alleine mit den Themen beschäftigen. Den bringt Gruppenarbeit überhaupt nichts, weil sie dort nur von extrovertierten Schülern unterdrückt werden.
24.10.2012 09:25 Uhr
Die Erledigung der Hausaufgaben direkt noch in der Schule ist keine Abschaffung derselben.

Ansosnten hat Botsaris schon alles gesagt, das muss ich jetzt nicht wiederholen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.10.2012 11:49 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.10.2012 10:04 Uhr
Zitat:
Ansosnten hat Botsaris schon alles gesagt, das muss ich jetzt nicht wiederholen.


Stimmt - Botsaris hat Recht.

Schön aber, dass man sich in einem Land ohne Schulpflicht Gedanken zu diesen Themen macht.
24.10.2012 10:39 Uhr
Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn an der Schule Unterstützung und Arbeitsräume zur Erledigung der Hausaufgaben geboten werden.

Aber darum geht es beim Hollande-Plan nicht. Sondern da sollen ALLE Schüler gezwungen werden, zusätzliche Stunden in der Schule zu bleiben. Und sie dürfen auch dann nicht gehen, wenn sie ihre Hausaufgaben erledigt haben.

Es ist eine typisch sozialistische "one size fits all"-Maßnahme.
24.10.2012 11:50 Uhr
soweit erst mal ist also klar dass es auch hollande nicht um eine abschaffung geht,
wobei man auch diesen gedanken durchaus entwickeln kann,
hier gehts darum jene schüler zu unterstützen, die erfahrungsgemäss oft ohne gemachte hausaufgaben oder mit sehr schlechten in die klasse kommen.

in so fern die aufgaben selbst passend gestaltet sind,
kann ich auch diesem gedanken was abgewinnen.

lieber wäre mir aber ein generelles umdenken in der schul- und bildungspolitik. s.o. brauchts gezwungene hausaufgaben gar nicht,
sondern ein übungsangebot um bestimmte überwindbare schwächen anzugehen,
vor allem aber ein schulsystem, das auf die stärken der jungen menschen mehr eingeht als auf die schwächen,
und von einem solchen system sind frankreich, deutschland und österreich leider noch sehr weit entfernt.
24.10.2012 12:54 Uhr
Seltsame Logik, die Starken zu schwächen, um die Schwachen daran anzugleichen.

Wobei ja nichts dagegen spricht, diese Schulbetreuung für die anzubieten, die zu Hause nicht die nötige Unterstützung haben.
24.10.2012 13:40 Uhr
Absolut.
Ich hatte die auch schon mal abgeschafft als Pilotprojekt in meiner Schulzeit
24.10.2012 15:24 Uhr
Auch in Deutschland angekommene Muslime möchten ihre Kinder offenbar nicht mehr auf städtische NRW-Chaotenschulen schicken, sondern bevorzugen katholische Einrichtungen (na gut, vielleicht auch aus Liebe zum interkulturellen Dialog, kann natürlich auch sein). *g*

http://www.youtube.com/watch?v=kuVmL5bcAUw
24.10.2012 16:04 Uhr
Jipie, keine Hausaufgaben mehr! VERDAMMT, ich bin nicht betroffen! Unfair!
24.10.2012 16:41 Uhr
Der Vorschlag ist gut.
1. Aus den im Hintergrund genannten Gründen,
2. Wer mal in einer französischen Schule war, weiß, wie lange sich die Schultage da hinziehen. Die Schüler haben deutlich weniger Freizeit als hierzulande, die Hausaufgaben machen das Ganze nur schlimmer. Bis auf einen freien Nachmittag in der Woche war mein Austauschschüler (vor über 10 Jahren) täglich 10 Stunden mit Schule und Hausaufgaben beschäftigt.
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