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Was würdest Du hierzu sagen? |
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30.09.2012 17:36 Uhr |
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Ich glaube mittlerweile nicht mehr, dass Burnout unmittelbar etwas mit der Arbeitsmenge oder Arbeitsbelastung zu tun. Sondern dass der Stress, der durch diese Situationen entsteht, zum Verlust zu vieler kraftspendender sozialer Kontakte führt. Es fehlen die Plätze, wo man das Erlebte verarbeiten und echte Gemeinschaft erleben kann. Die Orte halt, wo es "menschelt", wo unter Umständen entstehende Konflikte noch offen geklärt und Solidarität gelebt wird.
Viele der Strukturen, die es früher gab, fehlen heute. Das waren zum Teil starre, freiheitberaubende Strukturen, sicher, aber sie gaben eben auch Halt. Der Mensch ist ein soziales Wesen, ohne Verwurzelungen hat er es schwer. Vielleicht kommt diese Ansicht ja irgendwann auch wieder.
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30.09.2012 18:49 Uhr |
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Vor 4 Jahren nach meiner Scheidung hatte ich ein gewaltiges Burnout.Im Sep. die Scheidung und ein haufen Schulden,am 21.12. hat mir mein lieber Arbeitgeber als Weihnachtsgeschenk die Kündigung ausgesprochhen.
Achja, hab zwar schnell einen Job bekommen,durch die Abfertigung war ich die Schulden los.
Hab geglaubt jetzt wird es bessert, nix da hab zum saufen angefangen. Erst jetzt nach den ersten 100Tagen Trockenheit dämmert mir erst langsam in welcher fürchterlichen Kriese ich eigentlich gesteckt bin. Pleite ständig dicht, in der Aebveit nurmehr funktioniert. Tja jetzt seh ich erst einen Lichtblick am Horiztont, bis jätzt war es ja recht dunkel. Jetzt such ich auch die Grauseiten in meinem leben, nicht nur Schwarz Weissdenken.
Achja die Kinder geben mir den meisten Halt und meine Freunde in meiner Selbsthilfegruppe, sonst keiner. |
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30.09.2012 18:49 Uhr |
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Als erstes halten wir mal fest: "früher" war eine 6-Tage-Woche in allen Branchen die Regel und dazugehörend 48 Stunden Wochenarbeitszeit (ohne Überstunden).
Dazu kamen dann noch 4-8 Kinder, die noch nicht Kevin hießen. Gut, dafür lebten mehrere Generationen unter einem Dach, aber einen Vorruhestand mit in der Spitze 51, Betreuungsgeld und sonstige Späßchen gabs auch nicht.
Dazu dann noch ein paar Nutztiere und sehr eingeschränkte Mobilität. Arbeiten ab dem 14. Lebensjahr bis zur Rente.
Wo war da Zeit für Burnout?
Ich will weder die Arbeitsverdichtung, noch den heutigen Druck auf die Arbeitnehmer verharmlosen, die heute oft nicht mehr die Muße haben, ein Gewerk in Ruhe zu Ende zu bringen.
Aber liebe Leute: Handy, Internet, Telefonhausanschluss gab es nicht, teils musste das "Fräulein vom Amt" ein Gespräch vermitteln und der Russe stand vor der Tür. Verabredungen galten, wenn einer zu spät kam musste er warten und konnte weder sms schreiben noch Musik vom MP3-Player hören und auch nicht mit dem Smartphone oder Tablet-PC rumprollen.
Vieles von dem Stress, der zu Burnout führt, machen wir uns auch selbst. Vor die Tür gehen und KEIN Handy dabeihaben? Das geht! Dich hat jemand versucht zu erreichen und Dein Handy lag zu Hause? Ja Pech, Du wirst schon nicht die Mitteilung über den Untergang der Welt verpasst haben.
Vieles was zu Burnout führt ist auch selbstgemachter Zivilisationsstress.
Und alles Andere ist dann schon kein Burnout mehr sondern eine handfeste Depression. Die gehört in der Tat behandelt. Burnout hingegen kann ich auch beikommen, wenn ich mir einfach mal was Ruhe antue und einen gesunden Egoismus an den Tag lege. Und der heißt immer noch: erst komme ich, damit ich anderen eine Stütze sein kann. Alles Andere ist Raubbau an sich selbst. Und ungesunder Egoismus eine Pervertierung von gesundem Egoismus. |
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30.09.2012 19:46 Uhr |
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"Meiner versuchte es mit ACE-Hemmern und Betablockern."
Dann pass gut auf Dich auf! |
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30.09.2012 20:56 Uhr |
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Fuer mich ist der Job Routine und das Privatleben Stress, da gibts keine Pause, wenn das Baby gefuettert werden soll, Husten hat und der ganze Mist. Zusaetzlich noch Probleme vom Kindergarten durchkauen, da sehnt man sich nach dem Buero, scheiss moderne Welt. |
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30.09.2012 21:14 Uhr |
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"...wenn das Baby gefüttert werden soll, Husten hat und der ganze Mist..."
Bitte nimm Hilfe in Anspruch, baldmöglichst! |
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01.10.2012 05:44 Uhr |
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Arbeit ist nur ein Teil des Lebens. Ich weiß nicht, ob man mit Blick auf "Burnout" die Arbeit losgelöst vom Leben und der Gesellschaft insgesamt diskutieren kann. Die Arbeit der "Urgroßväter und -Mütter" war auf jeden Fall anders. Ob nun leichter, oder schwerer, ist wohl kaum endgültig zu klären.
Aber sie lebten früher eingebettet in größere soziale Strukturen. Großfamilie, Nachbarschaft, Dorfgemeinschaft, Kirchengemeinde. Heute lebt man für sich selbst, Bindungen werden mehr und mehr abgelehnt (Unverbindliche Beziehungen, Single-Leben etc). Die Freizeit besteht aus Fernsehschauen, Reisen und verkrampftem Bemühen, sich zu Vergnügen mit lockeren, unverbindlichen Bekanntschaften.
Neben der Arbeit scheint die heutige Gesellschaft ständig entweder auf der Flucht, oder auf der Suche zu sein. Es fehlt in diesem unverbindlichen Leben die Gemeinschaft, die reguliert, auffängt und gemeinsam trägt.
Die Gemeinschaft endet am Ende des Fußballspiels, endet wenn der letzte beim Komasaufen unter dem Tisch liegt. Sie geht nicht mehr tief genug in den Alltag hinein.
Diese Form der Vereinsamung trägt m.E. mehr zum Burnout bei, wie mangelnde Freizeit und Arbeitspausen. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.10.2012 07:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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01.10.2012 11:25 Uhr |
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@gelbplau
Es fehlen die Plätze, wo man das Erlebte verarbeiten und echte Gemeinschaft erleben kann. Die Orte halt, wo es "menschelt", wo unter Umständen entstehende Konflikte noch offen geklärt und Solidarität gelebt wird.
.... Da muß ich zustimmen. Glücklicherweise gibt es zumindest hierbei Dol mit der Studie so einen Ort. |
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