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Fragenübersicht Bosnien: Längster Friedenseinsatz der Bundeswehr beendet. War der Einsatz ein Erfolg?
Anfang-2021 - 26 / 26 Meinungen
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28.09.2012 19:39 Uhr
Ein Freund von mir ist Bosnier. Er ist jedes Jahr mehrfach unten. Schon aus geschäftlichen Gründen. Ich glaube ihm mal, wenn er behauptet, dass die bei einigen mitteleuropäischen Linken kolportierte Segregation ein Mythos ist, der einzig von radikalen Splittergruppen BHs gefüttert wird. Man lebt dort unten alles in allem friedlich zusammen. Lediglich Fußballspiele haben noch eine gewisse Brisanz.
28.09.2012 19:59 Uhr
"Ein Freund von mir ist Bosnier. Er ist jedes Jahr mehrfach unten. Schon aus geschäftlichen Gründen. Ich glaube ihm mal, wenn er behauptet, dass die bei einigen mitteleuropäischen Linken kolportierte Segregation ein Mythos ist, der einzig von radikalen Splittergruppen BHs gefüttert wird. Man lebt dort unten alles in allem friedlich zusammen. Lediglich Fußballspiele haben noch eine gewisse Brisanz."

Da habe ich aber auch schon ganz anderes gehört. Zum Beispiel schätzt eine befreundete Bosniakin die Situation so ein, dass der Nationalismus eher noch zu genomme habe, allerdings nicht auf serbischer Seite.
28.09.2012 21:26 Uhr
"Ich glaube ihm mal, wenn er behauptet, dass die bei einigen mitteleuropäischen Linken kolportierte Segregation ein Mythos ist, der einzig von radikalen Splittergruppen BHs gefüttert wird."

http://www.mtholyoke.edu/~bonne20s/ethnic_majoities_bosnia.jpg

http://christinebednarz.files.wordpress.com/2009/12/demobih2006a.png

http://www.parties-and-elections.eu/bosnia.html

die bestehende segregation lässt sich schon alleine statistisch belegen. da mag es sein, dass in großstädten wie sarajevo oder mostar, wo schon vor ausbruch der bosnienkriege eine relative heterogenität herrschte, die strikte segregation nicht der fall sein mag, die ländlichen regionen sind dank ethnischer säuberung aber stark heterogenisiert.
28.09.2012 22:34 Uhr
Na gut, ihr habt mich überzeugt. Wir sollten die Bundeswehr nicht abziehen. Die sind noch zu dumm für Frieden, wenn sie nicht mit Waffen dazu gezwungen werden.
29.09.2012 07:00 Uhr
@angelus
Zitat:
das die serben in den bundeswehrsoldaten die nachfolger der wehrmachtssoldaten gesehen haben


Meine Kontakte nach Bosnien bestehen überwiegend zu bosnischen Serben. Ich bin mit einer bosnischen Serbin verheiratet. So eine perverse Gleischsetzung (BW = Wehrmacht) habe ich aber in Bosnien noch nie gehört. Die gibt es lediglich bei der deutschen Linken und einigen wenigen Scharfmachern.

Der Erfolg eines Einsatzes wird am gegebenen Auftrag gemessen. Nicht an irgendwelchen ideologischen Phrasen.
Der Auftrag der IFOR und SFOR Truppen ist geregelt in den UNO- Resolutionen 1031 und 1088. Verhinderung des Aufflammens neuer Kampghandlungen, Entflechtung und Teilentwaffnung der feindlichen Truppen, Stabilisierung des Friedens und die Normalisierung der Verhältnisse im Land nach dem Bosnienkrieg.

Dieser Auftrag wurde in den meisten Teilen erfüllt, kann also als "erfolgreich beendet" angesehen werden.

Eines ist aber den SFOR Truppen nicht gelungen: Ein Umdenken in der Bevölkerung zu erreichen.
29.09.2012 07:06 Uhr
@Trollo

Zitat:
Ich glaube ihm mal, wenn er behauptet, dass die bei einigen mitteleuropäischen Linken kolportierte Segregation ein Mythos ist, der einzig von radikalen Splittergruppen BHs gefüttert wird. Man lebt dort unten alles in allem friedlich zusammen. Lediglich Fußballspiele haben noch eine gewisse Brisanz.


Das ist richtig, wenn man die "Denke" des normalen Bosniers beurteilt. Die Bosnier der älteren Generation, die ich kennengelernt habe, sind multiethnisch und multireligiös aufgewachsen und begreifen bis heute nicht, was passiert ist, und wie es denn passieren konnte. Aber die herrschenden Kasten (übrigens Wurzeln im kommunistischen Jugoslawien) sind hochgradig korrupt und es ist ihnen gelungen, die Angst vor der jeweils anderen Seite wenigstens unterschwellig am Leben zu erhalten.

Aus diesem Grunde haben demokratische Parteien in Bosnien keine Chance und bei Wahlen wählen die Bosnier mehrheitlich regelmäßig die Nationalisten, die das Land auf der anderen Seite rigoros ausbeuten.

Da liegt nach wie vor eine "nationalistische" Gefahr, denn Angst ist ein schlechter Berater ...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.09.2012 09:07 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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