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Fragenübersicht Wird (Kern-)Europa diesmal Griechenland fallen lassen?
Anfang-2021 - 35 / 35 Meinungen
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25.09.2012 19:20 Uhr
Ich bezweifel das die Politik nun wegen mehr Defizit bereit ist so kurz vor den Wahlen das Gesicht zu verlieren.
25.09.2012 19:23 Uhr
Deichgraf, geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer (alte börsenweisheit)
neue börsenweisheit: geld ist nicht weg, es war nie da. du fällst auf ein reines zahlenspiel auf papier (bzw. heute eher in datenbanken) herein.
mach dich mal schlau wie die "griechenlandhilfe" direkt in richtung deutscher banken geht, schau auf deine hedge-fonds, und überleg ein zweites mal wie schlau es wäre griechenland aus der eurozone zu entlassen.
und wenn dir das zu hoch ist, überleg mal warum ausgerechnet merkel & co so sehr daran festhalten das nicht zu tun.
im grunde wär griechenland besser dran hier tabula rasa zu machen, aber garantiert nicht ihr deutschen.
25.09.2012 19:43 Uhr
Wenn wir die Griechen fallen lassen, kontrollieren die Chinesen dann demnächst das östliche Mittelmeer, so darf es nicht laufen. Verwaltung, Wirtschaft und Justiz müssen überall im Euroraum fit gemacht werden, damit unfähige Politiker und Wirtschaftskriminelle nicht Hand in Hand unsere Zukunft vernichten.
25.09.2012 20:12 Uhr
Das Geld was jetzt augenscheinlich wieder nach Griechenland fließt fließt nicht in den Staatshaushalt, um den Staat wieder fit zu machen und die Konjunktur aunzukurbeln. Von diesem Geld sieht das griechische Volk nicht einen Cent. Dieses Geld fließt wird dazu verwendet die Gläubiger zu bezahlen. Im Großen und ganzen sind es überwiegend deutsche und französische Banken. Wenn dieses Geld nicht fließen würde müsste Merkel das nächste Hilfspaket für unsere Banken auflegen.
Da das ja offentsichtlich beim deutschen Michel ja auch nicht gut ankommt,fließt das Geld über Umwege an die Gläubiger. Und der deutsche Michel hat ein neues Feindbild. Den Griechen.
Politik ist so einfach. Wenn ahnungslose fremgesteuerte Politiker über ein noch ahnungsloseres Volk herschen dürfen.
25.09.2012 20:31 Uhr
@ jethostei

Zitat:
"Grundsätzlich ist es auch nicht die Verantwortung des Verkäufers, die Kassenführung eines Käufers zu überprüfen.

Kaufen Sie mal ein Auto auf Kredit oder Leasing.
Da interessiert es den Verkäufer schon wie liquide und finanzwürdig der Käufer ist.


Eben.

Die Argumentation von Deichgraf ergibt noch nicht einmal in der BWL Sinn - und erst recht nicht in der VWL.
26.09.2012 05:34 Uhr
Ich bin immer wieder überrascht, wie viele in den Diskussionen krampfhaft eine deutsche "Schuld" oder "Mitschuld" suchen und betonen.

Solange ich zurückdenken kann, ist Deutschland ein Land mit enormen Exportüberschüssen.

Mit und ohne EU.

Solange ich zurückdenken kann, sind die wichtigsten Handelspartner die Summe der geographischen Nachbarn.

Mit und ohne EU.

Wenn Deutschland heute unter den viel zu schnellen EU- Erweiterungen und dem Solidaritätstick der Europafanatiker leidet, dann tragen wir dafür allerdings wirklich selbst die Verantwortung.

Der Zwangsexport deutschen Reichtums, deutscher Stärke sowie deutscher Löhne zugunsten schwacher, nicht für die EU reifer Neumitgliedsländer wird weitergehen.

(Anpassung des Lohnnieveaus an Billigländer, Export des Vermögens und der Bonität zur Abdeckung von Fremdschulden).
26.09.2012 06:32 Uhr
Ein Zusammenschluß von Staaten,der bei wirtschaftlicher Schieflage eines vergleichsweise kleinen Mitgliedes in die Krise gerät,hat defintiv große strukturelle Defitzite und ist kaum zukunftfähig.


Betrachtet man den Finanzbedarf von Griechenland mit seinen knapp 10 Millionen Einwohnern und schaut auf wesentlich größere Staaten wie Spanien und Italien,die ähnliche Probleme haben,dürfte es nicht die entscheidene Frage sein,ob Griechenland in der EU bleibt,sondern ob die EU generell überdacht werden muss.


Völlig unterschiedliche Volkswirtschaften auf Gedeih und Verderb voneinander abhängig zu machen und ein mögliches Scheitern eines Einzelnen auf alle zu übetragen,ist nicht nur extrem unflexibel,sondern logisch betrachtet kaum nachvollziehbar.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.09.2012 14:55 Uhr. Frühere Versionen ansehen
26.09.2012 09:55 Uhr
wenn sich "kern europa" in seinen vorstellungen der EU als soziale und wirtschaftliche union nicht bald klar wird, dass sie sich ans prinzip der solidarität rückbesinnt, und das problem sozialpolitisch anpackt, anstatt einen ESM zu kreieren, ist es völlig egal, ob es griechenland fallen lässt, denn dann wird griechenland nur der starterstein eines domino-spieles sein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.09.2012 11:55 Uhr. Frühere Versionen ansehen
26.09.2012 10:34 Uhr
@jethostel:
Zitat:
Das Geld was jetzt augenscheinlich wieder nach Griechenland fließt fließt nicht in den Staatshaushalt, um den Staat wieder fit zu machen und die Konjunktur aunzukurbeln.

Das liegt daran, daß die Griechen es immer noch nicht geschafft haben, ihre Strukturen zu reformieren und weiterhin die Zuschüsse im Konsum versenken.

Zitat:
Von diesem Geld sieht das griechische Volk nicht einen Cent.

Das ist falsch. Nur ein Teil der EU-Gelder dienen der Schuldenbedienung. Griechenland hat weiterhin ein Primärdefizit, d.h. der andere Teil der Zuschüsse geht direkt in die Finanzierung von Löhnen und Sozialleistungen.
26.09.2012 11:28 Uhr
@ Deichgraf

Sie halten es auch wie Pippi Langstrumpf.
Die macht sich ihre Welt auch wie es ihr gefällt.

"Das ist falsch. Nur ein Teil der EU-Gelder dienen der Schuldenbedienung"

Haben Sie für Ihre Behauptung auch Belege?

Das Geld was an Griechenland fließt, wird in erster Linie zur Ablösung fälliger Anleihen verwendet und fließt somit direkt an internationale Anleger und Großbanken zurück. Unteranderem an deutsche Banken.

Griechenland hat eine enorme Zinslast. ca 18,5 Millarden €. Zum Vergleich Deutschland hat bei fast 6 mal höheren Staatsverschuldung "nur" ca.36 Millarden €.

Zinslasten müssen Volkswirtschaften aus ihrem laufenden Haushalt bezahlen. Griechenland hat einen Staatshaushalt von 56 Millarden €. Wenn davon schon 18,5 Millarden für Zinsen abgehen, ist das ja klar das da ein Defizit entsteht.

Ich lasse mich gerne von Ihnen berichtigen, nur belegen müssen Sie mir Ihre Behauptungen schon.
26.09.2012 12:06 Uhr
@jethostei:
Zitat:
Haben Sie für Ihre Behauptung auch Belege?

Ja:
http://www.querschuesse.de/daten-zum-griechischen-staatshaushalt-2011/

Zitat:
Griechenland hat eine enorme Zinslast. ca 18,5 Millarden €. Zum Vergleich Deutschland hat bei fast 6 mal höheren Staatsverschuldung "nur" ca.36 Millarden €.

Logisch.
Wer heute noch Kredite an Griechenland vergibt, kann nicht wirklich mit Rückzahlung rechnen. Entsprechend höher sind die Zinsen.

Zitat:
Griechenland hat einen Staatshaushalt von 56 Millarden €. Wenn davon schon 18,5 Millarden für Zinsen abgehen, ist das ja klar das da ein Defizit entsteht.

Das sollen wohl die Zahlen für 2012 sein - die sind aber noch heftig schwankend.

2011 waren es (siehe Link) 16 Milliarden Schuldendienst vs. 27 Milliarden Defizit. D.h. 11 Milliarden Defizit gingen in die Staatsausgaben.
Und mangels wirklich durchgeführte Sparmaßnahmen (angekündigt wurde viel ...) hat sich bei den Ausgaben wohl nicht viel geändert.

D.h. etwa jeder fünfte von der griechischen Regierung ausgegebene Euro kommt nicht aus eigenen Einnahmen, sondern von der EU.
26.09.2012 13:48 Uhr
@ Deichgraf

Ihre Quelle ist schön. Allerdings nicht neu. Diese Quelle sagt etwas über den griechischen Haushalt aus. Und dass Griechenland darüber hinaus noch weiteren Finanzbedarf hat. Auch nicht neu.

Ihre Quelle belegt aber nicht wohin die Finanzhilfen fließen. Zumindest widerlegt diese nicht meine Aussage.

Auch Deutschland hat über den verabschiedeten Haushalt 2013 hinaus ebenfalls einen Bedarf an 18,2 Millarden Euro. Was wollen Sie jetzt daraus konstruieren?
Natürlich wird Griechenland die geliehenen Millarden so schnell nicht zurückzahlen können, aber ist das anhand der Sparprogramme auch verwunderlich. Griechenland befindet sich in einer Rezession.
26.09.2012 15:41 Uhr
@jethostei:
Zitat:
Ihre Quelle belegt aber nicht wohin die Finanzhilfen fließen.

Doch.
Die zusätzlichen Finanzhilfen (die reine Umschuldung von Altschulden ist wenig relevant) betragen unterm Strich 27 Milliarden - nur deswegen kann der Haushalt ausgeglichen werden.

Und davon gehen 16 Milliarden in die Kreditbedienung und 11 Milliarden in sonstige normale Staatsausgaben.

Wenn Griechenland morgen offiziell die Pleite erklären würde, müßte es seine Schulden nicht mehr bedienen - würde aber auch kein frisches Geld mehr bekommen.

Und das bedeutet, daß ein Fünftel der griechischen Staatsausgaben nicht mehr möglich wären. Das wäre ein deutlich krasseres Sparprogramm, als heute diskutiert wird ...

Zitat:
Auch Deutschland hat über den verabschiedeten Haushalt 2013 hinaus ebenfalls einen Bedarf an 18,2 Millarden Euro. Was wollen Sie jetzt daraus konstruieren?

Daß auch Deutschland seine normalen Staatsausgaben nicht vernünftig finanzieren kann. Und das kann nur so lange gut gehen, wie es noch Leute gibt, die an die deutsche Rückzahlungsfähigkeit glauben.

Allerdings liegen in Deutschland die jährlichen Schuldzinsen ÜBER dem Defizit. D.h. bei einer theoretischen Staatspleite wäre der Haushalt sgar überfinanziert.

Zitat:
Natürlich wird Griechenland die geliehenen Millarden so schnell nicht zurückzahlen können ...

Griechenland wird diese Schulden nie zurückzahlen können.
26.09.2012 17:03 Uhr
Man sollte Griechenland eine Möglichkeit geben die Schulden loszuwerden, damit die Zinslast wegfällt.
26.09.2012 19:42 Uhr
@ Rob Roy

"Ich fürchte schon. Es wäre besser für Griechenland, wenn man es fallen lässt. Mit einer eigenen Währung könnte das Land die Anpassungen mittelfristig besser verkraften und die Währung abwerten."

Wie sinnvoll ihre Befürchtung ist können Sie sich selbst beantworten.

Mit einem Austritt aus der Währungsunion und einer Rückkehr zur Drachme, könnte Griechenland zwar durch Abwertung seine hoffnungslose außenwirtschaftliche Situation besser auffangen (die Importe würden teurer und die Exporte würden billiger), aber mit einer Währung die gegenüber dem Euro kaum noch einen Tauschwert hätte, würde die externe Verschuldung (in eigener Währung) wiederum geradezu explodieren lassen. Ein „Haircut“ der Schulden um 50 Prozent wäre bei einer Abwertung der griechischen Währung um 50 Prozent völlig neutralisiert, die Flucht griechischen Kapitals ins Ausland wäre unvermeidlich, die griechischen Banken wären pleite, die kleinen Sparer würden enteignet. Ob dringend notwendige Auslandsinvestitionen in ein Land mit weicher Währung getätigt würden, ist mehr als fraglich.

Mit einem Austritt Griechenlands aus der EWU würde wahrscheinlich darüber hinaus ein Domino-Effekt angestoßen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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