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Fragenübersicht Sind die olympischen Spiele unpolitisch?
1 - 20 / 667 Meinungen+20Ende
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03.08.2012 14:04 Uhr
Das waren sie vielleicht noch in der Antike. In der Neuzeit waren sie's noch nie. Leider.

Wobei der angeführte Fall eher einen wenig charmanten Einblick in innerdeutsche Befindlichkeiten ermöglicht; dass man die besagte Sportlerin zur "freiwilligen" Abreise bewogen hat ist nicht mal darauf begründet, dass man ihr persönliches Fehlverhalten nachgewiesen hätte. Ihr Verband befürchtet wohl, dass Extremismus sexuell übertragbar ist.
03.08.2012 14:10 Uhr
Zitat:
[...]Ihr Verband befürchtet wohl, dass Extremismus sexuell übertragbar ist.[...]


Das halte ich für ein Gerücht! ;)
03.08.2012 14:15 Uhr
Nein. Und Rassismus ist aus guten Gründen geächtet (siehe den Fall Paraskevi_Papachristou), da er mit den Grundwerten des Sports nicht vereinbar ist.
03.08.2012 14:16 Uhr
Sie sollten unpolitisch sein, sind es aber nicht. Als ich diese Meldung heute hörte, fragte ich mich schon, was diese Aktion jetzt soll. Warum ist die Sportlerin besorgt? Hat sie sich etwas vorzuwerfen? Hat sie ihre Qualifikation gefälscht oder ist die Liebe heute ein Grund, um Disqualifiziert zu werden?

Es ist für mich nicht verständlich, warum dieser Sportlerin jetzt ihr Traum zerstört wird, an olympischen Spielen teilzunehmen, nur weil sie sich in einen Mann verliebt hat, der rechtsextremistisches Gedankengut vertritt.
03.08.2012 14:17 Uhr
Zitat:
Nein. Und Rassismus ist aus guten Gründen geächtet (siehe den Fall Paraskevi_Papachristou), da er mit den Grundwerten des Sports nicht vereinbar ist.


sol1, dieser Begründung würde ich zustimmen, wenn sich die Sportlerin dies hätte zu Schulden kommen lassen. Hat sie aber nicht, dass einzige was ihr zur Last gelegt werden kann ist, dass sie sich in einen Nazi verliebt hat.
03.08.2012 14:22 Uhr
Die Tatsache,das Sie nicht für ihre Handlungen in die Schlagzeilen gerät,sondern durch die politische Einstellung einer Ihr nahestehenden Person,ist schon mehr als bedenklich.


03.08.2012 14:26 Uhr
Um noch ein wenig mehr Schwung in die Diskussion zu bringen:

Was ist, wenn von einem Sportler/einer Sportlerin die Eltern dem rechtsextremistischen Lager angehören. Wäre diese Person dann auch nicht mehr tragbar?
03.08.2012 14:27 Uhr
Zitat:
...dass man die besagte Sportlerin zur "freiwilligen" Abreise bewogen hat...

Ihren Wettkampf hat sie überstanden.
Sie reist also wie die meisten Athleten ab. Ganz normal.
03.08.2012 14:29 Uhr
Teufel,
Eltern kann man sich nicht aussuchen, den Partner schon.
Wer sich einen führenden Nazikader zum Mann nimmt, der kann dabei nicht unpolitisch sein.
03.08.2012 14:30 Uhr
Hier geht es um das Image des deutschen Sports - und da ist es durchaus nicht zuträglich, wenn Athleten gemeldet sind, die im Nahbereich rassistischer Aktivität involviert sind. Besser wäre es hier gewesen, Frau Drygalla entweder nicht zu melden oder sie von vornherein öffentlich eine Erklärung abgeben zu lassen.

Zitat:
Es ist für mich nicht verständlich, warum dieser Sportlerin jetzt ihr Traum zerstört wird, an olympischen Spielen teilzunehmen, nur weil sie sich in einen Mann verliebt hat, der rechtsextremistisches Gedankengut vertritt


Frau Drygalla ist bei den Olympischen Spielen in London gestartet, ihr Wettkampf (Frauen-Achter) ist bereits beendet.
03.08.2012 14:31 Uhr
Bimbiss, nein auch hier gilt, "Wo die Liebe hinfällt." - Wenn man sich verliebt, dann schaut man nicht auf die politische Meinung, oder meinst du, ich suche mir eine Partnerin nach Parteizugehörigkeit? Wenn ich mich in eine CDU-Frau verliebe, dann liebe ich sie und lass sie nicht stehen, nur weil sie bei der CDU zu Hause ist.
03.08.2012 14:35 Uhr
Zitat:
Frau Drygalla ist bei den Olympischen Spielen in London gestartet, ihr Wettkampf (Frauen-Achter) ist bereits beendet.


Das ist okay, das wusste ich nicht. Ich habe mich ja schon geoutet als jemand, der sich Olympia nicht anschaut.

Zitat:
Hier geht es um das Image des deutschen Sports - und da ist es durchaus nicht zuträglich, wenn Athleten gemeldet sind, die im Nahbereich rassistischer Aktivität involviert sind.


Weil sie diesen Mann liebt ist sie gleich in rassistischen Aktivitäten involviert? Ich glaube nicht das eine Partnerschaft bedeutet, auch die Ansichten des anderen zu übernehmen.
03.08.2012 14:40 Uhr
Das die Olympischen Spiele politisiert werden, obgleich diese es eigentlich nicht sein sollten, zeigt sich an vielen Beispielen:


1936 - Ausnutzung der Olympischen Spiele für die Propaganda der NS-Regierung in Deutschland

1956 - Boykottierung der Spiele in Melbourne durch die Niederlande, Spanien und der Schweiz aus Protest gegen die Sowjetunion. Grund war der gewaltsam niedergeschlagene Volksaufstand in der Ukraine.
Ebenso boykottierten Irak, Ägypten, Kambodscha und der Libanon die Spiele, aufgrund der Suezkrise.

1976 - Boykottierung der Spiele durch 16 afrikanische Staaten. Diese forderten die Speere Südafrikas, aufgrund deren Apartheitspolitik in Südafrika.

1980 - Boykottierung der Spiele in Moskau durch die USA, Deutschland, Kanada, Türkei, Norwegen sowie weitere 37 Nationen. Grund war die Invasion der Sowjetunion in Afghanistan.

1984 - Die Sowjetunion, die DDR sowie weitere 19 Nationen boykottierten die Spiele in Los Angeles. Offizieller Grund war die mangelnde Sicherheit für die sowjetischen Atlethen. Zuvor haten antisowjetische und antikommunistische Gruppierungen angekündigt die Sowjets von den Spielen "verbannen" zu wollen. Ebenso wurde eine Resolution im kalifornischen Kongress angestrebt die Sowjets vorweg bei den Spielen nicht teilnehmen zu lassen. Dies wurde durch den US-Präsidenten jedoch für nichtig erklärt.
Die Sowjetunion und deren Verbündete, welche den Boykott mittrugen, liesen im selben Jahr eine Gegenveranstaltung stattfinden.

2008 - Nach den gewaltsamen Niederschlag von Protesten und Aufständen in Tibet und anderen chinesischen Regionen, wurde von Politikern und Menschenrechtlern in aller Welt ein Boykott gefordert. Dieser fand jedoch nicht statt. Stattdessen gab es in einigen Ländern weitere Proteste gegen China und Solidaritätsbekundungen gegenüber den Tibetern.
03.08.2012 14:41 Uhr
Zitat:
Weil sie diesen Mann liebt ist sie gleich in rassistischen Aktivitäten involviert? Ich glaube nicht das eine Partnerschaft bedeutet, auch die Ansichten des anderen zu übernehmen.

Zu einer Partnerschaft gehört neben Offenheit auch Loyalität. Was für eine Basis hätte eine Partnerschaft also, wenn ein Teil einer faschistischen Denke folgt, der andere Teil sich damit aber nicht identifizieren kann? "Unpolitisch" nennen sich solche Leute dann, um sich davon ggf. zu distanzieren. Man könnte auch interpretieren, dass der-/diejenige wegschaut.

Und, nein, die olympischen Spiele werden leider desöfteren von staatlicher Propaganda einiger totalitärer Systeme ausgenutzt, um als besonders starkes Volk dazustehen, beste Beispiele sind Deutschland 1936 und China 2008.
03.08.2012 14:46 Uhr
Soweit ich weiß ist die NPD eine legale,wählbare Partei.
Ob man das politische Programm teilt,oder aber konträr zu diesen Positionen steht,bleibt Jedem selbst überlassen.


In einer Demokratie ist es nicht hinnehmbar,das Personen mit streitbaren Einstellungen nicht nur gesellschaftlich geächtet werden,sondern sich diese Ausgrenzung noch auf Dritte, wie in diesem Fall auf die Partnerin auswirkt.
03.08.2012 14:49 Uhr
Tenderloin wir machen jetzt also die Teilnahme an Sportveranstaltungen von einem einwandfreien politischen Hintergrund des Sportlers abhängig? Na dann bin ich jetzt aber auf die Regeln dafür gespannt. Dann interessiert mich, wie lange der politische Hintergrund einwandfrei ist, was Sportler noch machen und Denken dürfen und was ab jetzt verboten ist.

Aber gehen wir doch am besten noch weiter, führen wir doch gleich Arbeitsverbote für Rechtsextreme und Linksextreme ein. Schränken wir deren Menschenrechte ein, solange, bis sie wieder einen politisch korrekten Hintergrund haben.

Ich finde Rechtsextremismus auch nicht gut, aber es sind dennoch Menschen die dahinter stehen. Und solange sie kein Verbrechen begangen haben, solange haben sie auch alle Rechte, die Menschen in der Bundesrepublik nun einmal haben.

Hier geht es aber um eine Sportlerin, der selbst nicht vorgeworfen wird, dass sie Rechtsextrem ist, sondern nur, dass sie sich in einen Mann verliebt hat, der ins rechtsextreme Lager gehört. Und hier ist jeder Mensch anders. Der eine toleriert das Gedankengut des Partners, der andere möchte das Gedankengut ändern und noch mal andere übernehmen das Gedankengut. Zu welcher Gruppe die Sportlerin gehört wissen wir nicht, aber sie darf dennoch ihren Sport nachgehen und wenn sie Gut in diesem Sport ist, dann kann sie auch an internationalen Wettbewerben teilnehmen.
03.08.2012 14:50 Uhr
Schön, dass bei dieser Gelegenheit einmal vor der gesamten Weltöffentlichkeit sichtbar wird, wie frei und demokratisch dieses Land doch ist.
So unerträglich unsäglich dieser Vorfall auch ist, so hat er doch zumindest diesen einen positiven Aspekt.
Für die Sportlerin tut es mir sehr leid; sie hätte sich von den Vorwürfen nicht beeindrucken lassen sollen, aber das ist leider leichter gesagt als getan.
03.08.2012 14:58 Uhr
Zitat:
Ich finde Rechtsextremismus auch nicht gut, aber es sind dennoch Menschen die dahinter stehen.

Menschen, die sich über andere Menschen stellen und diese ggf. zu Gunsten einer Herrenrasse ausrotten wollen.

Dem Verband war das alles bekannt, die Sportlerin ließ sich aufgrund dieser Hintergründe sogar schon letztes Jahr aus dem Polizeidienst entlassen.

Und als persönliche Frage: Wie fändest Du es, wenn Dein/e Freund/in Dich nicht unterstützte? Drygalla hätte durchaus die Chance gehabt, ihren Freund vielleicht sogar subtil in moderater Kreise zu führen, hat es jedoch nicht gemacht. Welche Interpretation lässt das bzgl. ihrer politischen Ausrichtung also zu? (Edit:) Stilles Wegsehen oder Szenezugehörigkeit?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.08.2012 16:59 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.08.2012 15:00 Uhr
Ich hab so eine Wut, daß solche Dinge passieren müssen. Es ist unerträglich. Man solche Vorfälle viel mehr in die Öffentlichkeit ziehen. Eine ekelhafte Sippenhaftgesinnung und Kriminalisierung ohne jegliche rechtliche Handhabe geht gar nicht!
03.08.2012 15:02 Uhr
Tenderloin selbst wenn sie dieses Gedankengut hat, hat sie dennoch immer noch alle Menschenrechte und auch das Recht ihren Sport auszuüben.

Du beklagst gerade, dass sie sich über andere Menschen stellt. Was machst du gerade? Du stellst dich über sie, möchtest über sie Urteilen, möchtest ihr verbieten ihrem Sport nachzugehen und in ihrem Sport an Wettkämpfen teilzunehmen. Du stellst dich damit auch über sie. Du kannst ihr Gedankengut verachten, es mit Argumenten bekämpfen, du darfst dich aber nicht auf dieselbe Stufe stellen und ihre Menschenrechte einschränken, nur weil sie vielleicht ein Gedankengut in sich trägt, welches das für andere Menschen vorsieht. Sie hat kein Verbrechen begangen. Begeht sie eines, dann muss sie dafür bestraft werden, so wie jeder andere Mensch auch.
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