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Fragenübersicht Max Josef Strauß: "Griechen hätten die radikale Linke wählen sollen". Deine Meinung?
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20.06.2012 00:43 Uhr
Zustimmung. Und nicht weil ich selbst ein Kommunist bin, sondern weil ich mir einen raschen Niedergang der EU wünsche.
20.06.2012 00:58 Uhr
Bei einem Sieg der Linken in Griechenland hätte der Mensch mehr im Fokus stehen können. Derzeit sind es nur die Banken, Spekulanten und der politisch Etablierten.
20.06.2012 15:12 Uhr
sol1

Zitat:
Was ich oben geschrieben habe, stützt sich auf die Einschätzung von en:Yanis_Varoufakis, die er zwei Wochen vor der Wahl abgegeben hatte:


Mag sein, dass Varoufakis zu dieser Überzeugung gelangt ist. Das Problem ist, dass die Vorstellung von Varoufakis ebenfalls äußerst wage ist. Die Leute, die Koalitionen aushandeln, die sind seiner Ansicht nach moderat. Was für Lösungen dort ausgehandelt werden sollen, das sickert nicht durch und was an offiziellen Zielsetzungen der Syriza bekannt ist, ist nicht seriös. Außerdem wäre noch die Frage gewesen, ob sich ein pragmatischer Kurs in der Syriza hätte durchsetzen können. Insofern wäre es äußerst fahrlässig, sich da auf etwas einzulassen. Wie gesagt, ich interessiere mich für den "Quellcode" einer Lösung oder wenigstens für einen Ansatz.

Für die Durchlüftung des korrupten griechischen Staatsapparates wäre eine neue Kraft sicherlich nicht schlecht gewesen. Aber auch da sollte man nicht jede x-beliebige Partei nehmen, sondern eine, die diskutable Ansätze verfolgt.
20.06.2012 19:32 Uhr
Zitat:
Echt ein Jammer, daß BAcko mit diesen aufmunternden Worten nicht diese Tat verhindern konnte:


Selbstmorde kannst du nie wirklich verhindern und sie sind übrigens von äußeren Umständen weitgehend unabhängig, nur in Krisen werden die Entscheidungen häufig vorgezogen.

Lebenszufriedenheit allgemein ist genetisch bedingt, hat mit äußeren Umständen nichts zu tun. Der eine freut sich bei einem Autounfall über das Überleben und feiert jedes Jahr, der andere ärgert sich und beklagt seine Querschnittslähmung. Äußere Umstände beeinflussen nur das momentane Glück, die kurzfristige Zufriedenheit.
20.06.2012 20:21 Uhr
Das stimmt, Backo. Suizidalität hängt kaum vom Lebensstandard eines Landes ab.

Falsch ist aber, nur die genetische Komponente (die zweifelsohne sehr stark ist) zu sehen. Es kommt auch darauf an, wie der Betroffene mit seinen Problemen umgeht und wie die Gesellschaft drumrum funktioniert. Die Einnahme von Antidepressiva und das Erlernen eines anderen Umgangs mit sich und den eigenen Problemen senken das Suizidrisiko beträchtlich.

Für die gestiegene Suizidrate in Griechenland dürfte die gesellschaftliche Stimmung "alles wird zusammenbrechen" erheblich sein. Denn die Abschiedsbriefe der Krisen-Suizide sind doch oft sehr irrational, was auf eine mindestens affektive Psychose hinweist. Diese sucht sich nur einen Vorwand, weswegen sie durchbrechen kann, der Vorwand ist aber nicht die Ursache. Letztlich gibt es Länder, die ärmer als Griechenland sind und weniger Selbstmorde verzeichnen.

Recht gebe ich Dir in der Hinsicht, dass weniger die objektive Situation Suizide auslöst, da beispielsweise Depressionen die Wahrnehmung irrational verändern. Unrecht hast Du aber mit der Reduzierung auf die genetische Komponente, obgleich dies ein erheblicher Faktor ist.

Bei der Ansicht, dass Griechenland noch nicht genug "geblutet" hätte, bin ich nur teilweise auf Deiner Seite. Sagen wir mal: Griechenland hat noch nicht genug getan und zeigt zu wenig Willen.
Ausser einer reinen Ausgabendisziplin wäre weiterhin noch die stärkere Korruptionsbekämpfung, eine Besteuerung bisher befreiter Berufe (z.B. die Besteuerung der Reeder) und die stark sozialistisch geprägte Überregulierung der ganzen Arbeitswelt anzupacken. Hier könnte Wohlstand erzeugt werden ohne den ganz Armen den Lebensstandard zu nehmen.

Wären die Griechen rational, so würden sie die EU-Auflagen als Chance begreifen, mit externer Hilfe den Sumpf vorangegangener Regierungsclans trocken zu legen. Die EU wird sich sicherlich nicht querstellen, wenn eine linke Partei die Wahl gewonnen und gesagt hätte "als erstes besteuern wir die Reeder und wechseln einen Großteil unserer Finanzbeamten aus und dann erst kommen andere Sparmaßnahmen."
Stattdessen wurde Deutschland zum Feindbild erklärt und gleichzeitig die Korruption im Land beklagt.

Fakt ist, dass andere Länder mit deutscher Hilfe ihre Korruption stark senken konnten. Länder, denen Deutschland nicht so sehr verpflichtet ist, wie derm EU-Partner Griechenland. Griechenland dagegen ruft bei jeder Auflage "Besatzer", beklagt sich gleichzeitig darüber, dass das Land korrupt bis zum Anschlag ist. In diesem Zustand ist eine Rettung Griechenlands so wahrscheinlich, wie die Heilung eines Alkoholikers, der eigentlich weitertrinken will.

Das notorische Haushaltsdefizit wirkt auf die Wirtschaft wie eine Droge. Und natürlich gibt es erstmal Entzugserscheinungen, auch wenn diese erstmal durch die EU abgefedert wurden.
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