Thema: Japans Kapitulation 08/2010Neuer Beitrag
Von: foofighter Le Petit Prince 04.07.2012 19:14 Uhr
13.08.2010

Japans Kapitulation
15. August 1945 Radioübertragung des Erlasses des Kaisers von Japan zur Kapitulation


6. August 1945 Hiroshima
9. August 1945 Nagasaki

Diese beiden Tage haben sich auf schreckliche Weise in die Geschichtsbücher eingebrannt - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn mit "Little Boy" und "Fat Man" entzündeten die USA zum ersten Mal Atombomben. Fast 100.000 Menschen starben alleine in den ersten Sekunden nach der Explosion in Hiroshima.

Am 15. August endete der 2. Weltkrieg mit einer Rundfunkansprache von Kaiser Hirihito an sein Volk. Allerdings nannte er darin und auch im folgenden Erlass, der als die eigentliche Kapitulation Japans angesehen wird, nicht das Wort "Kapitulation". Auch die japanische Regierung hat sich damals geweigert, die Niederlage zu akzeptieren und die von Japan begangenen Untaten einzugestehen.

So schlimm der Krieg im Fernen Osten wütete, so schwierig gestaltet sich die Aufarbeitung der Kriegsgeschichte. Beides liegt an der offiziellen japanischen Haltung. Das japanische Kaiserreich annektierte, überfiel Nationen und tötete Soldaten und unschuldige Zivilisten auf menschenverachtende brutale Weise. Von den Kriegsverbrechen seien als Beispiel nur der Bau der "Burma-Eisenbahn" mit 108.000 Todesopfern (bekannt durch den Film "Die Brücke am Kwai") oder die Massaker von Nanjing mit über 200.000 Opfern genannt.

Bis heute tut sich Japan schwer mit der Aufarbeitung seiner Kriegsschuld. Die Verehrung von verurteilten Kriegsverbrechern im Yakusuni-Schrein und der Besuch desselben durch die Premierminister bis in die jüngere Vergangenheit hinterlassen bei den Nachbarstaaten ein ungutes Gefühl von befürchteten Revisionismus und damit einhergehenden neuen Aggressionen. Das arrogante Gebaren vieler japanischer Politiker gegenüber Korea und China bis heute ist mehr als irritierend. Der Streit um die Dokdo-Inseln, die 1905 von Japan annektiert wurden unter Missachtung der koreanischen Eigenstaatlichkeit und Souveränität, enthält immer noch die implizierte provokative Haltung eines Nichternstnehmens der benachbarten Kultur und Volkes. Auch heute noch werden Koreaner in Japan oftmals als Menschen zweiter Klasse angesehen. Dies ist ein deutliches Symptom dafür, dass Japan noch viel tun muss, um seine Vergangenheit bewältigen zu können.

Kann eine Nation wirklich gesunden, die mit den Lasten der Vergangenheit leben muss und sie verdrängt? Um seine Niederlage verarbeiten zu können, wäre es gut, wenn Japan zügig sich in der Regierung und im Volk bewusst wäre, dass eine Bitte um Verzeihung und ein Eingestehen von Kriegsverbrechen, wie z.B. die Zwangsprostitution von Chinesinnen und Koreanerinnen für Soldaten, auch eine innere heilsame Zukunft für sich selbst und den Nachbarn Japans ermöglichen würde.
Nach den Atombombenabwürfen und den schrecklichen Folgen verfiel Japan in eine militärische Opferrolle, aber das ist eben nur eine Seite des Krieges in Ostasien. Es liegt am japanischen Volk und seiner Regierung, auch die eigene Schuld in den Blick zu nehmen. Die dieser Tage ausgesprochene Entschuldigung der japanischen Regierung für die Kolonialherschaft in Korea ist da sicher ein erster positiver und sehr wichtiger Schritt.

Kommodore
Für die LPP