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Soll es Mietobergrenzen in Grossstädte geben? |
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08.08.2012 13:58 Uhr |
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Ich bin auch gerade auf Wohnungssuche in Hamburg und seh da sehr gut, dass es massenweise an bezahlbaren Wohnungen fehlt. Was gebaut wird, ist teilweise im Luxussegment anzusiedeln, im unteren Preissegment fehlt einiges und einige Bürogebäude stehen leer.
Mietobergrenzen dürften da nicht unbedingt die Lösung sein; vielmehr sollte man steuerlich die Anreize setzen, dass bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird (und vielleicht weniger Luxus, weniger Bürogebäude)- da viele Wohnungen fehlen wird der Staat auch viel Geld in die Hand nehmen müssen für sozialen Wohnungsbau bevor die Situation absolut untragbar wird. |
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08.08.2012 14:33 Uhr |
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Ich erlebe es auch immer wieder, das Wohnungen bzw. Wohnhäuser in Büros umgewandelt werden.
Gibt es eigentlich noch das Zweckentfremdungsgesetz? |
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08.08.2012 14:54 Uhr |
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Warum nur in Großstädten? Auch kleinere Städte, und ganz besonders die von Wohnungsnot gebeutelten Universitätsstädte, warten mir völlig überzogenen Mieten auf, für die der Mieter dann meist auch noch eine abgefuckte Bretterbude bekommt...aber der Vermieter kann es sich erlauben, denn der Student braucht eine Bleibe. |
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08.08.2012 15:04 Uhr |
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Gut gemeint ist nicht immer gut.
Faktisch haben wir derzeit ja dadurch, dass die Sozialämter Mieten zahlen und nicht Pauschalen in ihre Zahlungen integrieren, eher Mietuntergrenzen.
Obergrenzen haben wir in gewisser Weise nur durch die begrenzten Erhöhungssätze für Bestandsmieter. Das sorgt u. a. dafür, dass es weniger Neubauten gibt, und dass der Quasi-Eigentumscharakter eines Mietvertrags für den Mieter für weniger Fluktuation (kann man ja auch gut finden) und für überhöhte Abstandszahlungen sowie überhöhte Untermietzahlungen sorgt.
Mit Obergrenzen auch für Neuvermietungen kann man den Wohnungsneubau ganz schnell auf Null fahren.
Ihn dann wieder durch steuerliche Förderung des sozialen Wohnungsbaus anzukurbeln, kann funktionieren, dürfte unter dem Strich aber wesentlich teurer sein als die (mietunabhängige) steuerliche Entlastung niedriger Einkommen plus Erhöhung der ALG-II-Sätze.
Wenn man denn überhaupt meint, durch irgendwelche Eingriffe ins Marktgeschehen etwas zu Gunsten der ärmeren Mieter tun zu können, dann könnte dies durch eine Erhöhung der Grundsteuern in den besonders teuren (gleich: besonders gefragten) Gegenden geschehen.
Damit würde der Staat einen Teil (den Teil, den auf die Mieten zu schlagen der Markt nicht zuließe) der überhöhten Profite abschöpfen und könnte ihn mietunabhängig (und damit nicht mietsteigernd) den Ärmeren zukommen lassen.
Alles andere ist zwar gut gemeint, erhöht (unter den gegebenen kapitalistischen Bedingungen) aber die Knappheit und damit auch die Mieten. Nun kann (und sollte) man über diese Bedingungen durchaus diskutieren. Vielleicht gibt es "ein bisschen weniger Kapitalismus", aber man sollte jeden Schritt in diese Richtung sorgfältig durchrechnen, denn das kann schnell auch nach hinten losgehen.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.08.2012 17:11 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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08.08.2012 15:35 Uhr |
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Staatliche Eingriffe in den Wohnungsmarkt führen in der Regel nur dazu, daß bestimmte Gruppen von Mietern zu Lasten anderer Gruppen ungerechtfertigte Vorteile bekommen.
In der Regel läuft das darauf hinaus, daß die Leute bevorzugt werden, die irgendwann einmal eine Wohnung ergattert haben - und wer neu hinzuzieht und eine Wohnung sucht, der wird entsprechend benachteiligt.
Das gilt Mietobergrenzen, für Mietspiegel, für sozialen Wohnungsbau - es ist ziemlich willkürlich, wer von den staatlichen Maßnahmen profitiert und billig wohnen kann und wer im Gegenzug auf der Straße steht und nichts bekommt.
Denn keine dieser Maßnahmen geht die eigentliche Ursache der hohen Preise an: Es gibt zu wenig Wohnungen in Relation zur Nachfrage.
Und für die Städte, in denen die Mietpreise wirklich hoch sind, gilt: Es gibt deswegen zu wenige Wohnungen, weil die Städte schlicht voll sind. Der vorhandene Wohnraum ist belegt, freie Bauflächen fast nicht mehr vorhanden - aber es kommen neue Einwohner dazu.
Es geht dann nur noch um die Verteilung: Wer darf in der Stadt wohnen, wer muß hinaus ins billige Umland ziehen und pendeln.
Und diese Verteilung wird halt über den Preis geregelt. Und ist damit gerechter als staatliche Willkür.
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08.08.2012 15:59 Uhr |
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Wenn die Mieten in Städten zu hoch ist, ist das ein Zeichen, dass es mehr Nachfrage als Wohnraum gibt. Eine Mitobergrenze wird daher nicht dabei helfen, dem Wohnraummangel entgegenzuwirken.
Das einzige, was gegen Wohnraummangel hilft, ist mehr Wohnraum. |
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08.08.2012 17:42 Uhr |
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Jein.
Es soll keine generelle Mietobergrenze geben, aber der Stadt muss eine Mietobergrenze für einen sozialen Wohnungsbau einführen. Und dieser Wohnungsbau ist zu forcieren.
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08.08.2012 17:58 Uhr |
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Mensch,
du meinst KDU?
Ich meine, dass eine solche Grenze auch für Geringverdiener ohne KDU gelten muss.
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13.08.2012 12:23 Uhr |
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Im Fall München wäre der Neubau von Wohnungen angezeigt - und natürlich auch von wohnortnaher Infrastruktur, also Schulen, S-Bahn oder Bus, den üblichen Centern/Ladenoptionen, Feuerwehr, Verwaltungs-Anlaufstelle oder was eben ortsüblich ist. |
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