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Fragenübersicht Der fundamentalistisch-islamistische neu gewählte Präsident Ägyptens Mursi sucht den Schulterschluss mit dem Iran - wie bewertest du das?
Anfang-2021 - 31 / 31 Meinungen
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26.06.2012 08:07 Uhr
Die Meldung ist inzwischen ja schon dementiert.

Es ist ja schon angemerkt worden, dass die reale Macht nach wie vor beim Militärrat liegt - bei allen außen- und verteidungspolitischen Fragen noch stärker als bei anderen Dingen.

Ich gehe davon aus, dass der Präsident in wenigen Monaten der unbeliebteste Politiker Ägyptens sein wird, da die Probleme, die vor ihm liegen, kurzfristig unlösbar sind - und mit ihm wird auch die Moslembrüderschaft weiter abstürzen, nachdem sie schon in der ersten Runde der Präsidentenwahlen verglichen mit den Parlamentswahlen extrem schlecht abgeschnitten hat - weil das Parlament aus Sicht weiter Bevölkerungskreise nur dummes Zeug gemacht und sich nicht um die drängenden Probleme gekümmert hat (und die sind für die große Mehrheit, auch der frommen Muslime, wirtschaftlicher und sozialer und nicht religiöser Natur)

Übrigens macht der Schulterschluß mit den Iran schon aus innenpolitischer Perspektive wenig Sinn: der Iran bekantlich schiitisch geprägt, und das ist im sunnitischen Ägypten wenig populär.

Im übrigen ist die Lage hier deutlich komplizierter, und das einfache scharz-weiß-Raster "O Gott, ein Islamist ist Präsident" reicht für eine sinnvolle Analyse bei weitem nicht aus. Dazu nur eine Anekdote: Am Tag vor der Bekanntgabe des Wahlergebnisses gab es eine Pressekonferenz mehrerer "Liberaler" Parteien ("Liberal" bedeutet in diesem Kontext: weder Islamisten noch altes Regime, das können Sozialisten, Nasseristen und evtl. auch Liberale in unserem Sinne sein.) Dort beschuldigte man die USA und den Militärrat, das Land an die Moslembrüderschaft verkauft zu haben. Selbiges wurde nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses auch von Anhängern des unterlegenen Kandidaten Shafiq geäußert.

Hintergrund: Es gibt in Ägypten noch eine weitere Religion, nämlichen einen massiven Nationalismus, der die unschöne Folge hat, dass man für alles, was nicht klappt, dem Ausland die Schuld gibt. Vorzugsweise Israel und USA, gerne aber auch den Golfstaaten. Gäbe es Marsmenschen, auch denen.

Und noch eins - hinsichtlich der im Westen beliebten Meinung, dass Mubarak das Land stabilisiert habe, kann ich nur noch R. Völler zitieren: "Ich kann diesen Sch... nicht mehr hören!" Einen Dreck hat er. Das Regime hat die religiösen Spannungen immer angeheizt - es ist ziemlich sicher, das z.B. in die Anschläge auf die Kirche in Alexandria Anfang 2011 der Geheimdienst verwickelt war.

Das alte Regime trägt die Hauptverantwortung dafür, dass das Land heute so gespalten ist - damit hat es seine Herrschaft gesichert, und das wird noch lange wirken.

Zwar hat man, von der US-Hilfe korrumpiert, den kalten Frieden mit Israel gehalten, aber im Innern alle israelfeindlichen und xenophoben Ressentiments bedient.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.06.2012 10:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen
26.06.2012 12:02 Uhr
Zitat:
Ich gehe davon aus, dass der Präsident in wenigen Monaten der unbeliebteste Politiker Ägyptens sein wird


Anders als Politiker sind Militärs durchaus zu langfristrigem Kalkül in der Lage.

Insofern kann es sein, dass die Militärs die Gunst der Stunde nutzten, einen kastrierten Islamisten auf den Thron setzen, der nur zugucken kann.

Und wenn dann der ägyptische Staat unvermeidlich auf die Bretter geht, weil der Tourismus kollabiert, dann kann man es prima den Muslimbrüdern in die Schuhe schieben und die sind die Buhmänner.

Kann aufgehen. Muss es aber nicht.
27.06.2012 00:46 Uhr
Mmh, anders als im Iran kann man im Ägypten vermuten, daß dieser zumindest dem Volkswillen entspricht. Mal sehen, wie er sich im Vergleich zu Mubarak macht.
27.06.2012 02:19 Uhr
Zitat:
Ach jetzt weiß ich wieder, wie dieser Außenminister hieß. Er war weder Außenminister von Iran noch von Jordanien sondern vom Irak. Tarik Aziz war auch Christ- hat es was genützt?

Du vergleichst also einen Diktatoren-Unterstützer mit einem demokratisch gewählten Präsidenten?
10.01.2018 23:11 Uhr
test




10.01.2018 23:12 Uhr
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10.01.2018 23:12 Uhr
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10.01.2018 23:12 Uhr
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11.01.2018 14:57 Uhr
Sich in alten Umfragen rumzutreiben, um Bimbes zu generieren, das geht ja mal gar nicht.

11.01.2018 15:01 Uhr
Ich werde dazu genötigt. Anders wandert gelöschter Schmodder ja nicht nach unten und entschwindet von der Startseite..
11.01.2018 15:04 Uhr
Zitat:
Ich werde dazu genötigt. Anders wandert gelöschter Schmodder ja nicht nach unten und entschwindet von der Startseite..


Wenn das überall so einfach wäre...
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