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Fragenübersicht Ist der Mensch in seinen Zügen ein rasch anpassungsfähiges Wesen?
1 - 15 / 15 Meinungen
28.09.2020 09:32 Uhr
Ich bin in Zügen sehr anpassungsfähig. Ist mein Sitznachbar nett, bin ich es auch. Ist er nicht nett, bin ich es auch nicht. Und wenn kein Platz ist gehe ich einfach ins Bordrestaurant.
28.09.2020 09:34 Uhr
Ich habe keinen eigenen Zug, in den ich reinpassen würde (nur ein paar Modellbahnen). Daher kann ich diese Frage nicht beantworten.
28.09.2020 09:37 Uhr
Ich finde schade, dass man eine ernstgemeinte Umfrage dermassen gleich zu Beginn torpediert.

Zeigt wohl eher, wo dol2day steht.
28.09.2020 09:42 Uhr
Zitat:
Ich finde schade, dass man eine ernstgemeinte Umfrage dermassen gleich zu Beginn torpediert.

Zeigt wohl eher, wo dol2day steht.


Sorry. Es drängte sich mir einfach auf
28.09.2020 09:42 Uhr
Ich glaube sehr wohl, dass der Mensch in erster Linie an einer Sache interessiert ist, also an seinem Ãœberleben.

Hier einfach zur Erläuterung mit der Angst um Symbole. Findet der Russe das Hakenkreuz und Hitlermedaillchen bei mir, dann gibt es Probleme. Findet die SS, falls sie zurückkommt, das Zeug im Rinnsaal, dann gibt es noch massivere Probleme.

Also rauf und runter mit dem Zeug, wie es gerade vorteilhaft erscheint.
28.09.2020 09:45 Uhr
Ich beziehe mich jetzt nur auf diese Frage und bin der Meinung, daß Anpassungsfähigkeit sehr vielschichtig gesehen werden muß.

Sich anzupassen um jeden Preis wäre Mitläufertum, Untertanengeist u.a....andererseits kann Anpassung in bestimmten Lebenssituationen einfach auch ein Überleben, ein Weiterleben bedeuten und damit ist es im Einzelfall verständlich, nachvollziehbar und gerechtfertigt!
28.09.2020 09:45 Uhr
Was die Anpassungsfähigkeit im evolutionären Sinne betrifft, sind uns die meisten Tierarten weit voraus. Man nehme bloß mal die Neozoen, die auf den Klimawandel reagieren und sich in unseren kühleren Gefilden ansiedeln.
Oder die Kultutfolger (Beispiel Lachmöwen).
28.09.2020 09:49 Uhr
Im gesellschaftspolitischen Kontext hingegen ist die "Anpassung" oft ja gar keine wirkliche sondern nur äußerlich. Wer - um bei Rakouskos Beispiel zu bleiben - 1945 sein Hakenkreuzabzeichen weggeschmissen hat, könnte ja (und so war es wohl auch häufig) trotzdem in Gedanken ein Nazi geblieben sein.
28.09.2020 09:54 Uhr
Zitat:
Im gesellschaftspolitischen Kontext hingegen ist die "Anpassung" oft ja gar keine wirkliche sondern nur äußerlich. Wer - um bei Rakouskos Beispiel zu bleiben - 1945 sein Hakenkreuzabzeichen weggeschmissen hat, könnte ja (und so war es wohl auch häufig) trotzdem in Gedanken ein Nazi geblieben sein.


Folgt man diesem durchaus richtigen Gedankengang, könnte man in der jüngeren Geschichte mal die Historie des Begriffes: "Wendehals" aufarbeiten. Die Erkenntnisse dürften deckungsgleich ausfallen.
28.09.2020 09:57 Uhr
Mancher Mensch ist in seiner Anpassungsfähigkeit wohl so, dass er wenn er auf einer Achse stünde, wo er jeweils nur vom jeweiligen Gegenüber gesehen werden könnte und er auf den Hacken von Platz zu Platz wechselt, wohl folgendes Schauspiel bieten könnte.

Heil H*****, Herr Blockwart...

Hacke...

Freiheit, Genosse Marschall Tolbuchin von der ruhmreichen Roten Armee.

Hacke...

Freundschaft, Genosse Renner von der SPÖ.

Hacke...

Grüß Gott lieber Herr Figl von der ÖVP.

Hacke..

Heil....

Wär fast ein Kabarett und Theaterstück mit dem Ansatz zu machen.

Der Wandelbare. Ein Akt in 3 Stücken.
28.09.2020 09:58 Uhr
Zitat:
Folgt man diesem durchaus richtigen Gedankengang, könnte man in der jüngeren Geschichte mal die Historie des Begriffes: "Wendehals" aufarbeiten. Die Erkenntnisse dürften deckungsgleich ausfallen.


Definitiv!
Der letzte FDJ-Chef Aurich war nach der Wende ratzfatz Unternehmer, vermutlich Dank seiner Beziehungen. Widerlich!
Während viele Leute erstmal das Einmaleins des für uns neuen Wirtschaftssystems erlernen mussten, hatten solche Wendehälse direkt einen Vorsprung.
28.09.2020 10:07 Uhr
Vor geschätzten 15 Jahren sitze ich in einem niederösterreichischen Dorfwirtshaus mit meiner Mutter und wir essen zu Mittag.

Am Nachbartisch sitzen 2 ältere Herren.

Ich habe die Geschichte hier erzählt. Sie passt so schon auch hier.

Dein Vater war ein Pülcher (kleiner Gauner, Strolch - Dialog erfolgte natürlich im örtlichen Dialekt)

Nein, war er nicht.

Doch war er. Der hat in der Mineralölverwaltung alles überlebt. Er war der bei den Nazis, dann war er ein großer Kommunist in der Sowjetischen Mineralölverwaltung und nach 1955 war er ein erzerzschwarzer ÖVPler bei ÖMV (österreichischen Mineralölverwaltung).

Ich verkniff mir die Frage, ob er auch ein roter Betriebsrat war
28.09.2020 10:38 Uhr
Ja, leider ist das so. Sonst wäre dieses Übel schon lange von der Erdoberfläche getilgt.
28.09.2020 10:51 Uhr
Zitat:
Ich finde schade, dass man eine ernstgemeinte Umfrage dermassen gleich zu Beginn torpediert.

Zeigt wohl eher, wo dol2day steht.

Sorry, aber mit dieser Formulierung hast Du das förmlich provoziert.

Genau das "in seinen Zügen" führte auch bei mir sofort zu der Assoziation, daß man sich in Zügen sehr schnell anpassen muss, beispielsweise an unbequeme Sitze.

Die andere Option von "Zügen" beim Menschen, die mir einfällt, wären seine Gesichtszüge. Da ist er nicht so schnell anpassungsfähig, aber zu lächeln, wenn man wütend ist, zu verhindern, daß einem die Gesichtszüge entgleisen, dazu sind viele Menschen fähig.
02.10.2020 11:40 Uhr
Zitat:
Zitat:
Im gesellschaftspolitischen Kontext hingegen ist die "Anpassung" oft ja gar keine wirkliche sondern nur äußerlich. Wer - um bei Rakouskos Beispiel zu bleiben - 1945 sein Hakenkreuzabzeichen weggeschmissen hat, könnte ja (und so war es wohl auch häufig) trotzdem in Gedanken ein Nazi geblieben sein.


Folgt man diesem durchaus richtigen Gedankengang, könnte man in der jüngeren Geschichte mal die Historie des Begriffes: "Wendehals" aufarbeiten. Die Erkenntnisse dürften deckungsgleich ausfallen.


Das kann ich aus eigener Anschauung sehr wohl bestätigen. Mit der Wende gab es (ein klein wenig übertrieben gesagt) auf einmal nur noch Widerstandskämpfer. Die größten Genossen, die gerade noch den Sieg des Sozialismus propagierten, hatten es auf einmal "schon immer gewußt" bzw. "waren schon immer dagegen gewesen".

Das hat mich damals in meiner Weltsicht sehr nachhaltig geprägt.

Und an dieser Stelle empfehle ich immer mal das Gedankenexeperiment: wenn es heute mal "wieder anders käme" ... ich sehe sie alle Schlange stehen, die Guten, die Bunten, die Vielfältigen ... und uns wortreich erläutern, daß sie "schon immer dagegen waren", daß sie "es ja mußten" ... etc. Gern mal ergebnisoffen (!) darüber reflektieren, bitte.

Und gleich noch der Hinweis: nein, ich wünsche ausdrücklich NICHT, daß es (in diesem Sinne) mal "wieder anders käme".
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