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Fragenübersicht Reizt dich das Werk der Schriftstellerin Gudrun Pausewang?
1 - 16 / 16 Meinungen
24.03.2023 10:17 Uhr
Belehrender Alarmismus ist nicht so meins. Aber suum cuiqe, wie der Römer sagt.
24.03.2023 13:26 Uhr
Die engagierte Literatur der Frau Pausewang - oft als Jugendliteratur abgespeichert - ist meiner Erfahrung nach auch als Erwachsener mit Gewinn lesbar. "Die letzten Kinder von Schewenborn" ist zum Beispiel ein Hammerbuch, das das Überleben nach einer Atombombenexplosion sehr nah an anzunehmender Wahrscheinlichkeit gestaltet: Bedrückend.

Auch das Buch "Die Not der Familie Calderea" hat mich sehr bewegt, wirkt glaubwürdig, gut beobachtet. Ich denke schon, dass diese zwei Bücher mit zu meiner politischen Sozialisation beigetragen haben. Neulich beim Frühjahrsputz hatte ich sie wieder in der Hand.

Eigentlich wäre ich gespannt auf andere Bücher von ihr, auch solche, die explizit für Erwachsene geschrieben wurden.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.03.2023 22:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.03.2023 13:36 Uhr
Wer Lust hat, das unreflektierte Verwursten alt-grüner Befindlichkeiten in einer fiktiven Romanwelt zu erleben, ist bei Pausewang gut aufgehoben. Wer es intellektuell etwas anspruchsvoller haben will, lässt die Finger davon.

24.03.2023 13:50 Uhr
Na, wenn Pausewang noch gleich zwei Mitglieder der NIP zu kurzen, recht kompromisslosen Verrissen animiert, hat sie in ihrem langen Schaffenswerk wohl doch einiges richtig gemacht. ;-)
24.03.2023 14:45 Uhr
Ich lasse mich nun aber mal nicht reizen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.03.2023 14:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.03.2023 20:05 Uhr
Zitat:
Na, wenn Pausewang noch gleich zwei Mitglieder der NIP zu kurzen, recht kompromisslosen Verrissen animiert, hat sie in ihrem langen Schaffenswerk wohl doch einiges richtig gemacht. ;-)


Ich verreiße auch die Ergüsse von Alexander Dugin, Sucharit Bhakdi und Hans F.K. Günther. Die fehlen noch in Deiner Liste derer, die einiges richtig gemacht haben, bitte dazufügen. Deren Fantasterei passt übrigens gut zu Leuten, die Pausewang mögen.
Literaturtip gefällig? Gern geschehen!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.03.2023 20:06 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.03.2023 20:47 Uhr
Habe als Jugendliche zumindest ein paar ihrer Bücher gelesen, nämlich:

Die Wolke
Der Streik der Dienstmädchen
Das Tor zum Garten der Zambranos
Der Schlund

Insbesondere ersteres hat mich stark beeinflusst, aber auch die zwei nachfolgend genannten, wegen der dort beschriebenen, für mich als Kind unfassbaren Ungerechtigkeit.

Das letztgenannte hat aber eher inneren Widerstand ausgelöst und eher eine Identifikation mit "der anderen Seite". So ging es mir auch bei anderen, einfach zu klischeehaften und penetrant ideologisierenden Büchern.
24.03.2023 20:48 Uhr
Zitat:
Ich verreiße auch die Ergüsse von Alexander Dugin, Sucharit Bhakdi und Hans F.K. Günther.


Was für eine unpassende Aneinanderreihung...
25.03.2023 19:17 Uhr
Zitat:

Insbesondere ersteres hat mich stark beeinflusst, aber auch die zwei nachfolgend genannten, wegen der dort beschriebenen, für mich als Kind unfassbaren Ungerechtigkeit.

Das letztgenannte hat aber eher inneren Widerstand ausgelöst und eher eine Identifikation mit "der anderen Seite". So ging es mir auch bei anderen, einfach zu klischeehaften und penetrant ideologisierenden Büchern.


Mich macht es befremdlich, wenn sich jemand überhaupt durch eine rein fiktive Geschichte beeinflussen lässt.

Ich meine, der Mensch sollte möglichst faktengeleitet sein. Fiktive Geschichten sind literisch relevant, aber in mir gab es immer einen enormen Widerstand dagegen, wenn überhaupt irgendeine zweifelsfrei erfundene Geschichte mich beeinflussen soll.

Sich von erfundenen Geschichten beeinflussen zu lassen, bedeutet erstmal, dass man zu der Seite hält, die die besseren Literaten aufbieten kann.

Hätten die Nazis den 2. Weltkrieg gewonnen, könnten die bedeutende Literaten aufbieten, die die "Notwehr gegen die jüdische Weltverschwörung" zeigen. In der Sowjetunion wurden die besten Literaten darauf angesetzt, die stalinistischen Narrative anzupreisen.

Mir kam es eigentlich schon als Kind so vor, dass Menschen, die sich vom Gefühl steuern lassen, die manipulierbarsten Menschen und die willigsten Verbrecher schlechthin sind. Insbesondere, weil Gefühle sehr leicht durch rein fiktive Geschehnisse beeinflussbar sind.

Richtet sich nicht gegen Dich persönlich, aber die Beeinflussung einer logisch zugänglichen Ansicht durch reine Fiktion fand ich immer sehr bedrohlich.
25.03.2023 19:30 Uhr
Zitat:
Mich macht es befremdlich, wenn sich jemand überhaupt durch eine rein fiktive Geschichte beeinflussen lässt.


Kultur hat eine enorme Macht, auch wenn Dir das befremdlich vorkommt. War immer schon so, wird immer so sein.

Man denke nur an die Selbstmordwelle, die Goethes "Die Leiden des jungen Werther" ausgelöst hat.

Je jünger das (Lese)Publikum, desto empfänglicher. Und die genannten Bücher sind Jugendliteratur, die habe ich so zwischen 12 und 14 gelesen.
25.03.2023 22:02 Uhr
Zitat:

Kultur hat eine enorme Macht, auch wenn Dir das befremdlich vorkommt. War immer schon so, wird immer so sein.

Man denke nur an die Selbstmordwelle, die Goethes "Die Leiden des jungen Werther" ausgelöst hat.

Je jünger das (Lese)Publikum, desto empfänglicher. Und die genannten Bücher sind Jugendliteratur, die habe ich so zwischen 12 und 14 gelesen.


Dass dem so ist, war mir immer klar. mich schockiert ein wenig, dass dieser Zusammenhang gar nicht groß problematisiert wird. Denn letztlich lassen wir uns dabei von Geschehnissen lenken, die ohne Restzweifel frei erfunden sind.

Das ist eigentlich das Schockierende. Statt uns an der Realität auszurichten, richten wir uns erfundenen Geschichten aus. Und bilden uns dann sonstwas ein, dass wir aufgeklärte Menschen wären und nicht mehr an Gespenster glauben würden...
25.03.2023 22:06 Uhr
Dass Kultur eine enorme Macht hat, war mir schon immer klar. Gerade für mich ist die Sprache inklusive der Literatur ja die persönlich dominierende Kunstform. Wem sagst Du das?
Dementsprechend war es der verheerendste Fehler der Konservativen, sich alleine auf geldträchtige Felder wie Jura und Ökonomie (die wichtig sind), evtl. noch die MINT-Fächer zurück zu ziehen und die Geisteswissenschaften als "Laberfächer" zu verbrämen und völlig kampflos den Linken zu überlassen. Das war vermutlich der verheerendste Fehler, den Konservative in den letzten 60 Jahren begangen haben.

Aber eins muss auch klar sein: Dass man sich von der Kultur lenken lässt, ist eine Schwäche und nichts was man verherrlichen sollte. Kultur ist durchaus ein Instrument zur Beherrschung von Menschen. Und wie jedes Instrument kann es ohne Probleme dem Verbrechen dienen.
25.03.2023 23:13 Uhr
Dem ersten Teil habe ich zugestimmt, dem zweiten nicht.
Ja, es war ein fataler Fehler. Die überwiegend meisten Menschen sind unpolitisch, und der ganze kulturelle Raum ist links dominiert, rechte Kulturprojekte wurden teils auch von der CDU/ CSU bekämpft. Damit hat man sich selbst die Quelle abgegraben. Die kulturelle Erlebniswelt ist ein ganz gravierender Faktor.

Ich finde auch nicht, daß Beeinflussung durch Kultur eine Schwäche ist. Kultur gehört zum Menschen genauso wie Wirtschaft.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 25.03.2023 23:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen
25.03.2023 23:36 Uhr
Zitat:

Ich finde auch nicht, daß Beeinflussung durch Kultur eine Schwäche ist. Kultur gehört zum Menschen genauso wie Wirtschaft.


Die Frage ist halt, ob man sich durch Fiktion beeinflussen lassen sollte.

Ich habe ja auch den Anspruch, dass ich mich nicht von einem angebotenen Bestechungsgeld beeinflussen lasse. Bietet mir jemand einen toll bezahlten Job an, ändere ich auch nicht meine Meinung.

Ich habe früher Job-Angebote der FDP ausgeschlagen und heute ist ziemlich klar, dass ich auch bei sehr polarisierenden Themen nicht unbedingt die Ansichten meines Arbeitgebers teile. Man kann meine Ansichten gerne für falsch halten; wenn jemand einen Faktenfehler benennt, gerne. Aber sie sind halt nicht käuflich.Weder für Geld, noch für Sympathie.

Und dann soll es aber völlig OK sein, wenn man einfach nur durch eine Geschichte, die nichts mit der Realität zu tun hat, seine Ansichten ändert?

Ich meine, die Sexualität gehört auch zu mir. Trotzdem gehöre ich nicht zu denen, die groß fragen, mit welcher Ansicht ich bei welcher Frau landen kann. Und ich würde jemanden verachten, wenn er seine Meinung an irgendeiner Frau mit Traumfigur ausrichten würde. Das wäre Bestechlichkeit mit Sex, nicht besser als Bestechlichkeit mit Geld. Warum sehen wir also die Bestechlichkeit mit Fiktion als harmloser oder edler an?
26.03.2023 00:03 Uhr
So kann man fehlenden Sinn für Kultur auch schönschreiben ;-)
26.03.2023 11:12 Uhr
Zitat:
So kann man fehlenden Sinn für Kultur auch schönschreiben ;-)


Inwiefern spricht es für fehlenden Kultursinn, wenn man sich nicht durch kulturelle Erzeugnisse steuern lässt?
Ich bin doch auch nicht asexuell, nur weil ich meine Ansichten nicht an diversen wohlgeformten Damen ausrichte.
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