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Fragenübersicht Themenwoche III Umfrage 4: Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt (mystic) / Hochschullehrer beklagen intolerantes Meinungsklima an Universitäten! Führt "Politische Korrektheit" zu einer Einschränkung universitärer Freiheit?
1 - 10 / 10 Meinungen
10.03.2020 13:09 Uhr
Ich glaube so intolerant, wie hier suggeriert ist das studentische Publikum gar nicht. Allerdings ist es gegenüber totalitär oder ihrerseits intoleranten Hochschullehrern extrem kritisch, denn es sieht die Gefahr, dass die Meinungsfreiheit, die sie aufgerufen sind zu praktizieren, eben durch solche Personen in Gefahr gerät.
10.03.2020 13:09 Uhr
Irgendwie ist das ein merkwürdiges Sammelsurium von "ich fühle mich benachteiligt".

Zwischen der Anrede von Studenten und der Ablehnung des Grundgesetzes liegen Welten. Bei letzterem stelle ich mir schon die Frage, wie jemand mit dieser Position für diesen Staat arbeiten kann.
10.03.2020 15:30 Uhr
Zitat:
denn es sieht die Gefahr, dass die Meinungsfreiheit, die sie aufgerufen sind zu praktizieren, eben durch solche Personen in Gefahr gerät.


Das heißt, die Studenten verteidigen die Meinungsfreiheit indem sie versuchen, bestimmte Positionen aus dem Diskurs auszuschließen (s. Hintergrund)? Es tut mir leid, aber diese Logik erschließt sich mir nicht.
10.03.2020 15:36 Uhr
Zitat:
Es tut mir leid, aber diese Logik erschließt sich mir nicht.


Das heißt, Du würdest Personen, die sich explizit in ihrer Ideologie dafür einsetzen die Meinungsfreiheit einzuschränken auch unter dem Deckmantel einer solchen ein Podium liefern?

Sorry - das ist eher unlogisch - als meine Einlassung.
10.03.2020 15:42 Uhr
Zitat:
Das heißt, Du würdest Personen, die sich explizit in ihrer Ideologie dafür einsetzen die Meinungsfreiheit einzuschränken auch unter dem Deckmantel einer solchen ein Podium liefern?


Wer sagt denn, dass diese Personen "sich explizit in ihrer Ideologie dafür einsetzen die Meinungsfreiheit einzuschränken"? Wer tut das denn? Diejenigen, die in letzter Zeit Opfer studentischer Kampagnen wurden (u.a. Lucke, De Maiziere) wohl kaum.

Das ist ja das Problem: Der Diskurs wird nicht gegenüber Personen eingeschränkt, die ihrerseits nicht zum Diskurs bereit sind, sondern gegenüber Personen die aus Sicht der Studierendenschaft politisch inkorrekte Thesen zu unterschiedlichsten Themen vertreten.

Wenn verhindert werden soll, dass über Kontroverses debattiert wird ist das ein massives Problem, gerade im Kontext der Wissenschaft und auf dem Campus. Dort ging es immer vor allem mithilfe unkonventioneller Ideen und Positionen vorwärts.
10.03.2020 16:05 Uhr
Zitat:
Das heißt, Du würdest Personen, die sich explizit in ihrer Ideologie dafür einsetzen die Meinungsfreiheit einzuschränken auch unter dem Deckmantel einer solchen ein Podium liefern?


Und auch wenn es eigentlich gar nicht um solche Personen geht, gehe ich gerne auch noch auf diese Frage ein:

Ausdrücklich ja! Auch solchen Personen würde ich ein "Podium liefern". Es gibt keinen besseren Ort, um solchen Positionen Gegenargumente entgegenzustellen. Ich traue dem jeweiligen Publikum durchaus zu, sich eine eigene Meinung zu bilden wenn es auf dem Podium einen Wettstreit der Argumente erlebt - das ist schließlich der Sinn einer offenen Debatte.
10.03.2020 16:12 Uhr
Zitat:
Ausdrücklich ja! Auch solchen Personen würde ich ein "Podium liefern".


Ich wäre da extrem zurückhaltend. Aber da sind wir wohl anders gestrickt.
11.03.2020 08:52 Uhr
"Einige Hochschullehrer plädieren in der Umfrage für weitere Aspekte, die ihrer Meinung nach zur universitären Freiheit gehören. So finden 27 Prozent, es solle erlaubt sein, den Islam als Religion abzulehnen. 20 Prozent wollen den Staat Israel ablehnen, 16 Prozent wollen menschliche Embryonen klonen dürfen. Und sieben Prozent erheben sogar Anspruch auf die Freiheit, das Grundgesetz ablehnen zu dürfen. Ein weiteres Ergebnis der Befragung: 72 Prozent des Lehrpersonals finden, man solle sich gendergerechter Sprache verweigern dürfen – zum Beispiel also etwa „Studenten“ sagen dürfen statt „Studierende“. Zudem finden 43 Prozent der Hochschullehrer: Es müsse erlaubt sein, den Klimawandel zu bestreiten"


>> Die haben Probleme...

> Den Islam als Religion ablehnen.

>> Können Sie gerne privat machen. Ich sehe aber keinen positiven Aspekt darin, wenn sie das in ihrer Eigenschaft als Universitätsangehöriger machen. Da sollten sie (außer ggf. in der Theologie...) Religionen weder befürworten, noch ablehnen. Im Sinne dessen, dass es auch etliche Studierende mit unterschiedlichen Religionen gibt, sollten sie hier auch neutral auftreten.

> Den Staat Israel ablehnen.

>> Ich sehe nun kein Problem damit, wenn sich Universitätsangehörige hier zurückhalten. Wo schränkt das die Wissenschaft ein?

> Menschliche Embryonen klonen.

>> Das ist eine normale Abwägung in einer Gesellschaft, was ethisch möglich ist.

> Grundgesetz ablehnen.

>> Was hat das mit Freiheit von Wissenschaft und Forschung zu tun? Wenn sie das ablehnen wollen, sollen sie in die freie Wirtschaft oder ein anderes Land gehen. Als Univesitätsangehörige sind sie auch staatliche Mitarbeiter.
Zumal das GG ihnen all die Freiheiten garantiert, die sie z.B. in einer Diktatur nicht hätten. Komisches Ansinnen.

> Gendergerechte Sprache.

>> *Das* sehe ich nun nicht so streng. Wobei - was bitte ist das Problem "Studierende" zu sagen? Versteh ich einfach nicht.

> Klimawandel bestreiten.

>> Können sie schon. Ist halt keine Mehrheitsmeinung. Werden sie halt ggf. einen Shitstorm ernten oder nicht für voll genommen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.03.2020 08:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.03.2020 16:08 Uhr
Zitat:
Von: Ph1L 8.03.2020 09:02 Uhr

Das ist eben political correctness. Respekt und Rücksichtnahme schön und gut, aber wenn die sprachlichen Konstukte dann immer verrückter werden, muss man auch irgendwann die Kirche im Dorf lassen. Sicherlich, da die meisten dieser Forderungen bzw Wortneuschöpfungen von linker Seite kommen und sich immer mehr durchsetzen, kann man zumindest von linker Deutungshoheit sprechen, welche die Spaltung der Gesellschaft noch weiter vorantreibt.


Damit hat er durchaus recht... :-)
11.03.2020 16:12 Uhr
Zitat:
> Gendergerechte Sprache.

>> *Das* sehe ich nun nicht so streng. Wobei - was bitte ist das Problem "Studierende" zu sagen? Versteh ich einfach nicht.


Das ist ja nun auch weniger politische Korrektheit als eine Festlegung des Arbeitgebers.

Mein AG schreibt mir auch vor, dass ich meine Mails in einer bestimmten Schriftart (Corporate Identity...) zu verfassen habe. Ich kann daraus auch ein Theater machen, dass ich mich in meiner künstlerischen Freiheit eingeschränkt fühle. Oder man nimmt es als Bestandteil eines professionellen Verhalten als gegeben hin.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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