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Fragenübersicht Mal Butter bei die Fische: was bräuchte es, um dich ganz persönlich vom Individualverkehr wegzulocken und von anderen Methoden zu überzeugen? Welche konkreten Faktoren muss ein Transportmittel mitbringen, damit du das Auto/Bike stehen lässt?
1 - 17 / 17 Meinungen
12.09.2019 21:07 Uhr
Bus, Bahn und Züge müssen in einem vernünftigen Takt verkehren. Und das auch am Abend und nachts. Der Preis muss stimmen und schön wäre, wenn ich mich nicht wie in einer Sardinenbüchse fühlen würde. Mehr braucht es gar nicht.
12.09.2019 21:07 Uhr
Nichts, es sei denn, ich bekomme meine eigene Busverbindung.

Ich komme nur mit dem Auto in angemessener Zeitspanne zu meinem Büro.
Mit den Öffis dauert das fast doppelt solange.
12.09.2019 21:17 Uhr
Man wird mit dem ÖPNV nie so flexibel sein, wie beim Individualverkehr, aber wenn man da näherungsweise rankäme, wäre das schon mal ein wichtiger Faktor und zwar auch an Wochenenden, Feiertagen und sehr früh oder sehr spät am Tag.

Dann müssten die Preise deutlich sinken. Aktuell würde ich für ÖPNV täglich zur Arbeit und nach Hause insgesamt im Monat tatsächlich rund 30-40 Euro mehr zahlen, als mich aktuell Zwei Mal tanken im Monat kostet. Da komm ich insgesamt selbst dann noch günstiger weg, wenn ich noch die 250€ Steuer + Versicherung für das Auto im Jahr oben drauf rechne.

Und dann bin ich halt ein sehr großer Freund meiner Privatsphäre und kann das Gedrängel in Straßenbahnen, Ubahn und Zug einfach auf den Tod nicht ausstehen und wirklich begeisternd duften tuts da oft auch nicht, wenn ich ehrlich bin. Heißt: da muss Raum genug sein, damit ich zumindest mal nicht mit jedem Stinker kuscheln muss...
12.09.2019 21:20 Uhr
Gibt es nicht. Dafür fahre ich zu gern irgendwas mit Motor.
12.09.2019 21:21 Uhr
Die Haltestelle darf nicht mehr als maximal 100 Meter entfernt sein.

Alles andere ist viel zu viel Schlepperei.
13.09.2019 10:17 Uhr
Würde ich in einem Land wie Liechtenstein, Andorra oder auf einer kleinen Insel wohnen, wäre das kein Thema. Nachdem wir aber in einem Flächenstaat leben, ist ein Komplettumstieg illusorisch, da mit starken Einschränkungen verbunden. Beruflich, aber auch privat. Im Endeffekt würde es einen Rückschritt ins Mittelalter bedeuten, in dem die meisten Menschen nicht weiter als bis zum Nachbardorf gekommen sind. Eine flächendeckende Mobilitätsalternative ist vom Aufwand (Technik, Rohstoffe und Personal) und vor allem von den Kosten her unmöglich.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.09.2019 10:19 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.09.2019 10:23 Uhr
Zitat:
Nachdem wir aber in einem Flächenstaat leben, ist ein Komplettumstieg illusorisch, da mit starken Einschränkungen verbunden


Die starken Einschränkungen bestehen, weil ÖPNV und Bahn in dem beklagenswerten Zustand sind, in dem sie nunmal sind. Aber ich finde, mit dem Status Quo sollte man sich nie abfinden. Das wäre mir zu konservativ. Ich setze darauf, dass schöpferische Menschen Mittel und Wege finden werden, wie die Probleme zu beheben sind.
13.09.2019 10:53 Uhr
Zitat:
Zitat:
Nachdem wir aber in einem Flächenstaat leben, ist ein Komplettumstieg illusorisch, da mit starken Einschränkungen verbunden


Die starken Einschränkungen bestehen, weil ÖPNV und Bahn in dem beklagenswerten Zustand sind, in dem sie nunmal sind. Aber ich finde, mit dem Status Quo sollte man sich nie abfinden. Das wäre mir zu konservativ. Ich setze darauf, dass schöpferische Menschen Mittel und Wege finden werden, wie die Probleme zu beheben sind.


> Die Probleme sind aber immens. Schauen wir nur mal nach Thüringen. Wir haben viele ländlich geprägte Gegenden, z.B. im Thüringer Wald. Dort gibt es etliche Kommunen unter 1000 Einwohnern, manche auch unter 500. Diese in eine enge ÖPNV-Taktung aufzunehmen ist praktisch unmöglich.
13.09.2019 10:56 Uhr
Zitat:
Diese in eine enge ÖPNV-Taktung aufzunehmen ist praktisch unmöglich.


Du bist ein Schwarzmaler. Die befreiten Kräfte des Marktes machen es möglich. Und wo das nicht hilft (und nur in diesen seltenen Ausnahmefällen), greift der Staat regulierend ein. Immense Probleme sind immense Herausforderungen. Vor denen sollte man keine Angst haben.
13.09.2019 11:17 Uhr
Ich bin ja schon so zu 98% weg vom Individualverkehr, nehme nur hin und wieder mal ein Carsharing-Auto der verschiedenen großen Freefloatinganbieter.

Die Antwort muss m.E. zweigeteilt sein und unterschiedliche Lösungen für ländliche Räume und großstädtische Ballungsgebiete finden.

Großstädtische Ballungsgebiete: Den Anteil des Individualverkehrs zu senken, ist relativ leichter möglich. Je besser der Nahverkehrstakt, je größer die Sitzplatzkapazitäten, je günstiger das Ticket, je dichter das Netz und je moderner die Nahverkehrsmittel, desto stärker wird auf den ÖPNV zurückgegriffen. Fast jeder Straßenbahnneubau in Berlin war in letzter Zeit fahrgasttechnisch ein großer Wurf, jeder Verkehrsausbau wird sehr positiv angenommen. Damit Menschen häufiger auf das Fahrrad zurückgreifen, muss zudem der öffentliche Verkehrsraum gerechter verteilt werden. Ein viel zu großer Anteil der öffentlichen Verkehrsflächen entfällt auf Straßen für den motorisierten Individualverkehr. Das ist - auch wenn das in Deutschland teilweise anders gesehen wird - kein Naturgesetz, sondern im Grunde eine versteckte Subvention des Autoverkehrs. Ich bin mir sicher, dass auch jetzt schon sehr viele Leute in der Stadt sich vorstellen können, mit dem Rad zu fahren. Sie werden es mit sehr viel größerer Wahrscheinlichkeit machen, wenn es Fahrradstreifen gibt, die a.) baulich so von der Autofahrbahn getrennt sind, dass die Unfallgefahr minimiert wird, b.) es fahrradgerechte Ampelschaltungen gibt, c.) Fahrradwege frei von Verkehrsbehinderungen und so breit gestaltet werden, dass mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Fahrräder entspannt nebeneinander fahren können. Ich bin ja sonst kein ausgesprochener Aktivist, aber für diese Dinge fange ich in Berlin inzwischen an, mich sehr aktiv einzusetzen.

Im ländlichen Raum: Es muss zunächst eingesehen werden, dass das Auto hier eine größere Rolle spielt. Wo viele kleine Dörfer einen Abstand von vielleicht 10 Kilometern haben und die Verkehrsnachfrage nicht so groß ist, wird es knifflig, einen vernünftigen Nahverkehr anzubieten. Es ist aber nicht unmöglich. Die Bahn hat in der Vergangenheit sehr viele Nebenstrecken ersatzlos aufgegeben, das zeigt: Früher ging das. Das kann also auch heute noch gehen. Hier sollten m.E. zudem Modelle wie Bürgerbusse, Carpooling und "smarte" Lösungen wie fahrerlose, bedarfsbezogene (Klein)busse vorangetrieben werden. Es ist hier wirklich schwieriger, aber auch hier gibt es wirklich Lösungen.

All das kostet aber richtig Geld. Deshalb bin ich für ein großes Infrastrukturpaket, mit dem das finanziert wird.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.09.2019 11:19 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.09.2019 11:18 Uhr
P.S.: In Norwegen zahlt man heute bis zu 10.000 EUR Steuern anlässlich des Kaufs eines Autos, das ökologisch besonders nachteilhaft ist. Das hat in dem Land zu Veränderungen geführt was das Kaufverhalten und die Entscheidung für/gegen den Nahverkehr angeht.
13.09.2019 11:21 Uhr
Vernünftiger ÖPNV, also zuverlässiger enger Takt, attraktive Preise und schnelle Verbindungen.
13.09.2019 11:35 Uhr
Zitat:


Kaufs eines Autos, das ökologisch besonders nachteilhaft ist.



Was ist besonders nachteilhaft? Ich fahre aufgrund meiner Größe und der erforderlichen Kindersitze ein eher großes Auto, auch wenn ich allein damit zur Arbeit fahre. Aber mit 5,5 Litern pro 100 km finde ich es überhaupt nicht nachteilig.
13.09.2019 11:54 Uhr
Zitat:
Zitat:


Kaufs eines Autos, das ökologisch besonders nachteilhaft ist.



Was ist besonders nachteilhaft? Ich fahre aufgrund meiner Größe und der erforderlichen Kindersitze ein eher großes Auto, auch wenn ich allein damit zur Arbeit fahre. Aber mit 5,5 Litern pro 100 km finde ich es überhaupt nicht nachteilig.


Deren Modell ist hier grob erklärt: https://orange.handelsblatt.com/artikel/53408
13.09.2019 12:22 Uhr
@Ratio
Der norwegische Staat tut ja einiges für Elektroautos, zB ein dichtes System von Ladesäulen, oder der Verzicht auf die MwSt.
Wie das hier mit den Ladesäulen weitergeht, wird sich zeigen. Man braucht entsprechen viele für die vielen Einwohner und vielen Autos. Da ist Norwegen mit 5 Mio Leuten besser dran.
13.09.2019 12:26 Uhr
Zitat:
@Ratio
Der norwegische Staat tut ja einiges für Elektroautos, zB ein dichtes System von Ladesäulen, oder der Verzicht auf die MwSt.
Wie das hier mit den Ladesäulen weitergeht, wird sich zeigen. Man braucht entsprechen viele für die vielen Einwohner und vielen Autos. Da ist Norwegen mit 5 Mio Leuten besser dran.


Jepp, da haste m.M.n. recht. das eine geht ohne das andere nicht, Infrastruktur ist nötig. Heute auf meinem Weg zur Arbeit ist gerade wieder ein Elektrobus liegengeblieben...
13.09.2019 12:53 Uhr
Auf der A5 gibt's südlich von Frankfurt ein paar km mit Oberleitung, wo Elektro-LKWs ihre Akkus laden können. Das wäre auch einen genauen Blick wert.

Aber ich frage mich, welche Auswirkung es auf die Stromversorgung und damit die Stromerzeugung hat, wenn nur 50% der heute existierenden Fahrzeuge durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden
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