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Fragenübersicht Sollten Behörden und die Politik nicht endlich was gegen die Kasernierung von Billigarbeitskräften in der fleischverarbeitenden Industrie tun?
1 - 9 / 9 Meinungen
08.05.2020 18:13 Uhr
Ich fand die Arbeits- und Wohnbedingungen auch schon vor der Corona-Pandemie teilweise beschämend.
08.05.2020 18:18 Uhr
Es ist nicht so, dass die Politik da inaktiv wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben im letzten Jahr erst eine Teilnovelle des FKS-G bekommen. Die Zuständigkeiten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit wurden mit dem Gesetz recht deutlich gestärkt, zB gibt es jetzt ein Betretungsrecht in vom Arbeitgeber gestellten Dienstunterkünften. Das aber nur als ein Beispiel, das Gesetz wurde als massive Befugnisverschärfung interpretiert. Die FKS hat als Teil der Generalzolldirektion zudem nun eine hohe vierstellige Zahl an neuen Stellen bekommen.

Das nur als Beispiel dafür, dass es da ein Interesse daran gibt, gegen sowas vorzugehen.

Es reicht allerdings noch nicht, also muss entsprechend noch verschärft werden. Allerdings ist beim Kontrollrecht dann irgendwann die Grenze erreicht, da muss man dann ans materielle Arbeitsrecht an (was ich begrüßen würde).
08.05.2020 18:25 Uhr
Sollten, ja. Ich glaube allerdings nicht das da ohne entsprechenden Druck etwas passiert. Da man in Deutschland noch halbwegs abgesichert ist wird die Arbeit hauptsächlich von Migranten gemacht, die bereits in ihrem Land unerträgliche Arbeitsbedingungen gewohnt sind. Man geht zu einem Vermittlungsbüro und wird mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt. Hier arbeitet man dann oft weit unter Mindestlohn in abgeriegelten Wohnanlagen, die nicht einmal den Mindeststandard an sanitären Einrichtungen sichern. Der Mangel an Sprache, an Rechtskenntnissen sowie der niedrige kulturelle Status in den Heimatländern sichert der fleischverarbeitenden Industrie die billige Arbeitskraft, um konkurrenzfähige Billigwaren zu vermarkten.
08.05.2020 19:57 Uhr
Der nächste ist schon da. Recklinghausen, 33 Infizierte.
08.05.2020 20:17 Uhr
Nunja, Verbraucher*innen haben da auch ein Wörtchen mitzureden.
09.05.2020 08:12 Uhr
Solange das Volk dieses Soylent Green nicht links liegen lässt, gibt es keinen Anreiz für die Politik. Und die entscheidet ja über die Schwerpunkte der Behörden.
09.05.2020 08:16 Uhr
Diese Punkte waren schon bei der geplanten EU-Osterweiterung bekannt. Hat wohl die wenigsten interessiert.
11.06.2020 01:35 Uhr
Zitat:
Sollten, ja. Ich glaube allerdings nicht das da ohne entsprechenden Druck etwas passiert. Da man in Deutschland noch halbwegs abgesichert ist wird die Arbeit hauptsächlich von Migranten gemacht, die bereits in ihrem Land unerträgliche Arbeitsbedingungen gewohnt sind. Man geht zu einem Vermittlungsbüro und wird mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt. Hier arbeitet man dann oft weit unter Mindestlohn in abgeriegelten Wohnanlagen, die nicht einmal den Mindeststandard an sanitären Einrichtungen sichern. Der Mangel an Sprache, an Rechtskenntnissen sowie der niedrige kulturelle Status in den Heimatländern sichert der fleischverarbeitenden Industrie die billige Arbeitskraft, um konkurrenzfähige Billigwaren zu vermarkten.


Kann man so sehen. Allerdings wurden erste Regelungen in diese Richtung bereits von einem Arbeitsminister Blüm zuerst für das Baugewerbe eingeführt. Seitdem sah sich keine Bundesregierung (unabhängig von ihrer farblichen Zusammensetzung) dazu berufen, an diesen Umständen etwas zu ändern.

Mittlerweile kommen vor allem Ost- und Südosteuropäeer im Rahmen der EU-Freizügigkeit z.B. nach Deutschland (betrifft allerdings auch Niederländer und Dänen, wobei Letzere mittlerweile wegen strengerer Regelungen in Dänemark dazu übergehen, Betriebe in Deutschland und den Niederlanden zu kaufen und ihr Fleisch dort billig zu produzieren).

Dazu kommen dann nicht EU-Bürger (z.B. aus Moldawien und wegen bestimmter landespezifischer Regelungen z.B. in Polen, auch aus Weißrußland oder der Ukraine), die im Rahmen sog. Werkverträge (meiner Kenntnis nach von der Regierung Schröder eingeführt) in deutschen Betrieben arbeiten.

Allerdings ist es etwas billig, nur auf die Fleischindustrie zu starren. Etliche ander Bereiche und Firmen (u.a Bau, Gastronomie, Logistik und Firmen wie z.B. Bertelsmann), bedienen sich dieser Arbeistkräfte auf die gleiche Art und Weise.
11.06.2020 07:01 Uhr
Biete eine gute Wohnung an, kommen auch gute Leute. Das war schon bei meiner Großmutter so. Und wenn es ausbeuterische Wohnlöcher sind und jetzt Covid ausbricht, wird die Schlachtfabrik dichtgemacht. Komplett. Ohne Entschädigung. Und fertig.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.06.2020 15:22 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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