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Fragenübersicht 5,5 Millionen Arbeitslose unter 25 Jahren in der EU (22,2%) Was kann man gegen diese tickende Zeitbombe tun?
1 - 15 / 15 Meinungen
08.06.2012 08:00 Uhr
Man kann nur Einstellungshürden beseitigen. Das mehr Ältere als Jüngere eingestellt werden muss ja in irgendwelchen gesetzgeberischen oder tariflichen Maßnahmen verankert sein, denn niemand stellt aus Spaß einfach nur eine Altersgruppe ein. Und das bezieht sich nicht nur auf reine Lohnhöhe, sondern auch andere Kostenfaktoren wie Kündigungsschutz etc.

Und ansonsten kann man natürlich die Zeit nutzen um die jungen Arbeitslose noch besser zu qualifizieren. Wenn Arbeitslosigkeit unter 25 ein so großes Problem ist, dann verlängert man einfach die Universitäts- und Schulzeiten und gewinnt dadurch zum einen besser qualifizierte Fachkräfte = Wettbewerbsvorteil und beseitigt das Problem, das nichts zu tun zu haben wirklich krank macht und Leute stärker belastet als irgendeine Überlastung.
08.06.2012 08:18 Uhr
Kommt drauf an, was der Grund für die Arbeitslosigkeit ist.

- Wenn es nicht ausreichend Arbeit für alle gibt, sollte man darüber nachdenken, flächendeckend die 30 Stundenwoche einzuführen.

- Wenn Jugendliche nicht arbeiten gehen, weil sie ein höheres Einkommen durch staatliche Unterstützung bekommen, könnte man vielleicht einen Arbeitsdienst einführen, damit sie als Gegenleistung für die staatlichen Unterstützung gemeinnützige Arbeit leisten und dann vielleicht motivierter sind, sich eine Tätigkeit zu suchen, die sich im Rahmen ihrer Fähigkeiten selbst auswählen können.
08.06.2012 08:26 Uhr
Es gibt nur 22 Millionen arbeitsfähige Menschen unter 25 Jahren in der EU?

Das ansich ist ja schon schlimm.
08.06.2012 08:42 Uhr
Zitat:
Man kann nur Einstellungshürden beseitigen. Das mehr Ältere als Jüngere eingestellt werden muss ja in irgendwelchen gesetzgeberischen oder tariflichen Maßnahmen verankert sein, denn niemand stellt aus Spaß einfach nur eine Altersgruppe ein. Und das bezieht sich nicht nur auf reine Lohnhöhe, sondern auch andere Kostenfaktoren wie Kündigungsschutz etc.


Das stimmt so nicht. Ältere werden nicht häufiger eingestellt... man gibt in vielen Ländern riesige Hürden jemanden nach 10 Jahren Betriebszugehörigkeit zu entlassen.

Zitat:
Und ansonsten kann man natürlich die Zeit nutzen um die jungen Arbeitslose noch besser zu qualifizieren. Wenn Arbeitslosigkeit unter 25 ein so großes Problem ist, dann verlängert man einfach die Universitäts- und Schulzeiten und gewinnt dadurch zum einen besser qualifizierte Fachkräfte = Wettbewerbsvorteil und beseitigt das Problem, das nichts zu tun zu haben wirklich krank macht und Leute stärker belastet als irgendeine Überlastung.


Ich denke dass das öfters ein Problem der fehlenden Grundqualifikation ist und nicht der Weiterqualifikation.

Sicher das Phänomen des Studiums auf Taxischein gibt's immer noch. Aber die meisten Jugendlichen stehen auf der Strasse, weil sie keine Grundqualifikation haben.

Etwas wofür die Einzelnen Jugendlichen nicht übrigens verurteilen will. Wenn 2% eines Jahrgangs ohne vernünftige Qualifikationen abgehen sind das individuelle Fehler. Wenn 25% eines Jahrgangs ohne Qualifikation abgehen, dann stimmt etwas ganz gewaltig nicht im Bildungssystem.
08.06.2012 08:44 Uhr
Zitat:
Wenn Jugendliche nicht arbeiten gehen, weil sie ein höheres Einkommen durch staatliche Unterstützung bekommen, könnte man vielleicht einen Arbeitsdienst einführen, damit sie als Gegenleistung für die staatlichen Unterstützung gemeinnützige Arbeit leisten und dann vielleicht motivierter sind, sich eine Tätigkeit zu suchen, die sich im Rahmen ihrer Fähigkeiten selbst auswählen können.


Ich denke diesen Grund kann man streichen. Es leben nicht ohne Grund so viele U30 Leute in den Südländern wieder bei Mama und Papa. In diesem Alter wünscht man sich was anderes.
08.06.2012 08:45 Uhr
Zitat:
Es gibt nur 22 Millionen arbeitsfähige Menschen unter 25 Jahren in der EU?

Das ansich ist ja schon schlimm.


Nö. Aber ein erheblicher Teil dieser Arbeitskräfte ist noch nicht auf dem Arbeitsmarkt aktiv sondern in einer Berufsausbildung oder einem Studium. Diese werden nicht auf dem Arbeitsmarkt erfasst.
08.06.2012 08:57 Uhr
Ein Zentraler Satz in der im Hintergrund genannten Quelle: "In einer alternden Gesellschaft ist Jugendarbeitslosigkeit nicht irgendein politisches Problem. Sie ist blanker Wahnsinn."

Ich kann das nur Unterstreichen.

Was man tun müsste? Im Grunde genommen müsste man ein paar Grundlegende Hebel verändern. Warum ist es so, dass Arbeitnehmer erst dann ihr Gehaltsmaximum erreichen, wenn sie die Familie längst gegründet - oder längst versäumt haben eine Familie zu gründen?

Was man tun könnte - Vielleicht würde eine gesamteuropäische Arbeitsvermittlung helfen.
08.06.2012 09:04 Uhr
Kündigungsschutz aufheben, Lohnnebenkosten senken und eisern die Staatsausgaben drosseln.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.06.2012 11:08 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.06.2012 09:23 Uhr
30 Stunden Woche, Rente mit 60, besseres Bildungssystem
08.06.2012 11:32 Uhr
Zitat:
Kündigungsschutz aufheben, Lohnnebenkosten senken und eisern die Staatsausgaben drosseln.


Man muss wohl fanatisch an die hehren Glaubenssätze der Ordnungspolitik glauben, um zu verstehen was die Drosselung der Staatsausgaben mit der Beschäftigungspolitik zu tun haben.

Die Lohnkosten sind für ältere Arbeitnehmer weitaus höher als für Berufseinsteiger und trotzdem werden diese vorgezogen. Die Lohn(neben)kosten können es wohl kaum sein.

Den Kündigungsschutz aufheben? Könnte den Jungen auf Kosten der Altarbeitnehmer zu Gute kommen.

Zitat:
30 Stunden Woche, Rente mit 60, besseres Bildungssystem


Öhhhm... Ich wäre ja schon froh, wenn man die Arbeit auf 50 Stunden pro Kopf reduzieren könnte... aber leider sind qualifizierte Profile schwer zu finden.

Wie sagte mein Cheff... Arbeit hab ich hier genug... der könnte die Belegschaft verdoppeln, wenn er die Leute fände.

Besseres Bildungssystem könnte helfen - aber was ist besser? Nächste Umfrage?
Das dürfte dann ein netter ideologischer Schlagabtausch zwischen Selektisten und dem Rest geben.
08.06.2012 11:46 Uhr
Ich finde es schön das hier gleich wieder der Reflex mit der fehlenden Bildung kommt. Leute, vergesst es. Erst war es die Generation Praktikum, die mit sehr viel Bildung in die Arbeitswelt gestartet sind und dennoch kaum einen festen Arbeitsplatz bekommen haben und jetzt ist es die Auslagerung der Arbeit in Billiglohnländer und die ständige Erhöhung des Renteneintrittsalters in der gesamten EU, die es jungen Arbeitnehmern unmöglich macht, einen Arbeitsplatz zu finden. Die mangelnde Bildung mag ja in Deutschland noch auf einige zutreffen, ist aber dennoch nur ein Scheinargument, damit der schwarze Peter gar nicht in der Wirtschaft gesucht wird, sondern bei den jungen Menschen.

Es muss ein Systemwechsel her, alles andere führt früher oder später eh zu einen Crash. Und wer den jungen Menschen immer die Schuld geben möchte, der sucht an der falschen Stelle.

Warum gibt es denn so viele Jugendliche in Deutschland, die sich aus Bildung nichts machen? Weil sie keine Zukunftsperspektiven haben, weil sie jetzt schon wissen, dass sie es später schwer haben werden, überhaupt aus den Hartz4 Sumpf herauszukommen. Sie wissen, das, wenn sie keine Beziehungen haben, es sehr, sehr, sehr schwer wird überhaupt eine Chance zu bekommen. Das gilt aber nur für Deutschland.

In der EU gilt, du kannst die Menschen noch so gut ausbilden, solange es keine Arbeit gibt, sitzen sie irgendwann eh auf der Straße.
08.06.2012 12:52 Uhr
@Teufel

vollkommene Zustimmung.

Wer heute an der Bildung spart, bekommt eben morgen die Rechnung präsentiert.
08.06.2012 16:29 Uhr
Zitat:
Kündigungsschutz aufheben, Lohnnebenkosten senken und eisern die Staatsausgaben drosseln.


Es war klar, dass dieser Vorschlag früher oder später kommen würde.

Ich bin froh, dass Frankreichs neuer Präsident den umgekehrten Weg gehen wird und Kündigungen erschweren wird.

Man wird in ein paar Jahren sehen, welcher Weg erfolgsversprechender ist/war - der von Sarko, der mit dem Kärcher durch die Banlieues wollte oder der von Hollande.
08.06.2012 16:32 Uhr
Zitat:
Wie sagte mein Cheff... Arbeit hab ich hier genug... der könnte die Belegschaft verdoppeln, wenn er die Leute fände.


Die Frage ist auch, warum er die Mitarbeiter, die er sich wünscht, nicht finden.

Mein Eindruck ist, dass auch von Unternehmensseite nicht alles getan wird, um Mitarbeiter zu suchen und intern weiterzuqualifizieren.

Man erwartet, dass der Staat die Leute so ausbildet, dass sie in die Nische passen, die gerade gesucht wird. Meiner Ansicht nach müssen die Unternehmen gerade in Spezialbereichen viel mehr Eigeninitiative zeigen und selbst Mitarbeiter aus-/weiterbilden.
11.06.2012 16:28 Uhr
@ François

Im Prinzip stimme ich dir da ja zu. Aber aus einem Schulabrecher machst du nunmal keinen dreisprachigen Juristen.

In der Nähe von Brüssel werden die nunmal gebraucht und nicht gefunden obwohl nun wirklich nicht schlecht bezahlt wird.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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