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Fragenübersicht War die Verkürzung der Gymnasial-Schulzeit falsch?
1 - 18 / 18 Meinungen
03.07.2012 22:38 Uhr
Ja. Das waren undurchdachte Konzepte, um die Schulpolitik den vermeintlichen Interessen der Wirtschaft unterzuordnen.
04.07.2012 00:18 Uhr
Ja, das war völlig falsch. Es gab ja einige Gymnasien, in denen man zwischen G8 und G9 wählen durfte und nach meiner Information haben sehr viele das 9-jährige Gymnasium gewählt. Meiner Meinung nach vollkommen zu recht. Was soll die Hektik, Bildung braucht Zeit.
04.07.2012 00:28 Uhr
Natürlich ist es inzwischen so, dass die Arbeitszeit eines heutigen Azubis in der Regel keine 45 Jahre mehr sind. Hier aber hat man vergessen vorab den Lehrstoff anzupassen und zu überarbeiten.
04.07.2012 04:19 Uhr
Jupp - G8, das taugt eher nichts.
04.07.2012 06:41 Uhr
Ja sicher war das falsch. Unüberlegtes Kriechen vor den Interessen der Wirtschaft. Mal wieder!

Zukunftsgerichtete Bildungspolitik sieht anders aus, als dieses ständige nachträgliche Verschlimmbessern. Sieht nicht danach aus, als ob "die Politik" Kinder als die Zukunft des Landes ansieht. Eher nach lästiger Manövriermasse.
04.07.2012 06:50 Uhr
Die Verkürzung war richtig. Falsch war, dass man die Lehrpläne einfach übernommen hat, statt sie von unnötigem Ballast zu befreien.
04.07.2012 07:18 Uhr
Das G8 an sich ist nicht grundsätzlich falsch, problematisch war und ist meiner Kenntnis nach die Anpassung der Lehrpläne. So hörte ich z.B., dass in Bayern versucht wurde praktisch den G9-Lehrplan in das G8 zu quetschen. Es wurde wohl insgesamt zu überstürzt gehandelt, wie oben ja auch schon festgestellt wurde.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 04.07.2012 09:20 Uhr. Frühere Versionen ansehen
04.07.2012 08:07 Uhr
Angesichtsdessen dass in diesem Land während der Schulzeit viel zu breit ausgebildet wird, ist die G8-Nummer reiner Wahnsinn (gewesen) - nicht nur vom immensen Zeitfaktor her, sondern vor allem auch mental für die SchülerInnen.

Aber solange nur für das System/Industrie/Wirtschaft ausgebildet wird und kaum bzw. erst zu spät (Ausbildung/Studium) auf die individuellen Fähigkeiten eines jeden Individuums eingegangen wird, ist auch G9 nicht mehr oder weniger als nur das kleinere von beiden Übeln.
04.07.2012 08:36 Uhr
Richtig? Falsch? - Die Frage sollte eher lauten, war das G8 für die Schüler adäquat vorbereitet und nicht an ihnen vorbei konzipiert. Natürlich gibt es gute Schüler, die auch in 8 Gymnasialjahren das Abitur mit guten bis sehr guten Noten basteln, aber war das okay für die jungen Menschen? In der Arbeitswelt redet alles über die Konsequenzen von Arbeitsverdichtung bis hin zum Burn-Out - Redet einer über die Konsequenzen für die Teenies, die denselben Stoff (also verdichtet) in kürzerer Zeit in sich reinbüffeln sollen? War das eine Jahr mehr nicht wirklich disponibler, als das man es zu Lasten der Jugendlichen auf den Haufen einer wirtschaftsgerechteren Bildungspolitik packen durfte.

Think about it!
04.07.2012 10:06 Uhr
Nein, falsch war das nicht. Es hätte nur gründlicher vorbereitet werden müssen und man hätte nicht versuchen sollen, den Stoff für 12 Schujahre einfach in 12 Schuljahre zu packen.
04.07.2012 10:22 Uhr
G8 ist grundsätzlich richtig. In allen übrigen Ländern schaffen die Schüler ihr Abitur ja auch in ähnlicher Zeit - G9 war ein deutsches Relikt.

Bei der Umsetzung gab es Diverses zu kritisieren, aber so große Umbauten laufen nie reibungslos. Ein Zurück zu G9 hätte mindestens ebenso große Umbauprobleme zur Folge.
04.07.2012 10:27 Uhr
Natürlich war das falsch. Es gibt ein Leben neben lernen und arbeiten! Und wir wundern uns, dass insbesondere psychische Erkrankungen immer mehr werden?
04.07.2012 10:32 Uhr
Die werden aber nicht mehr, weil es jetzt das G8 statt dem G9 gibt, C´est moi, sondern weil die Anforderungen an uns allgemein immer größer werden und wir auch "dank" der neuen Medien kaum mehr Zeitpunkte haben, wo wir tatsächlich mal NICHTS tun, für niemanden erreichbar sind, usw.
Dadurch sind selbst die Urlaubszeiten nicht mehr so erholsam wie früher..
04.07.2012 10:43 Uhr
G8 ist in Ordnung!

Die Lehrpläne sollten dringlichst überarbeitet werden, denn ein Kippen dieser Reform - auch nur in einzelnen Bundesländern - bringt neue Unruhe und wieder Verunsicherung...und straffes Lernen ist ja auch nach dem Abitur nötig und jeder weiß, warum er es tut.

Übrigens:Burnout beginnt leider schon mit Verhaltensauffälligkeiten im jungen Schulalter und ist ein Problem von Elternhaus UND Schule.
Da sind alle Hilfsansätze noch zu wenig!
04.07.2012 10:50 Uhr
@C'est moi:
Zitat:
Es gibt ein Leben neben lernen und arbeiten!

Wenn ich mir so anschaue, was die G8-Schüler alles an Partys durchziehen - dann gibt es da reichlich Leben neben Lernen und Arbeiten.
Wahrscheinlich in Deutschland sogar mehr als in den übrigen Ländern, die auch G8 haben.
04.07.2012 12:29 Uhr
Deichgraf, wie viele Abiturienten kennst du du? Es gibt immer welche, die das Abitur nicht ganz so ernst nehmen und die dann dadurch auch mehr Zeit für Partys haben. Aber das gilt noch lange nicht für alle, die das Abitur machen. Es gibt sehr viele, die sich keine Freizeit mehr leisten können, weil sie, durch die Verkürzung, eben sehr viel mehr zu lernen haben. Das Erwachsene das Problem nicht sehen, solange sie nicht selbst Eltern von Kindern sind, die sich durch dieses verkürzte Abitur durch quälen müssen, kann ich irgendwo auch verstehen - sie hatten selbst ja 13 Jahre Zeit um das Abitur zu machen.

Es hätte bei 13 Jahren bleiben sollen, schon allein deswegen, damit die Jugendlichen auch noch Jugendliche sein können. Ich sehe auch nichts schlimmes daran, wenn die jungen Menschen der Wirtschaft ein Jahr länger nicht zur Verfügung stehen.

Eventuell könnte man ja eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 anbieten. Dann können die Schüler, die sich das G8 zutrauen, diesen Weg wählen und der Rest wählt das G9.
04.07.2012 13:42 Uhr
Ja, und zwar voll und ganz! Hier wurde viel zu viel falsch gemacht und pauschalisiert!
05.07.2012 11:24 Uhr
@Teufel:
Zitat:
wie viele Abiturienten kennst du du?

So einige hundert.
Jedenfalls "kennen" in dem Sinn, daß ich ihr Freizeitverhalten die letzten Jahre mitbekommen habe.

Zitat:
Es gibt sehr viele, die sich keine Freizeit mehr leisten können, weil sie, durch die Verkürzung, eben sehr viel mehr zu lernen haben.

Es gibt keine Schüler, die keine Freizeit mehr haben.
Und es gibt keine seriösen Statistiken, die einen Unterschied im Freizeitverhalten von G8- oder G9-Schülern belegen würden.

Zitat:
Es hätte bei 13 Jahren bleiben sollen, schon allein deswegen, damit die Jugendlichen auch noch Jugendliche sein können.

In fast ganz Europa sind es 12 Jahre. Und trotzdem sind dort überall Jugendliche auch noch Jugendliche.

Zitat:
Ich sehe auch nichts schlimmes daran, wenn die jungen Menschen der Wirtschaft ein Jahr länger nicht zur Verfügung stehen.

Da stimme ich zu.
Für mich gilt umgekehrt aber, daß man junge (fast erwachsene) Menschen nicht unnötig lange in ein System Schule zwingen sollte.

Zitat:
Eventuell könnte man ja eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 anbieten.

Die gibt es in den meisten Ländern (Gymnasium G8, Gesamtschule G9).

Das Erstaunliche ist, daß viele Eltern ganz bewußt ihr Kind für G8 anmelden - und dann meckern, wenn es lernen muß. Wahrscheinlich sind das die Eltern, die hätten auch sonst gemeckert - gab es ja auch bei G9 ausführlichst.
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  Volk, Sonstige
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