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Fragenübersicht Kannst Du der Organisation "SS" auch nur einen positiven Aspekt im historischen Kontext zuschreiben?
1 - 20 / 31 Meinungen+20Ende
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23.05.2024 15:47 Uhr
Ich weiß, dass da viele nicht freiwillig drinnen waren und es viele Zwangsverpflichtete vom Elsaß bis zum Balkan und auch auf Reichsgebiet gab.

Jemand, der aus der Schule heraus freiwilligisiert wurde, wie der Vater eines Freundes, dem spreche ich keine Schuld zu.

Aber die Organisation selbst ist als zutiefst verbrecherisch anzusehen.

23.05.2024 15:47 Uhr
Natürlich nicht.
Es war eine gewalttätige Verbrecherbande man muss gar nicht links stehen um das so zu sehen, ausser der heutigen Afd wird das auch jeder so sehen.
23.05.2024 16:01 Uhr
Da gibt es doch die gut organisierten all inclusive Reisen nach Suedamerika anno 1945.
23.05.2024 16:05 Uhr
Nö, überhaupt nicht. Jede(r) hat eine zweite Wahl. Das Resultat des Polizeibataillons 101 (für die Massendeportationen und -hinrichtungen in Polen) war, dass es von vornherein vor die Möglichkeit gestellt wurde sich der Aufgabe zu entziehen. Und in der Zusammensetzung waren es keine Nazis. Zudem zeugen die Erschießungskommandos davon, dass Menschen auch eine andere Wahl getroffen haben. Auch zwischen SS und Wehrmacht gab es deutliche Unterschiede. Ohne Antrag wurde in der SS niemand aufgenommen, soweit ich weiß.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.05.2024 16:06 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.05.2024 16:11 Uhr
Nein, kann ich nicht.

Doch hatte ich die Aussage dieses Kräh anders verstanden.

Waffen-SS-Soldaten wie Günther Grass glaube ich beispielsweise, daß sie nicht an Verbrechen beteiligt waren.

Und sehr viele Andere wurden aufgrund der Taktik ihrer Truppe im Kampf getötet, bevor sie irgendwelche Verbrechen begehen konnten.

Insofern glaube ich tatsächlich, daß nicht alle Mitglieder dieser verbrecherischen Organisation selber Verbrecher waren.
23.05.2024 16:15 Uhr
Zitat:
Ich weiß, dass da viele nicht freiwillig drinnen waren und es viele Zwangsverpflichtete vom Elsaß bis zum Balkan und auch auf Reichsgebiet gab.


Das ist schlicht und einfach falsch. In der Waffen-SS gab es keine "Zwangsverpflichteten". Das ist ein Märchen, um diese verbrecherische Organisation in irgendeiner Form reinzuwaschen.
23.05.2024 16:17 Uhr
Zitat:
Und in der Zusammensetzung waren es keine Nazis.


Was ist das denn für eine steile These?
23.05.2024 16:18 Uhr
Zitat:
Ohne Antrag wurde in der SS niemand aufgenommen, soweit ich weiß.

Da liegst Du möglicherweise falsch.

Angesichts wachsender Verluste wurden meines Wissens gegen Kriegsende durchaus Männer auch in diese Truppe zwangsrekrutiert.
23.05.2024 16:18 Uhr
Zitat:
... In der Waffen-SS gab es keine "Zwangsverpflichteten". ...


Ist das so? Ich frage aus wirklichem Interesse, denn ich war bisher der Meinung, daß zum Ende hin quasi fast alles "genommen wurde".
23.05.2024 16:21 Uhr
Zitat:
Was ist das denn für eine steile These?

Eine von der Geschichtswissenschaft bestätigte.

Im https://de.wikipedia.org/wiki/Reserve-Polizei-Bataillon_101 waren nicht nur NSDAP-Mitglieder.

Zitat:
As presented in the study, the men of Unit 101 were not ardent Nazis but ordinary middle-aged men of working class background from Hamburg, who had been drafted but found to be ineligible for regular military duty.

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_R._Browning#Ordinary_Men

Edit: Zitat nebst Quelle ergänzt

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.05.2024 16:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.05.2024 16:27 Uhr
Zitat:
Nein, kann ich nicht.

Doch hatte ich die Aussage dieses Kräh anders verstanden.

Waffen-SS-Soldaten wie Günther Grass glaube ich beispielsweise, daß sie nicht an Verbrechen beteiligt waren.

Und sehr viele Andere wurden aufgrund der Taktik ihrer Truppe im Kampf getötet, bevor sie irgendwelche Verbrechen begehen konnten.

Insofern glaube ich tatsächlich, daß nicht alle Mitglieder dieser verbrecherischen Organisation selber Verbrecher waren.


Warum sollte man jemanden in die SS aufnehmen, wenn er sich nicht an Verbrechen beteiligt? Das war nicht die Wehrmacht, wo gegen Ende des Krieges alles, auch Behinderte für den Krieg flott gemacht wurden. Die SS war eine Konkurrenzorganisation zur Wehrmacht, die Wehrmacht eine Konkurrenzorganisation zur SA, weshalb letztere auch ausgeschaltet wurde.
23.05.2024 16:28 Uhr
Zitat:
Zitat:
Und in der Zusammensetzung waren es keine Nazis.


Was ist das denn für eine steile These?


Das ist gut dokumentiert.
23.05.2024 16:31 Uhr
Zitat:
Zitat:
Was ist das denn für eine steile These?

Eine von der Geschichtswissenschaft bestätigte.

Im https://de.wikipedia.org/wiki/Reserve-Polizei-Bataillon_101 waren nicht nur NSDAP-Mitglieder.

Zitat:
As presented in the study, the men of Unit 101 were not ardent Nazis but ordinary middle-aged men of working class background from Hamburg, who had been drafted but found to be ineligible for regular military duty.

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Christopher_R._Browning#Ordinary_Men

Edit: Zitat nebst Quelle ergänzt


Jep. Das Buch steht in meinem Schrank, ist aber sehr anstrengend zu lesen.
23.05.2024 16:33 Uhr
Zitat:
Warum sollte man jemanden in die SS aufnehmen, wenn er sich nicht an Verbrechen beteiligt?

Vielleicht, weil der Krieg beendet war, bevor es dazu kam?

Oder er in Gegenden eingesetzt wurde, wo es nicht zu (dokumentierten) Verbrechen kam? Oder weil er, wie oben schon geschrieben, vor der Begehung von Verbrechen gefallen war?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.05.2024 16:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.05.2024 16:44 Uhr
Zitat:
Das ist schlicht und einfach falsch. In der Waffen-SS gab es keine "Zwangsverpflichteten". Das ist ein Märchen, um diese verbrecherische Organisation in irgendeiner Form reinzuwaschen.

Der bekanntlich extrem rechte SPIEGEL scheint das anders zu sehen.

https://www.spiegel.de/geschichte/hitlers-kindersoldaten-wie-die-ss-minderjaehrige-rekrutierte-a-958278.html

Und dieser Artikel klingt kein bißchen nach Reinwaschung. Eher wirkt die verbrecherische Organisation dadurch noch verbrecherischer.
23.05.2024 16:47 Uhr
Und noch ein Historiker, der von Zwangsrekrutierungen spricht:
Zitat:
... Durch mangelnden Rekrutennachschub aus dem Reich mussten sich die SS-Verantwortlichen außerhalb der Reichsgrenzen um Nachschub umsehen. Zunächst wurden die Waffen-SS-Einheiten mit Freiwilligen aus West- und Nordeuropa aufgefüllt, doch bald nach Beginn des Russland-Feldzuges streckten die SS-Rekrutierer ihre Fühler nach Ost- und Südosteuropa aus, um die dort lebenden Volksdeutschen in ihren Kampf gegen den Bolschewismus miteinzubeziehen. Das anfänglich praktizierte Freiwilligen-Prinzip wich bald einem System von Zwangsrekrutierungen. Durch zwischenstaatliche Abkommen zwischen dem Deutschen Reich und verbündeten Regimen, sowie psychischem Druck der Volksgruppenführungen wurde der Großteil der wehrfähigen Volksdeutschen aus Süd- und Südosteuropa zwangsweise für die Waffen-SS rekrutiert. ...

Quelle: https://utheses.univie.ac.at/detail/32174#

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.05.2024 16:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.05.2024 16:54 Uhr
Selbst die Bewunderung mancher Kriegsgegner für die Waffen-SS relativiert sich stark, wenn man weiß, daß sie "ohne Rücksicht auf Verluste" agierte. Die Soldaten wurden in verbrecherischer Weise verheizt, oft in den sicheren Tod geschickt, weit schlimmer als bei der Wehrmacht.

Nein, mir fällt wahrlich kein positiver Aspekt der Waffen-SS ein.
23.05.2024 16:54 Uhr
Nein. Auch der vielzitierte Gedanke einer "europäischen Armee" in der SS ist nichts, was man positiv hervorheben sollte.

Wenn man zwanghaft was finden müsste: Die Uniformen machen optisch was her.
23.05.2024 22:55 Uhr
Zitat:
Nein. Auch der vielzitierte Gedanke einer "europäischen Armee" in der SS ist nichts, was man positiv hervorheben sollte.

Wenn man zwanghaft was finden müsste: Die Uniformen machen optisch was her.


Ohne irgendwas glorifizieren zu wollen, allerdings muss dich die militärgeschichtliche Bewertung etwas irritieren: Man spricht von der Legion Étrangère einerseits, und den ausländischen Freiwilligen-Divisionen der Waffen-SS in Koordination mit den einheimischen Verbänden andererseits, als den beiden Beispielen für militärisch wirklich funktionierende internationale Kampfverbände. Das liegt in Sachen Waffen-SS übrigens auch schlicht an den letzten Verteidigern von Berlin, typischerweise eben keine Deutschen... Das sieht man im Ausland wohl etwas klarer und sachlicher als im Innland.
Tut mir jetzt auch leid.
23.05.2024 22:59 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich weiß, dass da viele nicht freiwillig drinnen waren und es viele Zwangsverpflichtete vom Elsaß bis zum Balkan und auch auf Reichsgebiet gab.


Das ist schlicht und einfach falsch. In der Waffen-SS gab es keine "Zwangsverpflichteten". Das ist ein Märchen, um diese verbrecherische Organisation in irgendeiner Form reinzuwaschen.


Das Gegenteil ist der Fall. Es sind Fälle dokumentiert, wo sogar Bewerber für den Polizeidienst mit Gewalt in die Waffen-SS gezwungen worden sind. Der Irrtum über die Zustände liegt übrigens im starken Wandel der Zustände in der Zeitachse. War die SS-Mitgliederwerbung anfangs noch freundlich im Auftritt, mit viel Eliten-Inszenierung und hohen Auswahlkriterien, wurde es am Ende vollkommen anders. Dir ist sicher aufgefallen, dass ein Günter Grass absolut nicht den ursprünglichen Aufnahmekriterien entsprochen hat?
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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