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Fragenübersicht Würdest Du es übers Herz bringen Deine Mutter oder Oma einfach ins Heim zu stecken, wenn ihre geistigen oder körperlichen Fähigkeiten nicht mehr ein selbstbestimmtes Leben zulassen?
1 - 14 / 14 Meinungen
28.04.2024 13:14 Uhr
Es gibt halt Zeitenwenden und Notwendigkeiten, denen man sich stellen muss.
28.04.2024 13:27 Uhr
Je nach den Möglichkeiten. Sie hat ja einen Mann, aber wenn nicht, würde ich lieber in eine 2-Raumwohnung umziehen, als sie ins Heim zu geben, wo sich der Tod zwischen Halma und Kaffeekränzchen versteckt.
28.04.2024 14:37 Uhr
Das kann man nicht pauschal beantworten.
Wie war mein Verhältnis zu meiner Mutter bisher?
Habe ich Platz genug? Habe ich Zeit genug? Kann ich es mir leisten?

Wie viel Pflege braucht meine Mutter?

Ich habe bei meiner Mutter festgestellt, dass ich den Teil "körperliche Pflege" nicht abdecken kann. Es war schlimm, als ich mich neben ihr Bett übergeben musste.

Wir hatten die Möglichkeit eine Pflegekraft einzustellen, die diesen Teil übernommen hat.

Hätten wir diese Möglichkeit nicht gehabt, hätte sie in ein Heim gemusst.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.04.2024 14:42 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.04.2024 14:41 Uhr
Meine Mutter hat mir sehr klar zu verstehen gegeben, dass sie erwartet, dass sie ins Heim gesteckt wird, wenn sie blemblem oder sonstwie pflegebedürftig wird.

Idealerweise durfte sie nur solange bleiben, solange sie selbsterhaltend war. Aber was auch immer ein Glück sei, man muss sagen, dass es in diesem Zusammenhang und im Wissen um die eigene Wünsche als solches aufgefasst werden darf.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.04.2024 14:42 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.04.2024 17:58 Uhr
Also "einfach ins Heim stecken" würde ich niemanden. O.k., wenn ich vielleicht ne böse Schwiegermutter hätte, aber danach war ja nicht gefragt.

Ich sag mal so: wenn Mutter nicht vorher stirbt, wird die Entscheidung irgendwann fällig sein. Zum einen haben wir eine Verabredung, dass ich das tue, wenn es nicht mehr geht und zum anderen bin ich der einzige Angehörige und werde das irgendwann vom Umfang her nicht stemmen können. Sie ist ja dement und hat mittlerweile Pflegegrad 3. Dabei aber null krawallig, liebenswürdig und sie weiß selbst, da sie gelernte Krankenschwester ist und selbst ihre Schwiegermutter 13 Jahre gepflegt hat, was ich gerade für sie mache.

Vielleicht würde ich als Vorstufe noch so ne 24-Stunden-Betreuung (vulgo: eine Polin, aber die kommen mittlerweile auch aus Bulgarien, Rumänien und der Ukraine) zu Hause machen, aber zum einen ist halt die Frage, ob man jemand anderes im Haus haben will. Dann: in der Regel wechseln die ja, das ist bei Demenz nicht gerade gut. Und das Haus ist- wie bis auf 2 der Rest auf der Straße auch- idiotisch gebaut. Entweder musst du die Treppe rauf oder die Treppe runter. Auch der Eingang hatte eine Stufe. Die Zuwegungen hab ich vorigen Herbst neu gemacht (weg zum Haus und zur Garage) bzw. angleichen lassen (Weg zur Mülltonne), die Stufe konnte damit wegfallen (außerdem ist das jetzt schön neu gemacht) und rechts und links nen Handlauf montieren lassen. Zum Garten sind 2 hohe Stufen, die haben schon seit einigen Jahren einen Handlauf, den hatte Mutter selbst noch in Auftrag gegeben. Vom Schlafzimmer zur Toilette muss sie 4 Stufen die Treppe hoch- das klappt noch. Körperlich ist sie in einem guten Zustand, mit Rollator geht noch einiges. Sie ist auch immer noch gerne unterwegs, so dass ich mit ihr Ausflüge unternehme. Auch in Urlaub war ich mit ihr voriges Jahr 4 Tage und Anfang Juni gehts ne Woche an die Nordsee. Ich buche dann barrierefreie Ferienwohnungen oder Ferienhäuser mit 2 Schlafzimmern. Eigentlich hasse ich das, weil ich dann im Urlaub so nen Mist wie Frühstück machen auch noch am Hals hab. Aber wir sind dann für uns und niemand guckt beim Frühstück blöd, wenn ich ihr das Butterbrot schmiere und schneide. Neugierig ist die immer noch. Eigentlich macht es auch weniger Arbeit mit ihr weg zu fahren, als wenn ich eine Woche frei habe, verfügbar bin und mir dann was einfallen lassen muss, was ich jetzt mit ihr mache.

Wochenplan sieht im Moment so aus: montags und donnerstags kommt die AWO sie duschen, dienstags kommt die Putzfrau bis mittags (und ich fahr in der Zeit in die Firma) und sie bekommt Essen auf Rädern (kann aber sein, dass das abends noch rumsteht, weil sie es nicht aufbekommt, dann isst sie es eben dann), mittwochs gehts i.d.R. zur Frauenmesse und danach mit den Damen Kaffee trinken, freitags zur Tagespflege und alle 2 Wochen samstags kommt eine Dame von der AWO sie für 4 Stunden betreuen. Nächster Step wird sein, die Putzfrau auf montags zu legen und sie dienstags in die Tagespflege zu geben, denn eigentlich müsste ich mehr in die Firma fahren, was ich dann kann. Freitags hab ich frei, da seit März für 2 Jahre in Brückenteilzeit.

Will sagen: so und noch geht das alles. Mehr kann ich aber nicht leisten. Sie ist auch seit geraumer Zeit stabil, das wird noch ne Weile so bleiben. Aber sollte es schlechter werden, muss sie dann ins Heim und dann in ein gutes. Vorteil: da ist dann alles ebenerdig und gute Heime haben auch einen "Garten der Sinne", so gestaltet, dass ihre Freude an Pflanzen erhalten bleibt und egal, wie sie darin rumläuft immer wieder am Heim auskommt. Wenn ich selbst in Urlaub fahre oder wie voriges Jahr in die Reha, dann gebe ich sie ja schon mal in Kurzzeitpflege und kann dann in Ruhe Urlaub machen. Mit den Zeiten bin ich da auch eher großzügig und Geld zum selber zubuttern ist da. Aber: so wirklich so dran, dass sie schon ins Heim müsste, ist sie noch nicht. Und so lange es geht und so gut wie ich kann, mach ich mit ihr das, was noch geht. Bis es dann so weit ist, dass sie entweder verstirbt oder sie ins Heim müsste. Und dann in ein anständiges und nicht in eins, wo man Leute "reinsteckt".

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.04.2024 18:03 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.04.2024 18:01 Uhr
Wir haben das mit einem Familienmitglied gemacht, schlicht weil es niemanden gegeben hat, der zuhause hätte pflegen können. Das war keine schöne Entscheidung. Aber es ist nunmal so dass die Menschen immer älter werden, dabei aber die Gesundheit nicht diesen Schritt mitgeht.
28.04.2024 18:06 Uhr
"......Und dann in ein anständiges und nicht in eins, wo man Leute "reinsteckt"."

Meine Hochachtung!

Ein solcher Sohn ist nicht mehr selbstverständlich in diesen Zeiten.
28.04.2024 18:08 Uhr
Intereessant ist, was man alles so findet, wenn man lange genug sucht: die Ferienwohnung, wo ich mit ihr hinfahre ist sogar nach ISO rollstuhlgerecht (braucht sie nicht, aber praktisch ist es trotzdem) und es gibt sogar einen Pflegedienst, der Leute, die dort Urlaub machen pflegen kommt. Ich kann sie also in der Woche genauso 2 Mal die Woche duschen lassen wie zu Hause. Beim Urlaub vorigen Herbst habe ich das so noch nicht gehabt, aber da war eins von drei Ferienhäusern sogar mit Pflegebett (hatten wir jetzt nicht, da noch nicht nötig), aber mittlerweile gibts halt auch solche Angebote. Finde sich sehr erfreulich.
28.04.2024 18:08 Uhr
Zitat:
"......Und dann in ein anständiges und nicht in eins, wo man Leute "reinsteckt"."

Meine Hochachtung!

Ein solcher Sohn ist nicht mehr selbstverständlich in diesen Zeiten.


Anständig ist, wenn man zu guten Zeiten klärt, was die entsprechende Person wünscht und dann in ihrem Sinne handelt.

Und anständig ist, wenn man als betroffene Person sich niemanden aufhalst. Weil das hält man kaum aus. Dein Leben ist dann vorbei.
28.04.2024 18:11 Uhr
Zitat:
Zitat:
"......Und dann in ein anständiges und nicht in eins, wo man Leute "reinsteckt"."

Meine Hochachtung!

Ein solcher Sohn ist nicht mehr selbstverständlich in diesen Zeiten.


Anständig ist, wenn man zu guten Zeiten klärt, was die entsprechende Person wünscht und dann in ihrem Sinne handelt.

Und anständig ist, wenn man als betroffene Person sich niemanden aufhalst. Weil das hält man kaum aus. Dein Leben ist dann vorbei.


Außerdem muss man dafür erstmal Kinder haben, die sich um einen kümmern können. Ist ja auch nicht mehr immer der Fall.
28.04.2024 18:12 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
"......Und dann in ein anständiges und nicht in eins, wo man Leute "reinsteckt"."

Meine Hochachtung!

Ein solcher Sohn ist nicht mehr selbstverständlich in diesen Zeiten.


Anständig ist, wenn man zu guten Zeiten klärt, was die entsprechende Person wünscht und dann in ihrem Sinne handelt.

Und anständig ist, wenn man als betroffene Person sich niemanden aufhalst. Weil das hält man kaum aus. Dein Leben ist dann vorbei.


Außerdem muss man dafür erstmal Kinder haben, die sich um einen kümmern können. Ist ja auch nicht mehr immer der Fall.


Ja eh/Ja eben
28.04.2024 18:15 Uhr
Zitat:

Anständig ist, wenn man zu guten Zeiten klärt, was die entsprechende Person wünscht und dann in ihrem Sinne handelt.


Ja, anständig ist allerdings auch, wenn die Person beizeiten entsprechende Vollmachten erteilt. Sie hat mir ja eine Vorsorgevollmacht erteilt mit Aufenthaltbestimmungsrecht und allem drum und dran, als sie noch gut dran war. Auch für eine Patientenverfügung hat sie gesorgt. Und was mich auch freut: sie nimmt Hilfsmittel gerne an, da macht die keine Diskussionen drum, die sind gut, notwendig und werden von ihr sofort akzeptiert.

Zitat:
Und anständig ist, wenn man als betroffene Person sich niemanden aufhalst. Weil das hält man kaum aus. Dein Leben ist dann vorbei.


Das auch. Wäre sie eine krawallige Alte, der man nichts Recht machen könnte, wäre sie auch im Heim. Das würde ich mir auch nicht antun. Manchmal ist sie süß. Gestern war ich mit ihr spazieren und sie hatte ihren Spaß und war ziemlich klar. Kurz vor zu Hause meinte sie zu mir: "Weißt du, was due bist?" Ich: "Nein": Sie: "Du bist ein guter Mensch." Und meinte dann noch, was ich für sie tue, würde noch lang nicht jeder machen. So jemanden kann man auch so lange es geht betreuen. Aber wie gesagt: wäre sie chronisch unzufrieden und krawallig würde ich mir das nicht antun. Selbstschutz muss auch sein.
28.04.2024 18:19 Uhr
@denk.mal

Ich habe Achtung vor Dir, weil Du das machst. Das muss man auch können.

Als meine Mutter im Spital lag, sagte ich zu einer Freundin, egal was da rauskommt, ich pflege sie.

Sie sagte mir und sie ist gelernte Altenpflegerin, überlege Dir gut, was Du da jetzt aus einer Stimmung heraus sagst.

Sie hatte wohl recht.
28.04.2024 21:53 Uhr
Zitat:
@denk.mal

Ich habe Achtung vor Dir, weil Du das machst. Das muss man auch können.

Als meine Mutter im Spital lag, sagte ich zu einer Freundin, egal was da rauskommt, ich pflege sie.

Sie sagte mir und sie ist gelernte Altenpflegerin, überlege Dir gut, was Du da jetzt aus einer Stimmung heraus sagst.

Sie hatte wohl recht.


Ja gut, muss man halt ausprobieren, was man hinbekommt und wenn mans nicht hinbekommt sich das auch eingestehen. Und dann entweder Hilfe suchen oder eine Entscheidung treffen. Und leider ist es so, aber: Geld hilft. Und zum Glück ist es da, um zum Beispiel die 14tägige Betreuung durch die AWO "einzukaufen".

Andererseits wiederum: da ich keine Familie gegründet habe, habe ich nicht wegen Kindern oder Frau, die vielleicht besser verdient hätte zurückstecken müssen und konnte immer tun und lassen was ich will. Dass dann jetzt mal eine zeitlang nicht uneingeschränkt zu können- man kann sie aber durchaus ein paar Stunden alleine lassen und z.B. mit Freunden weg gehen- ist zwar eine Umstellung, aber jo mei, das haben andere in anderen Situationen halt auch gehabt. Und ich sag mir auch immer: sie hat zum Glück ne gute Rente und Vater hat auch gut vorgesorgt: wäre sie fit, führe sie für das Geld, was ich bei Kurzzeitpflege oder für die Betreuung aus ihrem Vermögen zubuttere in Urlaub. Und: wat fott es es fott.
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