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Sollten in Pandemiezeiten Talkshow-Formate im Fernsehen drastisch eingeschränkt oder überhaupt gecancelt werden? |
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18.11.2021 11:11 Uhr |
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Wie sollte das funktionieren?
Es müsste eine mediale Selbstverpflichtung geben und die ist ausgeschlossen, weil der Konkurrenzdruck zu groß ist.
Es bliebe also nur, dass es gesetzlich geregelt wird. Selbst wenn das möglich wäre, was ich bezweifle, wäre es genau der falsche Weg. Es würde sämtliche Schwurbler in ihrem geschwurbele, dass die Medien gesteuert seien, bestärken.
Allerdings ist es aktuell schon so, dass wir freiwillig ungeimpften Menschen viel zu viel Macht einräumen. Sie treiben nicht nur die Pandemie voran, wir hofieren sie als Gesamtgesellschaft auch mehr als nötig. Viel mehr.
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18.11.2021 11:17 Uhr |
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| Nicht nur in Pandemiezeiten. |
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18.11.2021 11:45 Uhr |
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Weder sind Polittalkshows Sprachrohre der Regierungspolitik (jedenfalls sollten sie es nicht sein) noch Nachrichtensendungen. Im Gegenteil, sie sind - zumindest in der Theorie - dazu da, über gesellschaftlich relevante Themen zu diskutieren und unterschiedliche Meinungen und Argumente auszutauschen. Sie sollten ein Raum offener Debatte sein, damit sich der mündige Bürger eine eigene Meinung bilden kann. Sie sollen explizit nicht dazu dienen, die Bevölkerung mit "richtigen" Informationen zu versorgen und zu erziehen.
So jedenfalls stelle ich mir Polit-Talkshows vor. Das ist fernab der Realität, ich weiß. Aber man darf ja hoffentlich noch träumen. |
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18.11.2021 11:53 Uhr |
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Wenn in diesen Talkshows zwei Leute sitzen, die sich darüber unterhalten, ob die Erde eine Kugel oder eine Scheibe ist, dann suggeriert das eine Gleichwertigkeit beider Ansichten, die beim besten Willen nicht gegeben ist. Denn die Erde ist nachweislich kugelförmig.
Genauso ist das, wenn da ein Virologe und beispielsweise Jan Josef Liefers zu Stuhle kommen und sich über Infektionen austauschen Liefers ist eine ahnungslose, sich selbst darstellende Trantute, der Virologe weiß aber, wovon er spricht. Ließchen Müller guckt sich das aber an und pflichtet dem "Tatort-Doktor" bei, weil der so "nahe am Volke" ist.
Aufklärungswert solcher Sendungen: Nahe bei Null.
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18.11.2021 11:58 Uhr |
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Zitat:Genauso ist das, wenn da ein Virologe und beispielsweise Jan Josef Liefers zu Stuhle kommen und sich über Infektionen austauschen Liefers ist eine ahnungslose, sich selbst darstellende Trantute, der Virologe weiß aber, wovon er spricht. Ließchen Müller guckt sich das aber an und pflichtet dem "Tatort-Doktor" bei, weil der so "nahe am Volke" ist.
Früher war es bei Talkshows ja auch häufiger so, dass klar herausgearbeitet wurde, wofür ein fachfremder Schauspieler o.ä. dort sitzt. Um von seinen persönlichen Erfahrungen zu berichten, vielleicht für einen Film o.ä. zu werben und natürlich aus Unterhaltungszwecken (bringt Quote).
Heute ist es so, dass diesen fachfremden Menschen offen der Raum geboten wird, rein fachliche Fragen zu bewerten und zu suggerieren, entsprechende Fachkenntnis zu haben. Das ist die googleification des Wissens, man glaubt, weil man ein, zwei Sachen mal gegoogelt hat, kann man sich fachlich fundiert zu etwas einlassen.
Das geht einfach gar nicht und mir ist völlig unbegreiflich, dass die Redaktionen landein landauf dieses so zulassen.
Achso, und es geht explizit nicht um die Frage gesellschaftlicher Folgen. Liefers & co. haben die Grundthese: "Die Krankheit ist nicht schlimm" und verbreiten genau diese, unfundiert. Die Diskussion über die gesellschaftlichen Folgen ist erst das Resultat dieser unfundierten Einschätzung. Es ist eine Verzerrung. |
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18.11.2021 11:59 Uhr |
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| Es gibt in einer Demokratie gottlob keine Instanz, die allgemeinverbindlich festlegen kann, ob zwei unterschiedliche Ansichten gleichwertig sind oder nicht. So etwas gibt es nur in totalitären Staaten. |
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18.11.2021 12:04 Uhr |
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Der Umfragesteller träumt wohl von alten Zeiten  |
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18.11.2021 12:09 Uhr |
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Zitat:Es gibt in einer Demokratie gottlob keine Instanz, die allgemeinverbindlich festlegen kann, ob zwei unterschiedliche Ansichten gleichwertig sind oder nicht. So etwas gibt es nur in totalitären Staaten.
Es ist aber ein großer Irrtum, dass zwei Meinungen schon deswegen den gleichen Stellenwert haben, nur weil sie medial verbreitet werden. Wenn der eine behauptet, die Erde sei eine Scheibe und die Mondlandung habe nicht stattgefunden, dann ist das Blödsinn und es ist geradezu undemokratisch, sowas zu verbreiten, weil Demokratie darauf beruht, dass sachkundige Leute aufgrund sachkundiger Urteile sachkundige Entscheidungen treffen, während das Volk hinreichend gebildet ist und nicht nur kunterbunte Knete im Kopf hat. |
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18.11.2021 12:10 Uhr |
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Zitat:Zitat:Es gibt in einer Demokratie gottlob keine Instanz, die allgemeinverbindlich festlegen kann, ob zwei unterschiedliche Ansichten gleichwertig sind oder nicht. So etwas gibt es nur in totalitären Staaten.
Das Problem, das auch in diesem Beitrag wieder durchscheint, ist, dass nicht mehr zwischen Fakten und Meinungen (=Ansichten) unterschieden wird. Kein Mensch käme auf die Idee, in eine Talkshow über Geografie einen Flacherdler einzuladen, damit "unterschiedliche Ansichten" präsentiert werden. Genau das passiert aber in der Pandemie.
Es kommt übrigens eine neue Ebene dazu, es fehlt auch zunehmend das Können, Wissen, ja, tut mir leid, wahrscheinlich sogar die Intelligenz, um zwischen Meinen, Wissen und Handeln zu unterscheiden, insb. dann wenn man hört, "ich trage keine Maske, das ist meine Meinung" o.ä.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.11.2021 12:10 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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18.11.2021 12:12 Uhr |
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Zitat:Zitat:Es gibt in einer Demokratie gottlob keine Instanz, die allgemeinverbindlich festlegen kann, ob zwei unterschiedliche Ansichten gleichwertig sind oder nicht. So etwas gibt es nur in totalitären Staaten.
Es ist aber ein großer Irrtum, dass zwei Meinungen schon deswegen den gleichen Stellenwert haben, nur weil sie medial verbreitet werden. Wenn der eine behauptet, die Erde sei eine Scheibe und die Mondlandung habe nicht stattgefunden, dann ist das Blödsinn und es ist geradezu undemokratisch, sowas zu verbreiten, weil Demokratie darauf beruht, dass sachkundige Leute aufgrund sachkundiger Urteile sachkundige Entscheidungen treffen, während das Volk hinreichend gebildet ist und nicht nur kunterbunte Knete im Kopf hat.
oder anders gesprochen: willensbildungssysteme wie demokratien, die auf gesellschaftlicher konsensfindung und kollektiver entscheidungsfindung beruhen, brauchen unbedingt eine gemeinsame tatsachengrundlage. das scheitern ist sonst vorprogrammiert. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.11.2021 12:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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18.11.2021 12:16 Uhr |
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Zitat:Das Problem, das auch in diesem Beitrag wieder durchscheint, ist, dass nicht mehr zwischen Fakten und Meinungen (=Ansichten) unterschieden wird. Kein Mensch käme auf die Idee, in eine Talkshow über Geografie einen Flacherdler einzuladen, damit "unterschiedliche Ansichten" präsentiert werden. Genau das passiert aber in der Pandemie.
Diese Position ignoriert, dass auch die Wissenschaft nur bei ganz wenigen Themen vollkommen einig ist - und das ist auch gut so. Dennoch werden natürlich genau die Experten von Talkshow zu Talkshow getragen, die die wissenschaftliche Mehrheitsmeinung (oder sogar nur die Position der Regierung) teilen.
Die Wissenschaft darf keinesfalls dafür instrumentalisiert werden, bestimmte Positionen gesellschaftlich durchzudrücken und jegliche staatliche Maßnahme zu rechtfertigen, ohne andere Stimmen zu Wort kommen zu lassen und zu berücksichtigen.
Auch ein auf der Mainstream-Wissenschaft basierender Totalitarismus ist Totalitarismus. Er ist sogar besonders gefährlich, weil er legitimer erscheint als wenn der Staat völlig ohne Begründung/Legitimation hart durchgreift.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.11.2021 12:17 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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