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Fragenübersicht Hat es das Matriarchat gegeben?
1 - 16 / 16 Meinungen
29.10.2021 03:34 Uhr
Kleine Korrektur: in der ersten Antwort sollte es nicht heißen Karibik, sondern Amazonentum.
29.10.2021 07:11 Uhr
Im Laufe der Jahrhunderttausende habt ihr mit allen möglichen Formen gesellschaftlicher Organisation experimentiert, so gewiss auch mit so etwas.

Die bedauernswerten Wilden sind natürlich ruckzuck von besser organisierten Wilden verdrängt, vertrieben, erobert oder aufgegessen worden. Global hätte sich ein Matriarchat nie durchsetzen können.
29.10.2021 07:31 Uhr
Das kann jeder verheiratete Mann bestätigen.

Ok, jetzt ernst: Ich weiß es schlicht nicht. Sollte es das im karibischen Raum gegeben haben, war das zumindest kein langfristiger Erfolgsgarant.
29.10.2021 09:03 Uhr
I don´t know.

Aber mir ist eigentlich egal, ob auf der Welt durchgeknallte Männer oder Walküren und Amazonen Macht über andere ausüben. In einer Demokratie sollte es heutzutage keine dominante Geschlechterrolle an der Spitze der Machtpyramide geben.
29.10.2021 09:34 Uhr
Who gives a fuck?
29.10.2021 11:20 Uhr
Zitat:
Ich bin mir nicht sicher ob der Begriff auf der globalen Ebene anwendbar ist. Meiner Kenntnis nach gab es führende Rollen von Frauen nicht in allen Gesellschaften und flächendeckend.


Das habe ich zwar angeklickt, aber die Vergangenheitsform ist falsch. Immerhin 13% der weltweiten ethnischen Gesellschaften leiten sich matrilinear ab. Bei einem Drittel der matrilinearen Gesellschaften zieht sogar der Ehemann in den Haushalt der Ehefrau und ihrer Mutter.

Die größte matrilineare und matrilokale Gruppe umfasst immerhin 3 Millionen Mitglieder auf Sumatra, zwei Gesellschaften in Indien umfassen zusammen 2,5 Millionen Mitglieder, in Nordafrika 3 Millionen.

Matrilinearität findet vor allem in Gartenbaukulturen statt, wo Feldbau und Großtierzucht nicht möglich sind.

Man beachte, dass auch im Judentum die Abstammung über die Mutterlinie bestimmt wird.

Die https://de.wikipedia.org/wiki/Minangkabau sind besonders interessant, weil sie Matrilinearität ausüben, sich aber als orthodoxe Muslime ansehen.

Khasi in Indien: https://de.wikipedia.org/wiki/Khasi

Bei den Khasi geht bislang vergesellschaftetes Eigentum zunehmend in Privateigentum über, wobei die Privateigentümer vor allem Männer sind. Hier kann man wohl den Übergang zur Klassengesellschaft aktuell beobachten.

Bei den Garo in Indien geht das Brauchtum durch die christliche Missionierung verloren.
29.10.2021 13:06 Uhr
Zitat:
Immerhin 13% der weltweiten ethnischen Gesellschaften leiten sich matrilinear ab.


13% nach "Stückzahl" nehme ich an, nicht nach Bevölkerungsanteil?

Zitat:
Matrilinearität findet vor allem in Gartenbaukulturen statt, wo Feldbau und Großtierzucht nicht möglich sind.


Das schränkt ihre Erfolgsaussichten schon mal mächtig ein. Das sind eher wenige. Und die Urgesellschaften waren sowieso Jäger- und Sammler.
29.10.2021 13:27 Uhr
Und was ist mit Diversen?
29.10.2021 14:06 Uhr
Zitat:
Und was ist mit Diversen?


Diversiarchalische Gesellschaften wird es in eurer Geschichte - wenn überhaupt - nur sehr wenige gegeben haben.

Man könnte vielleicht das kaiserliche China als Beispiel anführen, das zeitweise von Eunuchen geführt wurde (mehr oder minder, einflussreich waren die entmannten kaiserlichen Minister durchaus), aber das wäre ein verwegenes argumentatorisches Husarenstück.
29.10.2021 15:21 Uhr
Zitat:
13% nach "Stückzahl" nehme ich an, nicht nach Bevölkerungsanteil?


Ja!

Zitat:
Das schränkt ihre Erfolgsaussichten schon mal mächtig ein. Das sind eher wenige. Und die Urgesellschaften waren sowieso Jäger- und Sammler.


Mindestens teilweise betreiben die Männer in diesen Gesellschaften auch Jagd.
29.10.2021 15:28 Uhr
Zitat:
Und was ist mit Diversen?


Wenn es den Fall gegeben hätte, dass jemand das Kind einer geschlechtlich nicht eindeutigen Person geworden wäre, hätte man dafür gewiss auch eine Regelung gefunden - vermutlich im Sinne von "Frau ist wer gebärt".

Ansonsten gibt es übrigens auch Gesellschaften, in denen die Abstammung von Vater und von Mutter gleichberechtigt nebeneinander stehen.
29.10.2021 23:04 Uhr
Zitat:
Zitat:
Und was ist mit Diversen?


Wenn es den Fall gegeben hätte, dass jemand das Kind einer geschlechtlich nicht eindeutigen Person geworden wäre, hätte man dafür gewiss auch eine Regelung gefunden - vermutlich im Sinne von "Frau ist wer gebärt".

Ansonsten gibt es übrigens auch Gesellschaften, in denen die Abstammung von Vater und von Mutter gleichberechtigt nebeneinander stehen.


Was heißt gleichberechtigt?
29.10.2021 23:11 Uhr
Zitat:
Zitat:
Immerhin 13% der weltweiten ethnischen Gesellschaften leiten sich matrilinear ab.


13% nach "Stückzahl" nehme ich an, nicht nach Bevölkerungsanteil?

Zitat:
Matrilinearität findet vor allem in Gartenbaukulturen statt, wo Feldbau und Großtierzucht nicht möglich sind.


Das schränkt ihre Erfolgsaussichten schon mal mächtig ein. Das sind eher wenige. Und die Urgesellschaften waren sowieso Jäger- und Sammler.


Selbst in der Wildheit waren jahrelang falsche Vorstellungen durch falsche wissenschaftliche Schlussfolgerungen vorherrschend. Dass z. B. nur Männer Jäger und Sammler waren halte ich schon daher für ausgeschlossen bzw. eine strikte Aufgabentrennung weil Männer, sofern von stärkerem Körperbau, was auch fraglich, nicht jagen und gleichzeitig das Nest schützen können. Eine ungleiche Geschlechteranzahl bedingt auch eine ungleiche Aufgabenverteilung. Eine stark gebaute Frau geht jagen oder ein Übermaß an Frauen muss letztlich auch Frauen für die Jagd mit heranziehen.

Darüber gibt es interessante Beiträge, z. B. wie hier:

https://www.youtube.com/watch?v=gQJQcuxn-7U
30.10.2021 13:45 Uhr
Zitat:
Was heißt gleichberechtigt?


Da gibt es drei Möglichkeiten:
a) in verschiedenen Bereichen gelten Vaterlinie oder Mutterlinie, z. B. Vaterline für Heiratsregeln, Mutterlinie für Gartenlandverteilung
b) das Kind kann frei wählen, ob es der Vaterlinie oder der Mutterlinie folgen will
c) Söhne erben nach Väterlinie, Töchter nach Mutterlinie

Alle drei sind selten, die von mir persönlich sympathisch gefundene Regelung c) am seltensten.
31.10.2021 01:34 Uhr
Nicht dass ich für Europa in der Geschichte ein Beispiel hätte. Zumindest in den letzten 1500 Jahren gab es hier ein ziemlich klares Patriarchat. Aber wenn es so weiter geht mit dem gesellschaftlichen Wandel, sind wir auf geradem Weg ins Matriarchat. Wenn der Gedanke mit der Gleichberechtigung, der ja absolut legitim ist, überspannt wird und männliche Privilegien abgebaut werden, weibliche aber bestehen bleiben.
31.10.2021 22:17 Uhr
Zitat:
Nicht dass ich für Europa in der Geschichte ein Beispiel hätte. Zumindest in den letzten 1500 Jahren gab es hier ein ziemlich klares Patriarchat. Aber wenn es so weiter geht mit dem gesellschaftlichen Wandel, sind wir auf geradem Weg ins Matriarchat. Wenn der Gedanke mit der Gleichberechtigung, der ja absolut legitim ist, überspannt wird und männliche Privilegien abgebaut werden, weibliche aber bestehen bleiben.


Da müsste aber mächtig viel passieren. Es gibt Patrilinearität die einst die Matrilinearität ersetzte. Das ist wissenschaftlich belegbar. Was nicht belegbar ist, ist das Frauen je Herrschaft ausübten oder je ausüben werden. Matriarchat heißt ja, das Frauen anstatt der Männer Mensch und Natur ausbeuten. Dafür gibt es nur keine Anhaltspunkte, halte ich auch für sehr unwahrscheinlich.
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